05.10.2023

Wie österreichische Startups die Bühne des Bits & Pretzels in München nutzten

Gastbeitrag. Vom 24. bis zum 26. September fand die zehnte Ausgabe der Startup-Konferenz Bits & Pretzels in München statt. Bernhard Holzer war für uns live vor Ort und erläutert, wie heimische Startups die Veranstaltung für sich nutzen konnten und warum das Pioneers Festival dennoch fehlt.
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Gestern vor einer Woche war das Bits & Pretzels-Festival in München gerade im vollen Gange. Und auch Österreich war bei der wohl größten und wichtigsten Startup-Konferenz im deutschsprachigen Raum stark vertreten. An die über 30 Startups und etliche weitere wichtige Player aus der heimischen Startupszene waren beim größten Auflauf deutscher Startups sowie der Venture Capital- und Investoren-Landschaft in München zu Gast.

Der fast einhellige Tenor der insgesamt geschätzten 300 Österreicher von Florian Gschwandtner bis Sander van de Rijdt von Planradar vor Ort: Es hat sich einmal mehr voll ausgezahlt, man nimmt von Investorengesprächen und Networking bis zu Kooperationsmöglichkeiten und Inspiration einiges mit. Ganz ersetzen kann es das stets so beliebte Pioneers Festival in Wien aber trotzdem nicht und mit diesem in München viel diskutierten Thema schwingt weiterhin viel Wehmut bis Unverständnis mit.

Bits & Pretzels

Das Bits & Pretzels Festival 2023 in München ist Geschichte! Einmal mehr war es ein rauschendes
Startup-Fest in der wichtigsten Wirtschaftsmetropole Deutschlands. Mit dabei unter den über 5.000 Teilnehmer waren auch viele österreichische Player der Startupszene. Mit ein paar Tagen Abstand wagen einige von ihnen gemeinsam mit dem brutkasten einen ersten Rückblick und ein Resümee zur Bits23.

Florian Gschwandtner sieht Bits als Aushängeschild & unterstützte seine über 40 Startups vor Ort

Den Anfang macht gleich eines der österreichischen Startup-Aushängeschilder Florian Gschwandtner, der auf der Bits seit vielen Jahren ein absoluter Stammgast ist: „Ich besuche nur ganz wenige Events im deutschsprachigen Raum, aber die OMR in Hamburg und die Bits sind immer dabei, weil beides einfach sehr gute Konferenzen sind. Ich war ja selbst hier schon vier Mal auf der Hauptbühne und kenne die drei Gründer seit Beginn an gut!“

Seine größte Motivation jährlich hier in München aufzuschlagen: “Mittlerweile habe ich über 40 Startup-Investments und diese mit anderen wichtigen Playern zu connecten, Kundenakquise und ähnliches sind ein wichtiger Part von mir hier. Genauso wichtig ist es für mich aber auch, selbst zu networken und up to date zu bleiben. Man kann persönlich immer etwas mitnehmen- never stop learning. Gerade bei der Bits ist auch das Lineup immer außergewöhnlich gut – von Barack Obama bis Arnold Schwarzenegger, Kevin Spacey & Co. oder dieses Jahre eben Michelle Obama!“

Planradar Co-Founder sucht Austausch mit nächster Generation & Top-Playern des Leaderforums

Auch Sander Van de Rijdt, Co-Founder des angehenden Unicorns Planradar aus Wien gibt sich bei der Bits regelmäßig ein Stelldichein. Seine Gründe dafür: „Hier trifft sich alles komprimiert. Ich komme auch als Investor immer mit vielen neuen jungen Startups ins Gespräch. Der Austausch mit der nächsten Generation ist wichtig. Auch das an die Bits angehängte Leadersforum der 80-100 wichtigsten Global Leaders ist für uns ein wichtiges Event im Jahr um Kontakte mit absoluten Top-Playern zu knüpfen und noch mehr zu vertiefen.“ Für beide genannten Schwergewichte der heimischen Startuplandschaft ebenfalls hilfreich: Die einfache und schnelle Anreise nach München.

Tech2b rückt mit geballter Power auf der Bits an und nimmt viele wichtige Learnings nach Linz mit

Neben diesen etablierten Kräften aus Österreich tummelten sich aber auch viele Newcomer in München. So rückte unter anderem der AplusB-Inkubator tech2b aus Oberösterreich gleich mit drei seiner Startups in München an und bot ihnen so die spannende Möglichkeit, auch am internationalen Parkett wichtige erste Erfahrungen zu sammeln. 

Vom Personal Trainer-Enabler Jabata bis zur Bundspange Bundre & Retail-Tracking-Startup Respory

Markus Kiesenhofer will mit seiner Plattform Jabata Personal Trainer dabei unterstützen, ihre Abläufe sowie die Kundenbetreuung individuell weitestmöglich zu digitalisieren. Er hat die Bits vor allem dazu genutzt neben für ihn relevanten Talks zielgerichtet Stakeholder passend zu seinem Startup zu treffen, sich auszutauschen und Kontakte zu knüpfen. Gerade auch das Table Captain-Format, bei dem Startups sich zwei Spezialisten ihres Faches am Oktoberfest im Schottenhammel-Zelt direkt am Biertisch im kleinen Kreis schnappen konnten, erfüllte seinen Zweck für ihn diesbezüglich voll.

Hardware Startup bundre und Daten-Startup Respory

Ursa Dürr hat sich mit ihrem Hardware-Startup bundre zum Ziel gesetzt, Hosen und Röcke mittels einer Bundspange de facto unsichtbar enger machen zu können und so zur Ressourcenschonung beitragen zu können. “Ich habe mir viele wichtige Infos und Inspiration geholt – insbesondere bei einem Storytelling-Talk und jenem vom Personal Branding-Vortrag vom Boxershort und Socken-Startup Snocks. Da konnte ich mir wirklich viele wichtige konkrete Anleihen für mein eigenes Startup mitnehmen, um nicht nur den persönlichen Brand sondern auch Sales über Kanäle wie Instagram oder LinkedIn zu pushen.”

Valentin Grabner und Sebastian Ludwig von Respory haben sich auf die Fahnen geheftet, die Prozesse im stationären Einzelhandel mit der radarbasierten Erfassung von Kundenbewegungsdaten effizienter zu gestalten. Valentin Grabner “Wir haben uns auf die Speaker aus dem Bereich Retail fokussiert wie die Kollegen von Metro und sehr viele Investorengespräche geführt. Es ist schon gewaltig gewesen, wie kompakt versammelt hier mögliche Investoren und VCs auf der Bits unterwegs sind. Die Resonanz war stark, jetzt heißt es in Follow-Up Gesprächen konkrete Resultate einzufahren.“

Für tech2b-Marketingchefin Maria Hochmayr war diese Erfahrung ihrer Schützlinge auch in der Retrospektive ein ganz wichtiger Schritt: „Ihnen wurde einmal mehr vor Augen geführt, was es in vielen Facetten wirklich braucht, um als Gründer zu reüssieren und die Motivation nie zu verlieren, auch wenn es einmal wirklich mühsam wird. Die Kontakte die sie hier geknüpft haben, nimmt ihnen niemand mehr. Alle Startups haben sich wirklich gut vorbereitet und alles rausgeholt. Wir sind gespannt, was jetzt auch im Nachgang noch alles dadurch passiert. “ Als Inkubator selbst, habe man sich, so Hochmayr weiter, sich neben relevanten Talks vor allem mit vergleichbaren Projekten wie German Accelerator ausgetauscht und am Ball zu Bleiben und auch für aktuelle und zukünftige Startups wertvolle Anleihen nehmen zu können. 

PropTech Synaps aus Wien

Eines der Startups, das auf der Bits umgangssprachlich wohl am meisten „abstauben“ konnte ist sogar noch im Stealth mode. Das Proptech Synaps aus Wien, das seinen Beta-Launch erste gegen Jahresende vor sich hat, gilt in der Branche unter der Hand schon als potenzielle AutoCAD-Killer für die Architekten der nächsten Generation. Ihr CEO Brendon Ahmeti will mit seiner Truppe dafür sorgen, dass Architekten  mit ihren Teams in der Bauplanung in Echtzeit entwerfen und planen können , anstatt sich in endlosen E-Mail-Ketten und Serviettenskizzen zu verlieren. Sein Resümee: „De facto haben wir nach der Bits gerade mehr Investorenanfragen, als wir gerade bewältigen können. Es wartet also dank der Bits wohl einige Extraschichten auf uns.“ 

Ebenfalls auf der Startupseite vor Ort war unter anderem der Steirer Christian Vancea mit dem Company Builder Essentio und dem Immobilien-Token-Startup Percy and Price der auf die exzellenten „liquid Networking“-Kräfte am drehenden Bierkarussell verwies oder Nescho Topalov und Janina Kaneva von SpatialGo, die sich der Integration und Wertsteigerung von Metaverse-Daten in existierende Geschäftssysteme verschrieben haben. Ihre wichtigste Erkenntnis bei der Bits: Ihr Stand auf der Konferenz hat sich rentiert, weil sie dadurch direkt mit Interessenten und potentiellen Partner ins Gespräch kamen und auch konkrete Folgeprojekte ankicken konnten. 

ROI Ventures

Gänzlich auf der anderen Seite aber nicht minder beschäftigt waren Laura Raggl (Ex-Geschäftsführerin Austrian Angel Investors Association) und Niklas Benesch, die sich mit ihrem Early Stage B2B-Fokus bei ROI Ventures auf der anderen Seite als potentielle Investoren angesiedelt waren. Niklas Benesch zu ihren Erfahrungen: „Insbesondere die vielen Side-Events haben auf allen Ebenen sehr viel gebracht. Gerade dort aber natürlich auch am Hauptevent waren die One-on-Ones mit anderen Investoren und Startups sehr ergiebig und haben uns neue Möglichkeiten eröffnet. Inhaltlich zeigt sich einmal mehr, dass Europas Tech-Ökosystem weiter am Vormarsch ist und es für uns als Investoren liegt, diese Entwicklung nachhaltig zu unterstützen, um eine globale Wettbewerbsfähigkeit der einzelnen Standorte zu erhalten.“ Durchwegs also positive Resonanz zur Bits bei den Österreichern in München.

Aus des Pioneers Festival auch nach Jahren auf der Bits noch immer ein großes Thema

Wenn man sich mit heimischen als auch vielen internationalen Besuchern, Investoren, VCs oder auch Journalisten umhörte schwang gerade angesichts der tollen Konferenz in München viel Wehmut mit. „Das Pioneers fehlt an allen Ecken und Enden“, hieß es fast durchwegs bei heimischen Vertretern. Auf Österreich angesprochen kam fast immer wieder die Frage auf: „Warum gibt es eigentlich das Pioneers-Festival nicht mehr? Wir sind allesamt im gesamten Startup-Festival-Tross immer sehr gern und geschlossen zu dieser tollen Konferenz nach Wien gepilgert“, tönte es gerade bei ausländischen Bits-Gästen ein ums andere Mal. 

Eine bis zu einem gewissen Grad sicherlich berechtigte Frage der internationalen Tech-Szene, die sich heimische Entscheidungsträger der Startup-Landschaft stellen könnten. Klar, das 15Seconds Festival in Graz macht einen wirklich tollen Job und ist mittlerweile teilweise in die Presche gesprungen, auch die dezentrale Startup-Woche ViennaUp ist eine gute und wichtige Initiative aber ein echtes Flagship-Event in der Bundeshauptstadt, wie es auch vergleichbare Länder wie Finnland mit Slush in Helsinki oder Portugal mit dem WebSummit in Lissabon hinbekommen, hinterlässt bis heute eine echte Lücke, die nur ungenügend gefüllt werden konnte. Eine weiterhin wohl vertane Chance, heimische Startups auf internationale Ebene in Österreich in die Auslage zu stellen.

Florian Gschwandtner sieht geringe Erfolgschancen für ein erfolgreiches Pioneers Reloaded in Wien

Florian Gschwandtner nochmals abschließend auf diese Thematik angesprochen schließt sich dieser Grundstimmung an, sieht die Situation mittlerweile auch mit einer gehörigen Portion Realismus: „Natürlich ist es wirklich schade, kein Pioneers mehr in Wien zu haben. Gerade, weil man sieht, was durch solch eine kompakte gut organisierte Konferenz auf allen Ebenen für Kräfte frei werden. Wenn der bayrische Ministerpräsident Söder direkt vor Michelle Obama spricht dann weiß man, die Politik steht voll hinter der Szene und man braucht eben auch als Tech-Szene die volle Unterstützung der Politik um effektiv voran zu kommen.“ 

Für den Ex-Runtastic-Chef war es eine verpasste Chance, dass Pioneers nicht am Leben zu halten: „Jetzt noch einmal etwas ähnliches hochzuziehen wird schwer. Die Konkurrenz um Top-Speaker und ein starkes Lineup ist eben wie mit der Bits mittlerweile zu stark und etabliert. Die Bits ist eben genau deswegen auch so erfolgreich, weil die Gründer selbst daneben noch als Gründer ihre Vollzeitjobs haben und die Konferenz als Nebenprojekt veranstalten. Im Vollbetrieb solch ein Projekt mit nur ein, zwei Hauptevents kostendeckend hochzuziehen wäre wohl auch in Wien mittlerweile schwer.“ 

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Gründer und CEO Georg Breitenberger am Business Angel Summit | (c) martin pacher / brutkasten

Die Zement-, Beton- und Bauindustrie zählt zu den CO2-intensivsten Industrien weltweit: Laut dem UN Global Status Report ist der Bau- und Gebäudesektor für rund 38 Prozent des globalen CO2-Aufkommens verantwortlich. Während die Nachfrage nach neuen Gebäuden und Infrastrukturen stetig wächst, verursacht die traditionelle Bauweise erhebliche ökologische Probleme. Ein Grund dafür ist der Mangel an kreislaufähigen Technologien, um Baureststoffe effizient zu recyceln und die Emissionen signifikant zu senken.

25 Jahre Erfahrung in der Bauindustrie

Mit ParaStruct ging 2021 ein Unternehmen aus Tirol an den Start, das künftig ungenützte Rohstoffe in der Bauindustrie nutzbar machen und eine Lösung zur nachhaltigen Transformation der Bauindustrie bieten möchte. “Parastructs 3D-Druck- und Recyclingtechnologien ermöglichen es, Bauteile vollständig kreislauffähig zu machen und dabei Kosten und den CO2 Fußabdruck zu senken”, so Gründer und CEO Georg Breitenberger.

Der gebürtige Südtiroler verfügt über 25 Jahre Erfahrung in der Bauindustrie. Bereits während des Bauingenieur-Studiums beschäftigte er sich mit 3D-Druckverfahren in der Bauindustrie. “In diesem Bereich wurden von mir verschiedene Leitprojekte in Ländern wie Taiwan, Schweiz, Deutschland und Italien entwickelt. Um meine Ziele noch besser zu erreichen, habe ich mich 2021 selbständig gemacht”, so der Gründer.

Das Gründungsteam (v. l.n.r. Georg Breitenberger, Freia Ruegenberg, Kilian Rießbeck) mit einem Mitarbeiter | (c) ParaStruct

Zunächst hat er sein Startup als Ein-Personen-Unternehmen (EPU) gegründet. Als er die Recyclingfähigkeit von mineralischen Bindemitteln untersuchen wollte, holte er sich mit Freia Ruegenberg und Kilian Rießbeck zwei weitere Expert:innen im Bereich der anorganischen Chemie als Gründungsmitglieder an Bord.

Die Entwicklung der Materialplattform von ParaStruct

Über die letzten zwei Jahre entwickelte Breitenberger gemeinsam mit seinem Team eine Materialplattform, die biogene und mineralische Reststoffe oder Abfallstoffe der Bauindustrie aufbereitet und durch digitale Fertigungsverfahren, wie 3D-Druck, wiederverwertet.

Konkret handelt es sich dabei um meist feinkörnige organische Materialen wie Holzmehl oder Sägespäne bzw. anorganische Schüttgüter. Diese Abfälle werden mit einem speziellen Bindemittel kombiniert, das wiederum wiederverwendbar ist.

“Bei industriellen Prozessen in der Holz oder Ziegelherstellung entstehen sehr große Mengen an feinkörnigen Abfällen. Das entspricht rund 30 Prozent der gesamten Abfallmenge. Über die Materialplattform bringen wir die Produktionsreststoffe mit den geeigneten Bindemitteln zusammen”, so der Gründer über die Lösung von ParaStruct.

Das 3D-Druckverfahren ist dabei eine Option, aber keine Notwendigkeit. So können die Abfallmaterialen auch konventionell verarbeitet werden. 3D-Druck bietet sich jedoch insofern an, als dass man funktionale und ästhetisch anspruchsvolle Bauteile herstellen kann.

Das Geschäftsmodell und erste zahlende Kunden

ParaStruct plant, seine Technologie durch Lizenzvergabe an bestehende Produzenten zu monetarisieren. Das Startup hat laut dem Gründer bereits 16 Letters of Interest von Unternehmen aus ganz Europa erhalten, die an den innovativen Recyclinglösungen interessiert sind. Zudem zählt das noch recht junge Unternehmen bereits erste zahlende Kunden aus der Stahl- und Betonfertigungsindustrie.

Die Biomaterialien sind vielfältig von der Bauindustrie bis zur Möbelindustrie einsetzbar. Hier handelt es sich um einen Hocker, der für ein italienisches Möbelcluster aus Altholz hergestellt wurde.

“Das Lizenzsystem ist variabel und die Partner können unterschiedliche Bausteine auswählen. Sie zahlen eine Einmalzahlung zu Beginn und eine laufende Lizenzgebühr von fünf Prozent auf den Umsatz”, so der Gründer.

Die Umstellung auf recycelbare Baumaterialien bietet laut Breitenberger enorme Vorteile, insbesondere in Ländern wie Dänemark und den Niederlanden, wo bereits Steueranreize für nachhaltige Bauweisen existieren. In diesem Kontext verweist der Gründer unter anderem auf den Markt für kreislauffähige Materialien. Dieser wird aktuell von der Unternehmensberatung Roland Berger auf 540 Milliarden Euro geschätzt, mit einem jährlichen Wachstum von zwölf Prozent.

Förderungen durch die Austria Wirtschaftsservice

Im Zuge des Aufbaus des Unternehmens wurde Breitenberger gemeinsam mit seinem Team von der Austria Wirtschaftsservice GmbH (aws) unterstützt. So konnte das Unternehmen über das Programm aws Preseed – Deep Tech eine Förderung an Land ziehen.

Im Modul Preseed – Deep Tech werden auf angewandter Forschung und Entwicklung basierende unternehmerische Vorgründungs- und Gründungsvorhaben unterstützt, die durch Erarbeitung eines ersten “proof of concept” bzw. eines Prototypen einer wirtschaftlichen Umsetzung zugeführt werden sollen.

“Durch die aws Preseed-Finanzierung war es möglich, ein qualifiziertes und spezialisiertes Team aufzubauen. Zudem diente sie uns als Referenz bei weiteren Fördergeldgebern im EU-Kontext und bei ersten Testkunden. Auch hat die Unterstützung bei der Strukturierung der Gründungsphase etliche Entscheidungen erleichtert”, so Breitenberger.

Fundraising und die weiteren Pläne von ParaStruct

Anfang Juli nahm Breitenberger am Business Angel Summit in Kitzbühel teil. Einmal pro Jahr treffen sich auf Einladung der Austria Wirtschaftsservice (aws) und der Standortagentur Tirol in dem bekannten Alpen-Städtchen dutzende Business Angels und Startup-Investor:innen zum Austausch über aktuelle Themen und Trends (brutkasten berichtete von Ort).

Wie bereits in den Vorjahren erhielten auch in diesem Jahr wieder zwölf Startups die Chance, an der Netzwerkveranstaltung teilzunehmen – darunter auch ParaStruct. Das Unternehmen konnte sich unter 150 Bewerbern durchsetzen und pitchte gemeinsam mit weiteren elf Startups seine Technologie vor mehr als 130 Business Angels.

“Bis Ende des Jahres wollen wir eine Finanzierungsrunde in Höhe von 600.000 Euro abschließen. Uns wäre es auch wichtig, einen deutschsprachigen Leadinvestor zu finden”; so Breitenberger über die mittelfristigen Pläne von ParaStruct.

Langfristig möchte das Startup bis 2025 den Nutzen seiner Technologie auch in Branchen außerhalb des Baus nachweisen. Zudem will ParaStruct künftig mit dem speziellen 3D-Druckverfahren zur Besiedelung extraterrestrischer Räume wie Mond und Mars beitragen. Unter anderem hat das Startup im Space-Bereich dafür bereits erste Preise gewonnen.



* Disclaimer: Das Porträt entstand im Zuge einer Kooperation mit der Austria Wirtschaftsservice GmbH.

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