10.06.2022

Wie Investitionen in GreenTech den heimischen Wirtschaftsstandort stärken

Die Austria Wirtschaftsservice (aws) veranstaltet am, Dienstag, das Event "#awsPerspektiven - Investieren in die Zukunft" zum Thema "Ökologisierung als Wachstumsmotor". Anhand von vier konkreten Unternehmensbeispielen wurde gezeigt, welchen Mehrwert nachhaltige Technologien für den österreichischen Wirtschaftsstandort haben.
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aws/Schedl
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Ökologisierung ist ein Wachstumsmotor für den heimischen Wirtschaftsstandort. Das belegt auch eine neue Studie des Instituts für Höhere Studien (IHS), die erst Anfang Juni erschienen ist und den wirtschaftlichen Effekt von Investitionen im Bereich der erneuerbaren Energie untersucht. Das Ergebnis: Im Zeitraum zwischen 2021 und 2032 könnten Ausbau und Betrieb erneuerbarer Energie in Österreich eine Wertschöpfung von 21,6 Milliarden Euro auslösen, wie das IHS berechnete. Basis dieser Ergebnisse war die von der Regierung versprochene „Ökostrom-Milliarde“. Zudem lösen die Investitionen auch einen Beschäftigungseffekt aus und könnten innerhalb der nächsten zehn Jahre rund 25.000 Vollzeitstellen schaffen.

aws ermöglicht Dialog über Zukunftsthemen im Bereich Nachhaltigkeit

Doch nicht erst der Blick in die Zukunft zeigt, welche Bedeutung nachhaltige Technologien für den heimischen Wirtschaftsstandort haben können. Bereits jetzt gibt es in Österreich zahlreiche Unternehmen, die sich in ihrem Kerngeschäft der Nachhaltigkeit verschrieben haben. Im Rahmen des Events #awsPerspektiven – Investieren in die Zukunft“ zum Thema „Ökologisierung als Wachstumsmotor“ holte die Austria Wirtschaftsservice vier Unternehmen aus Österreich vor den Vorhang, die mit ihren Technologien und Geschäftsmodellen einen wichtigen Beitrag zur Erreichung des Klimaziels 2040 leisten und darüber hinaus die regionale Wertschöpfung stärken. Zu den Unternehmen zählten SynCraft, Sonnenkraft, Circly und das Vienna Textile Lab

Neben den erfolgreichen GreenTech-Unternehmen waren auch Klimaschutzministerin Leonore Gewessler sowie Edeltraud Stiftinger und Bernhard Sagmeister von der aws Geschäftsführung vertreten. Die Teilnehmer:innen konnten so in Dialog treten und über Zukunftsthemen diskutieren – angefangen von der alternativer Energiegewinnung, über den KI-Einsatz zur Vermeidung von Lebensmittelverschwendung bis hin zu nachhaltigen Technologien bei der Textilherstellung. Zudem wurde der Frage nachgegangen, welchen Impact die Wirtschaftsförderung hat, um das Wirtschaftssystem in Österreich nachhaltig zu transformieren.

Leonore Gewessler | aws/Schedl.

Marktführer aus Österreich für die Energiewende 

Österreich hat sich zum Ziel gesetzt, seinen Strombedarf bis 2030 zu 100 Prozent aus erneuerbaren Energiequellen zu decken. Grundlage bildet dafür das Erneuerbaren Ausbau Gesetz (EAG). Damit dies gelingt, bedarf es eines flächendeckenden Ausbaus an Photovoltaik. Dies umfasst unter anderem auch die Installation von PV-Anlagen an bereits bestehenden Gebäude-Objekten. Eine Lösung dafür liefert das Kärntner Unternehmen Sonnenkraft GmbH, das sich auf Entwicklung und Produktion von PV-Anlagen für die sogenannte Gebäudeintegration spezialisiert hat. “Unser Ziel ist es, jedes Gebäude zu einem Kraftwerk für Sonnenenergie zu machen”, so Sabine Wurzer, Head of Finance & Administration bei der Sonnenkraft GmbH. Das Unternehmen ist ein führender Spezialist für Glas-Folien-Module, die unter anderem auch an Gebäudefassaden installiert werden können. Pro Tag verlassen rund 1600 Photovoltaikmodule das Werk. Um die hohe Nachfrage am europäischen Markt zu bedienen, hat Sonnenkraft rund 8,5 Millionen Euro in den Ausbau der Produktionskapazitäten investiert. Das Unternehmen wurde dabei unter anderem mit einem zinsgünstigen aws erp-Kredit unterstützt. Dieser ermöglicht Investitionen in Gründung, Modernisierung, Wachstum und Innovation. Zudem erhielt das Unternehmen auch einen aws Frontrunner-Zuschuss, der sich speziell an Markt- und Technologieführer richtet.

Österreich als GreenTech-Standort & Innovationsschutz in der Internationalisierung

Ebenfalls im Bereich Energie ist das Tiroler Unternehmen SynCraft tätig, das sich auf eine ressourcenschonende und nachhaltige Energiegewinnung spezialisiert hat. Zum Einsatz kommen Holzkraftwerke, die mit Waldholzresten gespeist werden. Marcel Huber, Geschäftsführender Partner von Syncraft, thematisierte die wirtschaftliche Bedeutung von GreenTech-Unternehmen für den heimischen Wirtschaftsstandort. “Neben dem Tourismus verfügt Österreich auch über eine Standortkompetenz im Bereich GreenTech”, so Huber. 

SynCraft hat zudem auch seine internationale Expansion vorangetrieben und setzt mittlerweile auch Projekte in Japan um. Im Rahmen der Internationalisierung nutzte das Unternehmen den aws Innovationsschutz, um sein geistiges Eigentum zu schützen. aws Geschäftsführerin Stiftinger fügte hinzu: “Im Zuge der Internationalisierung geht es nicht nur um die Finanzierung. Unternehmen müssen dabei auch ihr geistiges Eigentum schützen, um so ihre Wettbewerbsposition abzusichern”. Dahingehend bietet die aws auch Unterstützung bei der Entwicklung einer IP-Strategie – angefangen von Coaching über Zuschüsse bis hin zur konkreten Umsetzung. 

Edeltraud Stiftinger | aws/Schedl

Lebensmittelverschwendung & KI

Ein weiteres Thema über das im Rahmen des Events diskutiert wurde, ist die Lebensmittelverschwendung. Sie ist aktuell für 3,3 Gigatonnen der weltweiten CO2-Emissionen verantwortlich und somit der drittgrößte Klimasünder nach den USA und China. Abhilfe in diesem Bereich möchte das niederösterreichische GreenTech-Startup Circly rund um Serienunternehmer Eric Weisz schaffen. Gemeinsam mit seinem Team hat er ein KI-basiertes Prediction-System für den Lebensmittelhandel entwickelt, das Kaufverhalten vorhersagt und so dabei hilft, Lagerbestände und Bestellungen zu optimieren. Das noch recht junge Unternehmen erhielt im Rahmen des aws Programms aws Preseed eine sechsstellige Förderung, um seine selbstlernende Absatzprognose-Software zu entwickeln und auf den Markt zu bringen. Und das mit Erfolg. Mittlerweile zählt das Unternehmen namhafte Referenzkunden, wie Kastner und die Österreichische Post. In einem nächsten Schritt soll nun die internationale Skalierung vorangetrieben werden.

Welch hohen Stellenwert die Unterstützung von Startups für die aws hat, beweist eine Wirtschaftskennzahl, die aws Geschäftsführerin Stiftinger präsentierte. “Im vergangenen Jahr haben wir mit unseren Kernprogrammen Startups mit rund 380 Millionen Euro unterstützt. Damit möchten wir einen Beitrag leisten, um Finanzierungslücken für innovative Unternehmen zu schließen”. 

Nachhaltige Innovationen in der Textilindustrie

Neben den Themen Energie & Lebensmittelverschwendung wurde zudem noch über den Impact der Textilindustrie diskutiert. Sie produziert jährlich rund 1,2 Milliarden Tonnen an CO2-Äquivalente. Dies entspricht mehr CO2 als der gesamte Flugverkehr und die Schifffahrt zusammen. Der Trend wird angetrieben durch Fast-Fashion und die Produktion in Billiglohnländern. Doch es gibt in der Branche auch einen Gegentrend, wie Unternehmerin und Chemikerin Karin Fleck erläuterte. Ihr Unternehmen Vienna Textile Lab hat in der Textilindustrie eine Möglichkeit gefunden, natürliche Organismen für das Färben zu nutzen. Im Zuge des Verfahrens werden umweltfreundliche Ressourcen genutzt, umweltschädliche Farbstoffe umgangen und zugleich die Biodiversität gestärkt, dabei wurde das Unternehmen mit einer awsPreseed-Förderung unterstützt. “Aktuell erhalten wir weltweit Anfragen von zahlreichen namhaften Vertretern der Branche”, so Fleck. Um künftig auch ganz gezielt Frauen als Unternehmerinnen zu fördern, gibt es nun für die Bereiche awsPreseed und awsSeedfinancing einen Female Entrepreneurship Bonus. Dabei können Startups mit Frauen im Gründungsteam eine höhere Förderung erhalten. 


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Freundschaft, Freundschaft im Job
(c) Stock.Adobe/charmedlightph - Freundschaften am Arbeitsplatz können positive Effekte auslösen.

Liebeleien am Arbeitsplatz, Intimitäten auf Weihnachtsfeiern und Work-Husbands und -Wives sind ein längst bekanntes Metier der Arbeitswelt. Was aber kaum thematisiert wird, sind Freundschaften im Job. Dies hat nun der willhaben-Jobmarktplatz geändert und 1.050 User:innen zum Thema “Freundschaft am Arbeitsplatz” befragt.

Team-Building für Freundschaften hilfreich

Aus der Umfrage lässt sich herauslesen, dass drei Viertel der Arbeitnehmer:innen in ihrem derzeitigen Job Freundschaften geschlossen haben – konkret meinten 10,2 Prozent “eine” und 66,5 Prozent “mehrere” Freundschaft(en) über ihre Arbeit gefunden zu haben. Als besonders gesellig erweisen sich dabei Kärntner:innen, Steirer:innen und Wiener:innen.

Um Kolleg:innen näher kennenzulernen, zeigten sich vor allem vom Arbeitgeber oder Arbeitgeberin organisierte Team-Building-Maßnahmen und gemeinsame Unternehmungen hilfreich. Mit 58,1 Prozent hat mehr als die Hälfte der Befragten den Eindruck, dass Freundschaften bei ihrem derzeitigen Job gefördert werden.

Das Feierabend-Getränk

Auf der anderen Seite ist es aber auch das ein oder andere Feierabend-Getränk, das aus Arbeitskolleg:innen Freund:innen werden lässt. Auch hier sind es etwa drei Viertel der Befragten, die der Thematik positiv gegenüberstehen. Im Detail empfinden es 22,1 Prozent als “sehr angenehm” und wichtig für den Teamgeist und weitere 51 Prozent als “eher angenehm”. Dem gegenüber steht jedoch etwa ein Viertel der willhaben-Nutzer:innen, die mit “eher unangenehm, ich nehme selten teil” geantwortet haben oder solche Aktivitäten überhaupt vermeiden.

Bemerkenswert ist zudem, dass nicht nur der direkte Kontakt Freundschaften fördern kann. In Zeiten der Digitalisierung spielen sie sich zu einem gewissen Teil in den sozialen Netzwerken ab. Ein Viertel der Befragten nimmt eine Anfrage immer an, wenn sich ein/e Arbeitskolleg:in in den sozialen Medien vernetzen will. Weitere 52,5 Prozent “nehmen die Anfrage an, wenn sie sich mit der Person gut verstehen”. 11,3 Prozent nutzen keine sozialen Netzwerke.

Bei Vorgesetzten sieht die Sache jedoch etwas anders aus. Arbeitnehmer:innen zeigen sich hier aufgeschlossen, wenn auch etwas zögerlicher. Während die überwiegende Mehrheit offen ist, Führungspersonal auf Instagram und Co. zu adden, ist der Anteil jener, die dies eher bzw. gänzlich ausschließt, mit 29,3 Prozent merklich höher als bei Kolleg:innen, die sich beruflich auf derselben hierarchischen Ebene befinden.

Folgen der Freundschaft

Doch was sind die Folgen davon, sich mit Kolleg:innen zu befreunden? Am häufigsten genannt wurden dabei “besserer Teamzusammenhalt” (77,4 Prozent), “mehr Spaß während des Arbeitstages” (77,2 Prozent) sowie “höhere Zufriedenheit und Wohlbefinden bei der Arbeit” (72,4 Prozent). Gefolgt von zwei Faktoren in puncto Produktivität, nämlich “schnellere Problemlösung durch gegenseitige Unterstützung” (63,9 Prozent) und “erhöhte Motivation” (57,5 Prozent).

Als Kehrseite der Medaille und als Problemfall wird die Bevorzugung einzelner Kolleg:innen (51,6 Prozent) genannt, auch “Schwierigkeiten, berufliche und persönliche Grenzen zu wahren” (44,8 Prozent) sowie “Ablenkung und reduzierte Produktivität” (40,3 Prozent) werden hier als Nachteil angeführt.

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