17.09.2018

Wien Energie Innovation Camp: Drei Tage für gemeinsame Lösungen

Vergangene Woche ging die zweite Ausgabe der Wien Energie Innovation Challenge in die nächste Runde. Neun Startups aus vier Nationen arbeiteten im dreitägigen Innovation Camp gemeinsam mit ExpertInnen von Wien Energie konkrete Projekt-Vorschläge aus. Sechs Startups kamen weiter in den Accelerator.
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Wien Energie Innovation Challenge - Innovation Camp 2018 - 6 Startups kommen weiter
(c) Schedl / Wien Energie

“Wir waren schon in anderen Accelerators. Da gab es gutes Essen und gute Vorträge, aber sonst ist nicht viel passiert. Hier im Innovation Camp haben wir zweieinhalb Tage intensiv und vor allem konstruktiv gearbeitet. Und das Essen war trotzdem gut”, sagt Darius Chaman Ara von fresh energy. Das deutsche IT-Startup kombiniert die Smart Meter-Technologie mit einer Machine Learning-Lösung, um den Stromverbrauch einzelner Geräte in Echtzeit anzuzeigen. Damit schaffte es fresh energy als eines von neun Startups aus insgesamt 330 Bewerbern ins Innovation Camp der Wien Energie Innovation Challenge. Und als eines von sechs weiter in den Accelerator.

+++ Alumni über die Innovation Challenge – “Ein Corporate, das ein bisschen anders tickt” +++

Zusammenarbeit als roter Faden

“Gemeinsam haben wir in den vergangenen Tagen dann die perfekte potenzielle Lösung für Wien Energie erarbeitet”, sagt Chaman Ara. Diese wurde dann beim abschließenden Pitch vor der Jury präsentiert. Mit “gemeinsam” meint der Gründer: zusammen mit den ExpertInnen von Wien Energie. Das Zusammenwirken von interner und externer Expertise zieht sich wie ein roter Faden durch die Innovation Challenge. “Uns geht es darum, das gesamte Unternehmen mitzunehmen. Deswegen haben wir schon bei der Definition unserer Challenge-Use Cases gezielt in allen Geschäftsbereichen nach Painpoints und Herausforderungen gesucht. Im Innovation Camp und dann auch während der Acceleration Phase wird an diesen Themen gemeinsam gearbeitet”, sagt Stefan Kermer, Leiter des Innovationsmanagements bei Wien Energie.

“Wenn man die besten will, muss man selbst gut sein”

Er sei stolz, die besten Startups für die definierten Herausforderungen gefunden zu haben. Und Kermer betont: “Wenn man die besten will, muss man selbst gut sein. Wir haben uns im Innovationsbereich inzwischen einen Namen gemacht”. Unterstützung holte sich Wien Energie (nicht nur) beim Scouting dennoch. Und zwar von Pioneers Discover. “Unsere erste Ressource im Scouting ist unsere Datenbank Pio Bay, in der wir etwa 15.000 Startups kategorisiert und getagged haben”, erklärt Anton Schilling, Manager bei Pioneers Discover. Dann würde man einerseits passende Startups gezielt anschreiben, andererseits den Call über alle Kanäle verbreiten. Und auch das Wien Energie Innovations-Team deponierte konkrete Startup-Vorschläge.

Galerie: Impressionen vom Innovation Camp 2018

Drei arbeitsreiche Monate bis zum Demo Day

Während des Camps und darüber hinaus während des gesamten Accelerator-Programms unterstützt Pioneers Discover die Teams aus Startups und Wien Energie-ExpertInnen mit Mentoring. “Wir werden gemeinsam daran arbeiten, dass das, was beim Pitch beim Innovation Camp versprochen wird, beim Demo Day in drei Monaten auch präsentiert werden kann”, sagt Schilling. Es sind drei Monate, in denen viel gemeinsame Arbeit vor den Teams liegt, die es beim Camp ins Finale schafften.

+++ Fokus: Corporate Innovation +++

Ein “Marathon” zum Prototypen

Dabei bot die Arbeit im Rahmen der dreitägigen Veranstaltung für viele bereits einen Vorgeschmack. “Die letzten zweieinhalb Tage waren ein Marathon”, erzählt etwa Luke Gotszling vom Startup Noam aus San Francisco. Mit seinem Team hat er eine smarte Suchmaschine für unternehmensinterne Daten entwickelt. Der “Marathon” hat sich für ihn ausgezahlt. “Die Zusammenarbeit hat extrem gut funktioniert. Wir haben schnell das Problem identifiziert und bereits einen Prototypen gebaut”, erzählt Gotszling, der Wien bereits von einem Gastsemester an der WU vor einigen Jahren kennt.

Video-Talk zum Start der aktuellen Innovation Challenge:

Live panel about the current Innovation Challenge of Wien Energie with Stefan Kermer, the Head of Innovation, Gabrielle Costigan, MD of weXelerate, Michael Hettegger, the Co-Owner of craftworks and Harry Federspiel, Senior Innovation Consultant of Pioneers Discover!

Gepostet von DerBrutkasten am Dienstag, 19. Juni 2018

Einander besser kennen lernen

Etwas weniger intensiv nahm Max Ruffo vom französischen Startup terabee, das Bewegungssensoren herstellt, das Innovation Camp wahr. “Wir konnten sehr schnell ein passendes Projekt finden und ausarbeiten”, erzählt er. Die restliche Zeit habe man dazu genutzt, die ExpertInnen der Wien Energie besser kennen zu lernen. “Es ist normal nicht leicht, in großen Unternehmen genau an die passenden Leute zu kommen. Wien Energie hat das mit der Innovation Challenge hervorragend gelöst”, sagt er. Und die Begeisterung basiert auf Gegenseitigkeit: “Die Energie, die die Startups hier herein bringen, macht das einfach extrem spannend für uns”, sagt Stefan Kermer.

Sechs Finalisten arbeiten weiter an ihren Ideen

terabee (FR), DeepSearch (AT), Fresh Energy (DE), NOAM by peruse.io (US), Solgenium (AT) und Elblox (CH) konnten sich mit ihren Ideen gegen 330 Bewerbern aus der ganzen Welt durchsetzen. Gemeinsam mit Expertinnen und Experten von Wien Energie werden die Startups in den nächsten Wochen Ihre Energielösungen weiterentwickeln – von Artificial Intelligence über Augmented Reality, Data Science bis zu Machine Learning.

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Der Venture Day von VERBUND X und xista fand am ISTA in Klosterneuburg statt | © Noah Neumair / VERBUND
Der Venture Day von VERBUND X und xista fand am ISTA in Klosterneuburg statt | © Noah Neumair / VERBUND

Es wird immer wieder konstatiert: Österreich bringt zwar herausragende Forschungsergebnisse hervor. Bei der Umsetzung dieser Ergebnisse in die Wirtschaft gibt es aber Luft nach oben. Ein entscheidender Faktor ist, wie überall im Startup-Bereich, auch hier die Finanzierung. Eine klare Strategie fährt in diesem Bereich Österreichs größter Energieanbieter VERBUND mit seinem Corporate Venture Capital-Arm VERBUND X Ventures. Das wurde nun auch beim von VERBUND X Ventures gemeinsam mit xista, der Risikokapital-Gesellschaft des Institute of Science and Technology Austria (ISTA), veranstalteten Venture Day bekräftigt.

VERBUND setzt auf zukunftsweisende Cleantech-Investments

Cleantech-Startups und -Spin-offs sind zentral in der Investment-Strategie von VERBUND X Ventures verankert. Dieses Engagement ist von großer strategischer Bedeutung für das Unternehmen, erläutert VERBUND-CEO Michael Strugl in der Podiumsdiskussion zum Thema “Europe‘s energy investment engine: The impact of digital business models”: “Unser Ziel ist es, aktiv die Innovationen zu fördern, die den Energiesektor von morgen prägen werden. Mit VERBUND X Ventures positionieren wir uns bewusst als Treiber disruptiver Technologien und setzen gezielt auf Partnerschaften mit visionären Talenten. Auf diese Weise gestalten wir die Energiezukunft proaktiv und bieten innovative Lösungen für die Herausforderungen von morgen.”

VERBUND-CEO Michael Strugl (ganz links) in der Podiumsdiskussion zum Thema “Europe‘s energy investment engine: The impact of digital business models | © Noah Neumair / VERBUND

Stärkung des Cleantech-Ökosystems

Entsprechend standen auch am Venture Day nicht nur die technologischen Entwicklungen im Cleantech-Bereich sondern auch die Möglichkeiten und Herausforderungen in der Finanzierung von Cleantech-Startups und -Spin-offs im Zentrum. Dabei kam auch ein Ziel ganz klar heraus: Die Stärkung des Cleantech-Ökosystems in Österreich, das diese Aspekte vereint. VERBUND und ISTA verbindet bereits eine mehrjährige Zusammenarbeit. 2022 spendete der Energieanbieter fünf Millionen Euro für die Forschung, die in der Widmungsprofessur “VERBUND Professor of Energy Science” am ISTA ihren Ausdruck finden. Es soll aber noch deutlich mehr entstehen.

“Wollen einen Impuls setzen, um das Ökosystem in Österreich zu stärken und als Hub für den CEE-Raum zu etablieren”

“Die europäischen Paradebeispiele dafür sind die TU München und die ETH Zürich, wo es gelungen ist, herausragende Ökosysteme zwischen Forschung und Wirtschaft aufzubauen. Hier am Venture Day wollen wir einen Impuls setzen, um auch das Ökosystem in Österreich zu stärken und als Hub für den gesamten CEE-Raum zu etablieren”, sagt Franz Zöchbauer, Managing Director VERBUND X Ventures. Vertreter:innen von TU München und die ETH Zürich diskutierten ihre Modelle später auch in einer Podiumsdiskussion zu Thema “Unlocking the power of ecosystems: Catalyzing spin-offs across Europe”.

Der Venture Day ließ auch Raum für intensives Networking | © Noah Neumair / VERBUND

“Letztlich geht es darum, Wissen rascher in die Implementierung, die wirtschaftliche Umsetzung und die erfolgreiche Skalierung zu bringen. Wir brauchen mehr Dynamik in der Umsetzung und damit mehr Unternehmertum für die Gestaltung der Energiezukunft. Das stärkt den Innovationsstandort Österreich und die zukünftige Wettbewerbsfähigkeit Europas”, so Zöchbauer.

Interaktive Labs beim Venture Day

Wichtiger Bestandteil des halbtägigen Venture Day waren drei interaktive Labs zu den Themen Stromspeichertechnologien, Investments in Cleantech-Startups und Ökosysteme. “Speichertechnologien sind ein ganz essenzielles Thema in der Energiewende. In den Labs konnten wir aber auch Best Practices im Corporate-Venturing-Bereich aufzeigen, um andere Corporates zu ermutigen, solche Aktivitäten zu setzen”, erklärt Franz Zöchbauer.

Bei den interaktiven Labs wurden Themen in kleinen Gruppen intensiv bearbeitet | © Noah Neumair / VERBUND

Eine ganze Reihe hochkarätiger Speaker:innen diskutierte zudem am Venture Day in Keynotes und Panels Themen wie den europäischen VC-Markt im Cleantech-Bereich, europäische Spin-off-Ökosysteme und digitale Geschäftsmodelle im Energiebereich. Abgerundet wurde das Programm durch Startup-Pitches von Easelink, Ogre.ai, Reduxi, Spine, InfraredCity, ReCatalyst, Rivus und Subdron.

VERBUND CEO Michael Strugl (mitte) und VERBUND X Ventures Managing Partner Franz Zöchbauer (ganz rechts) mit den Gründern der pitchenden Startups | © Noah Neumair / VERBUND
VERBUND CEO Michael Strugl (mitte) und VERBUND X Ventures Managing Partner Franz Zöchbauer (ganz rechts) mit den Gründern aus dem VERBUND X Ventures-Startup-Portfolio | © Noah Neumair / VERBUND
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