03.07.2018

Wiener Startup Riser: Facebook für Biker

Startup-Portrait. Die heimischen Bike-Fans haben mit der Riser-App nun die Möglichkeit, ihre Motorradausflüge bis ins kleinste Detail zu planen. Neben Routenvorschlägen und Wetterinformationen können User auf der Plattform wie bei Facebook auch ein personalisiertes Profi erstellen und sich untereinander austauschen.
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Riser
(c) Riser - Die Riser-App ist ein eigens für Biker entwickeltes Tool zur Motorradtour-Planung.

Die drei Gründer Dominik Koffu, Peter Benkö und Thomas Preißler haben mit Riser ein Startup geschaffen, das die Motorrad-Szene bei ihrer Leidenschaft unterstützen soll. “Mir kam die Idee beim Motorradfahren. Ich war damals noch relativ neu in Wien und kannte mich dementsprechend noch nicht so gut aus und hätte mir eine Plattform gewünscht, auf der ich interessante Strecken hätte finden und mich mit erfahrenen Motorradfahrern aus der Gegend vernetzen können. Aus diesem Bedürfnis hat sich die Idee entwickelt, einfach selbst einen Service dieser Art ins Leben zu rufen. Die Idee wurde dann zum Projekt und aus dem Projekt ein Unternehmen, das sich inzwischen inhaltlich und personell stark weiterentwickelt hat. Der Wunsch, ein Produkt zu entwickeln und anzubieten, das den  Motorradfahrern Spaß macht und das sie gerne nutzen, ist aber gleich geblieben wie zu Beginn der Idee”, erzählt CEO Dominik Koffu dem Brutkasten.

+++ Tieto und Jarvish entwickeln Plattform für Motorradfahrer +++ 

Riser: von kurvig zu superkurvig

Die Funktionen der App sind vielfältig. Nach der Installation ist es für jeden User möglich, ein personalisiertes Profil zu erstellen, bei dem man eigene Motorräder zu einer “Garage” hinzufügen, Freunde adden und deren Ausfahrten kommentieren kann. Das eigene Profil beinhaltet außerdem Statistiken zu den eigenen Ausfahrten, die sich im persönlichen Fahrtenbuch verwalten lassen. Überdies ist es im “digitalen Fahrtenbuch” möglich, seine Ausfahrten aufzuzeichnen und mit der Community zu teilen. Dabei erkennt die Auto-Pause-Funktion automatisch, wann die Fahrt startet und pausiert. Sie wird fortgesetzt, sobald man sich wieder in Bewegung setzt.

Basic und Pro Membership

Abseits der Online-Welt ist es für Motorrad-Liebhaber wohl der Riser Adventure Navigator Pro, der zur nützlichsten Funktion zählt. Dort erhält der User Routenvorschläge, die auf individuelle Vorlieben zugeschnitten sind. Darunter die klassische Routenplanung von A nach B oder aber Roundtrips als mögliche Optionen mit Filtern wie “kurvig” oder “superkurvig”. Auch das Abfragen der Wetterlage ist für den App-Nutzer möglich. Riser Basic ist global gratis verfügbar. Für das Riser Pro Membership, das zusätzlich den Navigator Pro und Live-Tracking im Paket beinhaltet, zahlen User 8,99 Euro pro Monat oder 59,99 Euro im Jahr.

“Der Sprung vom Mini-Team hin zum Unternehmen”

Eine der größten Schwierigkeiten bei der Umsetzung der Idee lag darin, der Sprung vom Mini-Team hin zu einem Unternehmen zu schaffen, wie CEO Koffu erzählt: “Unser Team besteht aus Experten aus unterschiedlichen Sparten – trotzdem sind manche Dinge manchmal für alle neu. Keine echte Hürde, aber die größte Umstellung war wahrscheinlich der Sprung vom Mini-Team in der eigenen Wohnung hin zum Unternehmen, also die Professionalisierung mit dementsprechender Struktur und Strategie. Nachdem einige unserer Teammitglieder aber schon jahrelange Berufserfahrung aus unterschiedlichen Bereichen mitbringen, konnten wir letztendlich alle damit einhergehenden Neuerungen Schritt für Schritt reibungslos durchführen. Natürlich sind Optimierung und Prozessmanagement trotzdem work in progress und nie zu Ende.”

User als wichtigster Faktor

Was die Gründer beim Übergang gelernt haben, ist, auf das Feedback der User zu hören. “Von Beginn an hat sich bestätigt, dass unsere Nutzer die wichtigste Feedback-Quelle sind. Nur wenn man zum Teil auch harte Kritik von jenen ernst nimmt, die am Ende des Tages das Produkt verwenden, kann man es auch erfolgreich optimieren und weiterentwickeln. Deshalb beantworten wir nach wie vor jede Support-Anfrage individuell und haben vor, das so lange wie möglich auch beizubehalten”, sagt Koffu.

In Sachen Marketing-Strategie verhält es sich ähnlich. “Wir verfolgen derzeit eine auf Wachstum basierende 360° Marketingstrategie, die stark auf die Integration des Produktes in ein Ökosystem an ‘brand owned channels’ aufbaut, über die wir die Marke emotional aufladen und die ‘awareness’ für Brand und Produkt steigern möchten. Basis ist hierfür inhaltlich die Einbindung und das Engagement des Users als Stimme der Community und als ihr Botschafter. Individueller, authentischer Support und die Kommunikation mit dem User auch in allen Bereichen des CRM verstärken das Prinzip, den User als ernstgenommenen Bestandteil der Markenkommunikation zu betrachten und zu behandeln. Brand Experience und Brand Promise sollen nicht nur in der App, sondern auch rund um sie gewährleistet – und spürbar – sein”, erklärt der Gründer.

Mangelware Fachkräfte

Dabei bedient sich das Startup einer verschränkten “Cross-Media-/-Content-Strategie mit paid media/ Ad Campaigning”. Man setze auf eine gut strukturierte Mischung aus Corporate Topics und Storytelling-Projekten, wie es heißt. Das Anfangs eigenfinanzierte Unternehmen darf mittlerweile auf Förderzusagen, etwa von der Wirtschaftsagentur, zählen und kann neben dem Beschäftigungsbonus auch auf starke Partner zurückgreifen, die sich monetär einbringen. Probleme bereitet weiterhin das Finden von Fachkräften, “gerade in unserem Bereich, wo die Begeisterung für das Produkt, das nötige Know-How und die Leidenschaft zum Motorradfahren im Idealfall Hand in Hand gehen sollten”, sagt Koffu.

“Die Konkurrenz schläft ja nicht”

Das Ziel ist es, Riser als Anlaufstelle für Motorradfahrer der ersten Wahl und als All-in-one-Tool zu etablieren. “Langfristig wollen wir das Erlebnis Motorradfahren auf eine ganz neue Ebene bringen. Riser soll Marktführer im Bereich mobile Applikation/Software für Motorradfahrer werden; dafür haben wir bereits die Grundsteine in der jetzigen Version gelegt – der Weg dorthin ist aber durchaus noch lang. Natürlich gibt es auch weitere Visionen und Entwicklungsschritte, die am Plan stehen, aber dazu möchten wir uns noch nicht dezidiert äußern – die Konkurrenz schläft ja nicht, so Koffu.


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ready2order, Schweiz
(c) ready2order - Markus Bernhart und Arnold Blüml von ready2order.

Das Wiener Fintech ready2order hat sich seit 2015 auf die Entwicklung modularer Point-of-Sale- und Payment-Anwendungen für kleine Unternehmen spezialisiert und zählte im Vorjahr bereits über 10.000 Firmen in Deutschland und Österreich zu seinen Kunden. Nun aber wird die Kassensoftware des Fintechs auch gezielt in der Schweiz angeboten, um den Bedürfnissen von kleinen Unternehmen in Gastronomie, Einzelhandel und Dienstleistungssektor gerecht zu werden, wie es heißt.

ready2order: Schweiz als Ausgangspunkt

“Die Schweiz war für uns immer ein interessanter Markt”, erklärt ready2order CEO Markus Bernhart. “Trotz fehlendem Marketing haben wir bereits eine dreistellige Zahl an Kunden gewinnen können. Dies zeigt klar, dass es den Bedarf gibt und es ist für uns auch der richtige Zeitpunkt, unsere Präsenz im Markt auszubauen und unsere Kassenlösung offiziell anzubieten. Zudem sehen wir die Schweiz durch ihre Mehrsprachigkeit als perfekten Ausgangspunkt für eine Expansion in weitere europäische Länder.”

Zuchetti-Exit 2023

Eine wichtige Rolle bei der Expansion spielt die Unterstützung durch die Zucchetti-Gruppe, zu der ready2order seit Juli 2023 gehört – brutkasten berichete.

“Zucchetti ist bereits seit vielen Jahren mit der Kassensoftware TCPOS in der Schweiz vertreten und kennt den Markt sehr gut. Diese Erfahrung und das starke Partnernetzwerk vor Ort sind für uns von großem Vorteil”, so Bernhart weiter. Zudem würden sich durch die Synergien innerhalb der Gruppe zusätzliche Möglichkeiten eröffnen: „Als Zucchetti-Gruppe können wir verschiedene Kassensysteme für unterschiedliche Kundensegmente anbieten, was uns hilft, neue Marktchancen gemeinsam zu nutzen.”

ready2order: Zunächst nur Deutsch und Englisch

Zu Beginn wird sich ready2order auf die deutschsprachige Schweiz konzentrieren. “Unser Kassensystem unterstützt mehrere Sprachen, aber um den Markteintritt zu vereinfachen, setzen wir zunächst auf Deutsch und Englisch. Diese Region bietet uns operative Synergien, die den Start erleichtern”, erklärt Chief Growth Officer Arnold Blüml.

Die langfristigen Ziele von ready2order in der Schweiz sind für Blüml klar: “Als Innovationsführer möchten wir in den nächsten Jahren einen signifikanten Marktanteil erreichen”, sagt er. “Dabei spielt neben der Kundenzahl vor allem die Kundenzufriedenheit eine zentrale Rolle, die wir kontinuierlich messen werden.”

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