26.11.2018

Wien schafft es nicht unter Top 15 europäische Startup Hubs

In einem Ranking der Plattform EU-Startups landet Wien unter den europäischen Startup Hubs auf dem 16. Platz. Innerhalb des CEE-Raums liegt Österreichs Hauptstadt nur auf Platz 2. Doch woran liegt das?
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Startup Hubs - Wien nicht unter Top 15
(c) fotolia.com - Halfpoint

Vorweg: Dem Ranking, das die Plattform EU-Startups jährlich zu den europäischen Startup Hubs macht, liegt keine elaborierte Analyse zugrunde. Drei Parameter werden berücksichtigt: Erstens die Anzahl der Startups aus der jeweiligen Stadt, die seit Anfang 2016 auf Crunchbase gelistet wurden. Zweitens die Anzahl der Startups, die bei AngelList angeführt sind. Und drittens – aber nach Angaben der Plattform sehr schwach gewichtet – die Anzahl der Unique Visitors auf EU-startups.com aus der jeweiligen Stadt. Qualitative Kriterien fehlen also gänzlich. “Es ist eher eine Abbildung der digitalen Präsenz und Sichtbarkeit der Städte im englischsprachigen Startup-Universum”, heißt es dann auch von der Plattform.

+++ Österreich auf Platz 3 der “Emerging Startup Hubs” – kein Grund zum Feiern +++

Nicht valide?

Bevor man das Ranking nun aber abtut, hilft ein recht simpler Check zur Beurteilung der Validität. Man werfe einen Blick auf die Top 5:

1. London

2. Berlin

3. Paris

4. Amsterdam

5. Barcelona

Überrascht? Wohl eher nicht. Die Top-Platzierungen lassen sich vielleicht im Detail diskutieren, es wirkt aber keine der Städte auf den Top-Plätzen deplatziert. Und auch die Top 6 bis 15 Startup Hubs lassen sich sicher diskutieren, es ist aber keiner der genannten Hubs an den Haaren herbeigezogen:

6. Madrid

7. Stockholm

8. Dublin

9. Kopenhagen

10. München

11. Mailand

12. Lissabon

13. Helsinki

14. Warschau

15 Zürich

Die Frage nach dem Warum muss erlaubt sein

Wien wird vom EU-Startups-Team als einzige Stadt, die es nicht ins Ranking geschafft hat, explizit erwähnt. Österreichs Hauptstadt liegt auf Platz 16. Nun lässt sich zwar – wie ausgeführt – berechtigterweise an den dem Ranking zugrunde liegenden Parametern zweifeln. Nachdem das Ergebnis aber, was alle anderen Städte angeht, durchaus valide wirkt, ist die Frage erlaubt: Warum hat es Wien nicht in die Top 15 geschafft?

Überregionaler CEE-Startup-Hub?

Wien will sich ja – so das erklärte Ziel vieler Player des heimischen Ecosystems – als überregionaler Hub im gesamten CEE-Raum (Zentral- und Osteuropa) etablieren. Nun liegt im Ranking aus diesem Raum zwar “nur” Warschau vor Wien (auch das sollte bei der Zielsetzung zu Denken geben). Es gelingt aber jedenfalls scheinbar noch nicht ausreichend, GründerInnen und Startups aus dem CEE-Raum anzuziehen und – ähnlich wie die großen Startup-Metropolen London und Berlin – eine weit über die Ländergrenzen hinausgehende Bedeutung zu erlangen.

Startup Hubs: Lieber zum Schmied als zum Schmiedl

Immerhin hat die gesamte Region Zentral- und Osteuropa (ohne Russland) rund 180 Millionen EinwohnerInnen, also allein daraus schon ein durchaus relevantes Potenzial. Wenn es für GründerInnen dann aber darum geht mit ihrem Unternehmen auszuwandern, um durchzustarten, geht man tendenziell – wie in der alten österreichischen Redeweise – lieber zum Schmied (London und Berlin), als zum Schmiedl. Mit Platz vier im Ranking innerhalb des DACH-Raums gilt auch hier das Gleiche.

Ein kleines Land?

Und woran liegt es, dass Wien nicht allein durch GründerInnen aus dem Inland reüssieren kann? Man könnte natürlich das heimische Lieblings-Argument bringen: Österreich ist ja ein kleines Land. Bloß wenn es nach der Bevölkerungsgröße ginge, dürften Amsterdam und Stockholm im Ranking nicht soweit vorne sein. Und Dublin, Kopenhagen und Helsinki dürften schon gar nicht vor Wien zu stehen kommen. Man könnte bestenfalls argumentieren, dass das heimische Startup-Ökosystem verhältnismäßig fragmentiert ist und es im kleinen Land noch weitere Hubs neben Wien gibt. Aber es sind eben doch rund 50 Prozent der Startups, die in der Hauptstadt ihren Sitz haben.

Harte Hansmann-Hashtags

Wenn also die Möglichkeiten, die Schuld auf äußere Faktoren zu schieben, ausgehen, woran liegt es dann? Österreichs bekanntester Business Angel Hansi Hansmann äußert auf Facebook eine Mutmaßung (in Form von Hashtags) und geht dabei mit dem Startup-Standort Wien recht hart ins Gericht: “#notenoughmoney #notenoughentrepreneurs #problemGmbH #problemRotWeissRotKarte #notenoughvision #notenoughtalent #notenoughhunger #notenoughspeed #notenoughballs”.

Geld und MigrantInnen?

Dass die Lage der Anschlussfinanzierung (#notenoughmoney) hierzulande verbesserungsbedürftig ist, wurde an dieser Stelle bereits ausführlich behandelt. Dieses Problem haben aber mehrere der gelisteten Hubs. Und im Early Stage-Bereich ist die Finanzierungslage hierzulande gar nicht so schlecht. Dass es an den schlechten Bedingungen für Fachkräfte von außerhalb der EU liegt (#problemRotWeissRotKarte) ist denkbar – doch auch diese Probleme gibt es andernorts – man vergleiche nur mit Polens Migrationspolitik.

Eine Frage des Muts

Vielleicht fasst Hansmanns letzter Hashtag – #notenoughballs – die Problematik am besten zusammen. Es fehlt bei den Financiers der Mut, wirklich große Risiko-Investments zu tätigen. Es fehlt in der Politik der Mut, Talenten aus dem Ausland attraktive Angebote zu machen. Es fehlt erfinderischen Köpfen häufig der Mut, mit einem eigenen Unternehmen alles auf eine Karte zu setzen. Und es fehlt jenen, die bereits gegründet haben, häufig der Mut, eine aggressive Strategie zu fahren. Von diesem Mut scheint es am Ende in vielen anderen Startup Hubs mehr zu geben.

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Vom 18. bis 20. Februar 2025 trifft sich die Elite der Private-Equity- und Venture-Capital-Branche wieder in Wien zur 11. Ausgabe der 0100 Conference DACH. Das Event hat sich als einer der wichtigsten Treffpunkte für Investor:innen, Fondsmanager:innen und Branchenexpert:innen im deutschsprachigen Raum etabliert (brutkasten berichtete). Für die Teilnehmenden bietet die Konferenz nicht nur Zugang zu wertvollen Markt-Insights, sondern auch die Möglichkeit, das persönliche Netzwerk mit führenden Köpfen der Branche auszubauen.

0100 Conference: Die Zielgruppe

Die Konferenz richtet sich an Limited Partners (LPs), General Partners (GPs) sowie Service Provider (SPs). Über 70 Prozent der Teilnehmenden sind Partner:innen, C-Level-Führungskräfte oder Direktor:innen, die maßgebliche Investitionsentscheidungen treffen. Damit bietet die 0100 Conference eine hochkarätige Plattform für strategische Diskussionen und Kooperationen.

+++ Jetzt Tickets für die Conference sichern +++

Das sind die Speaker:innen

Auch 2025 wartet die Veranstaltung mit einem hochkarätigen Line-up an Speaker:innen auf. Zu den bisher bestätigten Gästen zählen unter anderem:

  • Joaquín Alexandre Ruiz, Head of Secondaries beim Europäischen Investitionsfonds (EIF)
  • Colin Hanna, Partner bei Balderton Capital
  • Matthias Tabbert, Managing Director bei Levine Leichtman Capital Partners Europe
  • Lorenz Raith, Director Private Equity bei UBS Asset Management
  • Vahit Alili, Investment Director bei Schroders Capital
  • Stephanie Hubold, Head of ESG bei Altor Equity Partners

Das inhaltliche Rahmenprogramm

In Keynotes, Panels und Fireside-Chats werden die Expert:innen ihre Perspektiven zu aktuellen Themen wie ESG-Investments, technologischen Disruptionen und den Herausforderungen der Private-Equity-Märkte im DACH-Raum teilen. Die Diskussionen bieten wertvolle Einblicke in die Strategien führender Investor:innen und zeichnen ein umfassendes Bild der Branche.

Neben dem inhaltlichen Programm steht das Networking im Mittelpunkt der Konferenz. Exklusive Veranstaltungen, wie das LP-Frühstück oder das VIP-Dinner, schaffen Raum für persönliche Gespräche und neue Kooperationen. Vor allem für Limited Partners bietet die Konferenz einen direkten Zugang zu namhaften institutionellen Investor:innen wie abrdn, Adams Street Partners, AlpInvest Partners, Amundi und HarbourVest.

Die 0100 Conference DACH 2025 ist ein Pflichttermin für alle, die in der Private-Equity- und Venture-Capital-Welt im DACH-Raum aktiv sind. Wien wird für drei Tage zum Zentrum einer Branche, die nach wie vor entscheidende Impulse für Innovationen und Wachstum setzt.

0100 Conferences-CEO: “Wir arbeiten in einer sich ständig weiterentwickelnden Branche”

Die Conference findet dieses Jahr vor folgendem Hintergrund statt: Das Private-Equity-Fundraising in der DACH-Region steuert 2024 auf ein Rekordjahr zu, während die Venture-Capital-Deal-Aktivität den europäischen Trend übertrifft. Investoren erwarten für 2025 zwar gemischte makroökonomische Signale, jedoch auch erhebliche Wachstumspotenziale, vor allem im Software-Bereich.

Ein aktueller Bericht von PitchBook zeigt, dass die VC-Branche in der DACH-Region 2024 einen Anstieg des Transaktionswerts um 6,3 Prozent verzeichnet, während Europa insgesamt Rückgänge erlebt. Frühphasen-Bewertungen haben sich aufgrund von KI und Biowissenschaften verdoppelt, auch wenn VC-Exits hinter dem Durchschnitt zurückbleiben. Im Private-Equity-Sektor bleibt die Aktivität stabil, aber unter früheren Höchstständen. Politische Unsicherheiten in Deutschland dämpfen kurzfristige Erwartungen, doch rekordverdächtiges Fundraising von 22 Milliarden Euro und ein Wachstum von fast 50 % im mittleren Marktsegment deuten auf ein starkes 2025 hin. Technologie- und Deep-Tech-Übernahmen bieten langfristige Chancen, und laut Pavol Fuchs von Zero One Hundred Conferences liegt der Fokus verstärkt auf externen Faktoren und strategischer Vernetzung zwischen Investoren und Managern.

“Wir arbeiten in einer sich ständig weiterentwickelnden Branche“, sagte Pavol Fuchs, CEO von Zero One Hundred Conferences. “Anfang 2024 konzentrierten sich die wichtigsten Herausforderungen für Investoren vor 0100 DACH auf Fundraising und ESG. Jetzt hat sich die Aufmerksamkeit auf externe Faktoren – wie makroökonomische Bedingungen und branchenspezifische Wachstumsbereiche – verlagert und unterstreicht, wie wichtig es ist, zusammenzukommen, um sinnvolle Beziehungen zwischen Asset Owner und Manager aufzubauen”.


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