16.06.2017

Was der “Wolf of Wall Street” mit einer Artificial Intelligence gemeinsam hat

Ein guter Verkäufer zeichnet sich durch ein überdurchschnittliches Verhandlungsgeschick aus. Was passiert also, wenn man zwei Bots gegeneinander antreten lässt, die zwar unterschiedliche Ziele verfolgen, sich aber beide gegen den anderen durchsetzen sollen. Spoiler: Jordan Belfort, der in "The Wolf of Wall Street" von Leonardo DiCaprio gespielt wird, hätte es ebenso gemacht. Und es hat mit Täuschung zu tun.
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Wie hart Sales sein kann, lernt man spätestens beim Kinofilm "The Wolf of Wallstreet" (c) Paramount

Im Jahr 2016 ließ Microsoft CEO Satya Nadella aufhorchen. “Bots sind die neuen Apps”, las man in den US-Medien. Auch orat.io Gründer David Pichsenmeister beschäftigte sich in einem Gastbeitrag für den Brutkasten mit der Annahme.

Heute kann man per Chatbot Essen bestellen, nachfragen, wann die U-Bahn fährt, hat einen aufmunternden Freund bei sich, oder lässt sich von Mica- The Hipster Catbot zum nächsten Restaurant führen. Und sollte man einfach nur jemanden zum beschweren suchen (“Das Leben ist so doof”), dann kann man sich an den Mimimi Bot wenden. Kurzum: Bots boomen.

Bots, die besseren Freunde?

Ebenfalls 2016 meinte Facebook-Gründer Mark Zuckerberg bei der F8 Konferenz hoffnungsvoll: “Wir glauben, man sollte einem Business schreiben, als würde man einem Freund schreiben”. Tatsächlich machen es einem viele Chatbots leicht, Freude am mit-ihnen-texten zu haben. Gewürzt mit einer Brise Charme, viel Witz und überdies oftmals gefüllt mit viel Information, mag man im Customer Support mit ihnen vielleicht sogar lieber kommunizieren, als mit einem Menschen: Sie sind ja ach so nett. Und wer schon einmal stundenlang in einer Warteschleife gefangen war, um am Ende trotzdem nur ein lautes “Tut-tut-tut” zu hören, wird vielleicht lieber von einem Bot unterhalten, wenngleich das Ergebnis dasselbe ist. So lieb sind sie.

Und hier wird es interessant. Denn ein diese Woche veröffentlichtes Paper, das von der Artificial Intelligence-Forschungsabteilung bei Facebook zusammen mit dem Georgia Institute of Technology publiziert wurde, offenbart eine bisher unbekannte Seite von Künstlichen Intelligenzen, die allerdings weitreichende Folgen haben könnte. (Nein, kein Clickbait, auch wenn es vielleicht so klingen mag!)

The Wolf of Wall Street wusste es zuerst

Wenn Menschen diskutieren oder in Verhandlungen, versuchen die Parteien im Laufe des Gesprächs irgendwann einen gemeinsamen Nenner zu erreichen. Im Sales sind Menschen, die ein besonderes Verhandlungsgeschick haben, besonders beliebt. Koste es was es wolle. Man denke nur an Jordan Belfort, gespielt von Leonardo DiCaprio, im Film “The Wolf of Wall Street”. (No more words needed!) Man fühlt mit ihm mit, obwohl er über tausend Anleger dazu brachte, in wertlose Akten zu investieren. Zu seinen Gunsten, auf Kosten anderer.

“Verhandlungen erfordern zwar komplexe Kommunikation sowie Argumentationsgeschick, aber ein Erfolg ist einfach zu messen, weshalb dies eine interessante Aufgabe für eine Künstliche Intelligenz ist”, heißt es also zu Beginn des Papers. Und tatsächlich ist es nun also zum ersten Mal gelungen, Bots miteinander verhandeln zu lassen.

Nur Gewinnen ist gut genug

Als Aufgabe, die den Bots gestellt wurde, mussten beide ein Geschäft zum Abschluss bringen, allerdings wurden bei beiden Intelligenzen unterschiedlichen Zielsetzungen als Erfolg definiert. Das Paper zeigt auf, dass Bots nicht nur in der Zukunft liegende mögliche Konversationsstränge planen können. Sondern, dass sie, um ihre Ziele zu erreichen, sogar lügen würden.

So sei bemerkt worden, dass der Bot Interesse an einem wertlosen Gegenstand heuchelte, um später nachzugeben und somit einen “Kompromiss” vorzutäuschen. Dieses “Skillset” wurde ihnen zuvor allerdings nicht beigebracht, die Künstliche Intelligenz ist also von ganz alleine zu diesem Schluss gekommen.

Das könnte in Zukunft auch im direkten Kundenkontakt relevant werden: Man stelle sich vor mit einem Bot zu verhandeln, der ganz genau die eigenen Wünsche und Bedürfnisse kennt. Vielleicht muss man, wenn es denn soweit ist, anfangen, mehr aufs eigene Bauchgefühl zu vertrauen. Im direkten Vergleich zur Künstlichen Intelligenz, die zur gleichen Zeit tausende mögliche Szenarien errechnet, ist man dann vielleicht wieder auf einer Augenhöhe. 

Interessante Links: Zum zitierten Paper, WIRED, The Verge

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Die Kurstafel:

📈 Bitcoin erreicht neues Jahreshoch und nähert sich 39.000-Dollar-Marke

Es läuft seit Wochen gut am Kryptomarkt. Dabei ist auch so mancher vorläufiger Jahres-Höchststand gefallen. So auch diese Woche: Am Freitagnachmittag stieg der Bitcoin-Kurs (BTC) bis auf über 38.800 US-Dollar - und erreichte damit den höchsten Stand im Kalenderjahr 2023. Höher stand der Kurs zuletzt im Mai 2022. 

Ein ganz ähnlicher Satz stand allerdings auch schon in der vorigen Ausgabe - damals eben mit 38.000 Dollar. Klar, wenn ein Kurs einen vorläufigen Höchststand erreicht und dann weiter steigt, ist das eben wieder ein Höchststand. Diese bloße Tatsache ist also für sich genommen noch nicht unbedingt spektakulär.

Betrachtet man die Performance der vergangenen Wochen aber im Gesamtbild, lässt sich festhalten: Die Kursentwicklung kann sich sehen lassen. Die meisten großen Krypto-Assets steuern für das Jahr 2023 auf eine sehr starke Jahresperformance zu. Sollte im nun begonnenen Monat nicht irgendein unvorhergesehenes Krypto-Armageddon auf uns zukommen, wird 2023 wohl ein starkes Kryptojahr werden.

Der Bitcoin-Kurs steht aktuell mehr als doppelt so hoch wie vor einem Jahr. Ether (ETH) kann da nicht ganz mithalten, liegt verglichen mit Anfang Dezember 2022 allerdings auch um deutliche 65 Prozent im Plus. Besonders stark entwickelt hat sich unter den großen Krypto-Assets Solana (SOL) mit einem Kurszuwachs von aktuell über 340 Prozent. 

An dieser Stelle muss man jedoch anmerken: Der SOL-Token war im Vorjahr auch besonders stark gefallen. Das aktuell sehr starke Plus wird von einem günstigen Zeitpunkt aus berechnet: Denn Anfang Dezember 2022 war die Pleite der Kryptobörse FTX noch nicht einmal einen Monat vergangen - und Solana war davon übel in Mitleidenschaft gezogen worden. 

FTX-Gründer Sam Bankman-Fried war ein früher Investor der Kryptowährung  und die FTX-Schwesternfirma Alameda hielt große SOL-Bestände. Der Zeitpunkt, von dem die aktuelle 1-Jahres-Performance berechnet wird, war ziemlich genau der Tiefpunkt beim SOL-Kurs. Und deshalb sieht die aktuelle 1-Jahres-Performance eben besonders stark aus.

🧐 Die Hintergründe zur aktuell starken Kursperformance

Dies aber nur am Rande, denn dennoch gilt: Die aktuelle Entwicklung am Markt ist stark. Stärker jedenfalls als es die öffentliche Wahrnehmung vermuten ließe. Denn in dieser kommt die starke Kursentwicklung am Kryptomarkt kaum vor. 

Doch auch in der Vergangenheit hatte es meist mehrere Monate eines Bullenmarkts benötigt, bis Medien und eine breite Öffentlichkeit davon Notiz nahmen. Insofern sollte die aktuell geringe Aufmerksamkeit nicht überraschen. Zumal auch völlig unklar ist, ob aus der aktuell guten Performance auch ein dauerhafter Bullenmarkt wird.

Was sind aber die Hintergründe des Kursanstiegs der vergangenen Wochen? Der Hauptgrund ist, wie Crypto-Weekly-Abonnent:innen hier bereits zur Genüge gelesen haben, der Hype rund um die mögliche Zulassung von Bitcoin-ETFs in den USA. Bisher können dort nur sogenannte Bitcoin-Futures-ETFs gehandelt werden. Diese investieren nicht direkt in die Kryptowährung, sondern in Finanzprodukte, die den Bitcoin-Preis nachbilden. 

Demgegenüber stehen Bitcoin-Spot-ETFs. Diese würden direkt in Bitcoin investieren, sind bisher aber von der US-Börsenaufsicht nicht genehmigt worden. Seit im Sommer aber der weltgrößte Vermögensverwalter BlackRock einen Antrag auf einen Bitcoin-Spot-ETF eingebracht hat, sehen in der Branche viele hohe Chancen, dass erstmals auch ein solcher genehmigt werden könnte. 

Das hat im Sommer bereits für gute Stimmung am Markt gesorgt. Und nach einigen ruhigeren Wochen ging der Bitcoin-ETF-Hype im Herbst wieder los. Viele Beobachter:innen rechnen mit einer Genehmigung in den kommenden Wochen. Bitcoin-Spot-ETFs würden Investments in die Kryptowährung deutlich vereinfachen und neues Geld in die Markt bringen - so zumindest die Hoffnung jener, die jetzt auf steigende Kurse setzen. 

🤔 Wird sich das Bitcoin-Halving auf den Markt auswirken?

Daneben wirft ein anderes Ereignis schon seine Schatten voraus: Das vierte Bitcoin-Halving in der Geschichte der Kryptowährung, das voraussichtlich im April stattfinden wird. Wieder wird dabei die Belohnung, die Miner erhalten, halbiert. Dadurch reduziert sich auch die Anzahl der Bitcoin, die in Umlauf kommen. 

Und das sollte die bestehenden Bitcoins am Markt wertvoller machen. So zumindest die Theorie jener, die an eine starke Auswirkung des Halvings auf die Kurse glauben. In der Vergangenheit gingen größeren Bitcoin-Bullenmärkten tatsächlich Halvings - mehr oder weniger eindeutig - voraus. 

Allerdings hat die Theorie einen Haken: Denn in einem effizienten Markt sollten nur Ereignisse, die unerwartet kommen, Auswirkungen auf die Preise haben. Denn alles andere ist bereits im Kurs berücksichtigt. Anders formuliert: Sämtliche öffentlich bekannten Informationen sind schon eingepreist, wie es im Finanzjargon heißt. Nur neue Informationen können den Kurs bewegen.

Nun lässt sich vortrefflich darüber streiten, ob der Kryptomarkt tatsächlich ein effizienter Markt ist. Effizient ist in diesem Kontext aber auch kein Werturteil, sondern besagt eben nur das beschriebene: Dass alle öffentlich bekannten Informationen schon in die Preisbildung eingeflossen sind. Häufig kann man auch diskutieren, welche Informationen tatsächlich schon öffentlich bekannt sind - ist beispielsweise etwas möglicherweise eher ein Gerücht als eine tatsächlich belastbare Information? 

Allerdings: Auf das Halving trifft das nicht zu. Nur wenige andere Ereignisse am Kryptomarkt sind dermaßen fix wie das Halving. Und nur wenige andere Ereignisse lassen sich dermaßen sicher prognostizieren wie das Halving. 

Das heißt allerdings nicht, dass es rund um das Halving zu keinem Kursanstieg kommen kann. Bis zu einem gewissen Grad ist sogar anzunehmen, dass der Mythos um das Halving zu einer sich selbst erfüllenden Prophezeiung wird. Weil viele auf den Kursanstieg setzen, kommt er also tatsächlich.

Sicher ist jedenfalls eines: Unabhängig davon welche Einschätzung zur Auswirkung auf den Kurs zutrifft - das Thema Halving wird uns die nächsten Monate intensiv begleiten.

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