28.11.2022

Wiener Uni-Professor gewinnt Blockchain-Award

Die "Web3 & Blockchain Transformation Awards" (W3B Awards) zeichnen jährlich herausragende Persönlichkeiten aus, die die globale Blockchain-Transformation vorantreiben. Diesmal ist ein Österreicher unter den Gewinnern.
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Blockchain Frontier Awards 2022, Treiblmeier
(c) BRI - Horst Treiblmaier, Professor an der Modul University Vienna, bei der Preisverleihung des Blockchain Frontier Awards 2022.

Die heurigen Gewinner des “Blockchain Frontier Award” 2022 wurden durch das “Blockchain Research Institute” (BRI) und das “MCI Canada” in Toronto im Rahmen der “W3B Awards”-Gala geehrt.

Unter den Preisträger:innen befand sich mit Horst Treiblmaier, Professor an der Modul University Vienna, diesmal auch ein Österreicher. Für seine Erfolge zur Förderung der Blockchain-Forschung und -Ausbildung wurde er mit dem “Blockchain Frontier Award” ausgezeichnet.

Blockchain Award: Von Österreich bis Vanuatu

“Die Verleihung des Blockchain Frontier Awards ehrt mich sehr und ermutigt mich einmal mehr, meine Forschungsaktivitäten im Bereich der Blockchain-Technologien voranzutreiben. Mein Ziel ist es, sowohl der Wissenschaft als auch der Industrie mit zukunftsweisenden Forschungserkenntnissen zu helfen. Nicht zuletzt sollen diese selbstverständlich auch meinen Studierenden an der Modul University Vienna zugutekommen“, sagt Treiblmaier erfreut über den Gewinn.

In diesem Award-Jahr erstreckte sich die Anzahl an Nominierungen unterschiedlicher Organisationen und Einzelpersonen über fünf Kontinente und repräsentierte insgesamt 18 verschiedene Länder von Österreich bis Vanuatu.

Weitere Gewinner des Blockchain Frontier Award 2022

Unter der Leitung von Irving Wadawsky-Berger, einem Forschungsmitglied an der “Sloan School of Management” des MIT, wurden die Einreichungen schließlich in drei Runden von einer fünfköpfigen Jury bewertet.

Weitere Gewinner sind u.a.: das EY Global Blockchain Team in der Kategorie “System & Software Services”, Chainalysis (Data & Security Services), Solve.Care (Enterprise Applications) und Verizon Global Technology Solutions in der Sparte “Enterprise Ecosystems”.

Das Wiener Musik Startup Global Rockstar konnte zudem in der Enterprise Applications-Kategorie ins Finale einziehen.

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Syncraft HQ
Syncraft Standort in Schwaz, Tirol (c) Syncraft

Der europäische Green-Deal verpflichtet alle EU-Länder, den Klimawandel bis 2050 mit Netto-Null-Treibhausgasemissionen zu bekämpfen. Auch Unternehmen müssen deshalb nachhaltig werden.

Ein großer Teil der heimischen Treibhausgasemissionen entsteht jedoch nach wie vor in der Energiegewinnung. Hier möchte das Tiroler Scaleup Syncraft ansetzen. Mit Firmensitz in Schwaz, konzentriert sich das Unternehmen auf den Bau sogenannter Rückwärtskraftwerke. Doch was genau steckt hinter diesem Konzept? brutkasten hat dazu mit Syncraft gesprochen.

“Wollen nachhaltigen Beitrag zur Lösung des Klimaproblems leisten”

Kohlekraftwerke benötigen fossile Kohle, um Energie zu erzeugen. Dabei wird jedoch sehr viel CO2 in die Atmosphäre ausgestoßen. Syncrafts Rückwärtskraftwerke kehren diesen Prozess um. Die Kraftwerke wandeln ungenutztes Wald-Restholz in Energie um, doch das bei der Verbrennung entstandene CO2 wird in Kohle gespeist. Dabei spricht das Unternehmen von “grüner Kohle”.

Die Kohle speichert rund 30 Prozent des im Holz enthaltenen CO2 dauerhaft. Das Endprodukt kann anschließend in Baumaterialien wie Beton verwendet werden. Ebenfalls kann die Kohle zur Defossilisierung weiterverwertet werden, indem sie in anderen Industrien fossile Kohlenstoffe ersetzt.

Bereits 2016 zeigte eine Studie der FH Vorarlberg das Potenzial von Holzkohle als Kohlenstoffsenker. Diese sogenannte „grüne Kohle“ dient nicht nur als effektiver CO2-Speicher, sondern findet in verschiedensten Bereichen Anwendung – von der Landwirtschaft bis hin zur Bauindustrie. Syncraft möchte dieses Wissen nutzen, um seine Technologie kontinuierlich zu verbessern. Aufklärung und Forschung rund um die Einsatzmöglichkeiten von grüner Kohle, auch bekannt als „Biochar“, haben sich mittlerweile zu einem zentralen Bestandteil des Geschäftsmodells entwickelt.

„Unser Ziel ist es, einen nachhaltigen Beitrag zur Lösung des Klimaproblems zu leisten“, sagt Syncraft-Gründer Marcel Huber. Huber hat 2007 einen Schwebefestbettvergaser an der Hochschule MCI Innsbruck entwickelt – die patentierte Technologie, auf welcher das Unternehmen ruht. Zwei Jahre später gründete Huber Syncraft als Spin-off. 2014 gingen die ersten Rückwärtskraftwerke in Südtirol und Vorarlberg in Betrieb. Bis heute realisierte Syncraft mehr als 40 Rückwärtskraftwerke – unter anderem in Kroatien, Italien und Japan.

Neue Anlage in Gänserndorf

Mit rund 60 Mitarbeitenden konzentriert sich Syncraft auf die Kernbereiche des Kraftwerksbaus, der Forschung & Entwicklung, des Vertrieb und der Verwaltung. Der neue Firmensitz in Schwaz wurde 2024 eröffnet und soll ausschließlich mit erneuerbaren Energiequellen laufen.

Zu den jüngsten Erfolgen zählt die Eröffnung eines Rückwärtskraftwerks in Gänserndorf, Niederösterreich. Die Anlage versorgt das Fernwärmenetz mit 750 kW Wärme und speist 500 kW Elektrizität ins öffentliche Netz ein.

Darüber hinaus konnte Syncraft den Energy Globe Austrian Award 2024 in der Kategorie Wasser gewinnen. Wasser deshalb, da die Kohle auch dafür verwendet wird, um Abwasser zu reinigen, sagt das Unternehmen. Mit dem Projekt “Smarte Abwasserreinigung mittels Pulverkohle” konnten sich Syncraft gegen rund 300 andere Umweltprojekte durchsetzen.

Offen für Investor:innen

Syncraft hat sich mittlerweile zu einem profitablen Scaleup entwickelt. Seit der Gründung wirtschaftet das Unternehmen laut eigener Aussage mit den gleichen Gesellschaftern. Da Syncraft als Spin-off an der Hochschule MCI Innsbruck entstanden ist, zählt dazu auch MCI selbst.

Für die Zukunft hat sich Syncraft das Ziel gesetzt, sich noch weiter zu entwickeln und weiter zu wachsen. “Sollte uns also in Zukunft ein interessantes Investitionsangebot erreichen, werden wir uns dieses auf jeden Fall genauer anschauen”, so das Unternehmen.

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