03.01.2024

Wiener Startup eröffnet Geschäftslokal in Indiens Hauptstadt Delhi

Ein Store in Indiens Hauptstadt und maßgeschneiderte Hemden als Geschäftsmodell. Was das Wiener Startup The Shirt Dandy mit diesem Konzept in Delhi vor hat, hat uns Gründer Thomas Hebenstreit erzählt.
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The Shirt Dandy Gründer Thomas Hebenstreit (c) The Shirt Dandy

Das Geschäft in Indien soll den Markteintritt in Österreich cross-finanzieren. So lautet die Devise des Wiener Startups The Shirt Dandy, das maßgeschneiderte Hemden in Indien produziert und mittels Vertreter:innen vor Ort vertreibt. Wegen hoher Lieferkosten und aus Gründen der Nachhaltigkeit rentiert sich eine stationäre Marktpräsenz in Österreich nicht, erzählte Gründer Thomas Hebenstreit dem brutkasten im vergangenen August.

Schon kurz nach Gründung entpuppte sich Indien als optimaler Zielmarkt. Ursprünglich habe Gründer Hebenstreit das Ziel verfolgt, maßgeschneiderte Hemden in Österreich zu verkaufen. Dies erwies sich aber nicht nur logistisch als schwierig und kostenintensiv.

Wie uns Hebenstreit im August berichtete, würden sich Kund:innen das Maßschneidern in Indien viel eher leisten wollen als in Österreich. Nun setzt The Shirt Dandy den nächsten Schritt und eröffnet einen hochmodernen Store in der indischen Hauptstadt Delhi.

Delhi-Store soll Verkaufserlebnis optimieren

“Der indische Markt für Maßhemden ist fragmentiert. Es gibt viele kleine Player, aber keine gute Omni-Channel-Experience”, schildert Hebenstreit die Situation. Erst kürzlich hat das Startup einen 3D-Konfigurator gelauncht, mit dem Kund:innen interaktiv am Screen ihr maßgeschneidertes Hemd kreieren können. Dabei werden mithilfe von Künstlicher Intelligenz die Maße der Kundschaft erhoben. “Konfigurieren kann man theoretisch weltweit”, sagt Hebenstreit. Der Fokus der KI-Konfiguration liege vorerst aber auf dem indischen Markt.

Die Besonderheit des Delhi-Stores: Die Digital Signage, zu Deutsch “digitale Reklame”. Diese soll es Kund:innen im Zielmarkt ermöglichen, anhand der im Store vorhandenen Screens und Tische ihr eigenes Hemd zu konfigurieren. The Shirt Dandy setzt damit auf eine Omni-Channel-User-Experience – also ein Verkaufserlebnis, das möglichst viele Vertriebskanäle umfasst. Ziel sei indes die erweiterte Erschließung des Zielmarktes.

In Vorbereitung darauf hat sich das Wiener Startup in Zusammenarbeit mit der Kreativ- und Digitalagentur smart.MOM einem Rebranding unterzogen: “Die strategische Partnerschaft mit smart.MOM hilft uns dabei, unsere Marke digital zu stärken, Gamification in unsere User Experience zu integrieren und unsere Kund:innen noch personalisierter anzusprechen”, erklärt Hebenstreit dem brutkasten. Aktuell messe man die Hemdmaße von Bestands- und Neukunden in Indien noch in erster Linie per Hand. Dafür bietet das Wiener Startup einen mobilen Mess-Service. “Parallel dazu messen wir auch mit unserer KI und trainieren so unseren Algorithmus”, sagt Hebenstreit.

Eröffnung im “frühen zweiten Halbjahr 2024”

Die Delhi-Store-Eröffnung sei im “frühen zweiten Halbjahr 2024” geplant. Zur zeitnahen Realisation der gemeinsamen Vision zieht The Shirt Dandy in das Wiener Büro der Partneragentur smart.MOM. “An unserem neuen Wiener Standort werden wir unser Digital Signage Konzept testen und optimieren. Wann wir genau in Delhi launchen, hängt davon ab, wie schnell die Konzeption in Wien vonstatten geht”, erklärt der Gründer.

Markt in Österreich “eingefroren”

The Shirt Dandy verkauft nach wie vor hauptsächlich dort, wo produziert wird. Der Verkauf maßgeschneiderter Hemden ist in Österreich vorerst eingefroren. Ziel sei in erster Linie die Neupositionierung in Indien. Erst, wenn sich adäquate Produktionsmöglichkeiten in Österreich finden würden, überlege man, auch hier in den Markt einzutauchen.

Indien ist Cashcow, Österreich Strategiestandort

Bislang erhält sich das Wiener Startup aus Eigenmitteln. “Mithilfe des Digital Signage Stores in Delhi erhoffen wir uns eine mögliche Cross-Finanzierung zum Einstieg in den heimischen Hemdenmarkt”, so Hebenstreit.

Strategisch ist und bleibt das Jungunternehmen in Österreich angesiedelt. Zur lokalen Implementierung strategischer Maßnahmen setzt das Startup auf Partner in Indien. “Unsere Marketingstrategie und Brand Message kreieren wir in Österreich. Eine Agentur in Indien exekutiert uns das Ganze dann lokal. Insofern versuchen wir, eine Brücke zwischen Österreich und Indien zu schlagen.”

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Runtastic, Runtastic wird eingestellt, Adidas, Runtastic aus...
(c) Runtastic/FB - Wilde Gerüchte um Runtastic im Netz.

Es ist das Ende eine Ära. Runtastic galt als der “erste große Exit in unserem Ökosystem” (220 Millionen Euro), wie auch Founder Alfred Luger vor wenigen Monaten dem brutkasten erzählte (siehe Video unten). Er selbst hat als letzter Founder das Unternehmen 2022 verlassen.

Nun sperrt der deutsche Konzern adidas, der das Paschinger Startup 2015 übernommen hat, Runtastic zu. Die Büros in Pasching bei Linz, Salzburg und Wien werden gestrichen – 170 Mitarbeiter:innen werden gekündigt.

70 Jobs schon im Vorjahr gestrichen

Diese Entwicklung hatte sich schon länger abgezeichnet: Im März 2023 hieß es bereits: “Runtastic möchte sich zukünftig auf seine App ‘adidas Running’ fokussieren und wird die aktuell zusätzlich bestehende App ‘adidas Training’ in den kommenden Monaten einstellen. Zudem werden die Unternehmensstrukturen ‘effizienter’ ausgerichtet sowie Projekte und Teams verkleinert”. Damals wurden bereits 70 von 250 Jobs gestrichen.

Zudem hatte es seit vegangenem Freitag Gerüchte auf der Plattform reddit über ein All-Hands-Meeting am heutigen Montag (konkret eine Betriebsversammlung) gegeben, für das auch “Leute aus dem Urlaub ins Büro gebeten wurden” (inkl. NDA-Erklärungen), wie es dort heißt. Ein User namens “bjorn_gulden”, der sich nach dem Vorstandsvorsitzenden von adidas benannt hat und seit dem 13. September existiert, war bei dieser Diskussion federführend.

Verzahnung mit anderen Digitalangeboten von adidas

Zur Einordnung: Runtastic wurde 2009 von Florian Gschwandtner, René Giretzlehner, Christian Kaar und Alfred Luger gegründet. Vier Jahre danach stieg der Axel Springer-Verlag ein und sicherte sich 50,1 Prozent Anteile. 2015 übernahm adidas das ehemalige österreichische Vorzeige-Startup.

Nach der Übernahme erfolgte eine immer stärkere Verzahnung mit anderen Digitalangeboten des Unternehmens. Die Mitarbeiter:innen von Runtastic brachten etwa ihr Know-how auch in anderen Digitalbereichen des Konzerns ein, beispielsweise bei der Weiterentwicklung der adidas App, der adidas Confirmed App oder in die Kooperation mit dem Fitnessanbieter LesMills.

Offizielle Mitteilung von adidas

Laut offizieller Pressemittelung wird die Running App “adidas Running” künftig aus den bestehenden zentralen Unternehmensstandorten in Herzogenaurach, Amsterdam und Saragossa betrieben werden.

Ziel der Entscheidung sei es, das Know-how und die digitalen Kompetenzen an weniger Standorten zu bündeln, so effektiver am Digitalangebot des Unternehmens arbeiten zu können und gleichzeitig Strukturen an Marktbedingungen und die strategische Ausrichtung des Unternehmens anzupassen.

“Infolge der Entscheidung werden die Runtastic-Standorte in Österreich – Pasching, Wien und Salzburg – von denen aus zuletzt schwerpunktmäßig an der Running App gearbeitet wurde, bis Mitte 2025 schrittweise geschlossen. Davon betroffen sind derzeit rund 170 Runtastic Mitarbeiter:innen. Für diese besteht die Möglichkeit, sich auf Positionen an den adidas Standorten Herzogenaurach, Amsterdam oder Saragossa zu bewerben”, heißt es per Aussendung.

Runtastic-Geschäftsführer Dunlap: “Unterstützen bei einem Wechsel”

Scott Dunlap, Geschäftsführer von Runtastic erklärt den Schritt: “Wir bedauern die Auswirkungen der Entscheidung sehr und setzen alles daran, den Veränderungsprozess für alle Betroffenen respektvoll und fair zu gestalten. Wir sind im Austausch mit den Mitarbeitenden dazu, wie wir in dieser Situation unterstützen können, sei es bei einem Wechsel an einen anderen adidas-Standort oder bei einer beruflichen Neuorientierung. Wir bedanken uns bei allen Runtastic-Mitarbeiter:innen für ihren unermüdlichen Einsatz. Sie hatten in den vergangenen zehn Jahren einen wesentlichen Anteil daran, die digitalen Kompetenzen bei adidas auf- und auszubauen, und haben die adidas Running App zu einem zentralen Bestandteil des Digitalangebots des Unternehmens entwickelt.”

Tobias Seemann, bei adidas Senior Vice President Global Digital & eCommerce, ergänzt: “Die Bündelung unserer digitalen Kompetenzen an wenigen Standorten ist ein wichtiger Schritt, um unser Digitalangebot zielgerichtet weiterzuentwickeln, unseren Kunden die bestmöglichen digitalen Erlebnisse zu bieten und uns gleichzeitig stärker auf die Kernkompetenzen von adidas zu fokussieren. Wir verstehen, dass diese Entscheidung für viele unserer Mitarbeiter:innen eine Herausforderung darstellt. Deshalb werden wir alles tun, um den Übergang so reibungslos wie möglich zu gestalten und umfassende Unterstützung anzubieten.”

In Österreich bleibt adidas trotz der Entscheidung verwurzelt. So plant das Unternehmen seinen Marktanteil in Österreich in diesem und im kommenden Jahr auszubauen, sowohl durch eine verstärkte Zusammenarbeit mit Partnern im Einzelhandel als auch über eigene Geschäfte.

Aus dem Archiv: “Adidas war die Kür” – Alfred Luger von Runtastic

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