21.04.2015

Wiener Startup Coolshop lehrt Amazon und Zalando das Fürchten

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Das Wiener Startup Coolshop will den Online-Versandriesen Konkurrenz machen.

Viel zu lange hat der lokale Einzelhandel tatenlos dabei zugesehen, wie immer mehr Kunden zu Online-Versandriesen wie Amazon oder Zalando abwandern. Das soll sich nun ändern. Oder besser gesagt: Das muss sich ändern. Im schlimmsten Fall würden andernfalls tausende Arbeitsplätze verloren gehen. Denn der Kunde informiert sich nicht nur bei den Onlinehändlern, er kauft auch. Wenngleich viele Unternehmer immer noch die Augen verschließen: Die Kaufkraft wandert ins Internet ab. Dabei könnten sie ebenfalls einen Online-Shop starten und damit nicht nur den Bekanntheitsgrad ihres Geschäfts steigern, sondern im besten Fall auch den Umsatz.

Dass eine gemeinsame Strategie der Einzelhändler her muss, die den Kunden wieder weg von den Online-Giganten lockt, haben die Köpfe hinter dem Wiener eCommerce-Startup COOLSHOP erkannt. Das Startup bietet regionalen Einzelhändlern Onlineshops an und bringt auf diese Weise ihre Ware ins Internet. Den Unternehmer kostet der individuell gestaltete Online-Shop nach Erstellung knappe 50 Euro im Monat.

Coolshop will damit die Abwanderung der Kaufkraft ins Ausland verhindern und gleichzeitig das lokale Geschäftstreiben stärken.

Im Bundesland Salzburg hat Coolshop nun ein Joint Venture zusammen mit der regionalen Mediengruppe “Salzburger Nachrichten” gegründet. Während das Startup seine eCommerce Technologie einbringt, ist der Medienpartner für die Bewerbung zuständig.

 Das Joint Venture der “Salzburger Nachrichten” und Coolshop soll den Kunden wieder weg von Amazon locken und ihn zum lokalen Einzelhändler zurück bringen.

Auf salzburgshop.at werden ab Juni alle Online Shops im Bundesland auf einer “Überplattform” vereint. Somit kann der Kunde die Ware seines Lieblings-Shops nicht nur beim Händler direkt erstehen, sondern auch in dessen Online-Shop oder auf www.salzburgshop.at

Coolshop möchte den lokalen Einzelhandel auf einer “virtuellen Einkaufsstraße” sichtbar machen und ihm so eine Zukunft im Online-Zeitalter bieten. „Ziel ist es, die regionalen Händler an der Wertschöpfung des Online Handels zu beteiligen”, so Johannes Meßner, Geschäftsführer von Coolshop. “Wir sehen die Zukunft des Einzelhandels in einer durchgehenden Verknüpfung von Offline und Online.”

“Die Zukunft des Einzelhandels liegt in einer Verknüpfung von Offline und Online”, Johannes Meßner von Coolshop.

Damit nicht genug. Coolshop steht kurz vor der Expansion in andere Bundesländer. Aktuell steht man in Verhandlungen mit Tirol und Oberösterreich, wo der lokale Einzelhandel ebenfalls unterstützt werden soll.

Ein Beispiel eines Coolshop-Online-Shops M. Dasch als Vertreter der Salzburger Nachrichten und J. Meßner von Coolshop

 

 

 

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Christopher Helf und Constantin Dißelkamp | Bild: pagent.ai

Christopher Helf war CTO und CO-Founder beim Wiener Krypto-Trading-Startup Trality. Im August des Vorjahres musste dieses Konkurs anmelden. Bereits ein Monat zuvor musste die Trading-Plattform ihren Service einstellen. Damals sei es dem Startup “aufgrund des aktuellen Marktumfelds nicht möglich gewesen, die Plattform und Dienstleistungen weiterhin anzubieten” – brutkasten berichtete.

Mit Januar 2024 startete Helf eine neue Challenge als CTO und Co-Founder des in Bonn sitzenden AI-Startups pagent.ai – gemeinsam mit CEO und Co-Founder Constantin Dißelkamp. Am gestrigen Montag vermeldete das Startup positive Nachrichten: Nämlich den Abschluss einer Pre-Seed-Finanzierungsrunde in Höhe von 900.000 US-Dollar – umgerechnet etwa 857.000 Euro.

AI-basierte Hyperpersonalisierung

Pagent.ai befasst sich mit der “AI-basierten Hyperpersonalisierung von Websites”. Das nun frische Kapital stammt vom teilstaatlichen High-Tech Gründerfonds (HTGF) – einem der größten deutschen Seed-Investoren, ebenfalls mit Sitz in Bonn.

Mit der generativen KI von pagent.ai können personalisierte Webinhalte erstellt und damit eine bessere Nutzeransprache ermöglicht werden. Wie das deutsche Medium startbase.de berichtet, soll pagent.ai “Webseiten automatisch auf die Bedürfnisse und Vorlieben bestimmter Zielgruppen abstimmen”, wodurch diese Marketingziele effizienter erreichen können.

Die Lösung von pagent.ai eigne sich insofern für Unternehmen, als dass diese keine A/B-Testungen mehr durchführen bräuchten, so das Startup. Das AI-System des Startups soll “automatisch die effektivste Variante der Website” identifizieren und “sie den Nutzern ausspielen, was zu einer verbesserten Nutzererfahrung führt”, heißt es auf starbase.de. Die Lösung soll überdies auf die “Verbesserung von Text- und Bildelementen” setzen.

Telekom und E-Commerce im Fokus

Für das kommende Geschäftsjahr plane das Startup, die Funktionalitäten seiner Technologie auf Struktur, Design und Video-Inhalte auszudehnen. Aktuell würden Testungen mit Pilotkunden durchgeführt, wobei sie die sogenannten “pagents” von pagent.ai testen. Diese “pagents” ermöglichen es, Website-Elemente automatisiert zu optimieren und die beste Version für Nutzer:innen auszuspielen, heißt es.

“Unser langfristiges Ziel ist es, das führende AI-Modell für personalisierte Kommunikation zu entwickeln und Online-Erfahrungen völlig neu zu gestalten”, wird Co-Founder Dißelkamp von startbase.de zitiert.

Die Lösung zeige sich bislang – nach Angaben des Startups – besonders für Unternehmen aus den Bereichen der Telekom und des Mode-Online-Handels interessant. Co-Founder Helf bestätigt: “Besonders Telekommunikations- und Fashion-E-Commerce-Unternehmen zeigen großes Interesse für die Automatisierungslösung. Für jede Organisation mit Onlinepräsenz liegt großes Potenzial in der Marketingautomatisierung mit AI, um ihre Ziele besser zu erreichen.”

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