13.12.2019

Digitale Lehrberufe: WK Wien ortet Nachholbedarf bei Digitalisierung der Schulen

Die Zahl der Lehrlinge in den digitalen Lehrberufen konnte in Wien um 60 Prozent gegenüber dem Vorjahr gesteigert werden. Die WK Wien ortet jedoch vor allem bei Schulen starken Nachholbedarf, unter anderem in Sachen Ausstattung und Infrastruktur.
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Die Lehrberufe “Applikationsentwicklung – Coding” und “Informationstechnologie” mit den beiden Spezialisierungen “Systemtechnik” und “Betriebstechnik” wurden erst im September vorigen Jahres eingeführt, nun können bereits die ersten Erfolge verzeichnet werden: Laut aktueller Statistik der Wirtschaftskammer Wien werden im Lehrberuf “Applikationsentwicklung – Coding” heuer 92 Lehrlinge ausgebildet – ein Plus von über 60 Prozent gegenüber dem Vorjahr. “Das beweist, dass sich unser Engagement für eine moderne duale Ausbildung bezahlt macht”, freut sich Martin Heimhilcher, Obmann der Sparte Information & Consulting der Wirtschaftskammer Wien.

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Die Ausbildungsprogramme der beiden neuen Lehrberufe sind auf die Anforderungen der zunehmenden Digitalisierung in der Wirtschaft zugeschnitten. “Im Vordergrund steht die Ausbildung in der Software-Entwicklung und im Programmieren von Applikationen, sowie im Betreiben und Administrieren von Netzwerk- und Serversystemen”, sagt Martin Puaschitz, Fachgruppenobmann Unternehmensberatung, Buchhaltung und IT der Wirtschaftskammer Wien. Zusätzlich bekommen die Jugendlichen Kenntnisse im Qualitäts- und Projektmanagement vermittelt und lernen, wie man mit Kunden gemeinsam Ziele definiert und auf ihre Anforderungen eingeht. “Damit decken die neuen Lehrberufe auch wichtige Skills für den Alltag in einem IT-Unternehmen ab”, so Puaschitz.

Schulen müssen digitaler werden

Wie von der Politik angekündigt, werden auch bestehende Lehrberufe derzeit neu gestaltet und um digitale Inhalte ergänzt. “Es ist wichtig, dass auch bestehende Lehrberufe auf die Anforderungen der Zukunft reformiert und weiterentwickelt werden”, sagt Heimhilcher, der sich für eine Digitalisierung der Lehre in allen Ebenen der Ausbildung ausspricht.

Dabei lohnt sich ein Blick in die Schulen. Denn je früher digitale Kompetenzen vermittelt werden, desto besser sind Jugendliche für eine spätere Lehrausbildung vorbereitet. “Im Vergleich zu anderen Ländern in Europa, wie etwa Dänemark, besteht bei uns noch Luft nach oben”, so Heimhilcher: “Digitalisierung muss zum Leitthema in den Schulen werden. Wir brauchen das digitale Klassenzimmer und jeder Schüler zusätzlich zu den Schulbüchern ein Notebook.”

Für eine stärker praxisbezogene Ausbildung müssen die Schulen außerdem flexibler agieren können. “Wir benötigen mehr Praxisbezug zum Beispiel beim Umgang mit zahlungspflichtigen App-Stores und In-App-Käufen”, ergänzt Puaschitz, der auch bei den Berufsschulen der IT-Lehrberufe Nachholbedarf sieht: “Hier muss an der Hardware-Ausstattung nachgerüstet werden. Damit wir die Jugendlichen auf die digitalen Berufe optimal vorbereiten, müssen schon im Unterricht möglichst reale Bedingungen geschaffen werden, zum Beispiel mit einem echten Netzwerk-Aufbau anstatt einfacher theoretischer Simulationen.”

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Gründerteam von Scavenger AI: Felix Beissel und Maximilian Hahnenkamp (c) Scavenger AI
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Scavenger AI spezialisiert sich darauf, die Datenanalyse für Unternehmen zu vereinfachen. Ziel sei es, Lösungen bereitzustellen, die es Anwender:innen ermöglichen, „schnelle Antworten auf komplexe Fragestellungen zu erhalten, ohne auf umfangreiche IT-Ressourcen angewiesen zu sein“.

Nach der kürzlichen Einführung der Software zeigt sich bereits positive Resonanz: Innerhalb nur eines Monats gewann das Startup vier neue Unternehmen als Kunden hinzu und konnte seinen Umsatz steigern.

Markteinführung nach 1,1 Mio. Euro Finanzierung

Nach einer erfolgreichen Finanzierungsrunde im ersten Quartal 2024 erreicht Scavenger AI nun einen weiteren wichtigen Meilenstein: Die Software des Unternehmens wird offiziell auf dem Markt eingeführt. Bereits im April 2023 hatte sich das Startup eine Pre-Seed-Finanzierung in Höhe von 1,1 Millionen Euro gesichert, wie brutkasten berichtete. Das gewonnene Kapital floss in die Weiterentwicklung und Marktreife des Produkts.

Zu diesem Anlass äußert sich der österreichische Co-Founder Maximilian Hahnenkamp gemeinsam mit Co-Founder Felix Beissel: „Wir freuen uns sehr, dass das Produkt so gut von unseren Kunden angenommen wurde. Das zeigt uns, dass wir ein echtes Problem lösen und einen Mehrwert für Unternehmen stiften“.

2025: Verträge mit Gesamtvolumen von 200.000 Euro gesichert

Nur einen Monat nach dem offiziellen Markteintritt kann Scavenger AI bereits vier namhafte Kunden aus unterschiedlichen Branchen gewinnen: Telekommunikation, Supply Chain, Kosmetik und Einzelhandel. Dadurch erreichte das Startup nach eigenen Angaben einen monatlich wiederkehrenden Umsatz von über 10.000 Euro.

Zu den bisherigen Kunden zählen unter anderem der Fußballverein Austria Wien, die Strategie- und Managementberatung Concern Consulting sowie der Essenslieferdienst Snap Kitchen. Im nächsten Jahr soll das Wachstum weitergehen: Für das Jahr 2025 schließ das Unternehmen bereits Verträge mit einem Gesamtvolumen von über 200.000 Euro ab.

Scavenger AI soll als “KI-Unternehmensberater” fungieren

Das in Frankfurt ansässige Startup Scavenger AI hat es sich zur Aufgabe gemacht, Unternehmen dabei zu unterstützen, wichtige Erkenntnisse aus einer Vielzahl von Rohdaten zu gewinnen. Mit der neuen Software können Firmen ihre Daten hochladen und mit verschiedenen Datenbanken verknüpfen. Laut dem Produktversprechen ermöglicht die Lösung Mitarbeitenden, Fragen zu stellen, die von der KI „in wenigen Sekunden“ beantwortet werden. Dabei durchsucht die Software sämtliche Tabellen in der Datenbank und liefert die Ergebnisse in Form von statistischen Analysen, Tabellen oder Grafiken.

Seit seiner Gründung im Jahr 2023 entwickelt Scavenger AI KI-Tools, die Unternehmen eine effizientere Entscheidungsfindung und folglich auch größere Erfolge ermöglichen sollen. Die Plattform fungiert als eine Art „KI-Unternehmensberater“ und verspricht, durch komplexe Datenanalysen Antworten auf zentrale Geschäftsfragen bereitzustellen.

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