23.10.2019

WeWork-Absturz: Gründer geht mit bis zu 1,7 Mrd. Dollar in der Tasche

Nach Bekanntwerden massiver Ungereimtheiten im Vorfeld eines geplanten und dann abgesagten Börsengangs erlebte das US-Co-Working-Startup WeWork (We Company) einen beispiellosen Absturz. Nun übernimmt Investor Softbank den Großteil des Unternehmens. Gründer Adam Neumann steigt dabei Medienberichten zufolge sehr gut aus.
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WeWork-Gründer Adam Neumann
(c) Noam Galai/TechCrunch (Wikimedia Commons): WeWork-Gründer Adam Neumann 2015

Wie kann ein Unternehmen, das Co-Working-Spaces betreibt, 47 Milliarden US-Dollar wert sein? Diese Frage stellten sich spitzfindige Beobachter vielleicht schon im Jänner diesen Jahres, als die japanische Softbank zu eben dieser Bewertung bei We Company, dem Unternehmen hinter der Co-Working-Kette WeWork investierte. Tatsächlich sollten diese Zweifler Recht behalten, wie sich in den vergangenen Monaten bekanntlich auf nahezu dramatische Art und Weise zeigte. Nun “investierte” Softbank wieder bei We Company – zu einer Bewertung von acht Milliarden US-Dollar.

+++ Im Vorfeld des IPO hat Airbnb seinen Verlust verdoppelt +++

Softbank übernimmt WeWork zu 80 Prozent

Die japanische Gesellschaft versucht mit dem neuesten Schritt nun zu retten, was zu retten ist. Für ganze zehn Milliarden US-Dollar (zur Erinnerung: bei einer Bewertung von acht Milliarden) stockt man die Anteile am Co-Working-Startup auf rund 80 Prozent auf und übernimmt damit die Kontrolle. Der Hintergrund: Im Vorfeld des für September geplanten und dann abgesagten WeWork-Börsengangs wurden massive Ungereimtheiten im Unternehmen, allem Voran Vorgänge um Gründer Adam Neumann, publik. So zeigte der im August vorgelegte Börsenprospekt etwa umfassende Geschäfte zwischen We Company und weiteren Unternehmen Neumanns sowie ihm als Privatperson, die sichtlich vorwiegend der Bereicherung des Gründers dienten. Gleichzeitig fuhr das Unternehmen im ersten Halbjahr 690 Millionen US-Dollar Verlust ein.

Gründer Neumann holt sich 17, Mrd. Dollar, davon 185 Mio. “Beratungsgebühr”

Nun – nach dem abgesagten IPO – fehlte laut Medienberichten überhaupt das nötige Geld, um die Mitarbeiter mittelfristig weiter bezahlen zu können. Mit der Übernahme durch Softbank ist dieses Thema einstweilen vom Tisch. Zeitgleich wird auch Gründer Adam Neumann aus dem Unternehmen gekauft. Er soll nach seinem Rücktritt als CEO vergangenen Monat und der Abgabe seiner Anteile trotzdem weiterhin im Aufsichtsrat bleiben. Den Ausstieg des WeWork-Founders ließ sich Softbank einiges kosten. Laut Wall Street Journal streicht Neumann bei dem Deal bis zu 1,7 Milliarden US-Dollar ein. Eine Milliarde davon machen die Anteile aus. 500 Millionen US-Dollar fließen zur Begleichung eines Kredits. Und 185 Millionen US-Dollar gehen als “Beratungsgebühr” an den Gründer.

WeWork betreibt Standorte in 111 Städten in 29 Ländern. Laut eigenen Angaben hat die Co-Working-Kette 527.000 Mitglieder. Nach der Übernahme durch Softbank soll es nun auch ein Sparprogramm geben, um die Gefahr einer Insolvenz auch dauerhaft abzuwenden. Rund 2000 von mehr als 12.000 Mitarbeitern könnten dabei laut Medienberichten ihren Job verlieren.

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Teamfoto: Links: Tom Schwartz, rechts Thomas Peroutka | (c) Lympik

Bereits im Oktober 2022 hat die ESA in Hinblick auf die olympischen Spiele 2024 in Paris und 2026 in Milano-Cortina Förderungen unter dem Motto “Space for Olympic Games” ausgeschrieben. Europäische Startups und KMUs sollten und sollen weiterhin dabei unterstützt werden, erfolgreiche Geschäftsmodelle zu entwickeln, die Weltraumtechnologie nutzen und den olympischen Spielen damit Nutzen bringen.

Das niederösterreichische Startup Lympik hat aus dem Topf eine Förderung im unteren sechsstelligen-Bereich erhalten. Damit möchte man seine Produkte weiterentwickeln und Geschäftsfelder ausweiten. Auch eine Folgeförderung stehe im Raum.

Lympik: Angebot ausbauen

“Meine Idee war von Beginn an, Weltraumtechnologie wie Satellitennavigation und -kommunikation, für den Sport zu nutzen”, erklärt der Gründer von Lympik, Thomas Peroutka, der selbst viele Jahre als Leistungssportler aktiv war. “Begonnen haben wir mit einer neuen Art der digitalen Zeitmessung, dann kamen GPS-Tracking und Videoanalyse dazu. Diese Kombination können wir nun dank der ESA-Förderung schneller und umfangreicher ausbauen.” Aktuell ist das ÖSV-Biathlon-Team der erste Testanwender der neuen Lösung.

“In sechs bis neun Monaten wollen wir so weit sein, dass unsere Lösung für digitale Zeitmessung, GPS-Tracking und Videoanalyse für unterschiedliche Sportarten einsatzbereit ist”, so Peroutka weiter.

Bisher konnten in Sportarten wie Ski Alpin oder Langlauf im Training lediglich die Endzeiten sowie drei bis vier Zwischenzeiten verglichen werden. Mit der Technik von Lympik – brutkasten berichtete – sei eine minutiöse Detailanalyse möglich: Etwa, wer an welcher Stelle auf welcher Linie wie viele Millisekunden gewonnen oder verloren hat oder welche Ausrüstung zum Einsatz kam.

Sensoren

“Durch unsere Lösung stehen nicht nur viel mehr Informationen zur Verfügung, die Teams ersparen sich auch viel Zeit- und Personalaufwand bei der Analyse und noch mehr bei der Auswertung. Während bisher immer eine Person während des Trainings alle Eckpunkte manuell in ein Tablet eingeben musste, geht jetzt alles automatisch”, erklärt Peroutka.

Die Athletinnen und Athleten werden vom Startup dazu mit Sensoren ausgestattet und das Training wird gefilmt. Nach dem Training werden die Videos in eine App geladen und automatisch mit den Daten aus der Zeitmessung und dem GPS-Tracking synchronisiert. Nach wenigen Sekunden stehen die Daten aufgegliedert bereit.

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