26.05.2015

“Wir sehen das Smart Home als ersten Schritt zur Realisierung einer Smart City”

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Flatout Technologies

Es ist früh am Morgen. Die Jalousien sind heruntergezogen und im Zimmer ist es stockdunkel, als wäre es mitten in der Nacht. Die Vernunft schreit “Aufstehen!”, während der Körper um eine weitere Minute Schlaf bittet. Man möchte gar nicht unter der Decke hervor kriechen, weil es morgens doch immer kalt ist in der Küche. Ein guter Start in den Tag sieht jedenfalls anders aus.

Wie aber wäre es, wenn man per Smartphone die Jalousien hochziehen oder das Licht anmachen könnte, motivierende Musik im Wohnzimmer spielen lässt und per Klick die Heizung einschaltet, um in eine geheizte Küche zu kommen? Das Startup Flatout Technologies macht das möglich. Es funktioniert das eigene zu Hause zum “Smart Home” um. Da kann es schon passieren, dass einem die Waschmaschine ein SMS schickt und Bescheid gibt, dass der Waschgang fertig ist. Das Startup entwickelte ein System, bei dem alle Gegenstände im Smart Home miteinander vernetzt werden. Sie sprechen dann quasi dieselbe Sprache, auch wenn sie von unterschiedlichen Herstellern sind. Die Geräte, die mit einem Sensor ausgestattet sind, werden über eine Schaltzentrale miteinander verbunden und sind dadurch per App steuerbar.

Dem Brutkasten beantwortet CEO Daniel Marischka, wie seine Bachelorarbeit dazu geführt hat, dass er Gründer wurde.

Euer Elevator Pitch: Was macht ihr und welches Problem löst ihr damit?

Flatout entwickelt das Betriebssystem des vernetzten Zuhauses, mit dem sich unterschiedliche Geräte im „Internet der Dinge“ bequem über das Handy steuern lassen. Die Installation wird mittels „Plug-and-Play“ sehr einfach gestaltet.

Unser Ziel: Die Lebensqualität, speziell in urbanen Regionen zu optimieren, dabei Energie zu sparen, die Sicherheit zu erhöhen und den Komfort zu verbessern.

Um sicherzugehen dass unsere Plattform ein nachhaltiger Bestandteil des „Internets der Dinge“ ist, werden API’s freigegeben um externen Entwicklerinnen und Entwickler die Möglichkeit zu geben neue Apps für das Betriebssystem zu programmieren.

Die Plattform wird momentan als White-Label-Lösung an Telekommunikationsunternehmen, Internet-Service-Provider und Energieversorger vertrieben. Sie haben damit die Möglichkeit, in einem stark wachsenden Zukunftsmarkt mit ihrem eigenen Smart-Home-Produkt einzusteigen.

Wie verdient ihr Geld? 

Durch den Verkauf unserer Smart Home Komplettlösung an Unternehmen.

Wer hatte die Idee und wieso?

Ich hatte die Idee, als ich auf der IMC FH Krems meine Bachelorarbeit („Der Seminarraum der Zukunft”) schrieb. Dabei ist mir aufgefallen, dass die positiven Aspekte eines vernetzte Seminarraums ebenfalls im Eigenheim angewendet werden können, um die Lebensqualität zu verbessern.

Wie kam es zum Gründer-Team?

Ich bin dann mit der Idee an meinen alten HTL Schulkollegen Manuel Mager herangetreten, welcher auf der TU studierte. Manuel war überwältigt von der Idee und brachte am selben Tag den dritten Co-Founder, Christian „Crispy“ Passet, mit an Board. Kurt Reimann, ein ehemaliger Studienkollege von mir, kam wenig später als vierter Gesellschafter zu Flatout.

Eure Marketingstrategie?

Der Anfangsgedanke war eine B2C Strategie. Durch den engen Kontakt mit Großunternehmen, wie zum Beispiel A1, haben wir uns dazu entschieden, unsere Strategie zu ändern und unsere Technologie Unternehmen anzubieten.

Seid ihr auf der Suche nach Investoren? Wie geht ihr daran heran: Cold Calling oder übers Netzwerk? Wieso habt ihr euch beim A1 Startup Campus beworben?

Startups sind stetig auf der Suche nach Investoren. Mit der Zeit werden Investoren auf einem aufmerksam; die richtige Präsentation ist hier der Schlüssel. Cold Calling, sich auf Events zu präsentieren und bei entsprechenden Veranstaltungen immer dabei zu sein ist ein Muss! Der A1 Startup Campus ist ein schönes Areal, wo sich Firmen kreativ austoben können. Mit unserem Businesskonzept war es von Anfang an klar, dass wir uns hier anmelden werden. Es ist eine tolle Erfahrung, die man nur weiterempfehlen kann.

Eure bisherigen Learnings?

Das Startup Leben ist mit täglichen Learnings verbunden. Am wichtigsten, unserer Meinung nach, ist Fokus. Denn speziell im „Internet der Dinge“ lassen sich eine gewaltige Menge an „Use-Cases“, in verschiedenen Lebensbereichen, realisieren. Konzentriert man sich nicht voll und ganz auf spezielle Aspekte, entwickelt man vielleicht viele Produkte gleichzeitig, wird jedoch mit keinem richtig fertig.

Die Vision: Was sind eure nächsten Ziele? Kurzfristig, aber auch langfristig?

Wir sehen das Smart Home als ersten Schritt zur Realisierung einer Smart City. Durch die Vielfältigkeit des Internets der Dinge, lassen sich verschiedene Aspekte unseres täglichen Lebens in einer Stadt optimieren. Die vernetzten Zuhause stellen hier die Ausgangsbasis dar, welche sich Schritt für Schritt mit der Umwelt verbinden, um somit die Lebensweise ihrer Bewohner vereinfacht.
Flatout – Connect Things. Simplify Life.

Danke. 

Flatout Technologies

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vlnr.: Verena Handler-Kunze. Peter Buchroithner, David Pflügl und Thomas Schranz | (c) Waffle
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Viele haben es versucht und nur die Allerwenigsten haben es geschafft: Ein neues soziales Medium zu etablieren ist wohl so etwas wie die Königsklasse im Startup-Bereich. Und das, obwohl das Lamento über die Riesen am Markt allgegenwärtig ist. Auch Peter Buchroithner, Thomas Schranz, David Pflügl und Verena Handler-Kunze sind mit dem bestehenden Angebot nicht zufrieden. Mit Rakun, das eine App für neurodivergente Menschen betreibt, haben die vier erst dieses Jahr ein neues Startup gegründet, wie brutkasten berichtete. Nun kommt mit Waffle ein weiteres dazu.

Waffle: “Back to the roots der sozialen Medien”

“Bei Waffle geht es sozusagen back to the roots der sozialen Medien. In den letzten Jahren habe ich das Gefühl, dass die Verbindung zu den Menschen, mit denen ich eigentlich Kontakt haben will, bei den gängigen Social-Media-Plattformen verloren gegangen ist. Facebook ist voller Werbung und Memes, auf Instagram sieht man Gelegentlich eine Hochzeit, aber es ist dominiert von Influencern, die dir etwas verkaufen wollen, und auf TikTok sind Leute, die tanzen und dich unterhalten”, sagt Peter Buchroithner im Gespräch mit brutkasten.

Auch auf Messaging-Apps wie WhatsApp und Telegram sei man zusehends mit Werbung konfrontiert und private und berufliche Kontakte würden sich mischen. “Jeder, der irgendwann einmal deine Nummer gehabt hat, kann dir einfach schreiben”, sagt Buchroithner. Das Team habe aber einen Ort schaffen wollen, wo man wirklich nur mit seinen besten Freund:innen kommuniziert.

Kein “Geschwafel” bei Waffle

Beziehungsweise “von ihnen hört”. Denn Waffle setzt auf Voice-Messages. “Man hat nicht immer Zeit, mit seinen Freunden zu telefonieren, aber es ist schön und man fühlt sich mehr verbunden, wenn man ihre Stimme hört. So sind wir auf das Thema Voicenotes gekommen”, sagt Buchroithner. Nicht nur im Namen setzt das Startup beim Social-Media-Trend “Wednesday Waffle” an, bei dem User:innen einer ausgewählten Gruppe an Leuten einmal in der Woche ein Update über sich geben.

(c) Waffle

Wer bei der Kombination aus “Social” und “Audio” also an die ebenso schnell aufgestiegene wie untergegangene “Social-Audio-App” Clubhouse gedacht hat, kann beruhigt sein – das Konzept ist ein völlig anderes. Bei Waffle sind die Voice-Messages auf eine Minute beschränkt und User:innen sind dazu aufgefordert, dazu jeweils ein Bild hochzuladen. Maximal drei dieser Nachrichten können pro Tag gesendet werden, um “Geschwafel” zu verhindern, wie man es aus überlangen WhatsApp-Voice-Messages kennt. Und nach 24 Stunden verschwinden diese wieder von selbst.

Ungefilterte Kommunikation mit Filtern

Doch das ist nicht die einzige bewusste Einschränkung. Wer sich bei der App, die aktuell nur für iOS verfügbar ist, registriert, kann genau acht Kontakte auswählen, um seine Messages mit diesen zu teilen. Weil man auch von anderen Menschen ausgewählt werden kann, kann man dennoch in mehreren solchen Neun-Personen-Kreisen sein. “Es geht darum, nur den Leuten Updates zu geben, denen man wirklich alles erzählen kann. Es geht um ungefilterte Kommunikation”, so Peter Buchroithner.

(c) Waffle

Wobei: Filter sind bei Waffle durchaus geplant, erzählt der Gründer. “So, wie man bei Snapchat Filter über Fotos und Videos legen kann, wird man das bei uns mit dem Ton machen können – also etwa mit Darth-Vader-Stimme sprechen.” Generell wolle man im Thema Voice noch “sehr, sehr vieles dazubauen”.

“Ich denke, das Produkt hat das Potenzial, dass es von 100 Millionen Menschen verwendet wird”

Neben der Produktentwicklung geht es in den kommenden Monaten aber natürlich vor allem auch darum, viele User:innen in die App zu bekommen. Eine Android-Version soll daher bald folgen und die Plattform Product Hunt soll für Aufmerksamkeit sorgen. Firmenseitig befindet sich Waffle gerade als GmbH in Wien in Gründung. “Und wir planen auch eine Investment-Runde”, verrät Buchroithner.

In Sachen Monetarisierung werde man, wie andere soziale Medien, auf Werbung setzen. “Das ist in diesem Fall natürlich ein sehr sensibles Thema. Die Leute werden bei Waffle wohl nicht so tolerant sein wie etwa auf Facebook. Wir werden also mit ausgewählten Marken über eine Zusammenarbeit sprechen”, räumt der Gründer ein. Das sei aber “aktuell nicht wirklich hoch in der Priorität”. Denn zuerst gelte es, viele User:innen zu bekommen. “Ich denke, das Produkt hat das Potenzial, dass es von 100 Millionen Menschen verwendet wird. Und wenn man sowas schafft, dann ist die Monetarisierung nie ein Problem.”

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