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Klimaanlagen zählen zu den größten Treibhausgas-Verursachern. Dementsprechend arbeiten Forschung und Industrie mit Nachdruck an umweltfreundlichen Möglichkeiten, Gebäude zu kühlen. Das junge Wiener Startup abaton setzt dabei auf atmende Bauteile, die mit einer speziellen Porenstruktur das beim Flächenkühlen entstehende Tauwasser regulieren. “So sorgen sie für Raumkomfort ohne Zugluft in Wohnungen, Büros und öffentlichen Gebäuden jeden Baujahres und in jeder klimatischen Lage”, so die abaton-Gründer. „Wir haben eine Schlüsseltechnologie für klimafitte Gebäude entwickelt.“
Auf die Idee zu der Lösung von abaton kamen die Energiesystem-Experten Jochen Käferhaus, Wieland Moser und Leo Obkircher durch die Sanierung von Feuchtmauern, die vor allem im Denkmalschutz ein großes Thema ist. Dort löst man das Problem mit Bauteilatmung, bei der die Kondensation in das Innere von Bauteilen verlagert wird. Gemeinsam mit den Co-Foundern Benedikt Göhmann und Maximilian Gruber wurde die Idee mit Wissenschaftlern und Förderagenturen weiterentwickelt – 2020 folgte die Unternehmensgründung und im Sommer 2021 der Marktstart.
25 Prozent weniger Energieverbrauch durch Bauteilatmung
Im Vergleich zu luftgekühlten Systemen würden die atmenden Bauteile rund 25 Prozent Energie sparen. Das sieht das Startup als Schlüssel für eine nachhaltige Zukunft, da das Kühlen von Gebäuden durch steigende Temperaturen immer wichtiger werde. Laut der Internationalen Energieagentur (IEA) wird die Gebäudekühlung bis 2050 nach der Industrie zum zweitgrößten Stromverbraucher der Welt. Flächenkühlsysteme seien eine Lösung. Bisher kommen diese Systeme aber nicht breit zum Einsatz, weil die Feuchtigkeitsentwicklung nicht energieeffizient in den Griff zu bekommen ist. Wird der Taupunkt an der gekühlten Oberfläche unterschritten, also mit hoher Leistung gekühlt, bildet sich Tauwasser, das Bauschäden zur Folge hat. “Ohne zusätzliche aufwendige Aufbereitung der Raumluft würde es von der Decke regnen”, sagen die abaton-Gründer.
Bereits am Markt ist ein erstes Trockenbau-Paneel von abaton, das in Oberösterreich bei Kirchdorfer Industries produziert wird. Die Paneele können in Wände oder Decken eingebaut werden oder auch sichtbar an vorhandenen Wänden oder Decken angebracht werden. Derzeit beträgt die Lieferzeit für Kleinserien allerdings noch bis zu drei Monate – nächstes Jahr sollen die Lieferzeiten durch eine teilautomatisierte Fertigung kürzer werden.