20.11.2015

Wie absurd “Pitches” in den USA sein können – 5 Beispiele

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Shark Tank -Juror Daymond John amüsiert sich über absurde Startup-Ideen. (c) Screenshot youtube.com

Shark Tank ist das amerikanische Pendant zu Österreichs Startup-Show “7 Ventures Pitch Day“. Startups stellen ihre Idee vor und versuchen Investoren davon zu überzeugen. Nicht jede Idee ist gut und vielversprechend, aber manchmal dafür sehr unterhaltsam.

Auch in den USA, dem Land der unbegrenzten Möglichkeiten und Heimat des Silicon Valley wachsen die Bäume nicht in den Himmel. Will heißen, nicht jedes Startup brilliert mit zukunftsträchtigen Ideen. In der Startup-Show Shark Tank gibt es deshalb immer wieder mal was zu lachen, wenn die Kandidaten ihre “bahnbrechenden” Ideen der Welt präsentieren.

Der Brutkasten hat sich die lustigsten Pitches der Show Shark-Tank angesehen:

1. Throx

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(c) Screenshot “Shark Tank/ABC”

Edwin Heaven, ein Unternehmer aus Las Vegas, sucht beim Shark Tank um 50.000 US-Dollar an. Er bietet dafür einen Anteil von 25 %. Sein Startup “Throx” verkauft Socken. Und zwar im Dreierpack. Sein Hintergedanke ist, dass es immer gut ist eine dritte Socke zu haben, im Fall, dass man eine verliert.

Die Socken weisen keine speziellen Eigenschaften bezüglich Qualität oder Aussehen auf. Die Juroren sahen zu seiner Enttäuschung kein Potential in seiner Idee. Darüber hinaus bezeichnete Investor Kevin O’Leary den “Jungunternehmer” als “Vampir-Kakerlake”.

+++ Mehr zum Thema: 4 Exklusiv-Tipps fürs Pitchen! +++

2. Ionic Ear

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(c) Screenshot “Shark Tank/ABC”

Die Juroren der Show sind sich einig, dass es sich bei “Ionic Ear” um einen der lächerlichsten Pitches in der Geschichte der Show handelt. Darrin Johnson wollte eine Million US-Dollar und bot darüber hinaus 15 % Anteil an seiner Firma an. Er war genervt davon, dass sich Bluetooth-Kopfhörer, die man auch zum Telefonieren verwendet zu leicht verrutschen.

Sein Lösungsansatz war, sich ein Gerät mit Bluetooth-Technologie in den Gehörgang implantieren zu lassen. Abends gilt es dann, sich eine weitere Spezial-Konstruktion in Form eines Wattestäbchens ins Ohr zu stecken, um den Akku wieder aufzuladen. Johnson meinte das wirklich ernst, da bei seinem Pitch kein Anflug von Humor zu bemerken war. Wenig überraschend war “Ionic Ear” kein Erfolg.

+++Mehr zum Thema: Jimmy Kimmel bei Shark Tank+++

3. Sullivan Generator

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(c) Screenshot “Shark Tank/ABC”

Mark Sullivan hatte große Ziele – seinen Berechnungen zufolge sei mit seinem “Sullivan-Generator” ein Gewinn(!) von 96 Milliarden US-Dollar zu erzielen. Anhand von vielen handgezeichneten Skizzen erläuterte er der Jury sein Modell und bewarb sich um eine Million US-Dollar für einen Anteil von 10 %.

Sullivan-Generatoren würden auf der ganzen Welt aufgestellt. Sie produzieren Elektrizität indem sie Meerwasser einsaugen und damit Hurricanes in Containern erzeugen. Als Nebenprodukt entstünde Gold, welches man anschließend in Geld umtauschen könne. Die Juroren meinten, sie hätten nie etwas absurderes gehört. Kein Deal.

4. Attached Notes

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(c) Screenshot “Shark Tank/ABC”

Mary Ellen Simonsen versuchte 100.000 US-Dollar bei einem 20 % Anteil für ihre Produkt “Attached Notes” zu bekommen. Spoiler Alert: Es hat nicht geklappt. Sie hat ein bewegliches “board” erfunden, das an beiden Seiten am Monitor des Laptops zu befestigen ist. Darauf könne man Post-its befestigen und die Gefahr Dinge zu vergessen, wäre Geschichte.

Juror Robert Herjavec meinte: “Bitte überzeugen Sie mich, warum das nicht das schlechteste Produkt aller Zeiten ist.” Sie entgegnete, die Laptop-Industrie sei ein Milliarden-Business, deshalb sei ihr Produkt vielversprechend. Allerdings habe sie auch noch kein einziges davon verkauft. Was der guten Mary Ellen scheinbar entgangen war: Im Jahr 2009(!) war es bereits möglich e-Notes am Desktop zu gestalten.

+++Mehr zum Thema: Lustige Geschäftsidee+++

5. Squirrel Boss

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(c) Screenshot “Shark Tank/ABC”

Michael J. Desanti hat sich dem Krieg gegen eine wahrhaftige Bedrohung verschrieben: Eichhörnchen. Er stellt eine interaktive Vogel-Füttermaschine vor. Sie sei dazu konzipiert nervige Eichhörnchen fernzuhalten. Mittels Fernbedienung sei es möglich die “lästigen Viecher” zu elektrisiern, die dem Gerät zu nahe kommen.

Die Juroren setzen sich selbst den “harmlosen Schocks” aus und sprechen einerseits von Tierquälerei, andererseits von einer schlichtweg schlechten Geschäftsidee. Wenig überraschend bekam er die erhofften 130.000 US-Dollar nicht.

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(c) Alexander Müller

Die invest.austria conference fand in diesem Jahr wieder im historischen Apothekertrakt von Schloss Schönbrunn statt. Ingesamt zog es laut den Veranstaltern am Mittwoch rund 400 Teilnehmer:innen der europäischen Investitionsszene aus über 20 Ländern nach Wien. Dieses Jahr lag eine besondere Spannung in der Luft. Der Konferenztag markierte nämlich den Ausgang der US-Wahlen, deren Ergebnis auch richtungsweisend für den europäischen und österreichischen Wirtschaftsstandort ist.

Europa braucht Technologiesouveränität

Die Teilnehmer:innen diskutierten über die geopolitischen und wirtschaftlichen Implikationen des Wahlausgangs auf die globalen Märkte. Zahlreiche Expert:innen waren sich einig: Europa steht vor der Herausforderung, seine wirtschaftliche Autonomie stärken zu müssen. Ingo Bleier, Chief Corporates and Markets Officer and Board Member Erste Bank AG, sagte: “Nach dem Ergebnis der US-Wahlen ist klar: Wir brauchen einen neuen Ansatz, um die Wirtschaft in Europa zu fördern – ein wesentlicher Faktor dafür ist der Aufbau starker heimischer Kapitalmärkte innerhalb Europas.”

Auch Markus Lang, Partner bei Speedinvest und Board Member von invest.austria, betonte im Gespräch mit brutkasten die Bedeutung europäischer Technologiesouveränität. Hierfür müssten jedoch in Europa auch die entsprechenden Rahmenbedingungen geschaffen werden, damit die nötigen Investitionen auch von privater Seite fließen können. “Europa wird in Zukunft stärker auf sich selbst gestellt sein, gleichzeitig entstehen jedoch unter Druck auch Diamanten”, so Lang.

(c) Alexander Müller

Forderung nach einem Dachfonds

Neben den US-Wahlen stand die invest.austria-conference 2024 auch im Zeichnen der Forderung nach einem Dachfonds in Österreich. Unter anderem handelt es sich dabei um eine Maßnahme, die von invest.austria in der Vision 2030 gefordert wird (brutkasten berichtete).

Im Panel zur österreichischen Dachfonds-Initiative betonten Branchenvertreter wie Hubert Cottogni (Europäische Investitionsbank) die wirtschaftlichen Vorteile eines solchen Fonds. Sie machten deutlich, dass insbesondere angesichts der jüngsten politischen Entwicklungen in den USA der Bedarf für einen österreichischen Dachfonds drängender geworden ist. “Die Europäische Kapitalmarktunion ist notwendig für eine größere Autonomie Europas – jetzt mehr denn je, und der österreichische Dachfonds ist ein kritisches Element davon”, so Hubert Cottogni, Director bei der Europäischen Investitionsbank in Österreich.

Im Gespräch mit brutkasten gab zudem Niki Futter, Chairman of the Board bei
invest.austria, einen Einblick in die Lobbyarbeit von invest.austria. “Wir haben mit allen politischen Parteien die ‘Vision 2030’ durchbesprochen”, so Futter. Jetzt gehe es darum, die konkreten Verhandlungsteams und Arbeitsteams zu identifizieren, um gezielt Einfluss nehmen zu können. „Wir haben zwei Ebenen – die Verhandlungsteams, die von den beiden möglichen Partnern in die Gespräche entsandt werden, und dahinter die Arbeitsteams. Wir klären gerade, wer dort konkret sitzt, um unsere politischen Anliegen und Vorschläge entsprechend zu platzieren,” so Futter. Besonders wichtig sei ihm dabei das Thema Dachfonds, das als zentrale Maßnahme zur Stärkung des Standorts gelte.

(c) brutkasten | Martin Pacher

Besonders spannend fand Futter die Bereitschaft des Europäischen Investitionsfonds (EIF), in EU-Mitgliedsländern Dachfonds-Strukturen aufzubauen, wie es bereits in Bulgarien, Griechenland und Portugal geschehen ist. “Wir wissen, dass Politik, Investment und Kapitalmarkt oft schwer in Einklang zu bringen sind. Wenn aber der EIF, der die Rückendeckung der Europäischen Kommission und aller Mitgliedsstaaten hat, in eine Schlüsselrolle bei der Etablierung eines Dachfonds geht, würde uns das vermutlich schneller zu einem erfolgreichen Ergebnis führen”, so Futter.


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