06.12.2017

Wie WhatAVenture im Iran punkten will

Seit einigen Monaten betreibt der Wiener Corporate-Startup-Engagement-Spezialist WhatAVenture ein Joint Venture im Iran. Man verfolgt damit große Ziele.
/artikel/whataventure-iran
Farid Edrisian von Karanobin strukturiert das Iran-Programm von WhatAVenture
(c) der brutkasten / Dominik Perlaki: Farid Edrisian

“Seit drei, vier Jahren wächst die Startup-Szene im Iran extrem schnell. Es gibt inzwischen fast 50 Accelerators. Jetzt reden alle über Corporate-Startup-Engagement, aber wissen nicht, wie das genau gehen soll. Damit haben wir im Moment eine USP im Iran”, sagt Farid Edrisian. Der langjährige Mitarbeiter der Wiener Innovationsberatung WhatAVenture ist Geschäftsführer von Karanobin, einem Joint Venture von WhatAVenture mit iranischen Playern. Im Büro in Teheran arbeiten neben Edrisian momentan drei Mitarbeiter.

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“Kleiner Vorteil” durch politische Sanktionen

“Einerseits wollen wir im Iran mit den Konzepten Punkten, die sich bei WhatAVenture schon bewährt haben. Andererseits wollen wir aber auch eine Brückenfunktion für Technologietransfer erfüllen”, sagt der gebürtige Iraner Edrisian, der zuletzt 14 Jahre in Wien gelebt hat. Und diese Brücke sei keine Einbahn: “Es besteht eindeutig der Wille, europäische Entwicklungen ins Land zu holen. Vor allem in den Bereichen Landwirtschaft, Wasser und Energie wird gesucht. Zugleich sind Europäer überrascht, was der Iran im Tech-Bereich alles zu bieten hat”, sagt Edrisian. Denn die jahrelangen politischen Sanktionen hätten hier sogar einen kleinen Vorteil gebracht: “Das Land musste eigenständiger werden. Es gibt etwa jede Menge hervorragende Developer.”

Erste Generation Startups als “Copy Cats”

Die Sanktionen hätten auch die erste Generation iranischer Startups hervorgebracht. “Das lief Anfangs alles nach dem ‘Copy Cat’-Prinzip. Weil Amazon und anderer große Unternehmen im Iran nicht aktiv werden durften, entstanden Klons. Die sind inzwischen teilweise fast Unicorns”, erzählt Edrisian. Das 80-Millionen-Einwohner-Land mit vielen jungen, gebildeten Menschen biete eben einen nicht zu unterschätzenden Markt. Die nächste Generation von Startups, die es nun gebe, arbeite nun aber stärker an Lösungen, die die spezifischen Marktbedürfnisse des Landes adressieren.

“In dieser stärker hierarchischen Struktur gehen gewisse Prozesse einfacher.”

“Window of Opportunity” durch schwache Regulatorien

“Was den Iran für uns so spannend macht ist, dass der Markt noch offener ist”, sagt WhatAVenture-Chef Stefan Perkmann Berger. Die politischen Bedingungen könnten manchmal sogar Vorteile bringen. “In dieser stärker hierarchischen Struktur gehen gewisse Prozesse einfacher. Wenn die Entscheider sagen, etwas soll passieren, kann man schnell viel Geschwindigkeit aufnehmen”, sagt der Founder. Durch schwächere Regulatorien und weniger involvierte Stakeholder biete sich derzeit ein “Window of Opportunity”. Und dennoch: “Die Situation hat natürlich nicht nur Vorteile. Geldtransfers sind etwa noch sehr mühsam in der Durchführung”, sagt Perkmann-Berger.

“Es geht nicht immer nur um Profit”

Der Standort soll auf lange Sicht einen Brückenkopf für WhatAVenture bilden. “Wir sehen den Iran als Tor in die gesamte Region”, erklärt der Gründer. Dort müsse man freilich stark differenzieren. “Syrien, Irak und Afghanistan sind, gelinde gesagt, wirtschaftsschwach. Das kann aber auch riesige Chancen bieten. Und es geht ja nicht immer nur um Profit als wichtigste Messgröße, sondern auch um Impact”, sagt Perkmann-Berger. Auf der anderen Seite würden andere Länder in der Region, wie die Kaukasus-Staaten, Kuwait, Qatar, die Türkei und in weiterer Folge auch Pakistan und Indien enormes Potenzial bergen. “Es ist wie hier in Österreich, wo auch viele Player gut im DACH- und CEE-Raum vernetzt sind. Wir bauen gerade ein wertvolles Netzwerk in der Region auf”, sagt der WhatAVenture-Chef.

“GoIran”-Programm als Angebot an europäische Startups

Für europäische Startups bietet sich mit dem kürzlich gelaunchten Iran Market Entry Program “Go Iran” des Unternehmens auch eine ganz konkrete Möglichkeit, anzudocken. Bewerber werden zunächst von WhatAVenture, dann auch von den Partnern im Iran gescreent. “Wir suchen für die Startups ganz konkrete Leads. Wir arbeiten dafür, wie hier, mit etablierten Unternehmen und öffentlichen Institutionen zusammen”, sagt Perkmann-Berger. Dann werde etwa auch eruiert, ob sich die Konzepte 1:1 umsetzen ließen, oder adaptiert werden müssen. Welcher Natur am Ende die Zusammenarbeit ist, werde von Fall zu Fall entschieden.

“Sonst wäre es ja auch ein Markt wie jeder andere.”

An der “Country Brand” arbeiten

Doch auch für etablierten Playern aus Europa mache man ein Angebot. “Unser Netzwerk, dass wir durch unsere zwei lokalen Partner haben, kann auch für die Großen sehr spannend sein”, sagt Perkmann-Berger. Woran man allerdings noch arbeiten müsse, sei die “Country Brand” des Iran in Europa, ergänzt Edrisian. “Da gibt es viele falsche Vorstellungen”. Letztendlich fände er aber auch genau das spannend: “Natürlich gibt es für uns eine Menge Herausforderungen. Aber sonst wäre es ja auch ein Markt wie jeder andere.”

+++ Wiener Startup appointmed verkündet Rollout in den Iran +++


⇒ Link zum WhatAVenture “Go Iran Program” 

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Der neue NanoPro VT (c) UpNano

Dank der 2PP-3D-Technologie (Zwei-Photonen-Polymerisation) kann UpNano hochpräzise Strukturen im Mikro- und Nanobereich drucken. Dadurch wird die Herstellung großer Mengen von bislang nicht realisierbaren Mikroteilen für industrielle Produktionsprozesse möglich. Darüber hinaus bietet das Unternehmen die Möglichkeit, lebende Zellen für biologische Anwendungen zu drucken – brutkasten berichtete.

Mit dem neuen NanoPro VT führt UpNano nun ein vollständig integriertes, auf 2PP-Technologie basierendes Servicemodell ein. Dieses Angebot stellt laut eigenen Angaben den „weltweit ersten Service für die Serienfertigung von 2PP-3D-gedruckten Mikroteilen“ dar.

NanoPro ermöglicht hohe Skalierung von industriellen Mikroteilen

Die präzise Fertigung von Prototypen mittels 2PP-3D-Druck hat die Entwicklungsprozesse in zahlreichen Industrien transformiert. Allerdings gab es bisher immer einen entscheidenden Nachteil: Die langen Produktionszeiten. Mit der Einführung des NanoPro-Services möchte UpNano genau dieses Problem lösen. Das Angebot soll neue Möglichkeiten in der Skalierung und Massenfertigung industrieller Mikroteile eröffnen. Dabei setzt NanoPro auf ein effizientes und kostensparendes Verfahren, um die Produktion von Polymer-Kleinteilen mit 2PP-3D-Druck zu skalieren.

Zum Launch äußert sich UpNano-CEO Bernhard Küenburg: „Wir sind sehr stolz darauf, unseren Kunden mit der Nutzung dieses Hochleistungsdruckers den allerersten voll integrierten Service für die Produktion von Mikroteilen, die bisher nicht produzierbar waren in industriellen Mengen anbieten zu können. […] Ob Prototyping, Batch- oder Serienproduktion – wir bieten maßgeschneiderte Lösungen bis hin zur weltweiten Auslieferung“.

Hohe Leistungsfähigkeit

Das patentierte Drucksystem NanoPro VT erlaubt eine Leistungsfähigkeit von 32 Megavoxel (Millionen Volumenpixel) pro Sekunde. Laut CTO Peter Gruber eröffnet dies die Möglichkeit, „Millionen identischer Teile zu drucken – oder eine gleiche Anzahl mit individuellen Merkmalen. Dazu bietet der NanoPro VT eine Detailauflösung von unter 100 nm. Auch die Möglichkeit, 200 mal 200 Millimeter große Substrate vollflächig zu bedrucken ist bislang einzigartig“.

Mit der Einführung des integrierten NanoPro-Services können Nutzer:innen der NanoOne-Serie ihre Designs nun nahtlos in die Serienfertigung überführen. Erste Schritte wie die Designerstellung und das Drucken von Prototypen werden dabei intern durchgeführt, wobei Kund:innen während des gesamten Prozesses von eine:r Expert:in unterstützt werden. CEO Küenburg hebt hervor, dass Kund:innen durch diesen Service „keinen Reinraum, keine Post-Processing-Geräte und auch in keine eigene Messtechnik oder Qualitätskontrolle für den 2PP 3D-Druck investieren müssen“.

UpNano will Produktionsprozesse beschleunigen

Das Wiener Startup UpNano positioniert sich als High-Tech-Unternehmen mit Fokus auf die Entwicklung, Produktion und Vermarktung hochauflösender 3D-Drucker. Dabei bietet UpNano seinen Kund:innen ein umfassendes Gesamtpaket aus Hardware, Software und optimierten Druckmaterialien, um die Fertigung von polymeren Mikroteilen zu ermöglichen. Seit seiner Gründung im Jahr 2018 verfolgt das Unternehmen das Ziel, Produktionsprozesse zu beschleunigen, die Detailauflösung kontinuierlich zu verbessern und das verfügbare Material-Portfolio stetig zu erweitern.

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