15.03.2022

Wiener Healthtech-Startup macht Mentaltraining für alle zugänglich

Mentaltraining wird bisher meist teuer angeboten. Das Wiener Healthtech-Startup Arcletic will eine App anbieten, um den Service allen Menschen mit Smartphone zu ermöglichen.
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Sebastian Wimmer und Stefan Wimmer
Zwei der drei Arcletic-Founder Sebastian Wimmer und Stefan Wimmer (nicht auf dem Bild: Peter Gröpel) © Arcletic

Mentaltraining ist in der Regel sehr teuer und dementsprechend für viele Menschen nicht erschwinglich. Das Wiener Healthtech-Startup Arcletic möchte dem entgegenwirken, indem es eine gamifizierte Freemium-App anbietet, die mentale Leistung messbar und Mentaltraining der breiten Masse ermöglichen soll. Dabei wollen sie auch über die Sportwelt hinaus verschiedenste Branchen erreichen. In zwei Monaten ist der Markteintritt geplant.

Die beiden Brüder und Hauptgründer Sebastian und Stefan Wimmer haben ihre Startup-Idee für Arcletic gemeinsam 2020 konzipiert. Durch einen Anruf beim Sportpsychologen Peter Gröpel an der Universität Wien kam letztendlich nicht nur eine Zusammenarbeit mit dem Co-Founder zustande, sondern auch jene mit der Universität Wien. Somit verbinden sich im Gründerteam Marketing-, Tech- und psychologisches Know-how. Des Weiteren sind bereits zwei Studien zum Thema Messbarkeit von Mentaltraining an der Universität Wien entstanden, welche die Weiterentwicklung des Healthtech-Startups maßgeblich prägt. 

Nach der Digitalagentur wird nun die nächste Startup-Idee umgesetzt

Die Wimmer-Brüder sind bereits erfahrene Startup-Gründer. Sebastian und Stefan Wimmer kommen aus einer Salzburger Schneiderei-Familie, wo ihnen bereits der Vater viel unternehmerisches Know-how mitgegeben habe. Abgesehen davon, dass die beiden im Familienunternehmen ihre Tech- und Marketing-Kenntnisse umgesetzt haben, gründeten sie schon vor einigen Jahren ein eigenes Startup. Die sogenannte ianu Social Tech-Plattform sei zunächst im Freizeit-Business angesiedelt gewesen. Die Entwicklungen der Corona-Pandemie führten dann zu einer Umorientierung – die Brüder machten ihre Agentur zu einer Digitalagentur für renditeorientiertes Marketing, Automatisierung und digitale Innovation. 

“Das Unternehmertum hat sich schon gut angefühlt, auch wenn es schiefgegangen ist”, meint Stefan Wimmer über die ersten Erfahrungen als Startup-Founder. Mit ihrer Gründer-Affinität haben sie dann aktiv nach spannenden Feldern und Marktlücken gesucht. Kombiniert mit dem eigenen Interesse an Sport, sind sie letztendlich auf die Idee für Arcletic gekommen.

Mentaltraining für die Selbstoptimierung

“Der Trend geht ja gerade sehr hin zu den Themen Achtsamkeit, Meditation oder auch Selbstoptimierung. Ich bin zwar selbst auch ein Fan vom Meditieren, mit Blick auf die Selbstoptimierung und dem Ziel, in kurzer Zeit mehr Leistung zu erbringen, gibt es aber noch bessere Wege. Mentaltraining ist bereits sehr gut erforscht, mit unserem Startup wollten wir das Thema weiter voranbringen und für die breite Masse zugänglich machen,” meint der Co-Founder Stefan Wimmer. 

Bei Mentaltraining gehe es darum, dass man lernt, in stressbedingten Situationen dennoch erfolgreich und effizient zu arbeiten bzw. die gewünschte Leistung zu erbringen. Im Sport-Kontext bedeutet das, gut vorbereitet in einen Wettkampf zu gehen und mit einem guten Gefühl spielen zu können. Das Arcletic-Angebot könne allerdings in zwei Zielgruppen aufgeteilt werden. Zum einen solle sich das Angebot internationalen Spitzensportler:innen widmen, zum anderen ist die App für den Massenmarkt gedacht. Hier müsse es dann nicht mehr nur um Sport gehen. Die App könne vielmehr auch für Faktoren wie Prüfungsangst oder Effizienz im Business-Kontext genutzt werden.

Gamifizierte Freemium-App zur Messbarkeit des Mentaltrainings

Arcletic verfolgt einen gamifizierten Ansatz. Ihre Freemium-App ist auf kleinen Spielen aufgebaut, mit denen die Nutzer:innen lernen sollen, Anspannungssituationen zu regulieren. Egal ob es dabei um den Elfmeter beim Fußball, oder die Prüfungsangst an der Universität geht – das Arcletic-Mentaltraining soll dabei helfen auch in Stresssituationen das eigene Können umzusetzen. Beispielsweise sind in der App Audiobooks enthalten, welche eine Situation simulieren und einen dann Schritt für Schritt weiterführen. In diesem Kontext werde der Puls gemessen, womit auf lange Sicht auch ein Trainingsfortschritt gegeben werden könne.

Diese Messbarkeit des Mentaltrainings bezeichnet Wimmer als bisher konkurrenzlos. Die ersten Spiele werden auf der App noch gratis freigeschaltet sein, die tiefergehenden Kurse wären dann kostenpflichtig. Auf diesem Wege möchte das Startup Werbung und Datenweitergabe verhindern.

Abgesehen von einer FFG-Förderung im Jahr 2021 ist das Startup vor allem durch die Arbeit bei der zuvor gegründeten Digitalagentur selbstfinanziert. Das unmittelbar bevorstehende Ziel ist der erfolgreiche Markteintritt – in zwei Monaten soll die App online gehen. Im Zuge dessen plane Arcletic aktuell eine Crowdfunding-Kampagne, um den Kickoff vorzubereiten und direkt mit einer großen Nutzer:innen-Basis einzusteigen. 

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Fit2Go, Blau Weiß Linz, Austria Wien, Hartberg, gesunde Ernährung,
(c) Fit2go - (v.l.n.r.) Patrick Vormair, Marketingmanager BW Linz, Sebastian Winklhamer, operativer Leiter Fit2go, Fabio Strauss, Kapitän BW Linz und Julian Kolar, Gründer Fit2go.

Das Linzer Startup Fit2Go von Founder Julian Kolar konnte sich bereits Anfang März ein Investment sichern. Damals erhielt das Unternehmen ein sechsstelliges Investment – angeführt wurde die Runde von Runtastic-Founder Florian Gschwandtner. Auch Thomas Baldinger, Alexander Kolar und Philipp Kuibus waren der Finanzierung beteiligt.

Fit2go: Auch Austria Wien und Hartberg dabei

Fit2go stellt Tiefkühlmahlzeiten her und vertreibt diese sowohl im B2B-Bereich als auch im B2C-Onlineshop. Das Unternehmen beliefert bereits zahlreiche Betriebskantinen und Fitnessstudios und hat sich nun erfolgreich im Profisport etabliert. Neben dem FC Blau Weiß Linz vertrauen auch andere Vereine wie Austria Wien und der TSV Hartberg auf die Ernährung der Linzer.

“Fit2go ist die ideale Mahlzeit für uns, vor allem nach dem Training. Die Gerichte können schnell und ohne großen Zeitaufwand zubereitet werden. Außerdem sind sie perfekt abgestimmt auf eine ausgewogene, gesunde und vor allem proteinhaltige Ernährung, was für uns als Leistungssportler sehr wichtig ist”, betont Fabio Strauß, Kapitän von Blau Weiß Linz.

Regionaler Fokus

Ein zentraler Aspekt der Philosophie von Fit2go ist die regionale und nachhaltige Herstellung der Produkte. Die Gerichte werden mit frischen, regionalen Zutaten zubereitet – dies passe perfekt zum Anspruch des Startups, die lokale Wirtschaft zu unterstützen und gleichzeitig den eigenen ökologischen Fußabdruck zu minimieren.

“Die Partnerschaft mit Blau Weiß Linz ist ein weiterer Meilenstein für uns”, sagt Founder Kolar. “Wir sind stolz darauf, dass unsere hochwertigen Mahlzeiten auch im Profisport geschätzt werden und freuen uns, Teil der Erfolgsgeschichte des Vereins zu sein.”

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