14.11.2023

Zahl der Stellenanzeigen mit 4-Tage-Woche massiv erhöht

Politisch sorgt die 4-Tage-Woche für emotionale Diskussionen. Die Unternehmen nehmen das Thema derweil bereits selbst in die Hand.
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4-tage-woche
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Folgt man den politischen Diskussionen, könnte man meinen, die Fronten bei der 4-Tage-Woche sind klar. Auf der einen Seite stehen die Sozialisten mit einer klassischen linken Forderung, auf der anderen Konservative und Liberale, die diese als utopischen Irrsinn ablehnen. Doch ganz so simpel ist es nicht. Tatsächlich ist die Gruppe der Unternehmer:innen, die zumeist politisch im konservativen oder liberalen Bereich zu verorten sind, in der Frage gespalten.

Stellenanzeigen mit Schlagwort 4-Tage-Woche seit 2019 mehr als versechsfacht

Das zeigt auch eine aktuelle statistische Auswertung der Personalmarktforschung Index Research, über die die deutsche Zeitung Welt berichtet. Zwar handelt es sich dabei um Zahlen für Deutschland, die Entwicklung dürfte in Österreich aber parallel verlaufen. Demnach hat sich die Anzahl an Stellenanzeigen mit dem Schlagwort 4-Tage-Woche seit 2019 mehr als versechsfacht.

Wurden 2019 noch 12.911 Anzeigen von insgesamt 2.301 Firmen mit dem Schlagwort geschaltet, warben zwischen Jänner und September 2023 bereits 85.703 Anzeigen von 13.171 Unternehmen mit der Vier-Tage-Woche. Im vierten Quartal dürfte also noch einiges dazukommen, wodurch sich der Faktor weiter erhöht. Untersucht wurden für die Auswertung 200 Printmedien, 275 Online-Medien, das Stellenportal der deutschen Bundesagentur für Arbeit sowie etwa 650.000 Firmenwebsites.

Teilweise Rebranding etablierter Schicht-Modelle

Ausgewertet wurden auch die Branchen der Unternehmen, von denen die Stellenanzeigen kamen. Ganz klar dominiert dort Bauwesen und Handwerk mit 30.303 Inseraten mit dem Schlagwort, gefolgt von technischen Berufen (20.503) sowie Tourismus und Gastgewerbe (13.971). Das legt auch nahe, dass von den Unternehmen mitunter seit langem etablierte Schicht-Arbeitsmodelle einfach als 4-Tage-Woche umgebrandet werden.

Der Zuwachs bei der Nutzung des Schlagworts steigerte sich in den vergangenen Jahren jedenfalls stetig. 2020 betrug er laut Auswertung noch 22 Prozent, 2021 waren es bereits 66 Prozent, im Vorjahr schließlich 106 Prozent. Dieses Jahr waren es in den ersten drei Quartalen 60 Prozent – der finale Wert dürfte also wieder etwas unter jenem des Vorjahrs landen.

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Wie steht es um die Haltung und Aktivitäten rund um Nachhaltigkeit in der heimischen Wirtschaft? Ein umfassendes Bild liefert eine neue Befragung der Unternehmenberatung Deloitte, die gemeinsam mit Foresight im Herbst 2024 über 400 Unternehmen mit mehr als 25 Mitarbeiter:innen befragt hat.

Strategische Verankerung fehlt

Das Ergebnis: Unternehmen erkennen zunehmend die Relevanz von Nachhaltigkeit. So schätzen 86 Prozent der Befragten das Thema als entscheidend für ihren künftigen Geschäftserfolg ein. Zudem haben mehr als die Hälfte der Unternehmen Maßnahmen zur Dekarbonisierung eingeleitet, etwa durch Photovoltaikanlagen oder den Umstieg auf grünen Strom. Diese Maßnahmen bleiben laut Deloitte jedoch häufig oberflächlich. Die strategische Verankerung von Nachhaltigkeit im Kerngeschäft – inklusive klarer Zielsetzungen – ist oft nicht ausreichend ausgeprägt.

“Zwar setzen viele Betriebe bereits Einzelmaßnahmen um, aber es fehlen die strategische Verankerung sowie klar definierte und laufend überprüfte Nachhaltigkeitsziele. Die nachhaltige Transformation kann allerdings nur mit einem klaren strategischen Fokus gelingen“, so Karin Mair, Managing Partnerin Risk Advisory & Financial Advisory bei Deloitte Österreich.

Geschäftskunden üben Druck aus

Besonders der Druck aus den nachgelagerten Wertschöpfungsstufen treibt Unternehmen an. 60 Prozent der Befragten berichten, dass ihre Geschäftskunden (30 Prozent) sowie öffentliche und private Kunden die Haupttreiber für Nachhaltigkeitsmaßnahmen sind. Dieser Druck wird durch strikte Berichtspflichten und die zunehmende Nachfrage nach Transparenz verstärkt.

Im Fokus vieler Nachhaltigkeitsagenden steht vor allem die Reduktion der CO2-Emissionen. 61 Prozent der Befragten haben dazu zwar mit der Umsetzung konkreter Maßnahmen begonnen, hinsichtlich der erwartbaren Kosten für eine umfassende Dekarbonisierung herrscht aber große Unsicherheit. So kann oder will über ein Drittel (39 Prozent) derzeit keine Angaben über die diesbezügliche Kostenveranschlagung des Unternehmens machen.

Investitionsbereitschaft geht zurück

Gleichzeitig geht auch die Investitionsbereitschaft zurück: Der Anteil jener Betriebe, die von 500.000,- bis über fünf Millionen Euro pro Jahr für Maßnahmen zur Dekarbonisierung aufwenden wollen, ist von 26 Prozent im Vorjahr auf 17 Prozent gesunken.

Ein wesentlicher Stolperstein ist die fehlende Klarheit bei der Umsetzung europäischer Richtlinien in nationales Recht. Rund ein Viertel der Unternehmen in Österreich weiß noch nicht, ob sie von der neuen Berichtspflicht betroffen sind, was Unsicherheiten bei der Planung verstärkt. Gleichzeitig bleibt die Bürokratie für viele kleinere Unternehmen eine fast unüberwindbare Hürde.



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