09.01.2024

Boolee: Wiener Startup verspricht Marketing-Datenanalyse auf Knopfdruck

Um eine datengetriebene Welt sinnvoll zu strukturieren, fehlt häufig das nötige Hintergrundwissen. Ab sofort kann dabei ein neues Wiener Startup helfen: Die interaktive SaaS-Plattform Boolee kann Daten und Reporting-Insights auf Knopfdruck generieren und analysieren.
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CTO Rick Warling und CEO Jasmin Hadrany (c) Boolee

Vielen Marketeers jagt das Wort “Datenanalyse” einen Schrecken ein. “Kein Wunder”, meint die Marketingexpertin Jasmin Hadrany. “Das Suchen von Daten ist ein Pain. Ein viel größerer Pain ist aber das Analysieren und Aufbereiten von Daten für Reportings und Insights.”

Boolee will Datenanalysen erleichtern

Für Berufstätige im Marketing gehört die Datensuche und Analyse jedoch zum Arbeitsalltag. “Damit das nicht weiter ein Pain ist, sondern damit Datenstrukturierung und Analyse endlich auf Knopfdruck passieren können, haben wir Boolee entwickelt. Unsere Vision bei Boolee ist es, Marketingexperten zu ermöglichen, Zeit zu sparen und schneller zu handeln”, so Jasmin Hadrany, Gründerin und CEO der SaaS-Plattform Boolee.

Ihr Startup gründete Hadrany mit Co-Founder und CTO Rick Warling im September 2023. Das mittlerweile vierköpfige Team – zwei Founder und zwei Mitarbeitende – entwickelt eine Plattform zur Datengenerierung und Aufbereitung für Performance Marketer, Social Media Manager und Digital Marketers. Die von Boolee entwickelte Business Intelligence Lösung zielt also darauf ab, den zeitaufwändigen Prozess von Datenauswertung und -interpretation im Marketing zu vereinfachen.

“Ich habe gemerkt, was es für ein Pain ist, Daten aufzubereiten”

Gründerin Hadrany hat selbst Hintergründe im Marketing: Während ihrer beruflichen Laufbahn in Groß- und Jungunternehmen spezialisierte sie sich auf Performance und Digital Marketing. “Ich hab damals schon gemerkt, was es für ein Pain ist, sich selbst Daten zu suchen und diese aufzubereiten, wenn man kein Experte ist”, erzählt die Boolee-Founderin dem brutkasten.

“Marketeers, egal ob in Corporates, Agenturen oder selbstständig tätig, müssen im Berufsalltag häufig schnell an Daten kommen – und diese möglichst verständlich aufbereiten”, erklärt Hadrany. Hier setzt die Lösung des Wiener Startups Boolee an:

Über eine eigens entwickelte Web App können sich Boolee-Nutzende nach einer Demo- und Onboarding-Phase mit ihrer E-Mail-Adresse registrieren. Nach Erhalt eines One-Time Passwords gelangen Sie zur PayWall und können den für sie am besten geeigneten Nutzungsplan auswählen. Registrierte werden anschließend einer Organisation zugeordnet, in der Nutzende ihr Team managen und verwalten können. Daten können dabei intuitiv hochgeladen, synchronisiert und analysiert werden.

Co-Working-Space mit Datenfokus

“Marketing Teams können über Boolee in sogenannten Workspaces interaktiv zusammenarbeiten. Jede Rolle findet sich auf unserem User Interface wieder – sei es die Marketingleitung, Performance Spezialist:innen oder Social Media Marketer. Das gesamte Team teilt sich die Ansicht und kann gemeinsam auf die von uns strukturierten Daten zugreifen.” Auch private Ansichten für ungeteiltes Arbeiten sind laut Gründerin Hadrany möglich.

Boolee erleichtert damit genau das, was auch für Marketing-Expert:innen wie Hadrany im Berufsalltag häufig zum “Pain” wird, nämlich das Strukturieren von Daten und Aufbereiten von Insights: “Wir wissen, dass man als Marketer Daten häufig in Excel Sheets abspeichert – und dann oft nicht weiß, wo und wie man sie aufbereiten kann”, erklärt die Co-Founderin.

Das System hinter Boolee hat Co-Founder und CTO Rick Warling selbst gebaut. Die Plattform arbeitet außerdem mit dem Large Language Model (LLM) von OpenAI – namentlich ChatGPT. “Unsere Nutzenden können Fragen in Textform senden, ChatGPT übersetzt diese an unser System und liefert schließlich die passenden Antworten”, so Hadrany.

MailChimp, YouTube und Google Ads integrierbar

Außerdem bietet Boolee zahlreiche Integrationsmöglichkeiten mit Plattformen wie Meta, Google Ads, MailChimp, YouTube und TripAdvisor. Damit können Daten anderer Plattformen noch leichter integriert und ausgewertet werden, erklärt die Co-Founderin und meint weiter: “Die von unserem System generierten Insights können als Basis für schnelle, zielgerichtete Maßnahmen herangezogen werden. Reportings erstellen sich damit in einem Klick.”

Auch Co-Founder Rick Warling betont die Benutzerfreundlichkeit der Plattform: “Boolee bietet eine Lösung für effizientes Reporting und die Nutzung von Marketingdaten über gängige Schnittstellen hinaus.”

Mittlerweile wurde Boolee von ersten Testuser:innen erprobt. Mit dem Launch der Plattform nehme man einen internationalen Kundenstamm in Empfang: “Wir haben schon einige Kund:innen in der Pipeline”, erklärt Hadrany. Aktuell fokussiere sich Boolee in erster Linie auf den Sektor Tourismus-, Hotel- und Ressort-Marketing sowie auf B2C-Händler:innen im Mittel- und Großunternehmen-Segment.

Bootstrapped dank Teilzeitjob, Finanzierungsrunde am Laufen

Angaben des Gründerteams zufolge hat Boolee schon Ende 2022 das Gründungsstipendium der Wirtschaftsagentur Wien erhalten. Im September folgte eine FFG-Förderung und anschließend die Gründung. “Wir haben uns davor lange aus Eigenmitteln finanziert”, erklärt Gründerin Hadrany. “Zu der Zeit habe ich nebenbei noch Teilzeit gearbeitet, um genügend Mittel aufzubringen.” Boolee war zudem Teil des INiTs Inkubator sowie des Culttech Accelerator.

Aktuell sei eine Finanzierungsrunde mit mehreren internationalen Investor:innen am Laufen, heißt es vonseiten der Gründer:innen. “Unser Ziel ist ein höheres sechsstelliges Investment”, so Hadrany. Mit Ende Q2 möchte man die Runde schließen.

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Das "Expedition Zukunft"-Team, Annamaria Andres (erste links) | (c) FFG

In Zeiten großer gesellschaftlicher, wirtschaftlicher und ökologischer Herausforderungen braucht es mutige Ideen, die nicht nur schrittweise verbessern, sondern bestehende Systeme grundlegend neu denken. Genau hier setzt das Förderprogramm „Expedition Zukunft“ der Österreichischen Forschungsförderungsgesellschaft (FFG) an. Annamaria Andres, die das Programm maßgeblich mitentwickelt hat, betont: “Die EU und auch Österreich sind sehr gut in inkrementellen Innovationen und Grundlagenforschung, doch es braucht auch disruptive Ansätze, um die Welt zu einem besseren, gerechteren und nachhaltigeren Ort zu verändern.”

Mehr als inkrementelle Verbesserungen

Das Ziel von “Expedition Zukunft” ist es, Projekte zu unterstützen, die einen echten Paradigmenwechsel bewirken können. Während traditionelle Innovationsprogramme oft auf Verbesserungen bestehender Technologien und Prozesse abzielen, sucht „Expedition Zukunft“ nach bahnbrechenden Ideen. Es geht darum, mit komplett neuen Ansätzen die jetzigen Herausforderungen anzugehen. Diese Herausforderungen könnten technologischer, gesellschaftlicher oder ökologischer Natur sein.

+++ Jetzt bewerben und von Expedition Zukunft profitieren +++

Zwei Wege in die Zukunft: #START – Business Edition und #INNOVATION

Das Programm gliedert sich in mehrere Ausschreibungsschienen. Hier ein Überblick zu zwei Förderschienen, die sich besonders für Gründer:innen von Startups und KMU eignen:

  • #START – Business Edition: Hier können Gründer:innen und KMU einreichen, die ganz am Anfang stehen. Sie haben eine visionäre Idee, aber noch kein ausgearbeitetes Konzept. Es geht darum, die Durchführbarkeit zu testen – nicht nur aus technischer Sicht, sondern auch in Bezug auf soziale Aspekte, strategische und rechtliche Rahmenbedingungen. Für diesen Schritt stellt die FFG bis zu 80.000 Euro zur Verfügung.
  • #INNOVATION: In dieser Schiene wurde ein Problem bereits klar definiert, die Lösung ist jedoch noch offen. Mit einer Förderung von bis zu 150.000 Euro bei einer Förderquote von 50 Prozent unterstützt das Programm die Lösungsfindung in Zusammenarbeit mit relevanten Stakeholdern. Hier geht es um iterative Innovationsprozesse, wie zum Beispiel Open Innovation und Design Thinking, um eine optimale Lösung für eine Zielgruppe oder ein disruptives Geschäftsmodell zu entwickeln.

Weitere Ausschreibungsschienen findet ihr auf der Programm-Website.

Mut zum Risiko und zur Veränderung

Disruptive Innovationen sind riskanter als schrittweise Verbesserungen. Sie bewegen sich oft in unklaren rechtlichen Rahmenbedingungen, müssen neue Märkte erschließen und kulturelle Veränderungen anstoßen. Diese bahnbrechenden Ideen haben ein höheres Umsetzungsrisiko. Deshalb bietet das Programm neben finanzieller Unterstützung auch umfassende Beratungsservices und Expeditionsguides.

Die Expeditionsguides sind Expert:innen, die die geförderten Projekte begleiten. Neben der individuellen Begleitung bietet das Programm auch Netzwerktreffen, bei denen sich die Fördernehmer:innen untereinander austauschen können.

Von der Vision zur Umsetzung

Ein zentrales Kriterium für die Förderung ist der Mut zur großen Vision. Dahingehend werden Fördernehmer:innen gesucht, die größer denken und bereit sind, neue Wege zu gehen. Diese Vision muss auch einen gesellschaftlichen oder ökologischen Mehrwert bieten. Es geht nicht nur um Profit, sondern um Impact – sei es in der Umwelt, der Gesellschaft oder der Wirtschaft.

Ein Beispiel für solche visionären Projekte sind Innovationen in der Raumfahrt, der Krebsbekämpfung, sozialen Inklusion oder Pflegekonzepte für eine alternde Gesellschaft.

Solche Ideen stoßen jedoch oft auf große gesellschaftliche Herausforderungen. So stellt beispielsweise die Bereitschaft der Menschen, eingefahrene Verhaltensmuster zu ändern, eine Hürde dar. Genau hier setzt das Programm an, um den notwendigen Wandel zu unterstützen und den Weg für zukunftsweisende Innovationen zu ebnen.

Unterstützung, die über Geld hinausgeht

Neben der finanziellen Förderung bietet „Expedition Zukunft“ auch umfangreiche Beratungsleistungen. Dazu gehören Workshops zu Geschäftsmodellen, Strategieberatung oder Hilfe bei IP-Fragen. So soll sichergestellt werden, dass die Projekte nicht nur technisch funktionieren, sondern auch erfolgreich umgesetzt werden können.

Das Programm „Expedition Zukunft“ vernetzt die Teilnehmenden gezielt mit relevanten Partner:innen aus Wirtschaft, Forschung und öffentlichem Sektor. Ein starkes Netzwerk aus Wirtschaftsagenturen, Ministerien und internationalen Partnern unterstützt dabei, die richtigen Kontakte zur richtigen Zeit zu knüpfen – oft der Schlüssel zum Erfolg eines Projekts.

Bewerbungsfrist und Kriterien

Die Einreichfrist für die #START Business Edition endet am 28. Januar um 12:00 Uhr. Die Schiene #INNOVATION ist als laufende Ausschreibung angelegt. Bewerber:innen müssen neben einer bahnbrechenden Idee auch den Willen mitbringen, Risiken einzugehen und groß zu denken. Diversität, gesellschaftlicher Impact und die Bereitschaft zur Veränderung sind entscheidend.

Abschließend merkt Andres an: “Wir suchen Visionär:innen, die bereit sind, die Welt zu verändern. Die Expedition Zukunft ist für diejenigen, die über den Tellerrand hinaus denken, die mutig sind und größer denken. Wer bereit ist, sich dieser Herausforderung zu stellen, findet in dieser Initiative der FFG nicht nur einen Förderer, sondern einen Partner auf dem Weg in die Zukunft.”

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