30.08.2022

Wien Energie: Wie der Ex-Geschäftsführer die Lage einschätzt & welche Lösungen es braucht

Die Liquiditätsprobleme rund um Wien Energie schlagen aktuell hohe Wellen. Im Interview gibt uns Ex-Geschäftsführer der Wien Energie und Gründer der Nobilegroup Peter Gönitzer eine Einschätzung der Lage.
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(c) der brutkasten

Noch immer sind rund um die aktuellen Liquiditätsprobleme von Wien Energie viele Fragen und Details offen. Nach derzeitigem Stand sind dem Energieversorger Termingeschäfte und vor allem Stromverkäufe an der Börse zum Verhängnis geworden. Aktuell werden Gespräche mit dem Bund und der Stadt Wien geführt, um das Unternehmen unter einen Schutzschirm zu stellen.

Im Interview mit dem brutkasten gibt uns der ehemalige Wien Energie Geschäftsführer Peter Gönitzer eine Einschätzung der Lage. Gönitzer verließ im August 2019 Wien Energie, um sich mit der Nobilegroup auf die Umsetzung erneuerbarer Energielösungen zu spezialisieren. Zudem äußert er sich, welche kurzfristigen, mittelfristigen und langfristigen Lösungen es braucht, um die aktuellen Verwerfungen am Strommarkt in den Griff zu bekommen.

Peter Gönitzer zu Gast im Brutkasten Talk

Wie können wir die jüngsten Ereignisse rund um die Liquiditätsprobleme von Wien Energie einordnen?

Um die Frage zu beantworten, muss man ein wenig weiter ausholen. Wir erleben schon länger eine Phase mit sehr hohen Energiepreisen. Stichwort Merit-Order. Wir haben jedenfalls gesehen, dass steigende Gaspreise über einen längeren Zeitraum – und durch den Ukraine-Krieg befeuert – zu steigenden Strompreisen geführt haben. Das Merit-Order-Prinzip besagt bekanntlich, dass der Preis dort gebildet wird, wo das letzte Kraftwerk, dessen Kilowattstunde verkauft wird, den Preis für den gesamten Markt bestimmt. Das sind im Moment die Gaskraftwerke. 

Zusätzlich haben wir in den letzten Tagen und Wochen nochmals sehr dramatische Entwicklungen erlebt. Anfang vom Sommer waren wir bei einem Preis von 250 Euro pro Megawattstunde. Ein Vergleich dazu: Vor der Krise im Jahr 2021 lag der Preis bei 40 Euro. In den letzten Tagen und Wochen ist der Preis allerdings massiv gestiegen. Derzeit erleben wir Preise von 800 Euro pro Megawattstunde. Das geht sogar noch weiter, wenn wir uns die Märkte für Termingeschäfte ansehen. Hier erleben wir Preise von 1500 Euro. Das sind exorbitante Anstiege, die man auch mit den gängigen Prinzipien wie dem Gaspreis nicht mehr erklären kann. 

Energieversorger versuchen ihre Geschäfte abzusichern. Das kann man grundsätzlich über zwei Wege machen. Entweder über die Strompreisbörse, die Storm-Futures anbietet, oder direkte Käufe mit anderen Anbietern. Wien Energie dürfte hier sehr stark über die Börse ihre Geschäfte abgewickelt haben. Auf der Börse ist es notwendig, dass man für die Verträge Sicherheiten liefern muss. Absicherungsgeschäfte sind eigentlich der Standard. Das machen andere Energieversorger auch so. Wien Energie ist hier aber mit einer ganz spezielle Situation konfrontiert. Einerseits produziert sie sehr viel Strom mit ihren Gaskraftwerken, andererseits muss Wien Energie auch sehr viel Strom einkaufen, da sie nur rund die Hälfte des Stroms selbst produziert.

Hat Wien Energie hier auf das falsche Pferd gesetzt? 

Man muss sich das natürlich in Ruhe anschauen. An sich hat Wien Energie ein sehr ordnungsgemäßes Risikomanagement. Vor zwei bis drei Wochen wusste man noch nicht, wie hoch diese Preise hinaufgehen. Am Ende des Tages wird daraus aber kein Verlust entstehen, da es sich um ein Liquiditäts-Thema handelt, das nun gelöst werden muss. Wenn man mit entsprechenden Sicherheiten stützt, wird Wien Energie hier durchkommen. Positionen aufzulösen, wäre jetzt sicherlich der falsche Ansatz. Ich sehe hier absolut keine Vorsorgungsunsicherheit der Wien Energie Kund:innen. 

Aktuell wird viel über eine Reform des Merit-Order-Systems gesprochen. Würde dies Sinn machen?

Merit-Order ist ein Preisprinzip, das schon über 20 Jahr lang am Markt etabliert ist. Natürlich haben sich über die letzten Jahre die Verhältnisse verschoben. Wir haben viel mehr erneuerbare Energie im System als noch zur Einführung des Merit-Order-Systems. Erneuerbare Energieträger haben in der Regel sehr niedrige Grenzkosten, weil man die Sonne oder den Wind nicht einkaufen muss. Gas hat im Gegensatz dazu sehr hohe Grenzkosten, weil man für jede Kilowattstunde Strom zwei Kilowattstunden Gas einkaufen muss. Dadurch wird das System, für das es entworfen wurde, ein wenig in Frage gestellt, da die erneuerbaren Energien immer stärker dominieren. Dennoch muss man bei einer Reform sehr vorsichtig sein, da man ein gut etabliertes System nicht so einfach über Bord werfen sollte, da auf Basis dieses Systems bereits sehr viele Geschäfte für die Zukunft abgewickelt wurden. Daher wäre ein Ausstieg nur eine mittelfristige Lösung. 

Welche kurzfristigen Lösungen gibt es, um die Verwerfungen am Strommarkt in den Griff zubekommen?

Wir brauchen dringend auch eine kurzfristige Lösung. Nach der Wien Energie werden nun auch andere Energieversorger in Europa folgen – bereits in Deutschland gibt es Fälle. Zudem werden immer mehr Unternehmen und Betriebe Probleme bekommen, die stark steigenden Strompreise zu schultern. Energie ist das Lebenselixier der Wirtschaft, daher brauchen wir eine Lösung, die nicht nur die Symptome bekämpft, sondern auch die Wurzel anpackt. Kurzfristig müssen wir daher eine Lösung finden, die in diesem Merit-Order-System einen Platz hat. Der Eingriff müsste allerdings auf europäischer Ebene erfolgen, da der europäische Strommarkt bekanntlich integriert ist. Dies trifft insbesondere auf Mitteleuropa und Osteuropa zu. Spanien und Portugal sind hingegen abgekoppelt. 

Hier bin ich ein Fan des Vorschlags, den Christian Kern gebracht hat – sprich man versucht den Gaspreis für Kraftwerke, die Strom aus Gas erzeugen, zu stützen. Dazu braucht es allerdings eine gemeinsame europäische Initiative. Es braucht einen gemeinsamen Schulterschluss der Staaten, die davon betroffen sind. Ich glaube, dass alleine eine Ankündigung schon sehr viel Spekulationsdruck aus dem Markt nehmen würde. Es bräuchte eine Ankündigung nach dem “What ever it takes”-Prinzip, um den Strompreis auf einer Maximalebene einzustellen. Wenn wir einen Preis von 200 Euro pro Megawattstunde erzielen, wäre das schon ein sehr vernünftiges Niveau. 

Welche Herausforderungen müssten dahingehend bewältigt werden?

Hier müsste auf europäischer Ebene ein Mechanismus gefunden werden, der die Last auf die einzelnen Nationalstaaten verteilt und durch entsprechende Umverteilungsmaßnahmen finanziert. Es ist nicht einfach, aber machbar. Wenn wir überlegen, welche Maßnahmen wir bei den Russlandsanktionen im Bankensystem getätigt haben, muss dies auch möglich sein. Das wichtigste ist, dass wir die ganze Thematik nicht ideologisch diskutieren. Sprich: Marktwirtschaft vs. zentraler Eingriff. Wir sollten nämlich nicht kurzfristig das Merit-Order-System über Bord werfen, sondern eine pragmatische Lösung finden.

Wie kann eine langfristige Lösung für den Strommarkt aussehen – insbesondere wenn wir an den Ausbau der erneuerbaren Energien denken?

Wir erleben heute Strommärkte, wo der Gaskraftwerksanteil fünf bis sechs Prozent der Stromerzeugung ausmacht. Diese fünf Prozent bestimmen den Preis für die restlichen 95 Prozent. Das kann nicht die Zukunft sein. Hier gibt es andere Konzepte, die sich beispielsweise an einem Durchschnittspreis orientieren. Wenn wir die Energiewende weiterdenken, werden Gaskraftwerke künftig nur mehr zu ganz speziellen Zeiten im Einsatz sein – wenn beispielsweise kein Wind bläst oder wir zu wenig Sonne haben.

Gaskraftwerke werden künftig für die Spitzenabdeckung dienen und daher sollte für sie auch ein ganz anderes Preismodell gefunden werden. Dieses könnte sich nicht mehr nur an den produzierten Kilowattstunden (Energy-Only-Modell) orientieren, sondern an der Engpass- bzw. Kapazitätsleistung für die Versorgungssicherheit. Dann hätte man zwei unterschiedliche Produkte, also die Kilowattstunde, die hauptsächlich von den Erneuerbaren kommt und die Kapazitätsleistung, die von den Gaskraftwerken kommt. Dafür wären aber langfristige Vorbereitungen nötig. Diese Umstellungen würden drei bis fünf Jahre dauern. Hier sollte man sich auch die entsprechende Zeit nehmen, um das gut vorzubereiten.


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© Wirtschaftsagentur Wien | Karin Hackl

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„Minimist“ – KI-gestützte Effizienz für Secondhand-Shops

Ein Paradebeispiel für die internationale Anziehungskraft der ViennaUP ist Stephan Hofmann, Gründer des Wiener Startups Minimist. Geboren mit Wiener Wurzeln in Neuseeland, hat er bereits in Schweden und den USA gelebt, bevor er sich in Wien niederließ, um seine Geschäftsidee voranzutreiben. „Von Anfang an wollten wir nicht nur in Österreich präsent sein“, betont Hofmann im Gespräch mit brutkasten. „Wir haben internationale Kundinnen und Kunden im Blick und bauen ein global skalierbares Software-as-a-Service-Produkt auf.“

(c) Minimist

Doch was genau macht Minimist? Das Startup entwickelt eine KI-basierte Plattform, die besonders den Secondhand-Sektor revolutionieren will. Mithilfe intelligenter Bilderkennungstechnologie lassen sich Kleidungsstücke und andere Produkte automatisiert erkennen, kategorisieren und sogar textlich beschreiben. Dadurch sparen Verkäufer:innen – egal ob in Secondhand-Shops, Wohltätigkeitsorganisationen oder private Nutzer:innen auf Vinted & Co. – enorm viel Zeit (brutkasten berichtete).

Dass Wien hierfür eine solide Basis bietet, zeigten nicht zuletzt die Erfolge während seiner ersten Teilnahme an der ViennaUP. Gleich bei einem der Programmpunkte lernte Hofmann seinen ersten Business Angel, Sebastian Sessler, kennen, der gemeinsam mit weiteren Investor:innen in Minimist investierte. „Ich habe gepitcht, Leute waren interessiert, und plötzlich standen wir mitten in konkreten Gesprächen über eine Investition“, erinnert er sich.

Rückblick: Vom Entdecken zum Durchstarten

Der Grundstein dieser Erfolgsgeschichte wurde 2024 bei Events wie dem Inside-Out-Summit gelegt – einem der vielen Programmpunkte im Rahmen der ViennaUP. Dort hatte Minimist die Gelegenheit, sich zu präsentieren, während Investor:innen und Branchenexpert:innen gezielt nach vielversprechenden Ideen Ausschau hielten. Die „immer offene Tür“ ist laut Hofmann das größte Plus der ViennaUP. „Wenn man mit einer guten Geschichte anreist und bereit ist, mit möglichst vielen Menschen zu sprechen, entstehen fast immer spannende Gelegenheiten“, erklärt er.

Inzwischen ist Minimists Plattform live und verzeichnet erste Kund:innen, die damit ihre Artikel effizient online stellen. „Wir sind zwar ein österreichisches Unternehmen, aber wir denken von Tag eins global“, fasst Stephan zusammen. Erst Anfang April schloss sich zudem Uptraded-Founderin Anna Greil dem Startup als Co-Founderin an (brutkasten berichtete).

„Fermentful“ aus Lettland nutzte ViennaUP

Dass das Wiener Startup-Ökosystem längst nicht nur Wiener Startups begeistert, zeigt auch Anda Penka aus Riga, Co-Founderin von Fermentful. Das Unternehmen hat sich auf fermentierte Buchweizen-Drinks spezialisiert – eine gesunde, vegane und glutenfreie Alternative, die zugleich umweltfreundlich produziert wird. Ziel ist, das volle Potenzial der Buchweizenpflanze auszuschöpfen und ein nährstoffreiches Getränk zu kreieren, das in Lettland bereits sehr erfolgreich vertrieben wird. Mittlerweile ist Fermentful sogar in Billa-Plus-Filialen in ganz Österreich erhältlich – ein wichtiger Schritt, um den österreichischen Markt zu erschließen.

(c) Fermentful

Penka war Teil des Vienna Startup Package 2024 und nutzte diesen Aufenthalt, um das riesige Ökosystem kennenzulernen. „Letztes Jahr habe ich bei Impact Days in der Hofburg, den Coffee House Sessions, dem Connect Day sowie bei Lead Today. Shape Tomorrow mitgemacht. Es war toll, gleich an mehreren Orten und Formaten teilzunehmen.“ Dieses Jahr legt sie noch eine Schippe drauf: „Wir planen, beim INSIDE OUT Summit, dem CEE Innovation Forum und ‚Venture Built by HiQ Connect‘ dabei zu sein.

(c) Fermentful

Außerdem gibt es am Karlsplatz, der ViennaUP-Homebase, eine Fermentful-Präsentation und Verkostung. Diese findet am 12. Mai von 18 bis 20 Uhr statt. „Wir freuen uns, unsere Produkte diesmal in Wien vorzustellen und die großartige FoodTech-Community kennenzulernen“, erklärt Penka.


Tipp der Redaktion:

Die Homebase am Karlsplatz ist der zentrale Meeting-Spot von ViennaUP und bietet dir inmitten des pulsierenden Stadtlebens eine entspannte Networking-Oase. Unter schattigen Bäumen mit Blick auf die imposante Karlskirche kannst du hier neue Kontakte knüpfen und die Wiener Lebensart hautnah erleben. Zudem wird es in diesem Jahr auch wieder die beliebten Coffee House Session geben. Mehr darüber könnt ihr hier erfahren.

© Wirtschaftsagentur Wien | Philipp Lipiarski

Der Vienna Planet Fund Brunch

Nach dem erfolgreichen Debüt 2024 ist Minimist bei der ViennaUP 2025 nun als Role Model mit an Bord. Insbesondere beim Vienna Planet Fund Brunch – einem Programmteil, der von der Wirtschaftsagentur Wien initiiert wird – soll gezeigt werden, wie Startups mit Nachhaltigkeitsfokus erfolgreich agieren können. „Wir sprechen auf Panels darüber, wie sich Impact-Initiativen finanzieren lassen und welche Hürden es bei zirkulären Geschäftsmodellen gibt“, so Hofmann. „Wien ist dafür ideal: Die Stadt hat ein klares Bekenntnis zu nachhaltiger Innovation.“

Netzwerken leicht gemacht: So kann man die ViennaUP für sich nutzen

Sowohl Hofmann als auch Penka heben das dezentrale Konzept der ViennaUP als großen Vorteil hervor. „Man entdeckt dabei nicht nur die verschiedenen Schauplätze, sondern vor allem eine beeindruckende Vielfalt an Formaten“, sagt Penka. „Von Pitches über Workshops bis hin zu abendlichen Get-togethers ist für jede Phase eines jungen Unternehmens etwas dabei. Wer offen ist, sich einzubringen und mit möglichst vielen Leuten ins Gespräch zu kommen, kann enorm profitieren.“

Hofmann empfiehlt insbesondere, sich einen gut strukturierten Event-Kalender zu erstellen: „Vorab planen, wo man pitchen oder ausstellen will, und gezielt auf potenzielle Investor:innen oder Kooperationspartner:innen zugehen. Und noch ein Tipp vom Gründer: Eine Live-Demo – selbst eine kurze – kann den Unterschied machen. Was man visuell zeigt, bleibt länger in Erinnerung.“

Internationales Mindset trifft Wiener Charme

Als dezentrales, aber dennoch lockeres Festival bietet die ViennaUP eine Plattform, auf der Hightech- und Impact-Initiativen, AI-Startups, FoodTech-Unternehmen, Investoren und Corporates ohne steife Messestimmung zusammenkommen können. „Das ist nicht vergleichbar mit den riesigen Konferenzen wie Slush“, meint Stephan. „Die ViennaUP ist familärer, verteilt sich über mehrere Tage und mehrere Locations. Das hat den Vorteil, dass man nicht komplett erschöpft wird wie bei einer gigantischen Messe.“

Für Gründer:innen, die mit dem Gedanken spielen, Wien näher kennenzulernen, ist die ViennaUP ein idealer Einstieg. „Man spürt den Tatendrang förmlich in der Luft“, so Penka. „Ich freue mich vor allem darauf, unser Netzwerk zu festigen und neue Impulse für unsere Produktentwicklung einzusammeln.“

Jetzt über ViennaUP informieren und rechtzeitig Teilnahme planen

Egal, ob du gerade auf der Suche nach Investments, Business Angels, KooperationspartnerInnen oder einfach nach inspirierendem Austausch bist – die ViennaUP ist ein absolutes Must-Go-Event im europäischen Startup-Kalender. Plane jetzt rechtzeitig deine Teilnahme. Alle Infos dazu findest du hier.

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