24.07.2019

Wien Energie testet mit Startup entwickelte E-Auto-Highspeed-Ladestellen

Wien Energie entwickelte gemeinsam mit dem israelischen Startup Chakratec eigene E-Auto-Highspeed-Ladestellen auf Basis von Schwungmassenspeicher-Technologie. Diese können auch mit verhältnismäßig schwachen Stromleitungen betrieben werden und werden nun am Flughafen Wien getestet.
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E-Auto-Highspeed-Ladestellen: Wien Energie und Chakratec testen am Flughafen Wien
(c) Flughafen Wien/Martin Steiger: Die E-Auto-Highspeed-Ladestelle von Wien Energie und Chakratec am Flughafen Wien
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Die im Vergleich zum Tanken sehr langen Ladezeiten von E-Autos werden von Kritikern gerne als deren größter Nachteil im Alltag angeführt. Dabei sind Technologien, die das Laden innerhalb weniger Minuten ermöglichen, bereits vorhanden. Bislang gab es aber eine gravierende Einschränkung: Man braucht eine Stromleitung mit entsprechend hoher Stromstärke. Dieses Problem lösen Wien Energie und das israelische Startup Chakratec gemeinsam mit ihren auf Schwungmassenspeicher-Technologie basierenden Highspeed-Ladestellen.

+++ 4 große Herausforderungen für die Energiebranche +++

In 20 Minuten vollgeladen

Eine davon wird seit Mai diesen Jahres erfolgreich am Wiener Flughafen getestet. Obwohl die Netzanschlussleistung dort nur 40 Kilowatt beträgt, kann ein E-Auto an der Ladestelle mit bis zu 100 Kilowatt Leistung und damit in nur 20 Minuten vollgeladen werden. “Der Umstieg auf Elektromobilität ist ein wesentlicher Bestandteil einer erfolgreichen Mobilitätswende. Sie verändert aber auch die Anforderungen an unser Energiesystem. Wir brauchen Innovationen wie diesen Turbospeicher. Damit können wir auch dort High-Speed-Ladestellen anbieten, wo nur eine niedrige Netzanschlussleistung vorhanden ist”, sagt Michael Strebl, Geschäftsführer von Wien Energie.

E-Auto-Highspeed-Ladestellen: Wien Energie und Chakratec testen am Flughafen Wien
(c) Flughafen Wien/Martin Steiger: An der E-Auto-Highspeed-Ladestelle am Flughafen Wien können zwei Autos gleichzeitig geladen werden.

Besonders nachhaltige Highspeed-Ladestellen

Die Technologie funktioniert rein mechanisch, kommt ohne seltene Rohstoffe aus und ist damit besonders nachhaltig. Zehn magnetisch im Vakuum gelagerte Schwungmassenspeicher arbeiten dabei ähnlich wie Kreisel. Jeder einzelne wiegt 250 kg und wird auf bis zu 18.000 Umdrehungen pro Minute beschleunigt. Bei der Entladung wird die Schwungmasse abgebremst und mithilfe eines Generators die Bewegungsenergie in elektrische Energie umgewandelt.

Projektstart in der Innovation Challenge

Zustandegekommen ist die Zusammenarbeit zwischen Wien Energie und Chakratec bei der Innovation Challenge 2017. In seinem Startup-Programm setzt Wien Energie stark auf Co-Innovation. Dabei werden gemeinsame Teams von Wien Energie und Startup-Mitarbeitern gebildet, wodurch die Projekte von Beginn an im Unternehmen verankert sind. Ziel sind langfristige Partnerschaften – inzwischen nicht mehr nur mit Startups, sondern auch mit anderen innovativen Unternehmen. “Die Zusammenarbeit mit Wien Energie läuft sehr gut. Die Innovation Challenge war von Anfang bis Ende toll organisiert”, erzählt Chakratec-Co-Founder By Nir Zohar. “Wir können den breiten Marktzugang von Wien Energie nutzen, um unsere Technologie einer großen Zielgruppe zugänglich zu machen”.

Momentan läuft der Call für den vierten Durchgang der Wien Energie Innovation Challenge. Diesmal liegt der thematische Fokus auf den Bereichen Innovative B2B- und B2C-Lösungen, Smart City Mobility, Smarte Infrastruktur und Dezentrale Energie-Lösungen – der brutkasten berichtete. Die Bewerbungsphase läuft noch bis 11. August.

Video-Talk zum aktuellen Call der Innovation Challenge #4

Live-Talk mit Stefan Kermer und Christian Panzer von Wien Energie

Live-Talk mit Stefan Kermer und Christian Panzer von Wien Energie über den aktuellen Call zur Innovation Challenge #4.

Gepostet von DerBrutkasten am Montag, 15. Juli 2019

⇒ Alle Infos zur aktuellen Innovation Challenge #4

⇒ Hier geht’s zur Bewerbung

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25.06.2024

Paul Niel: “Investieren ist wie Freeriden”

Der österreichische Investor, Abenteurer, Expeditionsleiter und Vortragsredner Paul Niel spricht im brutkasten-Interview über die Seven-Summits, seine Rolle als Investor und seine Zeit als Unternehmensberater.
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Der österreichische Investor, Abenteurer, Expeditionsleiter und Vortragsredner Paul Niel spricht im brutkasten-Interview über die Seven-Summits, seine Rolle als Investor und seine Zeit als Unternehmensberater.
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*Dieser Artikel erschien zuerst in der neuen Ausgabe unseres Printmagazins. Eine Downloadmöglichkeit findet sich am Ende des Artikels.

Paul Niel ist Investor und Abenteurer. Der gebürtige Österreicher beteiligte sich in der frühen Phase an Spotify und verbuchte auch als Extrembergsteiger seine Erfolge: Im Jahr 2013 bestieg Niel innerhalb von 24 Stunden den Mount Everest und den Lhotse, den vierthöchsten Gipfel der Welt. Dieser Berg ist auch der Namensgeber seiner Investmentberatung Lhotse Consult. Im Gespräch mit brutkasten erklärt er, welche Learnings er aus seinen Expeditionen für sein Leben als Investor gezogen hat.


Es gibt Menschen, die am Wochenende in die Berge gehen, um abzuschalten und für ein paar Stunden nicht erreichbar zu sein. Dann gibt es Menschen, die zumindest einmal in ihrem Leben an einen abgelegenen Ort auf dieser Erde reisen wollen. Und dann gibt es Paul Niel – der gebürtige Niederösterreicher bereiste mehr als 100 Länder weltweit und organisierte über 15 Expeditionen, darunter in die Gobi Wüste, in die Antarktis oder auf die höchsten Berge der Welt.

Paul Niel am Gipfel des Denali, höchster Berg Nordamerikas | (c) Paul Niel

Schon von klein auf wollte Niel Neues erforschen. So umfassend in die Welt hinauszugehen, wie er es dann tat, war aber nie der Plan. In seiner Kindheit sei er viel in den Bergen gewesen, erzählt der Niederösterreicher: “Etwas Neues zu lernen, nie zu stoppen, das ist meine Passion. Das hat sich wie ein roter Faden durch mein ganzes Leben und meine Karriere gezogen.“ Der studierte Statistiker hat jahrelang bei Wirtschaftsgrößen wie JPMorgan und Goldman Sachs gearbeitet. Seit mehr als zehn Jahren ist er als Investor aktiv und betreibt gemeinsam mit seiner Frau die Investmentberatung Lhotse Consult.

Niel spricht mit einem derartigen Enthusiasmus über sein Leben als Investor und Abenteurer, dass man fast meinen könnte, er macht, worauf er spontan Lust hat. Doch das Gegenteil ist der Fall: Trotz der Leidenschaft, die einem bei einer Unterhaltung mit Niel entgegenschlägt, trifft er seine Entscheidungen analytisch und überlegt. Das gilt auch in Bezug auf seinen aktuellen Wohnort Portugal.

Paul Niel beim Klettern in unberührten Bergen in Tibet | (c) Lothar Hofer

“Meine Frau kommt ursprünglich aus den Niederlanden – dafür konnte ich mich nicht begeistern. Ich konnte sie im Gegenzug aber auch nicht für Österreich gewinnen. Dann waren wir mit Freunden in Portugal; dort hat es uns so gut gefallen, dass wir beschlossen haben, in die Nähe von Lissabon zu ziehen”, erzählt Niel. Für ihn sei der Standort praktisch – von Lissabon komme man gut nach London. Für sein Leben als Investor ist das sehr wichtig, da sich in der britischen Hauptstadt ein Großteil seines geschäftlichen Netzwerks befindet.

Von Goldman Sachs zur Lavahöhle

Für Goldman Sachs hat Niel von 2011 bis 2013 als Investmentbanker in Hongkong gearbeitet. In dieser Zeit hat er sich ein globales Netzwerk aufgebaut; 2014 machte er sich selbstständig. Im Zuge dessen gründete er unter anderem ein eigenes Startup namens Peared mit Sitz in Mountain View, Kalifornien; zudem startete Niel nach seiner Zeit bei Goldman Sachs Aktivitäten als Business Angel und Investor im Seed- und Early-Stage-Bereich. Während Niel anfänglich Direktbeteiligungen in Startups tätigte, erfolgen seine Investments nun primär über Partner. Besonders am Herzen liegen ihm dabei Deep- und SpaceTech-Assets sowie AI-Anwendungen.

Technologie spielt auch in seinen Abenteuern und Expeditionen eine große Rolle. Ein Beispiel dafür ist der Einsatz von Virtual-Reality-Brillen – diese setzte er etwa ein, um das Wrack eines im Pazifikkrieg 1945 abgestürzten US-Kampfflugzeugs im chinesischen Dschungel zu identifizieren. Zudem hat Niel eine Vorliebe für Drohnen, die er etwa zum Aufspüren von Dinosaurier-Fossilien in der Wüste Gobi nutzte.

Auf der Suche nach Fossilien in der Mongolei | (c) Paul Niel

“Natürlich mache ich Expeditionen, weil sie mir Spaß machen, aber ich lerne auch immer wieder etwas Neues dazu“, so Niel. Auf seiner letzten Mission war er eine Woche lang in einer Lavahöhle eingeschlossen; damit sollte die Situation in einer Mondbasis simuliert werden. An dem Projekt beteiligt waren auch Mitarbeiter:innen der Nasa.

Paul Niel beim Erkunden einer Lavahöhle | (c) Mara Leite

Kalkuliertes Risiko

Zwischen seinem Business-Leben und seinen Expeditionen gibt es für Niel zahlreiche Parallelen. Das fängt damit an, dass beide Bereiche sehr projektorientiert sind, zudem braucht es in beiden Bereichen die entsprechende Planung. Dazu zählt beispielsweise auch die Nachbearbeitung von bereits absolvierten Expeditionen inklusive ihrer gefährlichen Situationen. Niel stellt sich dabei auch selbstkritische Fragen, wie man diese beim nächsten Mal möglichst verhindern kann. Trotz aller Reflexion gibt es aber immer auch blinde Flecken.

Das trifft auf Niels Leben als Investor und Abenteurer gleichermaßen zu. Teilweise sei er so begeistert von Ideen und Menschen, dass er in der Vergangenheit schon mal die eine oder andere „Red Flag“ bei Investments einfach ausgeblendet habe – in der Retro-Perspektive war es dann klar ersichtlich, dass diese Investments nicht den erhofften Ertrag brachten. Doch das Risiko gehört für Niel auch einfach zum Leben dazu „Investieren ist wie Freeriden: Es gibt keine absoluten Sicherheiten. Aber wenn ich beim Tiefschneefahren immer nur Angst vor einer Lawine habe und deshalb nicht in die Berge gehe, werde ich in meinem Leben nie eine richtig geile Powder-Abfahrt erleben“, so Niel.

(c) Paul Niel

Laut Niel ist das immer eine Abwägungssache. Kalkuliertes Risiko sei Teil des Jobs. Gerade als Investor müsse er aber aufpassen, dass er nicht in eine Fomo-Falle (Fear of Missing Out) tappe. Es sei ganz normal, dass einem auch mal ein richtiger Big Shot durch die Lappen geht. Trotz penibler Vorbereitung und Analyse kann man den Faktor Zufall nie ganz ausklammern.

Auch seine größten wirtschaftlichen Erfolge waren nach seinen Angaben nicht alle geplant, wie beispielsweise sein früher Einstieg bei Spotify. “Das war eher zufällig, durch eine schwedische Bekannte“, sagt Niel mit einem Lachen. Die Grundsatzfragen, die er sich als Abenteurer, aber auch Investor stellt, sind: Wie kommt das Projekt zu mir? Warum ist es bei mir auf dem Schreibtisch gelandet? Welchen USP kann ich einbringen? Und: Welche versteckten Risiken muss ich beachten?

Im November 2021 leitete Niel ein internationales Expertenteam bei der erfolgreichen Identifizierung und Freilegung der Überreste eines 1945 abgestürzten Flugzeugs | (c) Mike Sakas

Paul Niel und die (fast) perfekte Balance

Aktuell versucht Paul Niel, pro Jahr ein bis zwei Expeditionen in seinem dicht gefüllten Terminkalender unterzubringen. Diese sind aber keineswegs als Urlaub von seinem Job als Investor zu sehen. Er selbst bezeichnet seine Expeditionen als „Mini-Startups“. Das Wichtigste sei für ihn das Ziel hinter jeder Mission – es müsse schließlich einen validen Grund geben, seine Tochter zwei Wochen oder länger nicht zu sehen. Wenn er diesen gefunden hat, geht es in einem nächsten Schritt um die Finanzierung. Dabei übernimmt wieder der Planungsmensch in Niel das Ruder. Vor Beginn einer Expedition gibt es immer einen Businessplan oder Kostenvoranschlag.

In der Regel verbringt Niel rund 80 Prozent seiner Arbeitszeit mit Investments und 20 Prozent mit der Planung von Expeditionen. Momentan befindet er sich auf der Suche nach einem Businessmodell, um seine Expeditionen profitabel zu gestalten. Inzwischen sind seine Abenteuer kostendeckend. Sein Investment dafür ist primär seine Zeit. Ob sich seine Abenteuerreisen finanziell lohnen, ist für ihn zweitrangig: „Ich bin ganz ehrlich: Ich gehe auf Expeditionen, weil ich dort Spaß habe. Jedes Mal bin ich danach glücklich. Ich sehe es als Weiterbildung, die mich auch als Investor voranbringt.


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