23.09.2021

Wiener Städtische integriert Lösung von Wiener Startup Xund

Die "vetrauenswürdige Alternative zu Dr. Google" von Xund kann nun über den ServiceBot auf der Seite der Wiener Städtischen genutzt werden.
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Die Gründer von XUND.
Die Gründer von XUND. (c) XUND

Der digitale Gesundheitsassistent des Wiener Startups Xund soll dank Einsatz von KI seinen Nutzern dabei helfen, Symptome besser zu verstehen und ihnen eine fundierte Ersteinschätzung zu möglichen Ursachen dafür liefern, damit diese die richtigen nächsten Schritte setzen können. Nun gewann das Unternehmen mit der Wiener Städtischen eine der größten Versicherungsgesellschaften des Landes als Partner. Die – nach Eigendefinition – “vertrauenswürdige Alternative zu Dr. Google”, die bereits zahlreiche Investoren überzeugte, wird in den ServiceBot auf der Homepage des Versicherers integriert.

Wiener Städtische-Chefin: “Niedrigschwelliger Zugang zu Gesundheitsversorgung” dank Xund

Der digitale Symptomcheck ersetze keinen Arztbesuch, räumt Wiener Städtische-Chefin Sonja Steßl ein, “aber er unterstützt unsere Kundinnen und Kunden und weitere Interessierte”. Ziel sei es, Gesundheitsversorgung niedrigschwellig zugänglich zu machen. Das neue Service stehe allen Interessierten ab 18 Jahren offen, unabhängig davon, ob sie über einen Versicherungsschutz der Wiener Städtischen verfügen. Seitens Xund wird betont, dass die Abfrage anonymisiert erfolge: “Modernste Verschlüsselungsmethoden beim Transfer und der Speicherung aller Gesundheitsinformationen garantieren die Sicherheit sensibler Daten”, heißt es vom Startup. Für die Nutzung der digitalen Gesundheitslösung sind Alter, Geschlecht und die entsprechenden Symptome anzugeben, ein Rückschluss auf die Identität der Nutzer sei ausgeschlossen. 

“Mit unserer Technologie wollen wir das Betriebssystem für die Gesundheitsversorgung von morgen schaffen und dabei mitwirken, die Patient Journey ganzheitlich zu digitalisieren”, sagt Xund Co-Founder und CEO Tamás Petrovics. Technologisches Herzstück sei die KI-basierte Medical Engine, die als API-Lösung von Kunden wie der Wiener Städtischen integriert werden kann. “Die dahinter liegenden Entscheidungsalgorithmen sind das Ergebnis aus über zwei Jahren Forschung und Entwicklung und beruhen auf mehreren Millionen medizinischen Fachpublikationen und Fallstudien. Ein Team an Ärzten überprüft diese Informationen dann nochmals qualitativ und reichert sie anhand von Referenzliteratur und mit Erfahrungen aus der langjährigen Praxis an”, heißt es vom Unternehmen.

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OVE, LCM
(c) OVE/Fürthner - (v.l.) Johann Hoffelner, Josef Passenbrunner und Hubert Mitterhofer von LCM.

Seit August des heurigen Jahres hat das LCM mit Johann Hoffelner einen neuen CEO – brutkasten berichtete. Rund drei Monate später darf man sich über den OVE Innovation Award freuen.

Pankl Turbosystems beschäftigt sich mit Brennstoffzellen-Luftversorgungssystemen (FCAS – Fuel Cell Air Supply) sowie mit elektrisch unterstützten Abgasturboladern (EAT – Electrically Assisted Turbocharger) für Kleinserien. Weil aber Turbosysteme technologisch extrem anspruchsvoll sind, setzt die Mannheimer (Deutschland) Firma bei der Optimierung spezieller Komponenten auf externe Entwicklungspartner.

LCM mit Neuauslegung des E-Motors

“Die Elektromotoren für den Antrieb der Verdichterräder sind das Herzstück in FCAS-Systemen. Mit der kompletten Neuauslegung dieses Elektromotors hat LCM einen unentbehrlichen Beitrag zum gelungenen Innovationssprung und Wettbewerbsvorsprung geleistet”, erklärt Pankl Turbosystems-Geschäftsführer Gerhard Krachler.

Konkret hat es neun Monate gedauert, bis das LCM-Team rund um Hubert Mitterhofer und Josef Passenbrunner die ersten Funktionsmuster für den Elektromotor lieferte. Diese erfüllten die Erwartungen von Pankl und liefern Drehzahlen von bis zu 140.000 U/min und eine Nennleistung von 22kW. In diesem Sinne könnte ein FCAS von Pankl Turbosystems, in dem ein von LCM ausgelegter Motor arbeitet, schon bald bei einem Stratosphärenflug an Bord sein, heißt es.

Im Auftrag der britischen Stratospheric Platforms Ltd, eines Herstellers von Bauteilen für die Luft- und Raumfahrt, hat Pankl gemeinsam mit weiteren internationalen Unternehmen an der Entwicklung eines unbemannten Zero-Emission-Flugobjekts gearbeitet: “Selbst wenn dieses Projekt noch in einem sehr frühen Stadium ist, unterstreicht es die enorme Dynamik in der Brennstoffzellen-Technologie”, so Krachler weiter.

“Begrenzter Bauraum”

So unterschiedlich die Einsatzgebiete der FCAS sind, haben sie doch eine Gemeinsamkeit: Der Bauraum ist immer extrem begrenzt. Mithilfe der LCM-Software-Plattform “SyMSpace” konnte aus dieser Not eine Tugend gemacht werden. Damit wurden alle Komponenten – von der Baugröße des Motors über die Materialauswahl bis zur Dimensionierung jedes Bauteils – so aufeinander abgestimmt, dass die errechnete Motorauslegung nicht mehr verbessert werden kann, wie es in einer Aussendung heißt.

“Aus mehreren tausenden Varianten entsteht auf diese Art ein Elektromotor in der geforderten Baugröße, der in der Simulation 97 Prozent Wirkungsgrad erreicht. Es lässt sich kein Parameter weiter verbessern, ohne einen anderen zu verschlechtern”, erklären Passenbrunner und Mitterhofer.

Welches enorme Potential Brennstoffzellen haben, unterstreicht auch das Projekt SkalTABs (skalierbares Thermomanagement und Antriebsstrang für Brennstoffzellen-Nutzfahrzeuge). In dem vom deutschen Bundesministerium für Wirtschaft und Energie geförderten Forschungsprojekt arbeiteten mit der Rheinisch-Westfälischen Technischen Hochschule Aachen (RWTH) neben Infineon, GreenIng, AVL LIST und MACCON auch Pankl Turbosystems zusammen.

Das Ziel war es, für mittelständische Unternehmen und Fahrzeughersteller mit kleineren Stückzahlen einen Baukasten für verschiedene Leistungsstufen eigener Brennstoffzellensysteme zu erforschen: “Selbstverständlich war auch unser gemeinsam mit LCM entwickeltes FCAS mit an Bord”, sagt Krachler. Weitere Förderprojekte für Antriebssysteme im Megawatt-Bereich werden gerade vorbereitet.

Award für LCM mit Signalwirkung

Dass LCM und Pankl Turbosystems für ihr Projekt mit dem OVE Innovation Award ausgezeichnet werden, hat für Hoffelner Signalwirkung. Gerade bei nicht-fossilen Antriebtechnologien sei Reichweite das entscheidende Kriterium: “Reichweite ist immer eine Frage der Effizienz. Je effizienter Antriebsysteme arbeiten, desto mehr Reichweite ist möglich. Mit der Zusammenarbeit am FCAS haben wir die Grenzen des Möglichen gemeinsam ein wenig verschoben”, sagen Hoffelner und Krachler.

Bernhard Jakoby, OVE-Juryvorsitzender und Vorstand des Instituts für Mikroelektronik und Mikrosensorik an der Linzer Johannes Kepler Universität (JKU), begründet die Entscheidung LCM zu prämieren wie folgt: “Das ausgezeichnete Projekt zeigt wieder einmal, dass es in Österreich gelingt, innovative Technologien aus der Forschung in die Praxis zu bringen und am Weltmarkt zu etablieren.”

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