18.12.2019

Opfer eines Hacks? Wirtschaftskammer hilft mit einer Hotline gegen Cybercrime

Gerade Ein-Personen-Unternehmen und Kleinunternehmen sind überfordert, wenn sie am Wochenende oder an den Feiertagen Opfer eines Hacks werden - denn oft haben sie keine internen IT-Experten, und Externe sind nicht rasch genug verfügbar. Die Wirtschaftskammer hat deshalb eine Hotline für Soforthilfe gegen Cybercrime eingerichtet.
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Cybercrime Cyber Security A1 Telekom Austria - cybertrap DAO-Hack
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“Cybercrime ist eines der wenigen Kriminalitätsfelder, die weiterwachsen. Auch immer mehr KMU sind betroffen. Eine Umfrage des Kuratoriums für Verkehrssicherheit (KfV) hat ergeben, dass in den letzten Jahren 80 Prozent der Klein- und Mittelbetriebe Ziel von Cyberattacken geworden sind”, sagt Martin Heimhilcher, Obmann der Sparte Information und Consulting der Wirtschaftskammer Wien.

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Für Österreich gibt das Bundeskriminalamt im aktuellen Cybercrime Report für das Jahr 2018 insgesamt 19.627 geahndete Straftaten an, das ist eine weitere Steigerung im Vergleich zum Vorjahr 2017 um 16,8 Prozent. Es wird davon ausgegangen, dass dies Entwicklung sich in naher Zukunft nicht abschwächt.

Phishing und Ransomware als große Cyber-Bedrohungen

Typische Angriffsszenarien gegenüber Unternehmen drehen sich dabei um Themen wie Ransomware oder Inkasso-Betrug, bei dem versucht wird, an Firmendaten zu gelangen. Martin Puaschitz, Obmann der Fachgruppe UBIT in der Wirtschaftskammer Wien, beschreibt mögliche konkrete Vorgehensweisen der Kriminellen: “Zum Beispiel Ransomware, die über Email-Anhänge ins Unternehmen gelangt und anschließend alle Dateien auf dem Computer verschlüsselt – mit dem Ziel, dass der gesamte Betrieb lahmgelegt wird und die Kriminellen somit das Unternehmen erpressen können.” In anderen Fällen werden zum Beispiel Kreditkartendaten gestohlen, und für illegale Zwecke verwendet oder weiterverkauft.

Cyber-Angriffe an Wochenenden und Feiertagen

Beliebte Angriffszeitpunkte sind dabei das Wochenende oder die Weihnachtsfeiertage, in denen viele Betriebe gerade den wohlverdienten Urlaub genießen. Wenn dann der Betrieb lahmgelegt wurde, Kundendaten verloren gegangen sind oder wichtige Back-ups von Kriminellen verschlüsselt wurden, ist es mit der besinnlichen Festtagsstimmung bald wieder vorbei.

Vielen Unternehmen fehlen in solchen Situationen zudem die Kapazitäten, um rasch zu handeln.  In der Sparte Information und Consulting der Wirtschaftskammer Wien sind zum Beispiel 80 Prozent der vertretenen Unternehmen Ein-Personen-Unternehmen, beziehungsweise Kleinbetriebe. Über 90 Prozent haben weniger als zehn Dienstnehmer und somit meist auch keinen eigenen IT-Techniker, wie Heimhilcher erläutert.

Hotline bietet Soforthilfe für Unternehmen

Genau in solchen Situationen ist schnelle und unbürokratische Hilfe gefordert. Daher hat die Wirtschaftskammer eine Cybersecurity-Hotline eingerichtet, die unter der Telefonnummer 0800 888 133 sieben Tage pro Woche, 24 Stunden am Tag, erreichbar ist und kostenlose Erstberatung im Notfall bietet.

“Die Mitarbeiter der Hotline sind für den Cybercrime-Notfall geschult und bieten Unterstützung für Erstmaßnahmen, wie zum Beispiel betroffene Systeme vom Netzwerk trennen, Back-ups stoppen oder unautorisierte Zugriffe unterbinden,” sagt Puaschitz. Kann das Problem nicht auf Anhieb gelöst werden, vermittelt die Hotline dem Unternehmen einen auf Cybercrime- und IT-Security spezialisierten Experten. Im kostenlosen Erstgespräch wird die Situation gemeinsam analysiert. Der Experte steht auch für weitere Schritte zur Verfügung, sollte etwa ein Vor-Ort-Einsatz oder weitere Aktivitäten zur Wiederherstellung des Normalbetriebs notwendig sein.

Eine aktuelle Evaluierung der Hotline zeigt, dass sie österreichweit von den Betrieben sehr gut angenommen wird. “Sehr erfreulich ist, dass die überwiegende Mehrheit der Notfälle in Wien, nämlich mehr als drei Viertel, bereits beim ersten Anruf gelöst werden kann”, sagt Heimhilcher: “Die Hotline bietet somit tatsächlich rasche und unbürokratische Hilfe für unsere Mitglieder.”

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Die Geschäftsführer der cycoders GmbH: CTO – DI (FH) Martin Guess, CEO – Thomas Mörth Bildrechte: cycoders GmbH
(c) cycoders GmbH - Die Geschäftsführer von cycoders Martin Guess und CEO Thomas Mörth.

Getuschel. Hinter vorgehaltener Hand wird geflüstert, Gespräche erst fortgesetzt, wenn die Führungskraft außer Hörweite ist. Man mutmaßt, man nimmt an. Man glaubt, dass die Firma Probleme hat und sich womöglich von Leuten trennen muss. Die Sorge wächst und man fürchtet, dass es einen treffen könnte. Und an die Arbeit zu denken, ist mit einem solchen Gefühl nur schwer möglich. So ähnlich geht es zu Krisenzeiten in Unternehmen zu, weiß Lolyo Co-Founder und CEO Thomas Mörth, der auch gemeinsam mit Martin Guess Geschäftsführer von cycoders ist. Er möchte mit seiner App Ängste von Mitarbeiter:innen lindern.

Lolyo mit direktem Draht

Die Idee dazu kam ihm vor ein paar Jahren, als er in seiner Werbeagentur kundenseitig den Wunsch verspürte, eine verbesserte digitale und interne Kommunikation zu entwickeln. “Es gab am Markt bereits einige Lösungen, aber die waren zu teuer oder zu kompliziert”, erzählt er. “Also haben wir entschieden, das wir uns der Sache annehmen.”

Heraus kam Lolyo, eine Mitarbeiter:innen-Mitmach-App als Kommunikationstool, das man aufs eigene Smartphone laden kann und so direkten Zugang zum Führungsteam erhält.

“Wenn man Mitarbeiter binden möchte, mitteilen, was man alles tut, dann war das bisher mit klassischen Kanälen schwierig”, so Mörth weiter. “So ein Tool ist heutzutage jedoch unverzichtbar und funktioniert nicht bloß einseitig, sondern auch umgekehrt. Es ist ein direkter Draht zur Unternehmensführung.”

Das Zeitalter der Verunsicherung

Gerade jetzt, wo Unternehmen Personal abbauen müssen oder zumindest die Gefahr dazu groß sei, herrsche in der Regel große Verunsicherung, weiß der Founder. “Das schlägt sich negativ in der Produktivität nieder, denn ängstliche Personen können nicht motiviert arbeiten.”

Die Folgen dieser negativen Gefühle können für alle Seiten verheerend sein: Die Arbeitsmoral verschlechtert sich und eine sinkende Produktivität, erhöhter Stress und Burnout-Gefahr schleichen sich ein und lähmen den täglichen Betrieb.

Mit den psychischen Folgen für die verbleibenden Mitarbeiter:innen hat sich Alexander Ahammer mit seinem Team vom VWL-Institut der Johannes Kepler Universität Linz in einer Studie beschäftigt. Eine der Erkenntnisse: Innerhalb eines Zeitraums von eineinhalb Jahren nach dem Personalabbau der untersuchten Firmen erfolgten 6,8 Prozent mehr Medikamentenverschreibungen sowie 12,4 Prozent mehr Krankenhaustage, erwähnte der Ökonom 2022 in einem APA-Gespräch. Dass diese Ängste Arbeitgeber:innen viel Geld kosten können, wurde auch in einer Studie der FH Köln aus dem Jahr 2000 belegt, wie Mörth erwähnt. “Diese Angst kann man aber mit den richtigen Instrumenten wegnehmen.”

Lolyo als mobiles Intranet

Lolyo ist im Detail ein mobiles Intranet, das Mitarbeitende miteinander vernetzt. Die drei primären Kanäle – News, Pinnwand und Chat – sollen dabei einen optimalen Informationsfluss garantieren. Zudem enthält die App eine Vielzahl an Features, die das Engagement erhöhen und interne formelle Abläufe wesentlich vereinfachen soll. Im Idealfall soll sie für alle Mitarbeitenden den Zugang zu allen digitalen Services des Unternehmens anbieten.

Insgesamt gibt es 30 verschiedene Features, die von Terminen, Formularen, Umfragen über automatische Übersetzung bis hin zum Start eines eigenen Podcast-Kanals verschiedene Angebote parat halten. Der Mitmach-Booster von Lolyo ist zudem als Anreiz gedacht, aktiv zu bleiben. Wenn man sich Nachrichten durchliest, liked oder kommentiert, erhält man Punkte, die dann in einem vom Unternehmen aufgesetzten “Goodies Store” eingelöst werden können. “Das ist unser USP”, sagt Mörth. “Wir haben diese Art von ‘Gamification’ von Anfang an integriert.”

300 Kunden

Seit dem Beginn im Jahre 2018 konnte Lolyo 300 Kunden (Anm.: darunter Liebherr, Efco, Recheis, Wutscher Optik) aus 15 Ländern für sich gewinnen. “Corona war für uns ein glücklicher Fall, denn die Unternehmen mussten umdenken”, erinnert sich Mörth. “Der Bedarf nach guter Kommunikation hat sich ja damals plötzlich erhöht.”

Auch die Mundpropaganda war für das 16-Personen starke Team wesentlich. “Wir sind ein kleines Unternehmen und nicht investorengetrieben”, erklärt der Founder. “Und haben keine Millionen an Marketing-Budget. Der Erfolg kam über unsere ‘Word of Mouth-Taktik’. Damit konnten wir bisher unseren Umsatz jährlich verdoppeln.”

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AI Summaries

Opfer eines Hacks? Wirtschaftskammer hilft mit einer Hotline gegen Cybercrime

In Wien steigt die Zahl der Anzeigen jedes Jahr um über 30 Prozent. Typische Angriffsszenarien gegenüber Unternehmen drehen sich dabei um Themen wie Ransomware oder Inkasso-Betrug, bei dem versucht wird, an Firmendaten zu gelangen. Martin Puaschitz, Obmann der Fachgruppe UBIT in der Wirtschaftskammer Wien, beschreibt mögliche konkrete Vorgehensweisen der Kriminellen: Zum Beispiel Ransomware, die zum Beispiel über infizierte Email-Anhänge ins Unternehmen gelangt und anschließend alle Dateien auf dem Computer verschlüsselt – mit dem Ziel, dass der Mitarbeiter nicht mehr arbeiten kann und die Kriminellen somit das Unternehmen erpressen können. Vielen Unternehmen fehlen in solchen Situationen zudem die Kapazitäten, um rasch zu handelt – allein in Wien sind über 80 Prozent der bei der Wirtschaftskammer Wien vertretenen Unternehmen Ein-Personen-Unternehmen, beziehungsweise Kleinbetriebe. Die Wirtschaftskammer Wien hat daher eine Hotline eingerichtet, bei der Unternehmen kostenlose Ersthilfe gegen Cybercrime bekommen. Kann das Problem nicht auf Anhieb gelöst werden, vermittelt die Hotline dem Unternehmen einen auf Cybercrime- und IT-Security spezialisierten Experten.

AI Kontextualisierung

Welche gesellschaftspolitischen Auswirkungen hat der Inhalt dieses Artikels?

Leider hat die AI für diese Frage in diesem Artikel keine Antwort …

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