13.03.2024

Wiener Mobility Scaleup Ubiq wird zu Necture und holt sich rund 2,5 Mio. Euro Investment

Das jüngste Investment ist die Erweiterung einer Series-A-Finanzierungsrunde, die sich auf insgesamt sieben Millionen Euro beläuft. Zudem vollzieht das Scaleup ein Rebranding und wird fortan unter dem Namen Necture am Markt auftreten. Gründer und CEO Christian Adelsberger hat uns mehr zu den Hintergründen erzählt.
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Christian Adelsberger | (c) Necture

Bereits im April 2023 gab das Wiener Mobility-Startup Ubiq – zuvor Parkbob – den Abschluss einer Finanzierungsrunde in Höhe von 4,35 Millionen Euro bekannt. Damals hieß es vom Startup, das es sich um das “erste Closing seiner Series-A-Runde” handelt und ein zweites Closing mit zusätzlichem Kapital folgen soll (brutkasten berichtete).

Am Mittwoch war es nun so weit: Ubiq verkündete das zweite Closing seiner Series-A-Finanzierungsrunde. Insgesamt konnte das Scaleup somit über sieben Millionen Euro von Investoren einsammeln. “Wir haben im ersten Closing viereinhalb Millionen Euro gesammelt und holen jetzt noch einmal rund zweieinnhalb Millionen Euro hinzu”, so Gründer und CEO Christian Adelsberger gegenüber brutkasten. Und er merkt an: “Im Rahmen der Extension können wir noch einen kleineren Co-Investor mit einem kleineren Ticket von einer halben Million Euro hinzunehmen, hierzu laufen noch die Gespräche”.

Die beiden Investitionsrunden wurden von dem Smart Energy Innovationsfonds aus der Schweiz und Verbund X Ventures aus Österreich angeführt. Die bestehenden Investoren Speedinvest und Smartworks Innovation GmbH schließen sich der Runde an.

Unternehmen vollzog bereits einen Pivot

2015 in Wien als Parkbob gegründet durchging das A1 Startup Campus-Unternehmen 2020 nach einem Pivot ein Rebranding und wurde auf Ubiq umbenannt (bruktasten berichtete). Während das Startup sich in der Anfangszeit auf die Optimierung von Parkplatzsituationen in Städten fokussierte, hat das Team rund um Adelsberger schnell festgestellt, dass Parken nur ein kleiner Puzzle-Teil im Bereich der städtischen Mobilität ist.

Über die letzten Jahre entwickelte Ubiq seine Technologie und somit sein Leistungsspektrum sukzessive weiter. Fortan wurden über eine SaaS-Plattform Shared-Mobility-Anbieter dabei unterstützt, ihre Flotten optimal zu betreiben. Konkret stellte das Unternehmen Flottenmanager:innen Daten zur Verfügung, um Vorschläge zum sogenannten “Rebalancing” ihrer Flotten zu treffen. Dazu zählen beispielsweise Empfehlungen zu welchem Zeitpunkt, welche Fahrzeuge, wo optimal geladen werden. Mithilfe der Technologie lassen sich so die Flotten besser auslasten.

Zu den Kunden zählen Shared-Mobility-Anbieter wie Miles aus Deutschland, Eloop aus Wien oder Awto aus Chile. Aktuell werden über die Plattform über 15.000 Fahrzeuge in 20 Städten in Europa und Amerika betreut.

Neben den Vorschlägen, wo Fahrzeuge optimal geladen werden, organisiert das Unternehmen unter anderem die nötigen Kräfte auf der Straße, um Autos von A nach B zu bringen. Dafür baute das Scaleup laut eigenen Angaben seit 2019 eine eigene “StreetCrowd-Community” mit über 20.000 Mitgliedern auf, die Autos in Städten umparkt, um so die Flottenverfügbarkeit zu steigern. “Dieser Service ist ein wesentlicher USP von uns”, so Adelsberger.

“Necture”: Neuer Name für Wiener Mobility Startup Ubiq

Rund vier Jahre nach dem Pivot und anschließendem Rebranding gibt sich Ubiq mit Abschluss des zweiten Closings seiner Series-A-Runde nun erneut einen neuen Firmennamen. Fortan wird das Unternehmen unter dem Namen Necture am Markt agieren. Diesmal ist die Namensänderung aber nicht einem klassisches Pivot geschuldet, wie Adelsberger erläutert. Vielmehr erweiterte das Unternehmen seinen Tätigkeitsbereich. “Wir sind draufgekommen, dass wir nicht nur den Nischenbereich Carsharing ansprechen können, sondern alle Business-Flotten, die jetzt gerade dabei sind, sich in Richtung EVs zu transformieren”, so der Gründer. Im Zentrum steht dabei eine EV-Charging Software-Lösung, die dabei unterstützt, EV-Flotten zum richtigen Zeitpunkt aufzuladen. Und Adelsberger merkt an: “Wir können nun einen viel größeren Markt ansprechen. Wir sprechen hier nicht mehr nur von 15.000, sondern von 1,5 Millionen Fahrzeugen”.

Die weiteren Wachstumspläne

Die Finanzierungsrunde soll nun die Expansion des Unternehmens in den Markt für Unternehmensflotten beschleunigen. Das Unternehmen ist derzeit dabei, eine Zusammenarbeit mit einem führenden Automobilhersteller und Mobilitätsanbieter einzugehen. Der Fokus in diesem Geschäftsfeld soll aber vorerst in Europa liegen. “Mit unserer Lösung wollen wir nicht nur die Profitabilität unserer Kunden steigern, sondern tragen auch massiv dazu bei, das CO2 zu senken, indem wir die Anzahl der EVs in den Flotten beschleunigen. Dafür brauchten wir eine neue Brand, die diese Mission unterstützt”, so Adelsberger.


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Die Kurstafel:

📈 Bitcoin erstmals über 90.000 US-Dollar

In der Folgewoche hatten wir an dieser Stelle schon das Bitcoin-Rekordhoch thematisiert, das unmittelbar nach den Wahlen in den USA erreicht worden ist. Seither ging es weiter deutlich nach oben - zwischenzeitlich sogar über die 90.000-Dollar-Marke. Auf 7-Tage-Sicht liegt der Bitcoin-Kurs 18 Prozent im Plus. Und das nach einer bereits starken Vorwoche, die schon einen klaren Kursanstieg gebracht hatte.

Der Hintergrund ist klar: Die US-Kryptobranche hofft auf einen Kurswechsel in der Politik, nach dem Donald Trump die Präsidentschaftswahl für sich entschieden hatte. Trump hatte sich im Wahlkampf als Bitcoin- und Krypto-Befürworter positioniert. Dabei hatte er auch immer wieder den Kurs der Biden-Regierung kritisiert. Die Börsenaufsicht unter dem von Biden eingesetzten Behördenchef Gary Gensler war insbesondere in den vergangenen beiden Jahren scharf gegen viele Akteure aus der Branche vorgegangen. 

Gensler wird nun abgelöst werden, so viel ist klar. Wer ihm nachfolgt, ist noch offen. Die Stimmung in der US-Kryptobranche könnte so beschrieben werden: Jede andere Person ist besser als Gensler. Die Hoffnung ist aber natürlich, dass möglicherweise sogar eine explizit krypto-affine Person den Posten erhält. Noch ist dies aber offen. Wie auch vieles andere, was die neue Trump-Regierung angeht. 

Aber es geht nicht nur um die Regierung. Denn gleichzeitig mit den Präsidentschaftswahlen wurden auch zahlreiche Sitze im Senat und im Repräsentantenhaus neu gewählt. Und Auswertungen der US-Kryptobörse Coinbase zufolge reüssierten dabei viele Kandidat:innen, die der Branche aufgeschlossen gegenüber stehen (siehe Crypto Weekly #151). Dies erhöht die Chancen, dass die Regulatorik in den USA in den kommenden Jahren günstiger für die Branche werden wird.

🤔 Wann knackt Bitcoin die 100.000-Dollar-Marke? 

Zusammenfassend kann man sagen: Die US-Kryptobranche hofft auf einen Kurswechsel in der Politik - und damit auf bessere Zeiten. Wirklich Konkretes weiß man aber noch nicht. Der Markt ist aktuell also primär von Hoffnung getrieben. Diese ist durchaus berechtigt, aber eben auch mit viel Unsicherheit verbunden. In den kommenden Wochen und Monaten wird sich nach und nach zeigen, was alles Realität werden wird. Die Position des Chefs der Börsenaufsicht wird dabei sicherlich eines der zentralen Themen sein. Aktuell preist der Markt aber einfach eine Verbesserung gegenüber dem Status Quo ein.

Mit zwischenzeitlich über 90.000 US-Dollar hat sich der Bitcoin-Kurs auch schon der immer wieder beschworenen Marke von 100.000 Dollar angenähert. Im Bullenmarkt von 2021 entstand etwa der Social-Media-Trend, dass Bitcoiner:innen ihre Augen in ihren Profilbildern durch Laseraugen ersetzen - und zwar, so die Ankündigung, bis der Bitcoin-Preis 100.000 Dollar erreiche. 

Im damaligen Cycle war allerdings dann bei knapp über 70.000 Dollar Endstation - und ein “Kryptowinter” brach an, der auch den Bitcoin-Kurs massiv nach unten drückte. Im Zuge des Debakels rund um die Pleitebörse FTX sank er bis auf deutlich unter 20.000 Dollar. Zu diesem Zeitpunkt schien die 100.000-Dollar-Marke völlig unerreichbar.

Zwei Jahre später sieht die Situation ganz anders aus. Nach dem bereits starken Jahr 2023 mit einem Plus von rund 150 Prozent ging es 2024 noch einmal weiter nach oben. Schon im März wurde der Höchststand aus 2021 überschritten. Im November dann neuerlich. Dazwischen lag kein spektakulärer Bullenmarkt, der die Schlagzeilen dominierte - aber nach und nach rückte die 100.000er-Marke plötzlich näher. 

🤭 Warum die Antwort darauf egal ist

Mit einem Bitcoin-Kurs von aktuell knapp unter 90.000 Dollar bräuchte es nur noch einen Kursanstieg von etwas mehr zehn Prozent. Und einen solchen kann es am Kryptomarkt durchaus schon einmal an nur einem (starken) Tag geben. Dass die Marke in den nächsten Wochen überschritten wird, ist also durchaus wahrscheinlich. 

Zeigen wird sich dann aber auch wieder einmal etwas anderes: Dass es sich bei allen vielbeschworenen und genau beobachteten Kursschwellen um völlig willkürlich gewählte Marken handelt, deren Überschreiten in Wirklichkeit keine große Bedeutung hat. Klar, ein Bitcoin-Kurs über 100.000 Dollar ist schon ein Statement und zeigt natürlich auch, wie etabliert Bitcoin mittlerweile ist. Aber das tut ein Bitcoin-Kurs von 99.741 Dollar oder von 102.743 Dollar genauso. Zusammenfassend könnte man also sagen: Die 100.000er-Marke wird früher oder später erreicht werden - es bedeutet nur nichts. 


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