05.02.2019

Zara geht mit AI-Awareness-Kampagne gegen Hass im Netz vor

Der Verein Zara hat gemeinsam mit der Wiener Kreativagentur Tunnel23 ein AI-Tool entwickelt, das Twitter nach Hasspostings durchsucht und diese mit beruhigenden ASMR-Videos unter dem Hashtag #calmdowninternet kommentiert. Die Kampagne führte dazu, dass der Twitter-Account von Zara vorübergehend gesperrt wurde.
/artikel/zara-twitter-ai
Zara
(c) fotolia/terovesalainen

Der in Wien ansässige Verein Zara bietet nicht nur kostenlose Beratung für Betroffene und Zeugen von Rassismus an, sondern hat sich auch dem Kampf gegen Hass im Internet verschrieben. Dafür hat sich der Verein vor Kurzem mit der Wiener Kreativagentur Tunnel23 zusammengeschlossen, um in einer gemeinsamen Twitter-Offensive ein Zeichen gegen das hetzerische Diskussionsklima zu setzen. Unter dem Hashtag #calmdowninternet starteten sie eine breit angelegte Awareness-Kampagne mit dem Ziel, die aufgeheizte Stimmung zu entspannen. Das Besondere daran: Die Kampagne basiert auf AI und führte zur vorübergehenden Sperrung des Twitter-Accounts von Zara.

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So funktioniert die Zara AI-Kampagne

Anhand von vordefinierter Keywords durchsucht die Software Twitter nach potentiellen Hasspostings, die anschließend mit einer sogenannten “Sentimentanalyse” überprüft werden. Diese erkennt automatisiert, ob es sich um Hass-Tweets handelt, oder nicht. Sofern das System einen derartigen Beitrag erkennt, kommentiert der Algorithmus das betroffene Posting mit einem beruhigenden, selbstproduzierten ASMR-Video.

Zara
(c) Tunnel23

ASMR als “Zustand der völligen Entspannung”

ASMR – Autonomous Sensory Meridian Response – beschreibt einen Zustand der völligen Entspannung. Dieser wird in der Regel durch Geräusche oder visuelle Reize ausgelöst. Mit über 9,6 Millionen Videos auf YouTube sind die beruhigenden Clips mittlerweile zu einem regelrechten Internetphänomen geworden. Zara und Tunnel23 begründen den Einsatz derartiger Videos damit, dass sie die “Pulsfrequenz der Hassposter senken würden”.

1.000 Hasspostings kommentiert

Bereits wenige Tage nach dem Start der Kampagne wurden laut Zara und Tunnel23 über 1.000 Hasspostings mit den beruhigenden ASMR-Videos beantwortet. Infolgedessen wurden auch zahlreiche Hass-Postings gelöscht. Der Verein und die Kreativagentur zeigen sich trotz der vorübergehenden Sperre des Twitter-Accounts über den Effekt der Kampagne sehr zufrieden. “Mit ZARA haben wir den idealen Partner gefunden, um diese innovative Awareness-Kampagne umzusetzen, und gegen den Hass im Netz vorzugehen. Der Case zeigt eindrucksvoll, wie man künstliche Intelligenz im Sinne der Gesellschaft nutzen kann“, so Michael Katzlberger, Geschäftsführung von Tunnel23.


=> zum Twitter-Auftritt von Zara

=> zur Page von Tunnel 23

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Grizzly.jobs jobsuche ki-bot chatbot grizzly
Das Founding Team von Grizzly.jobs: Hinten (v.l.): Kyrillus Mehanni, Oliver Liebmann, Lucas Raschek; Vorne: Christoph Ostertag, Markus Hirzberger

Wie verhält man sich am besten, wenn man einem Grizzly-Bären begegnet? Laut sein oder auf einen Baum klettern? Einer Internet-Recherche zufolge hilft bei einem Angriff wenig, sich tot stellen ist wohl die beste Lösung. Der Vergleich von einem Grizzly zum Jobmarkt ist daher nur schwer zu ziehen, hier braucht es einige Gedankensprünge.

Die hat das junge Wiener Startup Grizzly unternommen, hier trifft man bei der Jobsuche auf einen Bären. Mit seinem KI-gestützten Jobagenten Bärnhard will das fünfköpfige Founding-Team die Jobsuche einfacher und schneller gestalten. Nutzer:innen können in der Web-App mit Bärnhard chatten und angeben, ob bei der Firmensuche zum Beispiel auch Themen wie Nachhaltigkeit berücksichtigt werden sollten. Der Jobagent durchsucht derzeit täglich Jobs von rund 1.500 Unternehmen österreichweit. Findet er etwas Passendes, wird eine kurze Erklärung mitgeliefert, warum diese Stelle gut zu einem passen würde.

Co-Founder und CTO Oliver Liebmann erklärt: “Der Einsatz moderner KI-Technologien wie Large Language Modellen (LLMs) ermöglicht es, tiefergehende Zusammenhänge zwischen den Stellenbeschreibungen und den Nutzerpräferenzen zu erkennen. LLMs gehen über herkömmliche Suchfilter hinaus, die oft auf Schlagwörtern basieren und relevante Stellen übersehen.”

KI-Jobagent Bärnhard sucht den passenden Job

Die Programmierung von Bärnhard hatte eine lange Vorlaufzeit, wie CEO und Co-Founder Markus Hirzberger im brutkasten-Gespräch erklärt. Vor knapp zwei Jahre hatten die drei heutigen Gründer die Ursprungsidee, die damals noch weit von dem Chatbot entfernt war. Im Mittelpunkt stand der Wunsch, die Jobsuche effizienter zu gestalten. Und auch jenen eine Option zu bieten, die bereits arbeiten, aber sich umsehen wollen, welche anderen Jobs angeboten werden. Ohne stundenlang Jobplattformen zu durchsuchen

Nach knapp 100 Gesprächen mit Jobsuchenden begann das Team von Grizzly mit einer Chatlösung zu experimentieren. Hier kam man bald zu guten Ergebnissen. Der Chatbot konnte passende Jobs empfehlen, hatte aber noch keine Datenbank im Hintergrund, um auch die passenden offenen Stellen zu liefern. Österreichweit, von allen Unternehmenswebsites – nicht nur die, die (meist bezahlt) auf Jobplattformen angeboten werden.

70.000 Euro Förderung für Webscraping-Technologie

Eine KI-basierte Webscraping-Technologie für die Suche nach Jobangeboten musste gebaut werden. Bisher wurden solche Webscraper manuell konfiguriert und waren daher nur für spezifische Anwendungsfälle gedacht. Auch Google Jobs zum Beispiel durchsucht seine Angebote vor allem von Jobplattformen und findet dadurch die Stellen auf Unternehmenswebsites oft nicht. Für die Entwicklung dieser Technologie bekam Grizzly auch eine Förderung der Forschungsförderungsgesellschaft FFG in Höhe von 70.000 Euro.

Hirzberger erklärt den Unterschied zu anderen Anbietern so: “Wir greifen die Jobs direkt von den Unternehmensseiten ab, das bietet keine Jobplattform. Darüber hinaus bieten wir nicht nur eine Stichwortsuche, sondern wollen die Nuancen und Zusammenhänge der Interessen unserer User:innen verstehen und dafür etwas Passendes liefern. Kurz gesagt: Ein tiefer gehendes Verständnis für das Interesse, kombiniert mit einer breiten Datengrundlage.”

Bootstrapping-Lifestyle

Das Team hinter Grizzly besteht heute aus fünf Mitgliedern, alle mit technischem Background, wie Hirzberger erklärt. Von Anfang an mit dabei waren neben dem CEO auch Oliver Liebmann (CTO) und Christoph Ostertag (COO). Die beiden Software-Entwickler Kyrillus Mehanni und Lucas Raschek zählt Hirzberger ebenfalls zum Kernteam.

Für die Nutzer:innen soll Grizzly auf jeden Fall kostenlos bleiben. Bezahlmodelle würden hier nicht wirklich funktionieren, sagt Hirzberger. Das Geld soll von Unternehmensseite kommen, ohne aber dadurch die Suchergebnisse zu verfälschen. Im Moment baue man vor allem auf Förderungen, das sei in Österreich gerade am Anfang für Startups eine “Supermöglichkeit”.

Und: “Wir leben den Bootstrapping-Lifestyle und sind sehr sparsam unterwegs”, betont Hirzberger. Derzeit sitzt das Team in einem günstigen Office, in dem es im Sommer gute 30 Grad hatte. Das Team setzte sich dann einfach in den nächsten klimatisierten Zug und arbeitete – dank Klimaticket – von unterwegs.

Namensfindung am Lagerfeuer

Seit Mitte September ist Grizzly.jobs offiziell online. Aktuell sei das Ziel, die Plattform möglichst vielen Leuten zugänglich zu machen, sagt Hirzberger. Auch die Marketing-Aktivitäten werde man hochfahren und hoffentlich alle “technischen Kinderkrankheiten” lösen. “Bis Jahresende ist das Ziel, die Plattform mit den meisten Jobs in Österreich zu sein.” Größere Plattformen in Österreich bieten derzeit circa 20.000 Jobs an, auf dem Markt seien aber über 100.000, wie Hirzberger vorrechnet. Dort wolle man hin.

Und was hat es nun mit den Namen Grizzly auf sich? Ursprünglich war ein weniger tierischer Name angedacht, die Firma gab es in der EU allerdings schon. Die Inspiration kam dann bei einem Sommerabend in der Steiermark: “Wir sind ums Lagerfeuer gesessen und haben immer mehr an Tiernamen gedacht.” Irgendjemand hätte dann einen Bären vorgeschlagen, jemand anderer einen Grizzly. Auch die Domain Grizzly.jobs sei noch frei gewesen. Als auch am nächsten Tag alle im Team von der Idee überzeugt waren, stand es fest: Grizzly und damit Chatbot Bärnhard waren geboren.

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