11.05.2023

Wolt: Neuer Lieferservice in Wien liefert “alles” in 35 Minuten

Lieferando, Mjam, Gurkerl und Co. bekommen Konkurrenz aus dem Norden. Der finnische Lieferdienst Wolt macht ab heute die Wiener Straßen mit blauen Lieferboxen unsicher.
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Wolt, Startup, Lieferdienst
Blaue Lieferboxen am Rücken der Wolt-Lieferant:innen werden ab heute in Wien zu sehen sein (c) Wolt

Ein neuer Lieferdienst ist “in town”. Allerdings nicht nur für Essen wie bei Lieferando, Mjam & Co., sondern für “Alles”. Der finnische Lieferdienst Wolt schlägt in Wien auf und liefert ab sofort Produkte aus Geschäften und Restaurants aus der nächsten Umgebung. Neben Essen werden dabei auch Backwaren, Lebensmittel, Blumen und Kosmetikprodukte zugestellt. Innerhalb von maximal 35 Minuten soll die Ware bei den Kund:innen ankommen.

„Wolt ist nicht einfach nur ein Telefonbuch für Restaurants und den Einzelhandel. Wir machen es möglich, dass Menschen in Hunderten von Städten in 25 Ländern alles, was sie brauchen, schnell und zuverlässig an ihre Haustür geliefert bekommen. Und das auch noch CO2-neutral“, erklärt Clemens Brugger, General Manager für Wolt in Österreich.

Digitales Shopping-Center gegen Amazon

Wolt möchte als eine Art digitales Shopping-Center fungieren. Vom obersten Stock, wo sich meist die Restaurants befinden, bis zum untersten, wo die Supermärkte untergebracht sind, will Wolt sein Angebot spannen. Dabei sieht sich Wolt vor allem als Technologieplattform und Logistiker und will digitale Infrastruktur bieten, um lokale Anbieter:innen und Einzelhändler:innen zu unterstützen. Damit will das 2014 in Helsinki gegründete Lieferdienst-Startup internationalen Internetversandriesen wie Amazon die Stirn bieten.

Nachhaltiges Wachstum

Vorerst liefert Wolt nur in den inneren Wiener Gemeindebezirken (1-9) und teilweise im 10. Bezirk. „Dies ist wichtig, um Prozesse anzupassen und unsere Kund:innen sowie Fahrer:innen zufriedenzustellen“, sagt Clemens Brugger. So möchte das Unternehmen nachhaltig wachsen.

Mensch statt Maschine

Die Lieferdienste übernehmen Fahrradkuriere, die als freie Dienstnehmer:innen angestellt sind und die angeblich den “höchsten Verdienst in der Branche” erhalten. Im Kundenservice arbeiten statt Chat-Bots echte Menschen, die die Fragen der Kund:innen persönlich beantworten. Wolt möchte dadurch ein besseres Kundenerlebnis schaffen und “den Sektor perfektionieren”.

Keine echten Telefonnummern

Für die Sicherheit der Kund:innen soll außerdem sorgen, dass deren echte Telefonnummern nicht angezeigt werden. In der Vergangenheit landeten in der Branche etwa immer wieder Telefonnummern von Kund:innen bei betrügerischen Firmen und es soll zu Belästigungen gekommen sein. Daher werden bei Wolt-Bestellungen die echten Telefonnummern der Kund:innen unterdrückt. Über eine Proxynummer sollen diese aber für Rückfragen für die Fahrer:innen erreichbar sein.

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Runtastic, Runtastic wird eingestellt, Adidas, Runtastic aus...
(c) Runtastic/FB - Wilde Gerüchte um Runtastic im Netz.

Es ist das Ende eine Ära. Runtastic galt als der “erste große Exit in unserem Ökosystem” (220 Millionen Euro), wie auch Founder Alfred Luger vor wenigen Monaten dem brutkasten erzählte (siehe Video unten). Er selbst hat als letzter Founder das Unternehmen 2022 verlassen.

Nun sperrt der deutsche Konzern adidas, der das Paschinger Startup 2015 übernommen hat, Runtastic zu. Die Büros in Pasching bei Linz, Salzburg und Wien werden gestrichen – 170 Mitarbeiter:innen werden gekündigt.

70 Jobs schon im Vorjahr gestrichen

Diese Entwicklung hatte sich schon länger abgezeichnet: Im März 2023 hieß es bereits: “Runtastic möchte sich zukünftig auf seine App ‘adidas Running’ fokussieren und wird die aktuell zusätzlich bestehende App ‘adidas Training’ in den kommenden Monaten einstellen. Zudem werden die Unternehmensstrukturen ‘effizienter’ ausgerichtet sowie Projekte und Teams verkleinert”. Damals wurden bereits 70 von 250 Jobs gestrichen.

Zudem hatte es seit vegangenem Freitag Gerüchte auf der Plattform reddit über ein All-Hands-Meeting am heutigen Montag (konkret eine Betriebsversammlung) gegeben, für das auch “Leute aus dem Urlaub ins Büro gebeten wurden” (inkl. NDA-Erklärungen), wie es dort heißt. Ein User namens “bjorn_gulden”, der sich nach dem Vorstandsvorsitzenden von adidas benannt hat und seit dem 13. September existiert, war bei dieser Diskussion federführend.

Verzahnung mit anderen Digitalangeboten von adidas

Zur Einordnung: Runtastic wurde 2009 von Florian Gschwandtner, René Giretzlehner, Christian Kaar und Alfred Luger gegründet. Vier Jahre danach stieg der Axel Springer-Verlag ein und sicherte sich 50,1 Prozent Anteile. 2015 übernahm adidas das ehemalige österreichische Vorzeige-Startup.

Nach der Übernahme erfolgte eine immer stärkere Verzahnung mit anderen Digitalangeboten des Unternehmens. Die Mitarbeiter:innen von Runtastic brachten etwa ihr Know-how auch in anderen Digitalbereichen des Konzerns ein, beispielsweise bei der Weiterentwicklung der adidas App, der adidas Confirmed App oder in die Kooperation mit dem Fitnessanbieter LesMills.

Offizielle Mitteilung von adidas

Laut offizieller Pressemittelung wird die Running App “adidas Running” künftig aus den bestehenden zentralen Unternehmensstandorten in Herzogenaurach, Amsterdam und Saragossa betrieben werden.

Ziel der Entscheidung sei es, das Know-how und die digitalen Kompetenzen an weniger Standorten zu bündeln, so effektiver am Digitalangebot des Unternehmens arbeiten zu können und gleichzeitig Strukturen an Marktbedingungen und die strategische Ausrichtung des Unternehmens anzupassen.

“Infolge der Entscheidung werden die Runtastic-Standorte in Österreich – Pasching, Wien und Salzburg – von denen aus zuletzt schwerpunktmäßig an der Running App gearbeitet wurde, bis Mitte 2025 schrittweise geschlossen. Davon betroffen sind derzeit rund 170 Runtastic Mitarbeiter:innen. Für diese besteht die Möglichkeit, sich auf Positionen an den adidas Standorten Herzogenaurach, Amsterdam oder Saragossa zu bewerben”, heißt es per Aussendung.

Runtastic-Geschäftsführer Dunlap: “Unterstützen bei einem Wechsel”

Scott Dunlap, Geschäftsführer von Runtastic erklärt den Schritt: “Wir bedauern die Auswirkungen der Entscheidung sehr und setzen alles daran, den Veränderungsprozess für alle Betroffenen respektvoll und fair zu gestalten. Wir sind im Austausch mit den Mitarbeitenden dazu, wie wir in dieser Situation unterstützen können, sei es bei einem Wechsel an einen anderen adidas-Standort oder bei einer beruflichen Neuorientierung. Wir bedanken uns bei allen Runtastic-Mitarbeiter:innen für ihren unermüdlichen Einsatz. Sie hatten in den vergangenen zehn Jahren einen wesentlichen Anteil daran, die digitalen Kompetenzen bei adidas auf- und auszubauen, und haben die adidas Running App zu einem zentralen Bestandteil des Digitalangebots des Unternehmens entwickelt.”

Tobias Seemann, bei adidas Senior Vice President Global Digital & eCommerce, ergänzt: “Die Bündelung unserer digitalen Kompetenzen an wenigen Standorten ist ein wichtiger Schritt, um unser Digitalangebot zielgerichtet weiterzuentwickeln, unseren Kunden die bestmöglichen digitalen Erlebnisse zu bieten und uns gleichzeitig stärker auf die Kernkompetenzen von adidas zu fokussieren. Wir verstehen, dass diese Entscheidung für viele unserer Mitarbeiter:innen eine Herausforderung darstellt. Deshalb werden wir alles tun, um den Übergang so reibungslos wie möglich zu gestalten und umfassende Unterstützung anzubieten.”

In Österreich bleibt adidas trotz der Entscheidung verwurzelt. So plant das Unternehmen seinen Marktanteil in Österreich in diesem und im kommenden Jahr auszubauen, sowohl durch eine verstärkte Zusammenarbeit mit Partnern im Einzelhandel als auch über eigene Geschäfte.

Aus dem Archiv: “Adidas war die Kür” – Alfred Luger von Runtastic

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