19.04.2021

Kinderfahrrad-Startup woom produziert jetzt auch in Europa

Der Fahrrad-Hersteller woom produziert bisher in Kambodscha. In Zukunft soll ein Drittel der Bikes in Europa hergestellt werden.
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Woom-Gründer Christian Bezdeka und Markus Ihlenfeld mit Co-Geschäftsführer Guido Dohm © Woom
Woom-Gründer Christian Bezdeka und Markus Ihlenfeld mit Co-Geschäftsführer Guido Dohm © Woom

Der Klosterneuburger Kinderrad-Hersteller woom hat einen Teil der Produktion erfolgreich nach Europa verlegt. Das Jungunternehmen geriet 2019 in die Kritik, da die teuren Leicht-Fahrräder in einer Fabrik in Kambodscha hergestellt werden, in der über schlechte Arbeitsbedingungen berichtet wurde. Vergangenes Jahr reagierte woom mit einer Erweiterung der Geschäftsführung um Guido Dohm, der Erfahrung mit der Produktion in Asien aus der Kleidungsindustrie (u.a. Jack Wolfskin) mitbringt und unter anderem die Nachhaltigkeits-Agenden übernahm. Noch in diesem Jahr kündigte das Unternehmen an, zumindest Teile der Produktion nach Europa verlegen zu wollen.

Woom will ein Drittel in Polen produzieren

Für diesen Schritt hat das Klosterneuburger Unternehmen einen Produktionspartner in Polen gefunden. In einem Werk des deutschen Unternehmens Sprick Cycle in Świebodzin im Westen von Polen laufen seit Anfang des Jahres die klassischen Kinderfahrräder vom Band, wie woom am Montag mitteilte. Bis Ende des Jahres sollen dort 115.000 Stück gefertigt werden. In Zukunft soll ein Drittel der Jahresproduktion in Polen erfolgen.

Bis zu 600 Tage auf Komponenten warten

Die Coronakrise spielte dem Hersteller in diesem Bereich in die Karten: „Die fortschreitende Automatisierung, aber auch die rückläufige Entwicklung bei den Zulieferern der Automobil- und Luftfahrtindustrie eröffnen Möglichkeiten bei der Produktion und Montage von Fahrrädern in Europa”, sagt Dohm. Die Produktion in Europa ist für den Radhersteller nicht nur eine Frage der Nachhaltigkeit. Der Fahrrad-Boom brachte woom starke Steigerungen bei der Nachfrage und damit auch oft lange Wartezeiten für Kunden. Statt ein Monat auf die Lieferung von Komponenten aus Asien warten zu müssen, sei in Zukunft eine Lieferung binnen weniger Tage per LKW möglich. In der Coronakrise hätten Lieferenpässe teilweise sogar zu Lieferzeiten für einzelne Komponenten von bis zu 600 Tagen geführt.

Christian Bezdeka und Marcus Ihlenfeld haben woom 2013 gegründet. Derzeit liege die Wachstumsrate des Klosterneuburger Unternehmens bei über 50 Prozent jährlich. 2020 konnten mehr als 200.000 Räder verkauft werden – um 63 Prozent mehr als noch im Jahr davor.

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(c) Liquid AI - (v.l.) Mathias Ledhner, Eva Rus, Alexander Amini und Ramin Hasani von Liquid AI.

Liquid AI CEO Ramin Hasani war von 2016 bis 2020 “Machine Learning Researcher” an der TU Wien; sein CTO Mathias Lechner machte von 2018 bis 2022 am “Institute of Science and Technology Austria (ISTA) seinen PhD – davor in der österreichischen Hauptstadt seinen Master, ebenfalls an der Technischen Universität.

Liquid AI: Weniger Daten und Rechenleistung nötig

Nun vermelden beide ein 250 Millionen US-Dollar Investment für ihr Bostoner MIT-Spin-off (Liquid AI hat im Vorjahr bereits rund 46,6 Millionen US-Dollar an Startkapital erhalten): “Diese Finanzierung wird uns dabei helfen, die Entwicklung, Skalierung und Bereitstellung von ‘Liquid Foundation Models’ (LFMs: Allzweck-KI-Modelle, die weniger Daten und Rechenleistung benötigen) zu beschleunigen, unseren leichtgewichtigen, universell einsetzbaren KI-Modellen, die private, effiziente und zuverlässige KI auf Unternehmensniveau für alle ermöglichen”, teilen sie per Blogeintrag mit.

Das Ziel von Liquid AI, dessen Bewertung nun laut Bloomberg bei über zwei Milliarden US-Dollar liegt, ist es, das leistungsfähigste und effizienteste “KI-System in jeder Größenordnung” zu entwickeln.

“Wir sind stolz darauf, dass unsere neuen, branchenführenden Partner unserer Mission vertrauen; gemeinsam wollen wir souveräne KI-Erfahrungen für Unternehmen und Nutzer freisetzen”, sagt Hasani.

Skalierbarkeit

Seit der Gründung des KI-Startups hat das Duo daran gearbeitet, zu beweisen, dass ihre Wissenschaft und Technologie skalierbar sei: “Wir haben unsere textbasierten Modelle veröffentlicht, multimodale LFMs angekündigt und begonnen, unsere KI-Produkte mit wichtigen Partnern auf dem Markt zu testen, um ihre Wirkung in der Praxis zu demonstrieren”, heißt es weiter.

In der nächsten Phase möchte Liquid AI die Series-A nutzen, um ihre Recheninfrastruktur zu skalieren, die Produktbereitstellung im Edge- und On-Premise-Bereich zu beschleunigen, z. B. LFM-Inferenz- und Feinabstimmungs-Stacks, und um ihre KI-Angebote über Partnerschaften einem breiteren Publikum zugänglich zu machen.

Liquid AI: Vorteile ausdehnen

“Wir werden unsere KI-Produkte in geschäftskritische Workflows in vielen Bereichen wie Unterhaltungselektronik, Telekommunikation, Finanzdienstleistungen, E-Commerce und Biotechnologie integrieren”, so das Team weiter. “Die Finanzierung wird auch die wissenschaftliche und technologische Entwicklung von Liquid AI beschleunigen und die Vorteile von LFMs auf mehr Modellgrößen und Datenmodalitäten ausdehnen.”

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