29.03.2018

Wiener Startup Hero berät Malta bei neuer Gambling-Lizenz

Malta hat mit seiner Gambling-Lizenz bereits seit längerem eine Nische in der EU besetzt. Nun wird diese auf den Krypto-Bereich ausgeweitet. Dazu holte sich die Malta Gaming Authority unter anderem die Expertise vom Wiener Startup Hero, das mit herosphere.gg gerade einen Plattform-Relaunch hinter sich hat.
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Herosphere berät Malta bei Gambling-Lizenz
(c) Foto Christian Mikes: Paul Polterauer

Das Wiener Startup Hero hat dieser Tage einiges zu vermelden. Erst diese Woche wurde ein Plattform-Relaunch erfolgreich über die Bühne gebracht. Nun sei man bereit, den HEROcoin (PLAY), der beim ersten ICO nach österreichischem Recht ausgegeben wurde, seinem angedachten Zweck zuzuführen. Mit ihm soll man noch im Laufe des zweiten Quartals 2018 über die Plattform auf eSports-Ergebnisse wetten können. “Damit werden wir eines der ersten Startups sein, das seine Blockchain-Lösung tatsächlich massentauglich implementiert”, sagt Christina Roth von Hero. Genau in diesem Bereich holte sich nun auch die Malta Gaming Authority für eine Erweiterung ihrer Gambling-Lizenz Expertise vom Wiener Startup.

+++ Herosphere über den ersten österreichischen ICO und den Krypto-Markt +++

Nische innerhalb der EU soll ausgebaut werden

Gambling-Lizenz
Christina Roth

Denn der kleine Mittelmeer-Staat besetzt bereits seit Jahren innerhalb der EU eine Nische. Dort erworbene Gambling-Lizenzen, bei denen stark auf den Kundenschutz geachtet wird, können aufgrund der Dienstleistungsfreiheit in der ganzen Union angewendet werden – das bringt Wirtschaftsleistung auf die Insel. Nun soll die Lizenz, um am Puls der Zeit zu bleiben, um einen Krypto-Zusatz erweitert werden. Denn generell will sich Malta auch in dem Bereich positionieren. Unterstützung holte man sich dazu von insgesamt 30 internationalen Stakeholdern, darunter Hero. Kontakt zur maltesischen Behörde gebe es schon länger, sagt Roth. “Wir waren für sie natürlich besonders spannend, weil wir zu den ersten Unternehmen in Europa zählen, die einen rechtlich ausgeklügelten ICO durchgeführt haben. Die Behörde hat nach Stakeholdern gesucht, die ein Interesse an klaren, ausdefinierten Regulatorien haben”.

Neue Gambling-Lizenz in drei bis vier Monaten

Im Zuge des Prozesses habe man den Lizenz-Entwurf kritisch durchleuchtet und auch eine Reihe von Kritik-Punkten angebracht, erzählt Roth. Wenn die Gambling-Lizenz mit Krypto-Zusatz in geplanten drei bis vier Monaten verfügbar ist, werde man sie sich holen. “Obwohl der Umfang der Lizenz vermutlich über die notwendige Regulierung hinaus geht, da wir rein rechtlich keine Lizenz in diesem Umfang benötigen würden”, sagt Roth. Man verspreche sich dennoch einen Zusatznutzen davon.

Skill-Gaming: Kein reines Glücksspiel

Ein wichtiger Aspekt bei der Lizenzierung ist laut Roth auch die Unterscheidung von “game of skill” versus “game of chance”, also eine Art Unterscheidung von “Geschicklichkeit” im Vergleich zu reinem Glück. Unter “Game of Skill” versteht man zum Beispiel Fantasy Gaming, das herosphere.gg bei ihrem Relaunch zusätzlich eingeführt hat. “Man kann sich damit sein eigenes Fantasie-Team zusammenstellen. Dabei wählt man aus bestehenden Teams einfach seine Favoriten aus und bekommt so Punkte je nach echter Performance dieser Spieler “, erklärt Roth. Das erfordere mehr Hintergrundwissen und zusätzliche Skills im Vergleich zu reinen Glücksspielen wie Online-Roulette.

+++ Fokus: eSports +++

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Symbolbild Insolvenz (c) Adobe Stock / Pixel-Shot

“Das weltweit erste seiner Art” – was viele Startups von ihrem Produkt behaupten, hält bei genauerer Betrachtung oft nicht stand. Ein heimisches Startup, das den oft genutzten Claim erfüllt, ist Pixelrunner aus dem oberösterreichischen Engerwitzdorf. 2016 gegründet, entwickelte es den ersten Landschaftsdrucker der Welt. Das Gerät kann autonom große Bodenflächen – egal ob Asphalt, Rasen oder Schnee – bedrucken. Die Technologie ähnelt laut Unternehmen jener eines Tintenstrahldruckers.

Beteiligung nach 2 Minuten 2 Millionen von kurzer Dauer

Damit sorgte Pixelrunner nicht nur in der TV-Show 2 Minuten 2 Millionen für Aufsehen: 2017 stieg startup300, in der Show vertreten durch Michael Altrichter, beim Startup ein, gab seine Anteile jedoch bereits Mitte 2018 laut Firmenbuchdaten wieder ab. Tatsächlich sei der investierte Betrag auch deutlich geringer ausgefallen, als in der Show zugesagt, verriet Co-Founder Rainer Kargel gegenüber brutkasten im Jahr 2018. Damals verkündete das Startup ein Investment durch den OÖ HightechFonds. Dieser wurde in den Jahren darauf in mehreren Runden zum größten Investor, der aktuell mit 38,61 den höchsten Einzelanteil hält.

Viele Referenzen als Agentur, Hardware-Verkauf nicht realisiert

In den Jahren sammelte Pixelrunner zahlreiche Referenzen, vor allem bei großen Sportevents wie dem Vienna City Marathon, dem Berlin Marathon oder dem Hahnenkamm-Rennen in Kitzbühel. Dort erfüllte das Unternehmen Druckaufträge mit seinen Prototypen. Immer wieder wurde jedoch der Plan kommuniziert, mit dem Gerät in die Serienproduktion zu gehen und es weltweit zu verkaufen. 2021 wurde dies anlässlich eines CEO-Wechsels bekräftigt, wie brutkasten berichtete. Dem Vernehmen nach war Pixelrunner zuletzt aber weiterhin mit den eigenen Geräten als Agentur aktiv und konnte den Hardware-Verkauf nicht wie geplant aufbauen.

Pixelrunner meldet Konkurs an

Wie die Kreditschutzverbände KSV1870 und AKV heute berichten, brachte Pixelrunner nun einen Konkursantrag ein. Eine Fortführung der GmbH scheint somit aktuell nicht geplant. Eine Fortführung des Geschäfts in einer neuen Gesellschaft wäre aber natürlich möglich, wenn die Patente und Geräte aus der Konkursmasse gekauft werden. Zu den Insolvenz-Details, etwa die Höhe der Schulden oder die Anzahl betroffener Gläubiger:innen und Mitarbeiter:innen, machen die Kreditschutzverbände aktuell keine Angaben.

Eine brutkasten-Anfrage per E-Mail beim Unternehmen mit der Bitte um ein Statement wurde bislang nicht beantwortet. Sollte das Statement eintreffen, wird es hier ergänzt.

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