22.05.2024
HAPPYGUM

Wiener Startup entwickelt Kaugummi gegen Stress – und meldete Patent in 70 Ländern an

Nicht ganz auf Knopfdruck, aber nach einem kurzen Kauerlebnis soll Stress verschwinden. Wie das gehen soll, zeigt das Wiener Startup HappyGum.
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Johannes Farkas, HappyGum-Geschäftsführer (c) HappyGum/Ludwig Schedl

Der Duft von Lavendel soll bekanntlich beruhigende Wirkung entfalten. Dass ähnliche Folgen auch vom Geschmack des Lavendelöls zu erwarten sind, will ein Wiener Startup nun zeigen: Mit einem Kaugummi, der reines Lavendelöl enthält, sollen Kauende in Stresssituationen sofort “mehr Gelassenheit und gute Laune” erfahren.

Lavendelöl als Wundermittel

Die Rede ist vom promovierten Biochemiker Johannes Farkas und seinem Produkt HappyGum. Mit seinem Sohn Tim wollte er “ein gesundes, funktionelles und unkompliziertes Wellnessprodukt schaffen, das bei Stress und Stimmungstiefs binnen Minuten helfen kann”, sagt Farkas laut einer Aussendung. Gegründet wurde das Startup im Jahr 2019.

Dafür griff das Gründerduo zum Lavendelöl. Wissenschaftlichen Studien zufolge habe dies nämlich großes Potenzial für die Gesundheit. Das Öl soll eine komplexe Mischung sekundärer Pflanzenstoffe liefern, die sich bei oraler Einnahme auf das allgemeine Wohlbefinden des Menschen auswirken können.

Die Rezeptur des Kaugummis beinhalte indes sechs Milligramm Lavendelöl pro Kaudragee. Zusätzlich sei ein Komplex aus B-Vitaminen – konkret Vitamin B3, B5 und B7 – sowie Zink enthalten. Außerdem sei das Kaudagree zuckerfrei.

Wirkt sofort – auch “ein paar Minuten vor der Prüfung”

„Beim Kauen von HappyGum werden die wertvollen sekundären Pflanzenstoffe im Lavendel über die Mundschleimhaut aufgenommen. Lavendelöl wirkt sofort. Ein paar Minuten vor der Prüfung oder einem wichtigen Termin gekaut, stellt sich unmittelbar die beruhigende Wirkung des Lavendels ein und man kann gelassener mit der stressigen Situation umgehen“, sagt HappyGum-Geschäftsführer Johannes Farkas.

Anwendungsfälle erstrecken sich über Stress oder Zeitdruck im Job, Aufregung vor Präsentationen, Prüfungen oder wichtigen Terminen. Das Produkt wurde in Österreich entwickelt und soll ab sofort in ausgewählten Apotheken erhältlich sein – so unter anderem die Schubert Apotheke im zwölften Wiener Gemeindebezirk. Weitere Bezugsquellen seien unter anderem der Onlinehändler myproduct.at sowie der firmeneigene Onlineshop.

Neben dem Heimmarkt Österreich ist das Produkt schon in Deutschland, Tschechien und den USA gelistet. Das Patent auf die HappyGum-Rezeptur wurde bereits in 70 Ländern angemeldet, heißt es.

Bereits Award in Brüssel abgestaubt

Dass HappyGum mehr als ein bloßes Kauvergnügen verspricht, weiß man schon seit dem Jahr 2022: Damals schaffte es das Wiener Startup nämlich bei der Gulfood, einer weltweiten Lebensmittel- und Getränkemesse, als Finalist in die Kategorie “Most Innovative Health, Wellness & Plant Based Product”. Ein Jahr später gewann der Lavendel-Kaugummi den Superior Taste Award des International Taste Insitute in Brüssel – nach einer positiven Jury-Berwertung von 200 Geschmacksexpert:innen. Außerdem war man im Finale eines heimischen Startup-Wettbewerbs vertreten – ebenso in der Kategorie “Food an Beverage”.

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Das war’s. Die Dreier-Koalitionsverhandlungen zwischen ÖVP, SPÖ und Neos sind Geschichte. Vielversprechend waren sie von Beginn an nicht – zu groß sind die Differenzen zwischen den drei Parteien. Doch der Zweckoptimismus gebot darauf zu hoffen, dass die Zweckehe es irgendwie schafft, den Zweck zu erfüllen. Und dieser Zweck ist zugegebenermaßen groß. Österreich, Europa, ja die ganze Welt sind bekanntermaßen mit enormen Herausforderungen konfrontiert. Auf die muss nicht nur reagiert werden. Es braucht proaktive Reformen, um in der Zukunft mitspielen zu können.

Wie es weitergeht, wird sich in Kürze zeigen. Doch ob nun ÖVP und SPÖ es mit hauchdünner Mehrheit zu zweit versuchen, ob die Grünen doch noch an Bord geholt werden, ob die FPÖ wieder ins Spiel kommt oder es gar Neuwahlen gibt – fest steht: Die heimische Politik scheint den Herausforderungen unserer Zeit tatsächlich nicht gewachsen zu sein.

Trotz allem weiter wie bisher

Denn obwohl Neos-Chefin Beate Meinl-Reisinger in ihrer Rede zum Verhandlungs-Aus sehr sparsam mit konkreten Vorwürfen umging, gab sie doch einen tiefen Einblick, woran es krankt. Die alteingesessenen Parteien ÖVP und SPÖ, die Österreich mal gemeinsam, mal abwechselnd, durchgehend seit 1945 regieren, sind auch in der Wirtschaftskrise, der Klimakrise, der geopolitischen Krise und der Budgetkrise nicht dazu in der Lage, von längst überholten Dogmen abzugehen. Während die Welt brennt, bleiben klientelpolitische Artefakte, interne Machtkonstruktionen und uralte ideologische Maximen unangetastet.

Nun kann man gewiss konkrete Themen herausgreifen: eine SPÖ, die sich aus ideologischen Gründen bei notwendigen Maßnahmen für den Standort querstellt, eine ÖVP, die aus klientelpolitischen Gründen eine Entbürokratisierung verhindert. Man könnte hier einiges auflisten. Das Problem geht über diese konkreten Themen hinaus. Es sitzt tiefer. Wie Meinl-Reisinger umfassend in ihrer Rede ausführte, geht der Zeithorizont, in dem die Verhandler:innen von ÖVP und SPÖ denken, genau eine Legislaturperiode weit. Nicht das Wohl des Volkes, der Wirtschaft und des Staates, sondern das Gewinnen der nächsten Wahl ist das primäre Ziel. Dabei sollte es inzwischen als hinlänglich bewiesen gelten, dass weder das eine noch das andere auf diese Weise gelingt.

Wie Nokia, nur dass nichts Besseres nachkommt

Der Vergleich dieser Politik des Weitermachens wie bisher zu den vielzitierten Geschichten von Kodak und Nokia wurde bereits von anderen aufgestellt. Auch diese scheinbar völlig reformunfähige politische Kaste wird abgelöst werden, weil sie die Zeichen der Zeit nicht erkennt – obwohl diese so deutlich dastehen, dass man sich fragt, wie das überhaupt möglich ist. Doch was da stattdessen kommt (und die Wahl ja bereits gewonnen hat) ist nicht das bessere Produkt, so wie einst Digitalkamera und Smartphone bei Kodak und Nokia. Die aktuelle politische Alternative – nicht nur in Österreich – ist keine konstruktive, in die Zukunft gerichtete Kraft, sondern eine destruktive, in die Vergangenheit gerichtete.

Der Standort bräuchte dringend Impulse. Innovation müsste dringend mit aller Kraft gepusht werden. Die Entbürokratisierung müsste dringend vorangetrieben werden. Das alles müsste dringend nicht gegen, sondern im Einklang mit den Klimazielen passieren. Dazu bräuchte es dringend das Eingeständnis, dass sich wirklich etwas ändern muss. Das alles bleibt wohl im Konjunktiv stehen. Stattdessen geht es mit Vollgas weiter in den Abgrund.

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