24.04.2023

Zalando: 3D-Avatar zum online Anprobieren erstmals in Österreich verfügbar

Eine virtuelle Umkleidekabine soll Zalando-Kund:innen das Shopping-Erlebnis erleichtern und Frust aufgrund von Fehlkäufen vermeiden. Wir haben uns angesehen, wie sie funktioniert.
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Zalando, virtuelle Umkleidekabine
Zalando bietet ein neues Online-Feature zum virtuellen Anprobieren (c) Mika Baumeister

Kleidungsstücke online shoppen ist oft ein bisschen ein Überraschungsei. Man weiß zwar eigentlich, was man bekommt, aber es bleibt immer ein gewisses Restrisiko bezüglich des Inhalts. Sitzt die Hose? Sind die Schuhe nicht zu klein? Passt der Schnitt vom Hemd oder lag es doch am Model, dass es so gut ausgesehen hat?

Um dem Risiko entgegenzuwirken, hat der europäische Online-Shopping-Riese Zalando eine virtuelle Umkleidekabine ins Leben gerufen. Diese ist nun erstmals auch in Österreich verfügbar. Dabei können Kund:innen online einen 3D-Avatar erstellen, indem sie ihre Körpergröße, Gewicht und ihr Geschlecht eingeben. Eine generische Figur erscheint. Anschließend kann man aus 22 verschiedenen Marken wählen und dabei unterschiedliche Größen ausprobieren.

Funktion vorerst nur für allseits beliebtes Kleidungsstück verfügbar

Vorerst ist die Anprobe nur für Jeans möglich. Laut Zalando sind Jeans erfahrungsgemäß eine der schwierigsten Produktkategorien in Bezug auf die Passform, daher wird die virtuelle Umkleidekabine vorerst nur für den blauen Hosenklassiker angeboten.

So funktioniert der 3D-Anprobier-Avatar von Zalando

Bei der Angabe der Körperformen gibt es nur sehr eingeschränkte Möglichkeiten – “weiblich” und “männlich” stehen zur Auswahl. Offen bleibt, ob die Diversität der Körperformen abgebildet werden kann, da es auch innerhalb dieser Kategorien sehr nuancenreiche Formen gibt.

Praktisch erscheint hingegen das Farbbarometer, das anzeigt, an welchen Stellen die Hose vermutlich “zwickt” oder wo sie schlabbern könnte. Ist flächendeckend violett dabei, sollte man also eher die Finger von der Hose lassen, außer man steht auf den einschlägigen Schlabberlook.

Zalando, virtuelle Umkleidekabine
(c) Zalando

Größenbedingte Retouren reduzieren

Das Pilotprojekt ist Teil von Zalandos Size-&-Fit-Initiativen – einem Fokusbereich des Unternehmens. Ziel soll es unter anderem sein, größenbedingte Retouren zu reduzieren. “Wir wollen unseren Kund:innen dabei helfen, die richtige Passform gleich beim ersten Mal zu finden. Auf diese Weise möchten wir das Einkaufen bei Zalando persönlicher und ansprechender gestalten und die Kund*innenbeziehungen vertiefen”, sagt Christoph Lütke Schelhowe, General Manager von Zalando im DACH-Raum. Für Kund:innen hat das Feature vermutlich den Vorteil, dass Fehlkäufe verringert und dementsprechend Nerven geschont werden.

Totes Kapital verhindern

Um Retouren zu verringern, gibt Zalando außerdem bereits seit längerem personalisierte Größenempfehlungen für seine Kund:innen aus, die auf deren Kauf- und Retourenhistorie sowie auf Referenzartikeln basieren. Allein diese sollen größenbedingte Rücksendungen um bis zu 10 Prozent verringern. Für den E-Commerce ist das von Vorteil, da es Mehrkosten aufgrund von Wiederaufbereitung und Bearbeitung reduziert und “totes Kapital” in Form von sich in Umlauf befindenden Produkten verhindert. Der 3D-Avatar soll nun weiter zu einer Reduktion der Retouren beitragen. Die Technologie dazu kommt vom Schweizer Startup Fision, das Zalando 2020 kaufte.

Mehr als 30.000 Kund:innen nutzten den Avatar

Ein weiteres Ziel der Pilotkampagnen soll zudem sein, neue Technologien in den Online-Mode-Handel zu bringen und den Bedarf bei den Kund:innen zu ermitteln. „Mit den Pilotkampagnen wollen wir verstehen, wie Kund*innen die neue Technologie nutzen. Auf dieser Basis können wir eine skalierbare Lösung für die Zukunft entwickeln. Bereits jetzt sehen wir, dass das Interesse an den Kampagnen wächst: Etwa die Hälfte der Kund*innen hat mehr als eine Größe am Avatar ausprobiert“, sagt Stacia Carr, VP des Size-&-Fit-Teams bei Zalando.

Bereits zwei Pilotkampagnen mit ausgewählten Artikeln von Puma und der Eigenmarke Anna Field hat Zalando erfolgreich durchgeführt. Dabei haben nach Angaben des Unternehmens mehr als 30.000 Kund:innen die virtuelle Umkleidefunktion ausprobiert haben. Die Kampagneninhalte jedes Pilotprojekts laufen jeweils mehrere Wochen.

Nicht das erste Mal

Der 3D-Avatar ist nicht die erste Online-Anwendung von Zalando, um die Passform zu überprüfen. Zalando war 2022 der erste Online-Modehändler im deutschen Markt, der beim “Try On”-Feature von Snapchat mitmachte. Dabei konnten Snapchat-User:innen ein Foto von sich in die App laden und virtuell Kleidungsstücke von ausgewählten Anbieter:innen anprobieren. Bei Gefallen leitete Snapchat die User:innen direkt in den Zalando-Online-Shop weiter. Mit der eigenen virtuellen Umkleidekabine will Zalando nun seinen Kund:innen aber eine hausgemachte Möglichkeit zur Verfügung stellen, ohne Umwege über einen amerikanischen Drittanbieter.

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Augmented Reality (AR) lässt sich in der Industrie vielfältig einsetzen. Unter anderem kommt die Technologie zum Einsatz, um Mitarbeiter:innen in einer sicheren Umgebung zu trainieren. Eine Lösung dafür entwickelte das 2021 gegründete Tiroler Startup AR-Technology rund um die beiden Gründer Axel Schnaller und Richard Hirschhuber.

Die sogenannte “AR Tool Tracking Solution” von AR-Technology integriert dabei reale Werkzeuge in Augmented Reality (AR) Umgebungen. Durch ein System bestehend aus einem Stylus und einem AR-Headset können Anwender:innen präzise Arbeiten wie Schrauben oder Löten in einer virtuellen Umgebung durchführen. Zu den Anwendern zählten bekannte Unternehmen aus der Automotive-Branche wie beispielsweise VW, BMW und Nissan. Aber auch im MedTech-Bereich wollte das Unternehmen Fuß fassen.

Finanzierungsrunde 2023

Im April 2023 gab das Unternehmen den Abschluss einer Finanzierungsrunde bekannt. Damals holte man zwei Investoren an Bord, die sich mit jeweils 500.000 Euro für neun Prozent der Firmenanteile an AR-Technology beteiligt haben. Bei den Investoren handelte es sich um ein Tiroler Family Office sowie Onsight Ventures, spezialisiert auf Zukunftstechnologien. (brutkasten berichtete). Für Hirschhuber war es das zweite Investment innerhalb kurzer Zeit: Erst Anfang April 2023 hatte er für ein weiteres Startup, MXR Tactics, ebenfalls ein Millioneninvestment kommuniziert.

Sanierung wird nicht angestrebt

Im Zuge der Finanzierungsrunde für AR-Technology hieß es, dass man kontinuierlich wachsen möchte. Diesen Plan wird AR-Technology nun jedoch nicht mehr umsetzen können. Wie dem KSV1870 zu entnehmen ist, hat die AR Technology GmbH am 25. September die Eröffnung eines Konkursverfahrens am Landesgericht Innsbruck beantragt. Dazu heißt es: “Das Insolvenzgericht prüft nunmehr, ob sämtliche Voraussetzungen für eine Eröffnung des Verfahrens vorliegen”. Von Seiten des KSV1870 erwartet man jedoch, dass zeitnah ein Konkursverfahren eröffnet und ein Insolvenzverwalter bestellt wird.

Von diesem bevorstehenden Insolvenzverfahren sind laut KSV1870 neun Dienstnehmer:innen betroffen. Die Passiva sollen sich auf rund 1,2 Millionen Euro belaufen. Weiters heißt es vom Kreditschutzverband: “Wir erwarten eine rasche Schließung des operativen Betriebes der AR Technology GmbH, da eine Sanierung der Insolvenzschuldnerin nicht angestrebt wird.”

Die Gründe der Insolvenz

Doch was führte nun zur Insolvenz? brutkasten liegen Informationen aus dem Gesellschafterkreis vor, wonach AR-Technology bereits Aufträge mit zwei großen Medizinunternehmen in der Pipeline hatte, die jedoch kurzfristig abgesagt wurden. Zudem hätte es auf Kundenseite zu wenig Marktakzeptanz von Augmented Reality gegeben. Viele Kunden zeigten zwar Interesse, waren jedoch nicht bereit, in die Technologie zu investieren.


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