01.03.2023

Flüssignahrung: Nestlé investiert in “Höhle der Löwen”-Startup Yfood

Nestlé erwirbt für einen nicht genannten Betrag einen Minderheitsanteil an Yfood. In sozialen Medien hagelt es Kritik.
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Die Yfood-Gründer Benjamin Kremer und Noel Bollmann | (c) Yfood
Die Yfood-Gründer Benjamin Kremer und Noel Bollmann | (c) Yfood

“This is food” lautet der Werbespruch des Münchner Startups Yfood. Dass dieser Aussage nicht jeder zustimmen will, ist Teil der Strategie. Das Unternehmen verkauft sein Essen nämlich in Flaschen – es ist Flüssignahrung, die Mahlzeiten zur Gänze ersetzen und Konsument:innen dabei mit einem ausgewogenen Nährstoffmix versorgen soll. Das bietet natürlich Stoff für Social Media-Diskussionen. Doch dieser Tage wird nicht nur das Produkt kontrovers diskutiert, sondern auch eine aktuelle Finanzierungsrunde: Die Gründer Benjamin Kremer und Noel Bollmann holten den vielkritisierten Lebensmittelgiganten Nestlé als Investor an Bord, wie die Schweizer Lebensmittelzeitung berichtet.

2022 erstmals neunstelliger Jahresumsatz

Weder die Höhe des Investments noch jene des erworbenen Anteils sind bekannt. Es stehe noch eine Genehmigung aus, heißt es im Bericht. Doch man kann wohl von einem ordentlichen Deal ausgehen. Yfood überschritt zuletzt mit einer Verdopplung im Jahresvergleich die Schwelle zum neunstelligen Jahresumsatz: 120 Millionen Euro waren es 2022 konkret. Die bisher aufgestellten Investments wirken dagegen bescheiden: 21 Millionen Euro flossen seit der Gründung in das Startup.

Nestlé-Deal weckt Erinnerungen an anderes Höhle der Löwen-Startup

Einer der Investoren ist der ehemalige “Die Höhle der Löwen”-Juror Frank Thelen, der 2018 über die Sendung mit 200.000 Euro bei Yfood einstieg und dem Startup einen ordentlichen Push bescherte. Ob die aktuelle Finanzierungsrunde auch für einen Push sorgt, oder eher für das Gegenteil, bleibt abzuwarten. Unweigerlich weckt sie Erinnerungen an ein anderes Food-Startup, das über die Show “Die Höhle der Löwen” Bekanntheit erlangte: Ankerkraut. Das Hamburger Gewürz-Startup ging vor einem Jahr sogar zur Gänze an Nestlé, was damals für einen Shitstorm und den Verlust zahlreicher Kunden sorgte.

Twitter-Bubble fordert Distanzierung von Influencer:innen zu Yfood ein

Auch bei Yfood ist auf den sozialen Medien die Stimmung zum Deal eindeutig negativ, wobei von einem Shitstorm zu sprechen aktuell noch übertrieben wäre. Distanzierungen von Influencer:innen halten sich momentan – anders als damals bei Ankerkraut – jedenfalls in Grenzen. Eingefordert werden diese in der Twitter-Bubble dagegen lautstark.

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AnovonA
Das Team von AnovonA (c) AnovonA

In den rund 1.300 Billa-Filialen in Österreich sind bereits drei “mucki”-Getränke des Wiener Startups AnovonA flächendeckend erhältlich, zudem bei Mpreis und Metro. Und auch jenseits der Grenzen gibt es bereits einige Listungen, zum Beispiel bei coop in der Schweiz, bei Rewe in Bayern und bei Edeka deutschlandweit. Man habe die Umsätze seit Marktstart jährlich im Durchschnitt um den Faktor 3,5 steigern können, heißt es vom Startup.

Weitere Expansion im DACH-Raum geplant

Und so soll es auch weitergehen. “Deutschland und insbesondere Bayern wird 2025 neben dem weiteren Wachstum in der Schweiz und in Österreich ein ganz besonderer Wachstumsfokus sein”, so AnovonA in einer aktuellen Aussendung. Dazu sollen auch weitere Produkte auf den Markt gebracht werden, etwa ein Müsli.

Weitere Finanzierung für AnovonA bereits im Jänner

In den vergangenen Jahren kommunizierte AnovonA bereits mehrere Finanzierungsrunde – teilweise in Millionenhöhe. Anfang Jänner dieses Jahrs berichtete brutkasten zuletzt über eine siebenstellige Finanzierung aus dem davorliegenden Dezember mit SalzburgMilch als strategischem Investor. Bei dieser wurde die Firmenbewertung mit 9,2 Millionen Euro angeben. Bereits kurze Zeit später, noch im Jänner 2024, habe man eine weitere Investmentrunde mit dem deutschen Getränkehersteller VILSA über die GreenRock Brands GmbH zu einer Bewertung von 10,8 Millionen Euro abgeschlossen, heißt es nun vom Startup.

Aktuelles Millioneninvestment mit 14-Millionen-Euro-Bewertung

Nun befinde man sich in einer weiteren Finanzierungsrunde in Millionenhöhe durch Bestandsinvestoren zu einer Bewertung von mittlerweile mehr als 14 Millionen Euro, heißt es von AnovonA. Bei dieser werden die Bestandsgesellschafter “zu einer knappen Million Euro mitziehen”, sagt CEO Alexander Novotny auf brutkasten-Anfrage. “Der Zielbetrag, den wir in den nächsten Monaten einwerben möchten, ist zwei Millionen Euro”, so der Gründer.

AnovonA: Weitere Investoren u.a. im Lebensmittelbereich gesucht

Dieses Kapital diene zur Finanzierung eines Maßnahmenpaketes zusätzlicher Werbe- und Vertriebsmaßnahmen in der Schweiz und in Deutschland. Ein Großteil der Maßnahmen sei für Bayern geplant. “Bei der Suche nach neuen Investoren sind wir – ohne uns darauf einzuschränken – insbesondere auch an Partnern aus anderen Bereichen der Lebensmittelindustrie interessiert, da die Vision unseres Unternehmens ist zu einem der führenden Anbieter für Proteinlebensmittel zu werden”, erklärt Novotny.

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