28.02.2024

WKÖ-Präsident Harald Mahrer fordert milliardenschweren Fonds für radikale Innovationen

Um die Innovationskraft in Österreich zu stärken, soll es künftig einen Fonds für radikale Innovationen geben. Diesen Vorstoß machte am Mittwoch WKÖ-Präsident Harald Mahrer.
/artikel/wko-praesident-harald-mahrer-fonds-fuer-radikale-innovationen
WKÖ-Präsident Harald Mahrer | (c) WKÖ

Österreich ist gemeinsam mit Schweden, Belgien und Deutschland eines von vier Ländern in der EU, das die europäische Zielsetzung einer Forschungsquote von drei Prozent erfüllt. Trotz der guten Rahmenbedingungen für die Grundlagenforschung gebe es hierzulande bei der Innovationskraft noch großen Aufholbedarf, wie Harald Mahrer am Mittwoch in Wien vor Jouranlist:innen ausführte.

“Nach Schweden ist Österreich das Land, das am meisten in Forschung investiert. Der Output ist aber noch immer nicht jener, den wir uns wünschen”, so der Präsident der Wirtschaftskammer Österreich (WKÖ). Konkret werden laut Mahrer noch immer zu wenige erfolgreiche Spin-Offs gegründet. Zudem kritisiert er, dass Forschungstalente zwar in Österreich ausgebildet, anschließend jedoch ins Ausland abgeworben werden. Als Beispiel nennt er die Technische Universität (TU) München mit ihrem Spin-Off-Ökosystem. Dieses würde verstärkt Forscher:innen im Bereich der Quantenphysik aus Innsbruck anziehen.

Neuer Fonds für radikale Innovationen

Um insbesondere im Bereich der Hochtechnologie künftig mehr Anreize für Spin-Offs zu setzen, bedarf es laut Mahrer schlichtweg mehr Geld. Abhilfe könnte laut dem WKÖ-Präsident ein neuer Fonds für radikale Innovationen in Österreich schaffen. “Es braucht einen Zusatzbaustein in der öffentlichen österreichischen Finanzierungstruktur, den wir hier noch nicht haben. Dieser könnte gemeinsam öffentlich und privat dotiert sein. So könnte die Republik sagen: Für jeden Euro, den Private hineingeben, gebe ich einen Euro hinzu”, so der WKO-Präsident. Die konkrete Ausgestaltung in Bezug auf die Hebelung privater Investitionen, sei eine “technische Frage”, die allerdings noch im Detail geklärt werden müsste.

Harald Mahrer nennt Größenordnung für Fonds

Für derartige radikale Innovationen, wie Quantantechnologie, müssten zudem entsprechende Summen zur Verfügung gestellt werden. Diesbezüglich nennt Mahrer auch eine Größenordnung: “Wir reden hier von Innovationen, die nicht eine Million Euro, sondern 100 Millionen Euro brauchen.”

Ein derartiger Fonds, der auf die Wachstumsphase von radikalen Innovationen abzielt, wäre dementsprechend mit einem Volumen von einer Milliarde Euro und mehr zu dotieren. Der WKÖ-Präsident zieht einen Vergleich zu sogenannten Moonshot-Initiativen, wie die Forschungsabteilung Google X. Diese zielen in der Regel auf Technologien ab, die grundlegend die Art und Weise verändern, wie etwas gemacht wird.

Da radikale Innovationen oft Neuland betreten, sind sie in der Regel mit einem höheren Maß an Unsicherheit und Risiko für Investor:innen verbunden. Trotz des hohen Risikos müsste auch diese Form der Asset-Klasse für Investor:innen attraktiver gemacht werden.

Neben einem neuen Fonds für radikale Innovation, müssten zudem auch bestehende Programme für akademische Ausgründungen verbessert werden. Hier gebe es laut Mahrer noch “Luft nach oben”, was die Vernetzungsmöglichkeiten angeht. “Für das erfolgreiche Wachsen braucht es nicht nur mehr Geld, sondern auch Netzwerkarbeit”, so Mahrer.


Deine ungelesenen Artikel:
16.10.2024

notarity vs. Notariatskammer: Nach Gerichtsentscheid gehen beide in Berufung

Nach dem erstinstanzlichen Urteil im Prozess der Österreichischen Notariatskammer (ÖNK) gegen das Wiener Startup notarity im September präsentierten sich beide Seiten als Sieger. Dennoch gehen nun beide in Berufung.
/artikel/notarity-vs-notariatskammer-berufung
16.10.2024

notarity vs. Notariatskammer: Nach Gerichtsentscheid gehen beide in Berufung

Nach dem erstinstanzlichen Urteil im Prozess der Österreichischen Notariatskammer (ÖNK) gegen das Wiener Startup notarity im September präsentierten sich beide Seiten als Sieger. Dennoch gehen nun beide in Berufung.
/artikel/notarity-vs-notariatskammer-berufung
Notariatskammer-Präsident Michael Umfahrer und notarity-CEO Jakobus Schuster | (c) ÖNK/Klaus Ranger Fotografie / notarity
Notariatskammer-Präsident Michael Umfahrer und notarity-CEO Jakobus Schuster | (c) ÖNK/Klaus Ranger Fotografie / notarity

In der heimischen Startup-Szene wurde es mitunter eher belustigt kommentiert: Als im September das erstinstanzliche Urteil des Handelsgerichts im Prozess der Österreichischen Notariatskammer (ÖNK) gegen das Wiener Startup notarity ausgesprochen wurde, sahen sich beide Seiten bestätigt. Und wenn alle gewonnen haben, ist ja alles gut, könnte man meinen. Tatsächlich aber kommt die jüngste Entwicklung für die meisten Beobachter:innen wohl nicht wirklich überraschend: Sowohl Kammer als auch Startup legen nun Berufung gegen das Urteil ein.

Beide Seiten sahen sich in “wesentlichen Punkten” bestätigt

Nach der Klage vor etwa einem Jahr und den bis Juni dieses Jahres andauernden Verhandlungen erging vor etwa einem Monat das Urteil – brutkasten berichtete. Das Ergebnis in erster Instanz: Während sämtliche Hauptbegehren der ÖNK vom Handelsgericht abgewiesen wurden, bekam sie bei einer ganzen Reihe von Unterpunkten, sogenannten “Eventualbegehren”, Recht. Die Kammer sah sich damit “in wesentlichen Punkten bestätigt”. Und auch bei notarity meinte man “in allen für uns wesentlichen Punkten” Recht bekommen zu haben. Die sich durch die Stattgabe der Eventualbegehren ergebenden Änderungen habe man zudem bereits im Winter, kurz nach der Klage, umgesetzt, hieß es vom Startup.

Berufung: “Ignoranz und Geringschätzung des notariellen Standes”

Nun geht der Prozess aber in die nächste Instanz. 55 Seiten umfasst die Berufung der ÖNK laut einer Aussendung von notarity – die Kammer äußerte sich bislang noch nicht öffentlich zur neuen Entwicklung. Darin werde dem Startup unter anderem “Ignoranz und Geringschätzung des notariellen Standes” vorgeworfen. Es sei in den “geschützten Berufsstand eingedrungen und habe sich‚ entgegen der unrichtigen Ansicht des Erstgerichts nicht auf eine vertretbare Rechtsansicht berufen”.

Eigene Berufung von notarity

Man wolle nun mit einer eigenen Berufung “dagegenhalten”, heißt es von notarity. “Damit wollen wir für das digitale Notariat und unsere Kundinnen und Kunden weitere Verbesserungen wie z.B. eine erhöhte Preistransparenz und eine vereinfachte Leistungsverrechnung erreichen”, kommentiert CEO Jakobus Schuster. Auch die Verpflichtung zur Urteilsveröffentlichung ganz oben auf der Startseite der Website und die Teilung der Gerichtskosten halte man für ungerechtfertigt.

Man sehe sich mittlerweile mit “horrenden Anwalts- und Verfahrenskosten” konfrontiert, heißt es von notarity. Aufgrund des zunehmenden internationalen Erfolgs und “der Rückendeckung unserer Investoren”, könne man aber weitermachen, so Schuster. Bezüglich des Ausgangs des Berufungsverfahrens sei man “zuversichtlich”.

Toll dass du so interessiert bist!
Hinterlasse uns bitte ein Feedback über den Button am linken Bildschirmrand.
Und klicke hier um die ganze Welt von der brutkasten zu entdecken.

brutkasten Newsletter

Aktuelle Nachrichten zu Startups, den neuesten Innovationen und politischen Entscheidungen zur Digitalisierung direkt in dein Postfach. Wähle aus unserer breiten Palette an Newslettern den passenden für dich.

Montag, Mittwoch und Freitag

AI Summaries

WKÖ-Präsident Harald Mahrer fordert milliardenschweren Fonds für radikale Innovationen

AI Kontextualisierung

Welche gesellschaftspolitischen Auswirkungen hat der Inhalt dieses Artikels?

Leider hat die AI für diese Frage in diesem Artikel keine Antwort …

WKÖ-Präsident Harald Mahrer fordert milliardenschweren Fonds für radikale Innovationen

AI Kontextualisierung

Welche wirtschaftlichen Auswirkungen hat der Inhalt dieses Artikels?

Leider hat die AI für diese Frage in diesem Artikel keine Antwort …

WKÖ-Präsident Harald Mahrer fordert milliardenschweren Fonds für radikale Innovationen

AI Kontextualisierung

Welche Relevanz hat der Inhalt dieses Artikels für mich als Innovationsmanager:in?

Leider hat die AI für diese Frage in diesem Artikel keine Antwort …

WKÖ-Präsident Harald Mahrer fordert milliardenschweren Fonds für radikale Innovationen

AI Kontextualisierung

Welche Relevanz hat der Inhalt dieses Artikels für mich als Investor:in?

Leider hat die AI für diese Frage in diesem Artikel keine Antwort …

WKÖ-Präsident Harald Mahrer fordert milliardenschweren Fonds für radikale Innovationen

AI Kontextualisierung

Welche Relevanz hat der Inhalt dieses Artikels für mich als Politiker:in?

Leider hat die AI für diese Frage in diesem Artikel keine Antwort …

WKÖ-Präsident Harald Mahrer fordert milliardenschweren Fonds für radikale Innovationen

AI Kontextualisierung

Was könnte das Bigger Picture von den Inhalten dieses Artikels sein?

Leider hat die AI für diese Frage in diesem Artikel keine Antwort …

WKÖ-Präsident Harald Mahrer fordert milliardenschweren Fonds für radikale Innovationen

AI Kontextualisierung

Wer sind die relevantesten Personen in diesem Artikel?

Leider hat die AI für diese Frage in diesem Artikel keine Antwort …

WKÖ-Präsident Harald Mahrer fordert milliardenschweren Fonds für radikale Innovationen

AI Kontextualisierung

Wer sind die relevantesten Organisationen in diesem Artikel?

Leider hat die AI für diese Frage in diesem Artikel keine Antwort …

WKÖ-Präsident Harald Mahrer fordert milliardenschweren Fonds für radikale Innovationen