Elon Musk macht, was er will. Das ist spätestens seit seinem Erwerb von Twitter und dessen Umbenennung zu X der ganzen Welt bewusst. Der Tech-Milliardär scheut sich nicht, die für 44 Milliarden US-Dollar erworbene Plattform für seine persönlichen Interessen zu nutzen. Nun ist es Musk gelungen, die ehemals als Twitter bekannte Plattform “X” wieder in die Schlagzeilen zu bringen. Laut Washington Post hat X die Zugriffsgeschwindigkeit auf Links von verschiedenen Nachrichtenorganisationen und Konkurrenten gedrosselt. 

Nutzer:innen, die auf Links dieser Organisationen und Plattformen geklickt haben, mussten fünf Sekunden warten, bis die Website angezeigt wurde. Zu den verzögerten Websites gehörten Facebook, Instagram, Threads, Bluesky, Substack sowie der Nachrichtendienst Reuters und die New York Times. Sie alle wurden in der Vergangenheit von Elon Musk beleidigt und verbal angegriffen.  

X nutzt t.co-Domäne für Verzögerungen 

Die absichtliche Verzögerung bestimmter Links wird dadurch ermöglicht, dass X den Datenverkehr über einen Linkverkürzungsdienst, die t.co-Domäne, laufen lässt. Ursprünglich war diese Funktion dazu gedacht, die Aktivität auf der Zielwebsite von Tweets zu verfolgen. Nun wurde bekannt, dass X diesen Verkürzungsdienst auch zur Drosselung der Zugriffe nutzt. 

Jene User:innen, die Links der betroffenen Plattformen öffneten, starrten für fünf Sekunden auf einen leeren Screen, bis sich die Websites öffneten. Obwohl Elon Musk und X bisher nicht auf diesbezügliche Anfragen reagiert haben, wird vermutet, dass Musk es auf den Traffic und die Werbeeinnahmen von Unternehmen abgesehen hat, die er persönlich nicht mag. 

Einige Drosselungen bereits aufgehoben

Nur wenige Stunden nach Bekanntwerden der 5-Sekunden-Verzögerung hat X die Drosselungen für einige Websites wieder rückgängig gemacht und die Verzögerungszeiten auf Null gesetzt. Ob alle absichtlichen Verzögerungen zurückgesetzt wurden, ist unklar. 

Erst im April dieses Jahres hatte Musk der Times den Kampf angesagt, indem er die Verifizierung des offiziellen “The Times”-Accounts mit 55 Millionen Follower:innen auflöste.