07.08.2024
FINANZIERUNG

Wiener EduTech erhält siebenstellige Revenue-based-Finanzierung von Round2 Capital

Die in Wien sitzende E-Learning Group für Aus- und Weiterbildung erhält eine siebenstellige, umsatzbasierte Finanzierung von Round2 Capital. Was mit der Kapitalspritze vorangehen soll.
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Das Team der E-Learning Group. (c) ELG

Round2 Capital stellt der österreichischen E-Learning-Plattform E-Learning Group einen siebenstelligen Betrag zur Verfügung. Mit der umsatzbasierten Finanzierung will man Bildungsinnovation im Hochschulsektor vorantreiben.

Die ELG E-Learning Group als Teil der ELC E-Learning-Consulting GmbH bietet flexible, digitale Bildungsangebote, die auf Berufstätige zugeschnitten sind. Das Kursangebot gestaltet sich modular und gewährleistet Individualität beim Lernen, heißt es per Aussendung.

KI und Nachhaltigkeit kommt ins Kursangebot

Mit der frischen, umsatzbasierten Finanzierung will es die pan-europäische Investment-Gesellschaft Round2 Capital ermöglichen, das Kerngeschäft der ELG auszubauen und Programm in den Bereichen KI und Nachhaltigkeit zu starten. Auch eine Expansion steht am Plan.

Als Partner sitzt Round2 Capital in Wien und in London – und zählt mittlerweile ein verwaltetes Vermögen von 180 Millionen Euro. Der Fokus der Investmentgesellschaft liegt primär auf europäischen Scaleups mit “digitalen und nachhaltigen Geschäftsmodellen”, heißt es per Aussendung. Gegründet wurde Round2 Capital im Jahr 2017 – und ist seither primär im Bereich der umsatzbasierten Wachstumsfinanzierung aktiv.

Revenue-based-Financing

Auch die Partnerschaft mit ELG gestaltet sich umsatzbasiert. Grundsätzlich erhalten Unternehmen dabei eine Vorauszahlung, die dann in Form eines Prozentsatzes der künftigen Einnahmen ausgezahlt wird. Round2 Capital sieht die Finanzierungsform als passend für das Geschäftsmodell der ELG. Klaus Volcic, CEO der E-Learning Group, sagt dazu:

“Wir wollen aus einer Position der Stärke heraus neue Wachstumspotenziale erschließen. Wir haben drei Bereiche für Wachstum identifiziert: Ausbau des Kerngeschäfts für eine stabile Liquiditätsbasis, Differenzierung durch die Entwicklung und Etablierung von Studiengängen für Zukunftskompetenzen wie KI und Nachhaltigkeit sowie gezielte Internationalisierung und die Erschließung ganz neuer Märkte. Mit Round2 haben wir einen Partner gefunden, der es uns ermöglicht, diese Wachstumspotenziale gleichzeitig und nicht nacheinander zu heben.”

160 Kurse, 10.000 MBA-Studis

Die ELG E-Learning Group positioniert sich im Bereich der digitalen akademischen Aus- und Weiterbildung. Dies scheint gerade im Lichte der Digitalisierung und steigenden Nachfrage nach flexiblen Bildungsprogrammen den Zahn der Zeit zu treffen. ELG hat seinen Hauptsitz in Wien und betreut etwa 15.000 Bildungskund:innen weltweit sowie 10.000 MBA- Studierende (Master of Business Administration) in der DACH-Region.

Gegründet wurde die ELG GmbH im Jahr 2012. Die Bildungspalette von rund 160 Kursen umfasst die Bereiche Business Management, Wirtschaft, Recht, IT, Gesundheit und Sozialwissenschaften. Mit dem umsatzbasierten Finanzierungsdeal will man künftig auch die “Trend”-Bereiche digitale Transformation, Nachhaltigkeit und KI in das Bildungsangebot einbinden und Studiengänge ausbauen.

Auch aus den Sphären von Round2 Capital ertönt in puncto der frischen Partnerschaft Zuversicht. So meldet sich Gerd Sumah, Partner bei Round2 Capital, zu Wort: “Wir sind zuversichtlich, dass die E-Learning Group mit dem flexiblen und strategischen Wachstumskapital von Round2 gut aufgestellt ist, um ihr Kerngeschäft weiter auszubauen, Innovationen voranzutreiben und ein gezieltes internationales Wachstum zu verfolgen und damit ihre Marktführerschaft zu stärken.”

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Pixelrunner - Ein Bild zeigt das Wort
Symbolbild Insolvenz (c) Adobe Stock / Pixel-Shot

“Das weltweit erste seiner Art” – was viele Startups von ihrem Produkt behaupten, hält bei genauerer Betrachtung oft nicht stand. Ein heimisches Startup, das den oft genutzten Claim erfüllt, ist Pixelrunner aus dem oberösterreichischen Engerwitzdorf. 2016 gegründet, entwickelte es den ersten Landschaftsdrucker der Welt. Das Gerät kann autonom große Bodenflächen – egal ob Asphalt, Rasen oder Schnee – bedrucken. Die Technologie ähnelt laut Unternehmen jener eines Tintenstrahldruckers.

Beteiligung nach 2 Minuten 2 Millionen von kurzer Dauer

Damit sorgte Pixelrunner nicht nur in der TV-Show 2 Minuten 2 Millionen für Aufsehen: 2017 stieg startup300, in der Show vertreten durch Michael Altrichter, beim Startup ein, gab seine Anteile jedoch bereits Mitte 2018 laut Firmenbuchdaten wieder ab. Tatsächlich sei der investierte Betrag auch deutlich geringer ausgefallen, als in der Show zugesagt, verriet Co-Founder Rainer Kargel gegenüber brutkasten im Jahr 2018. Damals verkündete das Startup ein Investment durch den OÖ HightechFonds. Dieser wurde in den Jahren darauf in mehreren Runden zum größten Investor, der aktuell mit 38,61 den höchsten Einzelanteil hält.

Viele Referenzen als Agentur, Hardware-Verkauf nicht realisiert

In den Jahren sammelte Pixelrunner zahlreiche Referenzen, vor allem bei großen Sportevents wie dem Vienna City Marathon, dem Berlin Marathon oder dem Hahnenkamm-Rennen in Kitzbühel. Dort erfüllte das Unternehmen Druckaufträge mit seinen Prototypen. Immer wieder wurde jedoch der Plan kommuniziert, mit dem Gerät in die Serienproduktion zu gehen und es weltweit zu verkaufen. 2021 wurde dies anlässlich eines CEO-Wechsels bekräftigt, wie brutkasten berichtete. Dem Vernehmen nach war Pixelrunner zuletzt aber weiterhin mit den eigenen Geräten als Agentur aktiv und konnte den Hardware-Verkauf nicht wie geplant aufbauen.

Pixelrunner meldet Konkurs an

Wie die Kreditschutzverbände KSV1870 und AKV heute berichten, brachte Pixelrunner nun einen Konkursantrag ein. Eine Fortführung der GmbH scheint somit aktuell nicht geplant. Eine Fortführung des Geschäfts in einer neuen Gesellschaft wäre aber natürlich möglich, wenn die Patente und Geräte aus der Konkursmasse gekauft werden. Zu den Insolvenz-Details, etwa die Höhe der Schulden oder die Anzahl betroffener Gläubiger:innen und Mitarbeiter:innen, machen die Kreditschutzverbände aktuell keine Angaben.

Eine brutkasten-Anfrage per E-Mail beim Unternehmen mit der Bitte um ein Statement wurde bislang nicht beantwortet. Sollte das Statement eintreffen, wird es hier ergänzt.

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