22.02.2022

XRConsole: Grazer Startup bietet immersives Lernen mit XR-Trainingstechnologie

Das Startup XRConsole möchte mit dem Einsatz von Extended Reality (XR) Arbeitnehmer:innen sicherer, effizienter sowie orts- und zeitunabhängiger aus- und weiterbilden. Der Fokus liegt auf die Transformation der virtuellen Lernergebnisse in reale Arbeitsleistungen.
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XRConsole Gründer Markus Karlseder | © XRConsole
XRConsole Gründer Markus Karlseder | © XRConsole

Das Metaverse hat in den letzten Monaten das Verständnis und das Bewusstsein um die Themen Extended Reality und Gamification verschärft. Auch das Startup XRConsole aus Graz hat das Potential des spielerischen Lernens erkannt und entwickelt seit Februar 2021 als Sub-Brand von Mindconsole Lern- und Trainingskonzepte in der virtuellen Welt für Unternehmen und Ausbildungsstätten. 

Das Ziel des Gründers Markus Karlseder ist es, die Verbindung zwischen Menschen, Lerntheorie und Pädagogik sowie Extended-Reality-Technologien zu stärken. Den Fokus setzt das Startup dabei auf die nachhaltige und effektive Aus- und Weiterbildung von Unternehmen und deren Mitarbeiter:innen. Auch das Thema User Experience (UX) steht auf höchster Priorität, damit die Bedienung der virtuellen Erfahrungen für alle Altersgruppen einfach und verständlich gelingt. 

Ausbildung von Risiko-Jobs mit XR-Training 

Aktuell arbeitet XRConsole an Projekten mit wichtigen Partnern aus Österreich und Deutschland. Der Fokus der entwickelten Technologien liegt dabei auf erfahrungsbasiertem Training, so der Gründer. “Mit Immersion und VR können User:innen in unterschiedlichste Settings gesetzt werden. In der virtuellen Welt können sie an ihre persönlichen Grenzen stoßen und diese erkunden. Durch diese Erfahrung erkennen sie, in welchen Bereich ihnen noch Kompetenzen fehlen und sind so für Krisen in der realen Welt vorbereitet”, sagt Karlseder. 

Genau aus diesem Grund entwickelt das Startup in Zusammenarbeit mit der Wirtschafts- und Arbeiterkammer Steiermark “DigiLernSicher”. Mit dem virtuellen Lernlabor sollen Fachkräfte und Lehrlinge für riskante Berufe wie Elektriker:in in der virtuellen Realität Praxiserfahrung sammeln. Auch für das Ausprobieren von verschiedenen Berufen soll diese Technologie in der Zukunft eingesetzt werden. Zudem entwickelt XRConsole ein CNC-Trainingssimulator in Kooperation mit der WIFI-Steiermark, um die Herausforderung bei der Einschulung von Nachwuchs-Fachkräften für CNC- und Fräsmaschinen mit immersiven Lernerlebnissen zu reduzieren. 

Auf seine Beteiligung am H2020 MED1stMR Projekt ist das Grazer Startup sehr stolz, da sie medizinisches Personal auf Situationen und Katastrophen vorbereitet, die man in der realen Welt nicht so einfach darstellen und trainieren kann. “Für Einsatzkräfte wie die Rettung ode Polizei ist der Nutzen unserer Technologie völlig klar: Ein Flugzeug stürzt in ein Haus, das zudem noch brennt. Es gibt bis zu 100 Verletzte mit unzähligen Todesopfern. Auf herkömmlichen Wegen kann man diese Situation nicht trainieren”, sagt der Gründer.

Schulen als potentieller Einsatzbereich für XRConsole

Das eigenfinanzierte Startup ist aktuell in weitere Forschungsprojekte wie EU-Horizon 2020, FFG Kiras und AK Projektfonds Arbeit 4.0 involviert. XRConsole kann sich den Einsatz seiner Ideen des explorativen und erlebnisorientierten Lernens auch in Schulen vorstellen. Karlseder kennt die aktuellen Probleme gängiger Lernmethoden und hat eine Lösung parat. “Unser Angebot ist sehr User- bzw. schülerzentriert. Eine Lehrer:in schafft es nicht, den Lernstoff auf den Bildungsstand jedes Schülers zu adaptieren. Mit Gamification können nicht nur unterschiedliche Schwierigkeitsgrade und Lernziele eingestellt, sondern der Lernstoff auch visualisiert werden. Vor allem in Mathe mit Volumenberechnungen wäre es ein sinnvoller Ansatzpunkt”, sagt der Gründer. 

Für eine Expansion sei der Founder vorwiegend offen, jedoch möchte er projektbezogen arbeiten und für 2022 den österreichischen Markt bedienen. Weitere Dach-Länder klingen für das Startup interessant, doch heuer liege die Priorität zunächst auf die Gründung und die Entscheidung über den neuen Standort für XRConsole, so Karlseder.

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Revo Foods, The Filet, Fisch Alternative, Salmon, lach, veganer Lachs
(c) Revo Foods - Revo Foods präsentiert mit seiner neuen Anlage zugleich auch ein neues Produkt.

Revo Foods hat in den letzten Monaten öfters für Schlagzeilen gesorgt. Im Februar wies ein Wiener Landesgericht eine Klage wegen einer vermeintlichen Täuschung von Konsument:innen ab. Einen Monat darauf präsentierte das Food-Startup eine vegane Oktopusalternative aus dem 3D-Drucker, während man im Mai des heurigen Jahres mit einem neuen Produktnamen aufwartete, um etwaigen Rechtsstreitigkeiten vorzubeugen. So wird beispielsweise die Räucherlachsalternative künftig unter dem Namen “Smokey Slices – inspired by Salmon” vertrieben (brutkasten berichtete).

Viel weitreichender sind jedoch die Entwicklungen, die bei Revo Foods im Hintergrund ablaufen. So entwickelte das Unternehmen über die letzten Monate seine industrielle Produktionsmethode für 3D-gedruckte Lebensmittel weiter. Zu Jahresbeginn kündigte das Unternehmen an, mit der Technologie in die Skalierung gehen zu wollen. Zudem soll die Prozesstechnologie künftig über ein B2B-Lizenzmodell an Industriepartner vertrieben werden. Der 3D-Lebensmitteldruck beschränkt sich dabei nicht nur auf die Produktion von Fischalternativen, sondern eröffnet auch “kreative Möglichkeiten”, um neue Lebensmittel zu gestalten, wie es damals von Revo Foods hieß (brutkasten berichtete).

Revo Foods: “3D-Structuring Technology”

Rund zehn Monate nach dieser Ankündigung eröffnet Revo Foods mit der “Taste Factory“ in Wien nun die bisher größte Anlage für additive Lebensmittelproduktion (3D-Lebensmitteldruck). Bei voller Auslastung ist die Anlage auf eine maximale Kapazität von 60 Tonnen pro Monat ausgelegt, und gilt laut dem Startup als die weltweit erste Produktionsanlage mit dieser Technologie im Großmaßstab.

Dabei kombiniert die “3D-Structuring Technology” unterschiedliche Lebensmittel in komplexe Formen, etwa Fett und Protein (wie bei Muskelfleisch). So sollen neuartige Texturen geschaffen und saftige, zarte Faser-Strukturen erzeugt werden können. Dies sei speziell für pflanzliche Filet-, oder Steak Produkte relevant.

Mikronährstoffe bleiben erhalten

Eine weitere Anwendung dieser Technologie ist zudem die Herstellung von proteinreichen Lebensmitteln aus natürlichen Rohstoffen bzw. Biomassen wie Pilzprotein. Herkömmliche Verfahren der Industrie verwenden bei der Produktion oft hohe Temperaturen oder Hochdruck, was sich negativ auf den Nährstoffgehalt im Produkt auswirkt. Die Technologie von Revo Foods könne mit einem milden Prozess (bei niedriger Temperatur und geringem Druck) arbeiten. So blieben mehr Mikronährstoffe erhalten.

Laut Revo Foods sind heutige Lebensmittelproduktionen eher statisch und wenig flexibel für Produktiterationen. Durch die “3D-Structuring-Technologie” könnten komplexe Prozesse automatisiert werden, wodurch die Produktion einer Vielzahl unterschiedlicher Lebensmittel und schnelle Iterationszyklen mit ein und derselben Maschine möglich würden. Die freie Kombination von Inhaltsstoffen ermögliche es zudem, Lebensmittel mit völlig neuen Texturen und Geschmackserlebnissen zu schaffen.

“Mit der Taste Factory zeigen wir erstmals, dass diese Technologie in einem industriellen Maßstab funktioniert. Das öffnet die Tür für eine neue Generation von Lebensmittel-Innovationen. Durch 3D-Strukturierung können wir ganz neue Texturen mit einfachen, aber nährstoffreichen Zutaten wie Mycelium erzeugen, was das finale Produkt viel spannender macht”, sagt Robin Simsa, CEO von Revo Foods.

The Filet – Inspired by Salmon

Mit der neuen Produktionsanlage wird künftig auch “The Filet – Inspired by Salmon” produziert. Konkret handelt es sich dabei um ein 3D-gedrucktes rein pflanzliches Lachsfilet, das bereits im September 2023 auf den Markt gebracht wurde, bislang jedoch in kleinerer Stückzahl produziert wurde. Mit der Skalierung der Produktion kann nun flächendeckend der Einzelhandel beliefert werden. Ab heute ist es in Österreich bei über 500 Billa-Filialen und ab November auch bei Interspar erhältlich, europaweit im Revo Online Shop und bei weiteren Partnern.

Die Hauptzutat, Pilzprotein, gilt als eine der nährstoffreichsten Proteinquellen der Welt. Sie enthält laut Revo Foods ein komplettes Aminosäureprofil und hat eine höhere Bioverfügbarkeit als Rindfleisch. Mycelium wird aufgrund seines hohen Nährwerts oft als “Superfood” bezeichnet. Die natürliche Fasrigkeit mache es zudem zu einem “low processed food”.

Revo Foods und die Textur

“Biomassen wie fermentiertes Pilzprotein liegen im Trend, da sie aufgrund ihrer natürlichen Konsistenz kaum verarbeitet werden müssen und sehr nährstoffreich sind. Wir arbeiten schon an den nächsten Innovationen mit Pilzprotein, was mit 3D-Structuring sehr viel Spaß macht, da es viele Möglichkeiten bietet, das Produkt exakt nach den Vorstellungen unserer Kunden zu gestalten”, sagt Niccolo Galizzi, Head of Food Tech von Revo Food. “Unser Fokus liegt dabei darauf, was das kulinarische Erlebnis zu einem sehr großen Teil ausmacht: Die Textur, also das einzigartige Mundgefühl”.

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