22.06.2018

Window of Opportunity für FinTech-Startups im CEE-Raum

Der im Auftrag der Raiffeisenbank International (RBI) erstellte CEE Banking Sector Report zeigt, dass es in Zentral- und Osteuropa im Bankenbereich bergauf geht. Wir sprachen mit Studienautor Gunter Deuber darüber, was das für FinTech-Startups bedeutet.
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Gunter Deuber, Studienautor des CEE Banking Sector Reports im Auftrag der Raiffeisenbank International. (c) der brutkasten
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Es geht wieder bergauf – so könnte man die Situation des Banken-Sektors in Zentral- und Osteuropa (CEE), stark verallgemeinert, zusammenfassen. Zu diesem Schluss kommt auch der “CEE Banking Sector Report”, eine jährlich im Auftrag der Raiffeisenbank International (RBI) erstellte Studie, die gerade auch für FinTech-Startups spannend ist. “Nachdem es mit der Wirtschafts- und Bankenkrise ab 2008 für viele Jahre zur Stagnation, teilweise sogar zum Rückgang kam, war 2016 erstmals wieder ein Aufwärtstrend sichtbar, der sich 2017 noch verstärkt hat”, erklärt Studienautor Gunter Deuber im Gespräch mit dem Brutkasten.

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“Steigerungsraten, von denen man im Westen weit entfernt ist”

Diese allgemeine Verbesserung belegt Deuber mit verschiedensten Zahlen aus dem Report. So ist etwa die Zahl Not leidender Kredite zuletzt deutlich zurückgegangen, während die Profitabilität von Banken anstieg. Dies trifft insbesondere auch auf ausländische und österreichische Banken zu, die sich im CEE-Raum bereits vor fast 30 Jahren nach dem Fall des Eisernen Vorhangs einen extrem hohen Marktanteil aufgebaut haben. “Und auch die makroökonomische Situation verbessert sich. Es gibt etwa bei Durchschnittsgehältern Steigerungsraten, von denen man im Westen weit entfernt ist”, sagt Deuber. Und damit steige natürlich auch die Bereitschaft bei Privatkunden, Kredite aufzunehmen, stärker als im Westen.

Chancen für FinTech-Startups

Deuber fasst zusammen: “Die Zeichen stehen im Bankensektor in Zentral- und Osteuropa momentan wieder auf Expansion.” Und damit ergebe sich auch eine Chance für FinTech-Startups. “Hier spielen mehrere Aspekte zusammen”, sagt der Experte. “Der CEE-Raum ist sehr divers. In manchen Märkten ist der Digitalisierungsgrad der Bevölkerung noch sehr gering. In anderen – allerdings nur im urbanen Raum – ist er teils größer als in Österreich”. FinTechs könnten also da als First Mover auftreten und dort die bereits gegebene Digital-Affinität nutzen. Dienlich sei dabei auch die PSD2-Richtlinie, durch die der Banken-Markt für weitere Lösungen geöffnet wird – Stichwort: Open Banking.

Kooperation mit etablierten Playern

Die Expansion der Banken wäre dabei insofern ein Bonus, als den Startups über Kooperationen mit den etablierten multinationalen Playern ein schneller Rollout gelingen könne. “Darüber hinaus haben viele Menschen im CEE-Raum aus historischen Gründen eine große Skepsis gegenüber den lokalen Banken und kleineren Playern. Die letzten Crashes, wo viele Menschen ihre Ersparnisse verloren haben, sind noch nicht so lange her. Die westlichen Banken genießen dagegen ein relativ großes Vertrauen”, erklärt Deuber. Wer seine Lösung also mit einem großen Partner in die Märkte bringe, habe gute Chancen.

“Go-To-Partner” für FinTechs

Hier kommen Startup-Programme wie das Elevator Lab vom Studien-Auftraggeber RBI ins Spiel. “Wir waren schon vor fast 30 Jahren eine Plattform für Markteintritte im CEE-Raum und wir wollen auch jetzt für FinTechs als ‘Go-To-Partner’ auftreten”, sagt Hannes Cizek, Head of Group Digital Banking der RBI. Der Markt biete einige Barrieren, etwa seine Kleinteiligkeit und eine Vielzahl unterschiedlicher Regulatorien, über die sich die meisten westlichen Banken nicht trauen würden. “Wir haben es mit dem Elevator Lab geschafft, das Thema auf die gesamte Region umzusetzen”, sagt Cizek. Acht Tochterbanken der RBI in Zentral- und Osteuropa haben dazu eigene Challenges ausgeschrieben.

CEE-Rollout mit der RBI

Es ginge bei der Zusammenarbeit mit Startups für die RBI darum, spannende Produkte für den Endkunden zu liefern. “Viele FinTechs beginnen als B2C und stellen fest, dass man als B2B2C weiter kommt”, sagt Cizek. Andere haben von Beginn an Lösungen für die etablierten Player kreiert. Er nennt als Beispiel das deutsche Startup IDnow, das mit seinem Video-Identifikationstool nun über die RBI gerade den Rollout im CEE-Raum durchführt. Und erst vor einigen Tagen unterzeichnete die RBI einen Kooperationsvertrag mit einem weiteren Startup. Das RegTech kompany aus Wien war beim ersten Durchgang des Elevator Lab dabei. Nun soll seine KYC-Lösung in der RBI gruppenweit zur Anwendung kommen.

⇒ Zum “CEE Banking Sector Report” der RBI

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Der neue NanoPro VT (c) UpNano

Dank der 2PP-3D-Technologie (Zwei-Photonen-Polymerisation) kann UpNano hochpräzise Strukturen im Mikro- und Nanobereich drucken. Dadurch wird die Herstellung großer Mengen von bislang nicht realisierbaren Mikroteilen für industrielle Produktionsprozesse möglich. Darüber hinaus bietet das Unternehmen die Möglichkeit, lebende Zellen für biologische Anwendungen zu drucken – brutkasten berichtete.

Mit dem neuen NanoPro VT führt UpNano nun ein vollständig integriertes, auf 2PP-Technologie basierendes Servicemodell ein. Dieses Angebot stellt laut eigenen Angaben den „weltweit ersten Service für die Serienfertigung von 2PP-3D-gedruckten Mikroteilen“ dar.

NanoPro ermöglicht hohe Skalierung von industriellen Mikroteilen

Die präzise Fertigung von Prototypen mittels 2PP-3D-Druck hat die Entwicklungsprozesse in zahlreichen Industrien transformiert. Allerdings gab es bisher immer einen entscheidenden Nachteil: Die langen Produktionszeiten. Mit der Einführung des NanoPro-Services möchte UpNano genau dieses Problem lösen. Das Angebot soll neue Möglichkeiten in der Skalierung und Massenfertigung industrieller Mikroteile eröffnen. Dabei setzt NanoPro auf ein effizientes und kostensparendes Verfahren, um die Produktion von Polymer-Kleinteilen mit 2PP-3D-Druck zu skalieren.

Zum Launch äußert sich UpNano-CEO Bernhard Küenburg: „Wir sind sehr stolz darauf, unseren Kunden mit der Nutzung dieses Hochleistungsdruckers den allerersten voll integrierten Service für die Produktion von Mikroteilen, die bisher nicht produzierbar waren in industriellen Mengen anbieten zu können. […] Ob Prototyping, Batch- oder Serienproduktion – wir bieten maßgeschneiderte Lösungen bis hin zur weltweiten Auslieferung“.

Hohe Leistungsfähigkeit

Das patentierte Drucksystem NanoPro VT erlaubt eine Leistungsfähigkeit von 32 Megavoxel (Millionen Volumenpixel) pro Sekunde. Laut CTO Peter Gruber eröffnet dies die Möglichkeit, „Millionen identischer Teile zu drucken – oder eine gleiche Anzahl mit individuellen Merkmalen. Dazu bietet der NanoPro VT eine Detailauflösung von unter 100 nm. Auch die Möglichkeit, 200 mal 200 Millimeter große Substrate vollflächig zu bedrucken ist bislang einzigartig“.

Mit der Einführung des integrierten NanoPro-Services können Nutzer:innen der NanoOne-Serie ihre Designs nun nahtlos in die Serienfertigung überführen. Erste Schritte wie die Designerstellung und das Drucken von Prototypen werden dabei intern durchgeführt, wobei Kund:innen während des gesamten Prozesses von eine:r Expert:in unterstützt werden. CEO Küenburg hebt hervor, dass Kund:innen durch diesen Service „keinen Reinraum, keine Post-Processing-Geräte und auch in keine eigene Messtechnik oder Qualitätskontrolle für den 2PP 3D-Druck investieren müssen“.

UpNano will Produktionsprozesse beschleunigen

Das Wiener Startup UpNano positioniert sich als High-Tech-Unternehmen mit Fokus auf die Entwicklung, Produktion und Vermarktung hochauflösender 3D-Drucker. Dabei bietet UpNano seinen Kund:innen ein umfassendes Gesamtpaket aus Hardware, Software und optimierten Druckmaterialien, um die Fertigung von polymeren Mikroteilen zu ermöglichen. Seit seiner Gründung im Jahr 2018 verfolgt das Unternehmen das Ziel, Produktionsprozesse zu beschleunigen, die Detailauflösung kontinuierlich zu verbessern und das verfügbare Material-Portfolio stetig zu erweitern.

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