20.05.2019

Wizhub: Zwei Wiener Gründer starten 2020 Entrepreneurship-“Universität”

Wizhub der beiden YEC (Young Entrepreneurs Conference)-Gründer Samuel Koch und Matthäus Konradsheim soll Rundum-Bildung für "digitale Pioniere" bieten. Einen klassischen Abschluss wird es für die "Universität" für Personen ab 15 vorerst nicht geben.
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Wizhub
(c) Lobmeyr

Mit der Young Entrepreneurs Conference (YEC) bewegen sich die beiden Wiener Gründer Samuel Koch und Matthäus Konradsheim bereits länger im Bereich der Entrepreneurship Education. Nun wollen sie ihr Engagement auf ein neues Level heben. Und zwar mit einem wohl durchaus gewagten Unterfangen: 2020 starten sie mit Wizhub eine eigene “Universität”. Diese soll eine “Ausbildung auf universitärem Level” bieten, die “maßgeschneidert an technologischen und gesellschaftlichen Fortschritt, perfekt auf den künftigen Arbeitsmarkt vorbereitet”, erklärt Co-Founder Koch.

“Riesige Sandbox” für Startups

Dabei sollen die Bereiche Unternehmertum, Digitalisierung und Leadership im Zentrum stehen. In der Wizhub-“Factory” sollen Studierende ihre eigenen oder mit anderen Unternehmen entwickelte Ideen umsetzten. “Wir möchten hier in der Factory den Projekten und Startups, die im Rahmen der Universität entstehen, durch eine riesige ‘Sandbox’ ein Maximum an kreativen Möglichkeiten, bieten wo später hoffentlich einige tolle Startups daraus entstehen”, erklärt Co-Founder Konradsheim.

+++ Startup Challenge Austria: So sollen Schüler zu Gründern werden +++

Start mit Coding, Interaction Design und Product Development

Zum Curriculum wurden noch keine Details bekanntgegeben. Samuel Koch verrät soviel: “Grundsätzlich werden wir uns sehr an projektorientierte Methoden halten. Dafür werden wir auf bereits etablierte internationale Methoden zurückgreifen und von den besten lernen. Anfangs streben wir Module in den Bereichen Coding, Interaction Design aber auch Product Development an. Mit dem hier gewonnenen Know-How soll durch die praktische Anwendung in der Factory der Kreis zwischen Theorie und Praxis geschlossen werden”.

Humanwissenschaftliche Bildung und soziale Kompetenz

Zudem sollen in der sogenannten “Forge” Skills zur Persönlichkeitsentwicklung, humanwissenschaftlicher Bildung und sozialer Kompetenz in Form von Workshops und Projekten angeboten werden. “Es hat oberste Priorität für uns, dass unsere Studenten einen weiten Horizont bekommen, um die vielen Herausforderungen unserer Gesellschaft in Angriff zu nehmen”, sagt Konradsheim.

Partnerunternehmen als Umsatzbringer

Geld soll im Wizhub über Partnerunternehmen hereinkommen, für die man “Talenteprogramme” entwickeln will, die “von einfachem Recruiting bis hin zur Aus- und Weiterbildung der eigenen Mitarbeiter” reichen. Generell gelte aber: “Es ist uns ein großes Anliegen, dass jeder, der für den Wizhub geeignet ist, auch die Gelegenheit bekommt, dorthin zu kommen, unabhängig von Herkunft oder wirtschaftlichen Umständen. Was zählt ist das Talent”, so Koch.

(Noch) kein Titel im Wizhub

Angesprochen werden sollen bereits Personen ab 15 Jahren. Einen universitären Titel können sich diese vorerst im Wizhub nicht holen. Man halte nicht viel von formellen Titeln, lassen die Gründer wissen. “Unser Anspruch ist es für eine so hohe Qualität zu sorgen, dass keiner mehr nach dem formellen Abschluss fragen wird”, sagt Konradsheim. Dennoch feile man an einer formellen Struktur, die auch klassische Qualifizierungen ermöglichen werde.


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Video-Archiv: Live-Interview mit Samuel Koch und Matthäus Konradsheim

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Gründer Oskar Smrzka (vordere Reihe, links) (c) LISAvienna

Das Unternehmen rund um Gründer und Forscher Oskar Smrzka setzt auf eine Lösung für ein bekanntes Problem: Die wiederholte Anwendung von Biologika kann Immunreaktionen auslösen, bei denen Anti-Arzneimittel-Antikörper (ADAs) entstehen. Diese beeinträchtigen die Wirksamkeit der Medikamente erheblich.

Ablevia biotech GmbH, mit Sitz in Wien, entwickelte Therapeutika, um solche unerwünschten und krankheitsauslösenden Antikörper gezielt zu entfernen. Für ihren Beitrag zur Verbesserung des Gesundheitssystems erhielt das Startup am Samstag den Innovation Prize von Boehringer Ingelheim.

Unterstützung von Life-Science-Unternehmen

Der Boehringer Ingelheim Innovation Prize würdigt die Herausforderungen und das Engagement, die mit der Gründung eines neuen Unternehmens verbunden sind. Ziel der Auszeichnung ist es, den Innovationsprozess zu fördern und herausragende Life-Science-Unternehmer zu unterstützen.

Guido Boehmelt, Leiter von Research Beyond Borders bei Boehringer Ingelheim Wien, sagt zur Auszeichnung: „Ablevia ist ein hervorragendes Beispiel für die Art anwendungsorientierter Forschung, die wir damit gerne unterstützen. Sie haben einen verblüffend innovativen Ansatz ausgearbeitet, der ein sehr wichtiges Problem grundlegend lösen könnte, welches häufig bei der Entwicklung und klinischen Anwendung von therapeutischen Biologika auftritt. Die vielseitigen Einsatzmöglichkeiten dieses Ansatzes, die von Ablevia mit überzeugenden Daten untermauert wurden, hat die Jury beeindruckt“.

Im Rahmen der Auszeichnung stellt Boehringer Ingelheim dem Startup kostenfreie Büro- und Laborflächen sowie Mentoring-Programme zur Verfügung. Diese Unterstützung bietet Ablevia „wertvolle Ressourcen, um seine vielversprechenden Ansätze weiterzuentwickeln“, heißt es in der Aussendung.

Entwicklung von Medikamenten im Fokus

Der Boehringer Ingelheim Innovation Prize entstand im Jahr 2015 in Boston. Er verfolgt das Ziel, das Wachstum junger Unternehmen zu fördern und ihnen zu ermöglichen, sich auf die Entwicklung bahnbrechender Medikamente zu konzentrieren. Seit 2020 wird dieser renommierte Preis auch in Österreich verliehen. Weltweit wurden seither über 20 Unternehmen mit Preisen im Gesamtwert von mehr als 1 Million US-Dollar ausgezeichnet.

Oskar Smrzka, Gründer von Ablevia, zeigte sich dankbar für die Anerkennung: „Wir sind davon überzeugt, dass unser Ansatz der selektiven und schnellen Entfernung von schädlichen und unerwünschten Antikörpern den Patientinnen und der Wissenschaft in vielen therapeutischen Bereichen dienen kann: von der präklinischen Prüfung menschlicher Biotherapeutika im Tierversuch bis hin zur Behandlung seltener Krankheiten und Krebs. Das Unternehmen widmet sich der kontinuierlichen Verbesserung der Sicherheit und Wirksamkeit von Biotherapeutika für Patientinnen, die mit ADA-Problemen konfrontiert sind, sowie den Bemühungen, den Zugang zur Gentherapie zu verbessern“.

Ablevia entwickelt SADC-Technologie

Das 2018 gegründete Startup Ablevia spezialisiert sich auf präklinische Forschung und Entwicklung. Gemeinsam mit Co-Founder Christof Paparella entwickelte Oskar Smrzka peptidbasierte Verbindungen namens SADC (Selective Antibody Depletion Compounds). Diese ermöglichen es, schädliche Antikörper gezielt zu entfernen, ohne dabei das Immunsystem zu beeinträchtigen. Ziel des Unternehmens ist es, ein therapeutisches Verfahren zu etablieren, das krankheitsverursachende und medikamentenneutralisierende Antikörper schnell und präzise beseitigt.

Das Startup erhielt private Investitionen durch Bundesinstitutionen, die Ablevia dabei unterstützten, seine “SADC-Technologie und Unabhängigkeit in der frühen Seed-Phase aufzubauen”. Ablevia erhielt in der Vergangenheit Förderungen von der Österreichischen Forschungsförderungsgesellschaft (FFG) und der Wirtschaftsagentur Wien. Darüber hinaus wurde es durch eine Seed-Finanzierung der österreichischen Förderbank aws unterstützt.

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