04.07.2024
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Wiener Startup Rex Eat wird saniert

Die Idee ist nachhaltig, individuell und im Sinne von Kreislaufwirtschaft und Gesundheitsbewusstsein. Dennoch muss das Wiener Startup Rex Eat, das "eingerexte" Mahlzeiten in Gläsern liefert, saniert werden.
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Rex Eat
(c) Rex Eat - Gründer Max Hammer und Felix Urbanek.

“Wir haben mit 750 Euro Budget angefangen.” Auf Sparschiene, mit guter Idee und einem Plan haben Max Hammer und Felix Urbanek das Food-Startup Rex Eat 2018 gegründet – brutkasten berichtete. Die beiden bieten Mahlzeiten im Rex-Glas an, was die Haltbarkeit der Speisen auf bis zu vier Wochen verlängern und Qualität erhalten soll.

Gute sechs Jahre später kann man nun laufenden Zahlungsverpflichtungen nicht mehr nachkommen. Am heutigen Donnerstag wurde vom zuständigen Handelsgericht Wien ein Sanierungsverfahren eröffnet.

Sanierungsverfahren mit 30-Prozent-Quote

Das laufende Sanierungsverfahren wurde über Eigenantrag eröffnet. Der derzeit vorliegende Sanierungsplan sieht eine Quote von 30 Prozent innerhalb von zwei Jahren vor. Dies berichten der Alpenländische Kreditorenverband (AKV) sowie der Kreditschutzverband 1870 (KSV 1870).

Am nun zu sanierenden Startup beteiligt waren Gründer und Geschäftsführer Felix Urbanek mit 67,49 Prozent neben Julia Zdrahal-Urbanek (1,5 Prozent) sowie Roland Michelitsch (3 Prozent). Weitere Gesellschafter sind die 2GradUp GmbH, die 25.01 Prozent am Unternehmen hält, sowie die Spick Real GmbH mit weiteren 3 Prozent der Firmenanteile.

“Zurück zum Start” geplant

Im Gespräch mit brutkasten gab Gründer Urbanek an, sich nach dem “Hoch in der Corona-Phase” zunehmend auf Business-to-Business-Zweig fokussiert zu haben. Damit sei man langfristig allerdings verwässert. Urbanek nennt niedrige Margen und hohe Vorfinanzierungen als Gründe.

“Wir haben schnell erkannt, dass wir auf das vergessen, was uns einzigartig macht, nämlich qualitativ-hochwertige Speisen für private Endkunden, die sich gesund und nachhaltig ernähren wollen”, so der Gründer im brutkasten-Gespräch. Als Ziel der bevorstehenden Sanierung sieht Urbanek nun die “Zurück zum Start”-Strategie.

Einrexen lässt Speisen bis zu vier Wochen halten

Urbanek und Hammer teilten sich einen gemeinsamen Weg schon seit der Tourismusschule in Bad Gleichenberg. Nach einigen Stationen in Gourmet-Hotspots – darunter das Thermenhotel Ronacher, das Dots im Brunnerhof und “The Angler” in London, startete das Duo sein Startup Rex Eat.

Die Idee war es, Mittagessen in kleine Gläschen zu verpacken und durch das “Einrexen” in sogenannten Rexgläsern bis zu vier Wochen haltbar zu machen. Die Speisen werden aus regionalen und saisonalen Zutaten zubereitet und portionsweise verpackt. Bestellen kann man die Mahlzeiten auf der Website des Startups.

Rex-Glas-Rücksendung per Post

Das Startup wirbt mit Online-Bestellungen und einer Lieferung am nächsten Werktag im Zeitfenster von Dienstag bis Freitag. Ab einem Bestellwert von 50 Euro erfolgt der Versand kostenlos. Kund:innen können nach Konsum der Rex-Mahlzeiten ihre leeren Gläser im Paket mit der Post kostenlos zurücksenden, wie die Website des Startups verrät.

Im Sortiment befinden sich klassische Mittagsmahlzeiten aus unterschiedlichen Küchen – so unter anderem Paprikahendl, orientalischer Linseneintopf, Cannelloni Bolognese oder Krautfleckern. Die angebotenen Speisen befinden sich in einem Preissegment von sechs bis zwölf Euro. Auch Desserts wie Butterkeks-Cheesecakes oder Mini-Kakaocremes lassen sich um etwa 5 Euro erwerben.

Gründung mit 750 Euro

Zu Beginn bootstrappten Urbanek und Hammer mit einem Eigenbudget von 750 Euro, bevor Investor:innen an Bord sprangen – brutkasten berichtete. Pro Woche würden 500 Gläser verkauft, hieß es kurz nach Unternehmensgründung. Damals entwickelte man auch eine Fitnesslinie in Zusammenarbeit mit der Sporthalle Wien und der Ernährungswissenschaftlerin Dominique Greger.

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Elisabeth Zehetner | (c) Oecolution
Elisabeth Zehetner | (c) Oecolution

*Diese Themenpartnerschaft erschien zuerst in der neuen Ausgabe unseres Printmagazins. Eine Downloadmöglichkeit findet sich am Ende des Artikels.

Zu strenge Klimagesetze für Unternehmen können dem Klima schaden – das klingt auf den ersten Blick paradox, ist aber bei genauerer Betrachtung völlig logisch. Denn durch Überregulierung und Bürokratie, kombiniert mit hohen Lohnnebenkosten und Energiekosten, drohen regionale Betriebe abzuwandern.

“Es wäre nicht nur mit Blick auf Arbeitsplätze, Ausbildung und Wohlstand verantwortungslos, diese Betriebe etwa durch eine zu rigide Klimagesetzgebung und überbordende Bürokratie sowie hohe Energiekosten aus Österreich zu vertreiben. Die Menschen sehen klar, dass das auch Klima und Umwelt schaden würde, weil in anderen Regionen nicht so umweltfreundlich produziert wird“, sagt Elisabeth Zehetner, Geschäftsführerin von oecolution. Die Initiative hat es sich zum Ziel gesetzt, in Österreich Klimaschutz und wirtschaftlichen Erfolg im Einklang miteinander zu fördern.

Ein besonders wichtiges Ziel ist dabei, regionale Betriebe zu sichern. Dazu hat oecolution die Aktion “Regional produzieren statt Wohlstand verlieren!” ins Leben gerufen. Bekannte Leitbetriebe mit starker regionaler Verankerung und einer aktiven Klimaschutzstrategie, wie Baumit aus Niederösterreich, Sappi in der Steiermark, Miba aus Oberösterreich, Bachmann electronic aus Vorarlberg oder die Schwechater Kabelwerke, präsentieren sich im Rahmen der Aktion als “Klimahelden”, die den Wohlstand vor Ort auf umweltverträgliche Art und Weise sichern; weitere Betriebe können dafür nominiert werden.

“Die Politik muss den Rahmen vorgeben, wie ein Unternehmen nachhaltig agieren kann”

Für Petra Merkel von den Schwechater Kabelwerken (SKW) ist klar, warum ihr Betrieb sich an der Aktion beteiligt: “Die Politik muss den Rahmen dafür vorgeben, wie ein Unternehmen hier nachhaltig agieren kann. Man muss sich bewusst sein: Wenn wir hier in Europa strengere Regeln einführen, schaden wir unserer eigenen Wirtschaft. Und es kommt dann so weit, dass die Produkte aus China angeliefert werden, was natürlich weniger nachhaltig ist, als wenn das Ganze regional produziert wird.” Denn bei SKW wird viel Wert auf Nachhaltigkeit gelegt – das Unternehmen betreibt eine Photovoltaikanlage am Fabriksdach und setzt in der Mobilität auf E-Bikes und E-Firmenautos. „Außerdem sind die Kabel, die wir verkaufen, so nachhaltig produziert, wie es derzeit technisch möglich ist“, so Merkel.

Auch für Miba hat Klimaschutz einen hohen Stellenwert und wird mit zahlreichen Maßnahmen in die Tat umgesetzt. “Ich glaube, wenn wir nachhaltig den Standort sichern wollen, braucht es Unternehmen, die in die Zukunft denken”, sagt Oliver Hierschläger von Miba. Dann könne auch hier in Österreich Verantwortung übernommen werden. “Ich bin persönlich davon überzeugt, dass man Innovation und Klimaschutz nicht auf andere Länder und Kontinente abwälzen kann. Besonders beim Klimaschutz braucht es uns alle auf der Welt. Wir teilen uns eine Erde und einen Himmel”, so Hierschläger.

“Weniger Bürokratie, gezielte Steuererleichterungen und Anreize für Investitionen”

Doch wie kann sichergestellt werden, dass die regionalen Betriebe weiter positiv vor Ort wirtschaften können? “Damit Unternehmen hierbleiben, müssen wir dafür sorgen, dass sie konkurrenzfähig bleiben. Das heißt, wir brauchen weniger Bürokratie, gezielte Steuererleichterungen und Anreize für Investitionen”, meint Elisabeth Zehetner. Besonders wichtig seien Maßnahmen, um die Energiekosten zu senken und die Infrastruktur – vor allem im Bereich Energieversorgung und Verkehrsanbindung – zu verbessern. “Nur so schaffen wir ein Umfeld, in dem Unternehmen nicht nur überleben, sondern auch erfolgreich sein können“, so die oecolution-Geschäftsführerin.

Auch damit österreichische Unternehmen zu “Klimahelden” werden können, brauche es die richtigen Rahmenbedingungen, betont Zehetner: “Dazu gehören ein innovationsfreundliches Mindset, Investitionsanreize für neue Technologien und eine gut ausgebaute Infrastruktur, zum Beispiel bei den Energienetzen für Strom und Wasserstoff oder im Schienengüterverkehr.” Die Politik müsse Unternehmen dabei unterstützen, durch gezielte Anreize und weniger bürokratische Hürden in klimafreundliche Lösungen zu investieren.

Doch aktuell drohe eine negative Entwicklung, warnt die oecolution-Geschäftsführerin: “Unsere Unternehmen stehen durch hohe Lohnnebenkosten, Bürokratie und sinkende Investitionen unterimmensem Druck. Insbesondere die Industrie leidet unter steigenden Produktionskosten und einer sinkenden Wettbewerbsfähigkeit. Wenn wir jetzt nicht gegensteuern, droht unser Wirtschaftsmodell zu erodieren.“ Genau zu diesem Gegensteuern soll auch die Kampagne “Regional produzieren statt Wohlstand verlieren!” beitragen – denn letztlich ist für Zehetner klar: “Wenn unsere Unternehmen hierbleiben und sich weiterentwickeln, tragen sie nicht nur zur wirtschaftlichen Stabilität bei, sondern auch zu einem effektiven Klimaschutz.“

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