29.05.2020

Youtube führt Kapitel-Funktion ein – nach 15 Jahren

Youtube, die größte Video-Plattform der Welt, führt 15 Jahre nach dem Start eine Kapitel-Funktion für hochgeladene Videos ein, um bessere Übersicht zu schaffen.
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So sieht die neue Youtube-Kapitel-Funktion aus
Screenshot: So sieht die neue Youtube-Kapitel-Funktion aus

Die Älteren unter den werten Lesern können sich vielleicht noch an sie erinnern: die DVD. Das ab Mitte der 1990er-Jahre langsam die analoge VHS-Kassette (jüngere Leser: bitte hier nachlesen) ablösende digitale Video-Speichermedium hatte gegenüber seiner Vorgängerin neben einer erheblich besseren Qualität weitere entscheidende Vorteile, darunter eine Kapitel-Funktion. Anstatt sich, wie bei der VHS, durch den ganzen Film spulen zu müssen, erlaubte die DVD schon in denn 1990er-Jahren, sich in mit eigenen Titeln versehenen Etappen dem gewünschten Teil des Filmes zu nähern. Ende Mai 2020 führt auch die 2005 gegründete größte Online-Video-Plattform der Welt, Youtube, so eine Kapitel-Funktion ein.

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Youtube-Kapitel-Funktion: Beim Hochladen und auch nachträglich

Besser spät als nie, könnte man über die nach 15 Jahren des Bestehens nun eingeführte Funktion sagen. Und – quasi als Entschädigung – wurde diese von Youtube mit intensiven Überlegungen in Sachen User Experience gestaltet. Wer ein Video hochlädt, kann nun Kapitel-Titel und -Beschreibungen über eine simple Maske hinzufügen und die Zeitpunkte der Kapitel-Starts definieren. Videos müssen mindestens drei solcher Abschnitte mit einer Länge von zehn Sekunden oder mehr haben, um die Funktion nutzen zu können. Der Vorgang kann auch nachträglich bei bestehenden Videos durchgeführt werden.

Am Smartphone macht “Bump” auf Kapitelumbruch aufmerksam

Um den Usern die Navigation durch die Videokapitel zu erleichtern, nutzt Youtube in seinen Smartphone-Apps auch die Vibrationsfunktion der Handys, um beim Scrollen haptisch mit einem kurzen “Bump” auf die Kapitel-Umbrüche aufmerksam zu machen. In der Desktop-Version gibt es beim Scrollen eine Art “Einrast-Funktion” die einen bei den Kapitel-Anfängen halten lässt. Diese können User aber, wenn sie den Cursor länger an eine gewünschte Stelle halten, auf Wunsch umgehen.

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Projektleiterin Christina Griessler und Entwickler Franz Blochberger (c) Heimwatt

Die Internationale Energieagentur (IEA) berichtete kürzlich von einem signifikanten Anstieg der weltweiten Stromnachfrage. Laut dem Bericht soll der Stromverbrauch in den letzten zehn Jahren sogar doppelt so schnell wie die gesamte Energienachfrage gewachsen sein. Zudem soll auch der Klimawandel die Energiesicherheit gefährden.

In diesen herausfordernden Zeiten ist der Ausbau erneuerbarer Energien besonders wichtig. Hier möchte das Krumbacher Startup “Heimwatt” aktiv mitwirken. In Zusammenarbeit mit dem Familienunternehmen BLOCH3 entwickelte Heimwatt ein “innovatives Strommodell”, das auf Windenergie basiert und dem Kunden ermöglichen soll, gleichzeitig noch Geld zu sparen. Heimwatt präsentiert sich als das erste österreichweite Bürgerbeteiligungsmodell mit Preisgarantie in dieser Form.

Heimwatt verspricht bis zu 1.000 Euro Einsparung pro Jahr

Das Strommodell von Heimwatt scheint einfach strukturiert: In allen Gemeinden, in denen ein Windrad von BLOCH3 errichtet wird, garantiert das Unternehmen den Haushalten und Betrieben einen Nettopreis von acht bis zwölf Cent pro kWh (zuzüglich Netzkosten). Diese Preisgarantie gilt über die gesamte Laufzeit des Windparks von etwa zwanzig Jahren, ohne Anpassungen durch Inflation oder Bindefristen. Laut Heimwatt bedeute das, dass die Strompreise stabil bleiben und die Menschen währenddessen jedes Jahr Geld sparen.

Zum Vergleich: Der derzeitige durchschnittliche Netto-Fixstrompreis liegt bei rund 21 Cent pro kWh. Laut Angaben des Unternehmens kann ein Haushalt mit vier Personen durch Heimwatt jährlich bis zu 432 Euro einsparen. Im Kontext der gestiegenen Strompreise der letzten Monate behauptet Heimwatt, dass ein Vier-Personen-Haushalt mit ihrem Tarif sogar bis zu 1.000 Euro pro Jahr sparen könnte.

Windräder von Heimwatt sollen jährlich 102.000 Tonnen CO2 einsparen

Die Idee eines regionalen und nachhaltigen Stromanbieters stammt von Geschäftsführer Franz Blochberger, der sich gemeinsam mit seinen Brüdern Martin und Andreas eine Mission aufnahm: Der “schonende Umgang mit heimischen Ressourcen und die Bereitstellung nachhaltiger Energien”. Das Startup “Heimwatt” würden die Brüder daher als “soziales Projekt” verstehen. Ihr Ziel ist es, “alle Menschen in einer Gemeinde unabhängig von Strom-Importen aus dem Ausland und hohen Energiepreise zu machen”.

Heimwatt ist Teil der BLOCH3-Gruppe, welche für die Entwicklung und den Betrieb von Windkraftanlagen verantwortlich ist. Während BLOCH3 bereits 2005 von den Brüdern Blochberger gegründet wurde, wurde Heimwatt erst im März 2024 von ihnen ins Leben gerufen. Das Startup ist vollständig bootstrapped und somit von den Blochberger-Brüdern finanziert. Diese Unabhängigkeit sei ihnen besonders wichtig, um so “langfristige stabile Stromtarife anzubieten, ohne auf kurzfristige Renditen von Investoren angewiesen zu sein”.

Die Windkraftanlagen vom regionalen Stromanbieter Heimwatt produzieren rund 230.000 Megawattstunden und versorgen über 66.000 Haushalte. Dadurch werden laut dem Unternehmen jährlich 102.000 Tonnen CO2 eingespart. Das würde etwa einem CO2-Ausstoß von 54.000 PKWs im Jahr entsprechen.

Ein weiterer Schritt in die grüne Zukunft

Das langfristige Ziel des Familienunternehmens ist es, die Energieversorgung nachhaltig zu verbessern und Regionen in Österreich energieunabhängig zu machen. Inzwischen haben bereits einige Gemeinden in Österreich, wie die Marktgemeinde Trumau, Sulz im Weinviertel und Russbach, die Windkraftanlagen installiert. Doch das ist erst der Anfang: In den kommenden Jahren seien österreichweit weitere Windparks geplant. Zudem arbeitet das Startup an Lösungen für städtische Gebiete, um auch dort grünen Strom anzubieten. Für Heimwatt ist es “noch ein langer Weg bis zur Klimaneutralität. Aber jede in Betrieb genommene Windkraftanlage ist ein Schritt in die richtige Richtung”.

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