07.09.2015

Wiener Startup launcht “dvel”: Entscheidungen per App treffen

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(c) TomRoschanek: Das Gründerteam von Dvel. CEO Peter Buchroithner ist in der Mitte.

Jeden Tag trifft man unzählige Entscheidungen. Begibt man sich im Internet auf die Suche nach der Antwort, wie viele es ungefähr sind, spuckt die Suche eine doch erstaunliche Zahl aus: Pro Tag soll der Mensch ungefähr 100.000 Entscheidungen treffen, oder mehr. Das fängt beim Aufstehen am Morgen an (Wieso nicht einfach im Bett liegen blieben?) und hört vorm Schlafen gehen auf (Wann soll ich den Wecker stellen?). Oft passiert es, dass wir bei den kleinsten Entscheidungen viel Zeit verlieren – obwohl die Wahl im Nachhinein meist klar erscheint. Ob es nun darum geht, das richtige Outfit zu finden oder das passende technische Gerät. Meistens hat man nach einem Auswahlprozess zwei Favoriten und plagt sich damit, eine Antwort auf die Frage zu finden: Wofür soll ich mich entscheiden?

Das junge Startup dvel- fun, fast and easy möchte einem die Suche nach einer Antwort erleichtern. Denn die Community hilft einem dabei, schnell und zuverlässig zu einer Entscheidung zu kommen. Foto schießen, Frage posten und die Entscheidungsfindung den Freunden oder der offenen Community überlassen. Weniger Zeitverlust, mehr Lebensqualität?

Die Idee entstanden ist auf einer USA Reise. Letzten Frühling war Buchroithner mit seinem letzten Startup, troutloud (eine Photo-Contest-App), in L.A. und zwar in Beverly Hills bei Talenthouse. Dort hat man erstmals begonnen, an der Idee zu arbeiten. “Seit damals hat sie uns dann nicht mehr losgelassen”, meint der Co-Founder und CEO von dvel.

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Neben den drei Gründern – Peter Buchroithner, Manfred Strasser und Philipp Holly – gibt es noch Kevin Snajda, der als UI/UX Designer bei Runtastic beschäftigt ist und nun auch CPO bei dvel ist. Außerdem unterstützen Freelancer und Mentoren das Team: Einer der Berater ist Ali Mahlodji – selbst erfolgreicher Startup-Gründer. Roman Scharf und Michael Eisler beraten das Team ebenfalls – ihnen ist es etwa zu verdanken, dass troutloud zu Talenthouse eingeladen wurde.

Zum Launch der dvel App hat CEO und Co-Gründer Peter Buchroithner dem Brutkasten im Interview ein paar Fragen beantwortet.

Wie würdest du dvel deinen Freunden vorstellen?

Mit dvel kann man schnelle Entscheidungen treffen. Man macht ein Foto, stellt eine Frage und lässt Freunde oder die dvel-Community entscheiden. Das Follow Prinzip ist dem von Instagram oder Twitter ähnlich: Man kann Freunde oder Menschen, von denen man mehr sehen möchte, abonnieren.

Wie aufregend waren die letzten Tage vorm Launch? Worauf hast du wert gelegt?

Schon etwas. Ich habe wenig geschlafen, da ich auch zu den US-Zeiten wach sein wollte, um Fragen zu beantworten. Momentan ist es super wichtig, von guten Leuten Feedback zu bekommen – zum Beispiel auf Product Hunt.

Ihr konzentriert euch also noch gar nicht so sehr aufs Wachstum?

Im zweiten Schritt werden wir schon Guerilla Marketing Aktionen starten und dvel beispielsweise in Modegeschäften bewerben. Kunden können sich oft nicht entscheiden, mit dvel kann man im Geschäft am besten direkt in der Umkleide Kabine ein dvel erstellen und seine Freunde fragen. Innerhalb weniger Sekunden bekommt man die ersten Meinungen. Eine schnelle Kaufentscheidung könnte so auch für den Händler einen Mehrwert bieten.

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Gibt es denn schon Pläne, um zu monetarisieren?

Ja, es gibt einige Möglichkeiten. Wir denken da an Marken, die direkt in der App Feedback zu ihren Produkten sammeln können. Das bietet mehrere Vorteile: Erstens, das Unternehmen erfährt mehr über seine Käufer und zweitens, bekommen potentielle Kunden ein Mitspracherecht bei der Produktherstellung: Ein Schuhproduzent könnte etwa fragen, welches Design besser ankommt…

Wir haben uns bei der Startup Live Veranstaltung im Herbst 2014 kennengelernt – in wieweit hat sich dvel seit damals verändert?

Stark, denn damals ging es viel mehr ums „batteln“ und nicht um Entscheidungen. Man konnte zwei Fotos mittels Hashtags gegeneinander antreten lassen. Nach der Veranstaltung und dem Feedback, das wir gesammelt haben, kam dann das Umdenken: Der „battle“ ist cool, aber es fehlte etwas. Nun lösen wir mit der Entscheidungshilfe ein direktes Problem.

Seit wann gibt es das „neue“ dvel?

Die erste Zeile Code haben wir am 28.2.2015 geschrieben…

Und, wie kam es eigentlich zum kreativen Namen?

Der Name „dvel“ kommt aus dem Englisch von „duel“, also Duell. Das „v“ steht für das mathematische „oder“…

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Auf den Fotos: Das Gründer-Team: Peter Buchroithner (CEO), in der Mitte, Manfred Strasser (COO), links und Philipp Holly (CTO), rechts – Die Fotos (c) wurden von Fotograf Tom Roschanek gemacht.

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CEO und Gründer Arnulf Sorgo (c) Ging It

Das Klagenfurter Startup Ging It entstand beinahe zufällig. Während der Corona-Pandemie sah sich der langjährige Immobilienmakler Arnulf Sorgo vor einer großen Herausforderung: Das Immobiliengeschäft war zeitweise zum Erliegen gekommen. Sorgo musste kreativ werden, um mit Kund:innen den Kontakt zu halten. So kam ihm eine Idee: Anstatt gewöhnliche Visitenkarten zu verschicken, begann er, handgemachte Ingwer Shots zu versenden. Auf den Fläschchen druckte er QR-Codes, die zu seinen Immobilienprojekten führten.

Diese Idee fand großen Anklang, sodass die Immobilien fast in den Hintergrund rückten, erzählte Sorgo. Im April 2022 gründete er daraufhin das Startup Ging It. Vordergründig geht es dem Unternehmen nicht nur um den Verkauf von gesunden Ingwer Shots –  vielmehr steckt hinter der Geschäftsidee von Ging It ein durchdachtes Marketingtool.

Ging It verkauft “gesunde Visitenkarte” an Unternehmen

Anstatt nur gewöhnliche Ingwer-Shots zu verkaufen, verfolgt Ging It die Vision, eine „gesunde Visitenkarte“ im B2B-Bereich zu schaffen. Die handgemachten Shots sollen Unternehmen die Chance bieten, „einen bleibenden Eindruck“ zu hinterlassen. Ging It-Shots eignen sich als „Give-Away, Mitarbeiter-Benefit oder Welcome-Drink“ und sollen eine klare Botschaft vermitteln: „Hier geht es nicht nur um das Business, sondern auch um das Wohlbefinden“. Unternehmen können die Produkte auf der Ging It-Website erwerben und dann als Marketingtool verschenken. Im Interview mit brutkasten erklärt CEO Sorgo, dass sein Startup „den verstaubten Ingwer aus der Schublade“ holt und daraus „eine coole Lifestyle-Marke macht, die man gerne verschenkt“. Auf diese Weise möchte Ging It zu einem positiven Image seiner Kund:innen beitragen.

Ging It konzentriert sich nach eigenen Angaben aktuell zu 90 Prozent auf den B2B-Bereich. Dennoch sind die Produkte auch für Privatkund:innen im Onlineshop und in ausgewählten Billa Corso-Filialen erhältlich.

Ging It-Produkte sollen Energie liefern und Wohlbefinden fördern

Das Kernprodukte von Ging It, die Energy-Shots, sind derzeit in zwei Sorten erhältlich: Ginger und Mango. Je nach Variante enthalten sie natürliche Zutaten wie Ingwer, Mango, Papaya und Kurkuma. Ergänzend dazu bietet der Onlineshop einen Ingwersirup und verschiedene Geschenkboxen an. Für besondere Anlässe können Unternehmen die Ging It-Produkte sogar individuell branden oder beschriften lassen.

Die Shots sind konzipiert als „Kraftpaket für das Immunsystem“ – mit entzündungshemmenden Inhaltsstoffen, die den Körper stärken und Erkältungen vorbeugen. Darüber sollen die Ging It-Produkte natürliche Energie liefern und das Wohlbefinden fördern. Sie sind reich an Vitamin C, Magnesium und Eisen.

Produktion erfolgt zu 100 Prozent in Kärnten

Alle Produkte von Ging It sind bio-zertifiziert, was durch die enge Zusammenarbeit mit Landwirt:innen gewährleistet werde. Die Produktion erfolgt zu 100 Prozent in Kärnten, womit das Unternehmen die lokale Landwirtschaft stärken möchte. So will Ging It „Frische und Geschmack direkt aus der Region“ sicherstellen. Die industrielle Abfüllung der Shots übernimmt die Firma Kärntner Frucht, während die “hochwertige Verpackung” von der ABC Auftragsfertigung aus Klagenfurt angefertigt wird.

Momentan besteht das Ging It-Kernteam aus drei Leuten: CEO Arnulf Sorgo wird von seinem Sohn Matteo unterstützt, der für den Social-Media-Auftritt und die Website des Unternehmens verantwortlich ist. Verena Geier, die als Visionary in Sales & Business tätig ist, kümmert sich unter anderem um die Weiterentwicklung der Produkte und den Export ins Ausland.

Kärntner Sparkasse zählt zu den größten Kunden

Die Geschäftsidee des Startups zeigt Erfolg: Zu den größten Kunden zählen inzwischen namhafte Unternehmen wie die Kärntner Sparkasse, die Raiffeisenbank und die Kärntner Landesversicherung. Unterstützung erhielt Ging It durch eine stille Beteiligung der “StartInvest” der Kärntner Sparkasse. Darüber hinaus finanziert sich das Startup aus seinen laufenden Umsätzen und hat bislang keine Investoren an Bord.

Neben Ging It ist CEO Sorgo weiterhin im Immobiliengeschäft tätig. Doch der Aufbau der Marke nimmt aktuell viel seiner Zeit in Anspruch. Die Weiterentwicklung des Startups empfindet er als „sehr spannend“ und „eine ganz neue Erfahrung im Vergleich zur Immobilienbranche“, äußert er gegenüber brutkasten.

Ging It gründet Vertriebsfirma in Dubai

Nun steht Ging It vor dem nächsten Schritt: „Das Unternehmen ist bereit für den großen Markt“, versichert Arnulf Sorgo. Derzeit arbeitet das Startup intensiv an der Gründung einer eigenen Vertriebsfirma in Dubai. Sorgo sieht dort großes Potenzial, da es in Dubai üblicher sei, Kund:innen zu beschenken. Außerdem könne Ging It mit seinen 100% Bio-Produkten aus Österreich bei den Dubai tätigen Unternehmer:innen punkten. Ziel ist es, beim nächsten Gulfood-Event im Februar 2025 in Dubai mit den Ging It-Produkten und der neuen Vertriebsfirma präsent zu sein.

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