01.08.2023

Wiener Startup Better Linked möchte Umgang mit Stress erleichtern

Ein Wiener Startup bietet sowohl für Einzelpersonen als auch für Betriebe Unterstützung bei Stress. Dafür macht es sich KI zunutze.
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Better Linked-Gründerin & CEO Corinna Häsele Foto: Better Linked

Stress ist uns allen kein Fremdwort. Laut dem Report „State of the Global Workplace 2023“ fühlen sich in Österreich 36 Prozent im Job gestresst. Das Wiener Startup Better Linked möchte das Thema aus der beruflichen Tabuzone holen, Betroffenen anonymen Austausch ermöglichen und Unternehmen bei der Bewältigung unterstützen. Dazu hat das Unternehmen bereits 2021 eine Förderung der Österreichische Forschungsförderungsgesellschaft (FFG) in Höhe von 150.000 Euro erhalten.

CEO und Founderin des Unternehmens ist Corinna Häsele. Die Unternehmerin, Unternehmensberaterin und Psychologin kommt aus der Medien- und Eventbranche. „Pausen und ungestörtes Arbeiten gab es nicht. Stress und Belastung waren an der Tagesordnung. Niemand hat darüber gesprochen, KollegInnen waren einfach immer wieder für längere Zeit weg, ohne Anzeichen“, schreibt Häsele auf der Webseite, die auch als Plattform fungiert.

Künstliche Intelligenz gegen Stress

Für Einzelpersonen ist die Nutzung von Betterlinked.eu kostenlos. „Auf der öffentlichen Plattform können Gründer:innen ihre Stresserlebnisse anonym posten und die Community um Rat fragen“, so Häsele gegenüber brutkasten. Dieser Austausch soll entlasten und auch zeigen, dass andere in der gleichen Situation waren und wie sie damit umgegangen sind.

Den Fragestellungen können auch Stichworte beigefügt werden. „Die Expert:innen haben dann einfacher die Möglichkeit, diese mittels Schlagwortsuche zu finden und so noch rascher zu beantworten“, erklärt Häsele. Gibt jemand seinem Post bspw. das Schlagwort „Schlaf“ hinzu, könne die Expertin für gesunden Schlaf gezielt danach suchen und diese direkt beantworten.

Auf der Plattform erhalten Nutzer:innen Selbstcoaching-Tipps. Die Kommunikation auf der Plattform wird mithilfe von Künstlicher Intelligenz, konkret Natural Language Processing, unterstützt. Die erzeugten Daten sollen aufzeigen, welche Stressthemen aktuell die wichtigsten sind. „Entsprechend werden die jeweiligen Expert:innen stärker eingebunden und verstärkt Stresscoaching-Tipps zur Verfügung gestellt.“

Stressresistenter Betrieb

Aktuell finanziert sich Better Linked über Workshops und Unternehmensangebote. Für Betriebe bietet man zwei unterschiedliche Pakete an, welche Analyse und Maßnahmen beinhalten, um Stress entgegenzuwirken und auch die Leistungsfähigkeit innerhalb des Betriebs zu erhöhen. Unternehmen erhalten sogenannte „safe spaces“ abseits der allgemeinen Plattform. Dort sollen sich Mitarbeiter:innen austauschen und abhängig von der Thematik und den Inhalten verschiedene Schwerpunkte näher bearbeitet werden können.

Das „Peak Performance Paket“ widme sich jenen Unternehmen, in denen Mitarbeiter:innen immer wieder krankheitsbedingt ausfallen und die Phasen normaler bzw. stressfreier Arbeitstätigkeit immer kürzer werden. Das andere Paket soll wiederum bei Transformationsprozessen und dem zusammenhängenden Verlust von Angestellten Abhilfe leisten.

Auch hier kommt KI zum Einsatz. Diese erkenne nämlich Zusammenhänge, Ursachen und Wirkungen, Cluster sowie Abhängigkeiten von individuellen, kulturellen Stressthemen im Unternehmen. „Wechselwirkungen werden transparent, versteckte Stressoren sichtbar und einer Bearbeitung zugänglich“, erklärt Häsele.

Sie sieht im Coaching-Bereich großes Potenzial für die Technologie: „KI wird bald in der Lage sein, relevante und individuelle Beratungen und Empfehlungen an Stress-Betroffene zu geben. Gutes Coaching braucht enormes Wissen, dieses Wissen ist mit KI leichter zugänglich und an die speziellen Bedürfnisse anpassbar.“ Allerdings sei auch Kreativität und Einfühlungsvermögen gefragt, das werde KI nicht so schnell erreichen.

Hilfe für Startups

Besonders bei Gründer:innen sei die Burnout-Gefahr hoch, da sie sich in herausfordernden Situationen befinden. „Sie arbeiten extrem viel und vergessen oft auf ihre eigene Work-Health-Balance“, sagt die Expertin. „Eine neue Geschäftsidee umzusetzen, bringt Menschen in den Flow. Volles Engagement und Motivation sowie Begeisterung sind hoch.“ Dies bezeichne man als „Eustress“ – positiver Stress, der an sich nicht schädlich für die Gesundheit ist. Wichtig sei es nur, dass nach der Stressphase eine Entspannungsphase folgt: „Bei punktuellen Ereignissen sinkt der Stresslevel nach 20 Minuten, die tatsächliche Belastung ist für Startups aber Dauerstress.“

Regelmäßige Pausen seien daher sehr wichtig, um leistungsfähig zu bleiben. Wenn man eine Aktivität besonders gerne macht, sei es oft schwer die Grenze des „Zu viel“ zu erkennen. Häsele ratet zur Prävention. „Bringen Sie bereits dann, wenn Sie vorübergehende, kurze Stressphasen haben, regelmäßig Erholungsphasen in Ihren Tagesablauf.“ Gerade dann, wenn man glaube, sich diese Zeit nicht nehmen zu können, sei „ent-stressen“ besonders wichtig.

Geeignete Rahmenbedingungen

Stress sei eigentlich ein Motivator, der neugierig mache und antreibe. „Das Problem der heutigen Arbeitswelt ist vor allem Dauerstress“, so Häsele. „Unter Stress sind wir weniger produktiv und die Kreativität sinkt gegen Null.“ Laut Häsele sei in unserer Arbeitswelt mentale Belastung oft noch eine Privatangelegenheit. Mit dem Arbeitgeber darüber zu sprechen, werde aus Sorge vor beruflichen Nachteilen gar nicht in Betracht gezogen.

Zwar werden bei einigen Betrieben die Rahmenbedingungen der Arbeit bis ins kleinste Detail geregelt, jedoch lasse man einen wichtigen Part aus. „Wenn es darum geht, wie die Mitarbeiter:innen in diesen Rahmenbedingungen förderlich arbeiten, wird das oft vernachlässigt“, sagt Häsele. Und: “Nur zufriedene Mitarbeiter:innen führen zu zufrieden Kund:innen.“

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Mockup: Julia Krainer, Foto: Freepic

Das brutkasten-Printmagazin ist auch digital als Download erhältlich – der Link findet sich am Ende des Artikels.


Welche massiven Auswirkungen unterbrochene Lieferketten auf die Wirtschaft haben können, haben die vergangenen Jahre mit der Covid-Pandemie und dem Ukraine-Krieg eindrücklich demonstriert. Das Wiener Scaleup Prewave setzt hier an: Mit ihrer Software ermöglichen die Grün- der:innen Lisa Smith und Harald Nitschinger Unternehmen, ihre Lieferketten zu überwachen – und auf Risiken zu reagieren. Im Einsatz ist sie unter anderem bei prominenten Kunden wie Lufthansa, BMW und Ferrari. Das Team wächst stark; die Mitarbeiter:innenzahl verdoppelte sich zuletzt innerhalb eines Jahres.

Auch Investor:innen glauben an das Unternehmen: Im Juni verkündete das Scaleup eine 63 Mio. Euro schwere Finanzierungsrunde – eine der größten des Jahres für ein österreichisches Jungunternehmen. Mit dem Geld wollen Smith und Nitschinger nun international weiter expandieren. Warum sie dabei vor allem Europa im Auge haben und welche Herausforderungen sie bei ihrem rasanten Wachstum sehen, erzählen Smith und Nitschinger in unserer Coverstory.

Vormerken lassen!

Du bist Gründer:in, Investor:in oder Teil des Innovations-Ökosystems, aber hast das brutkasten-Printmagazin nicht zugestellt bekommen? Lass dich hier vormerken für die künftigen Ausgaben des Magazins!

Ebenfalls überzeugt von Prewave ist Carsten Maschmeyer. Der „Höhle der Löwen“-Investor ist 2020 bei dem Wiener Scaleup eingestiegen und war seither an drei weiteren Finanzierungsrunden beteiligt. Bei einem Wien-Aufenthalt stattete uns Maschmeyer einen Besuch ab – im dabei entstandenen Interview spricht er über seine Erfahrungen mit österreichischen Startups und darüber, warum er Gründer:innen zum digitalfreien Sonntag rät.

Einen Schwerpunkt legen wir in dieser Ausgabe außerdem auf das Thema „Corporate Venturing“. Mit der gleichnamigen brutkasten-Serie war es unser Ziel, die Bedeutung des Themas für die österreichische Volkswirtschaft herauszuarbeiten. Auf Basis der Serie ist ein Whitepaper entstanden, das wir beim Europäischen Forum Alpbach (EFA) präsentiert haben. Die wichtigsten Erkenntnisse daraus haben wir ab Seite 20 zusammengefasst.

Im Bereich „Beyond Business“ beschäftigen wir uns dieses Mal unter anderem mit dem Thema Kaffee. Seriengründer Peter Buchroithner erzählt, wie er seine Kaffeesucht in den Griff bekam – und sein Unternehmerleben völlig umkrempelte. Ergänzend gibt Ernährungsberaterin Claudia Nather praktische Tipps zum Umgang mit Kaffee. Außerdem haben wir mit Kickscale-Gründer Gerald Zankl über die Herausforderungen beim Aufbau eines Side Hustles gesprochen und mit Kiweno-Founderin Bianca Gfrei über das Klischee der furchtlosen Gründer:innen.

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