20.03.2022

Coworkation: Die Alpen-Region lockt jetzt mit Arbeit-Urlaub-Kombi

Vom Flex Desk bis zum Coworking-Village im Piemont: Immer mehr Menschen verbinden Arbeit und Urlaub – für die Tourismusbranche eine neue Chance.
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Workation bei Franz&Mathilde im italienischen Tisens © Franz&Mathilde
Workation bei Franz&Mathilde im italienischen Tisens © Franz&Mathilde

Fachkräftemangel, Gebäudeleerstand, Landflucht. Tourismusregionen im Alpenraum hatten es sicher schon einmal leichter. In der Not entsteht aber oft auch Innovation und so wird der in Tirol angesiedelte Verein CoworkationAlps mit einem neuen Coworking-Konzept kreativ. Immer mehr Menschen haben in der Pandemie gelernt, dass man nicht nur im Büro produktiv sein kann und können sich vorstellen, Arbeit auch mit Urlaub zu verknüpfen. Noch besser gelingt das wahrscheinlich, wenn man nicht im Hotelzimmer den Laptop aufklappt, sondern in einem Coworing-Space in der Urlaubsregion. “Coworkation” steht für die Verbindung von Shared Office und Urlaub.

Der Verein CoworkationAlps ist in Bayern angesiedelt, unterstützt aber über die Landesgrenzen hinweg Tourismusregionen im Alpenraum bei der Ausschöpfung des Potenzials “New Work”. Im Vorstand sitzen dementsprechend Veronika Engel von der Standortmarketing-Gesellschaft Landkreis Miesbach in Bayern, Carina Matscher von der Basis Vinschgau in Südtirol und Julia Schartig von der Standortagentur Tirol. Der Aufsichtsrat bildet sich aus Standort-Manager:innen und Unternehmer:innen wie etwa auch Georg Gasteiger, der in Tirol mit dem Mesnerhof-C in Steinberg bereits länger die Zielgruppe arbeitender Urlauber oder workshoppender Unternehmen anspricht.

Coworkation geht 365 Tage im Jahr

„Tourismusanbieter rivalisieren um ein begrenztes Zeitbudget pro Jahr. Coworkation ist prinzipiell ein „365 Tage-Ding“ – somit ergibt sich das Marktpotenzial allein schon mathematisch. Coworkationists spüren eine stärkere Verortung und fordern weniger Perfektion. Es geht ihnen mehr um Gemeinschaft, also weg vom schnellen Konsum von Freizeiträumen hin zu integrativen Formen temporären Zusammenlebens”, erklärt Gasteiger das Marktpotenzial. Der Verein hat dazu auch eine Studie im Alpenraum durchgeführt für die 2.728 Berufstätige mit ortsungebundenen Jobs und 676 Unternehmen befragt wurden. 60 Prozent der befragten Berufstätigen können sich demnach eine Coworkation vorstellen und 90 Prozent davon würde dafür der Alpenraum reizen. Unternehmen gaben in der Befragung an, dass dafür die technische Infrastruktur vor Ort passen müsse und eine klare, arbeitsrechtlich sichere, Vereinbarung bestehen muss.

Vom Flex Desk bis zum Coworking-Village im Piemont

CoworkationAlps unterstützt nicht nur Regionen und Betriebe bei der Ausnutzung des “New Work”-Potenzials, sondern bietet auch potenziellen Arbeits-Urlaubern einen Überblick über die Angebote. Mehr als 20 Tourismus-Betriebe mit Coworking-Angebot sind dort derzeit verzeichnet – darunter auch eine zum Coworking ausgebauter Heustadl in Osttirol oder ein ganzes Coworkation-Village im Piemont, das auf bis zu 100 Coworker:innen ausgerichtet ist und eine Durchschnittsaufenthaltszeit von 5 bis 20 Tage hat. Auch klassische Coworking-Spaces, wie etwa in Bruneck, Hall in Tirol, Vinschgau oder Innsbruck, sind verzeichnet – eine Unterkunft kann man in dem Fall separat buchen.

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Movevo, movevo4kids, Bewegung in Volksschulen
(c) motion4kids - Die Klasse bewältigt gemeinsam Bewegungschallenges und Aufgaben.

Movevo ist ein Villacher Startup, das eine App entwickelt hat, die Bewegung und Gesundheit spielerisch in den Arbeitsalltag integrieren und zu gemeinsamen Pausen im Team animieren soll – brutkasten berichtete. Die App wird in zwei Versionen angeboten: Move App für Unternehmen (betriebliche Gesundheitsförderung) und movevo4kids für Kinder bzw. Schulen (angepasstes Konzept: Lehrpersonen bekommen die App und machen die digitalen Übungen mit der Klasse). Nun ist man Teil der kostenlosen Initiative “Servus bewegt Kinder – Die Bewegte Schule”. Daran nehmen österreichweit 100 Volksschulen teil – mehr als 16.000 Kinder in über 784 Klassen sollen von dem Bewegungsprogramm profitieren, welches auch die Webapp von movevo4kids umfasst.

Movevo: Gamification-Ansatz im Schulalltag

Ziel ist es, dem zunehmenden Bewegungsmangel bei Kindern entgegenzuwirken und Gesundheit spielerisch im Schulalltag zu fördern. Movevo-Geschäftsführer und Founder Michael Omann dazu: “Turnstunden sind wichtig. Aber wir wollen Bewegung in kurzen Einheiten zu einem fixen Bestandteil des Unterrichts machen.”

Oft fehlen im Unterricht die nötigen Ressourcen, den Schülerinnen und Schülern ausreichend Bewegung zu ermöglichen. Mit der Anwendung von movevo4kids sollen Lehrerinnen und Lehrer einen aktiven Unterricht gestalten. Die Klasse wird dabei durch die von Expertinnen und Experten entwickelten Übungen, spielerisch zum Mitmachen motiviert. Dabei fördere man die Konzentration und Leistung der Kinder und verbessere so die Unterrichtsqualität. Die kurzen (fünf bis zehn Minuten) und flexibel einsetzbaren Bewegungseinheiten sind dazu gedacht, den Turnunterricht im Schulalltag zu ergänzen.

Denn, jedes dritte schulpflichtige Kind ist übergewichtig und nur zwei von zehn Kindern erfüllen die WHO-Empfehlung von einer Stunde Bewegung pro Tag. Das zeigen die alarmierenden Zahlen des aktuellen Gesundheitsberichts vom Gesundheitsministerium. Bewegungsmangel ist eine der Hauptursachen für chronische und psychische Krankheiten und führt in weiterer Folge zu enormen Kosten für das Gesundheitssystem.

“Es muss nicht immer eine volle Stunde Bewegung sein”

“Wir brauchen eine neue Bewegungskultur und mehr Bewegungsbewusstsein in Österreich. Es muss nicht immer eine volle Stunde Bewegung sein, schon kurze aktive Pausen sind wirksam. Die Auswirkungen von zu wenig Bewegung wie Übergewicht sind bereits deutlich sichtbar. Hier darf die Politik nicht länger wegschauen“, so Omann weiter.

Öffentliche und private Volksschulen aus ganz Österreich konnten sich im Oktober über ein Online-Formular für das Projekt anmelden. Das Paket umfasst neben Bewegungsmaterialien und Webinaren zur Bewegungsförderung, Zugänge zu den digitalen Abenteuerwelten von movevo4kids, Break it Kids und Sport-attack. Das Programm wird den Schulen für das Schuljahr 2024/25 zur Verfügung gestellt.

Auszeichnung für Movevo

Abseits der Teilnahme an dieser Initiative belegte die movevo4kids-App diese Woche bei dem “ausgezeichnet regional“-Award in Klagenfurt den zweiten Platz in der Kategorie “Gesundheit & Pflege”. Die zugehörige App für betriebliche Gesundheitsförderung Movevo erreichte den dritten Platz in der Rubrik “Kärnten Digital”.

“Wir freuen uns besonders über die Auszeichnung für movevo4kids und sehen den Award als Bestätigung, dass wir mit unserer Vision auf dem richtigen Weg sind, Kinder auf spielerische Weise zu mehr Bewegung zu motivieren”, sagt Omann.

Die kostenlose Bewegungs-Initiative für 100 Volksschulen in Österreich im Schuljahr 2024/25 wird von der Bildungsstiftung motion4kids in Kooperation mit Red Bull Media House und der Täglichen Bewegungseinheit umgesetzt. Movevo4kids ist Partner des Projekts und stellt dafür die innovativen digitalen Inhalte zur Verfügung.

“Es freut uns sehr, dass Volksschulen aus allen neun Bundesländer vertreten sind”, sagt Marion Kanalz, COO und Co-Founderin von Movevo. “Mit movevo4kids wollen wir allen Kindern positive Bewegungserfahrungen ermöglichen und langfristig zu einem gesunden Lebensstil beitragen.”

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