18.06.2018

Wertpapiere auf der Blockchain – Was ist ein Security-Token?”

Eines der Potenziale, die eine Blockchain mit sich bringt, ist der effiziente Transfer und die Speicherung von Assets. Wie sehen diese Aktionen auf der Blockchain aus?
/artikel/wertpapiere-auf-der-blockchain-was-ist-ein-security-token
Security-Token
(c) fotolia.com - PRASERT

Sogenannte Security-Token sind vereinfacht ausgedrückt Kryptowährungen, die als Finanzvehikel dienen. Sie versprechen zum Beispiel eine Gewinnbeteiligung oder ein Rückkaufprogramm. Investoren kaufen damit die Token, um in der Regel neue Startups zu finanzieren. Diese versprechen, spätere Einnahmen über die Token auszuschütten. Jeder, der diese also besitzt, wird anteilig an den Verdiensten beteiligt. Somit ist es ein Ablauf, der zunächst sehr ähnlich zu einer klassischen Dividende aus dem Aktienmarkt klingt.

+++ Der Wert von Token +++


Disclaimer: Dieser Beitrag ist eine reine Meinungsäußerung und keine rechtliche Einordnung und keinesfalls als Rechtsberatung zu verstehen.


Security-Token = Aktie?

Nichtsdestotrotz sind Security-Token nicht mit Aktien gleichzusetzen. Vielmehr geht es um eine rechtliche Betrachtung (die hier jedoch nicht geliefert werden kann) der Token. Die Frage ist: Gilt dieser als Benutzungsgegenstand im Netzwerk, um z.B. Plattformgebühren zu zahlen (Utility-Token), oder ist dieser als Finanzprodukt (Security-Token) zu sehen?

Im Unterschied zu Aktien, die sich an Börsen erwerben lassen, verbriefen Security-Token keine tatsächlichen Unternehmensanteile, die rechtsverbindlich übertragen werden. In aller Regel wird eine Profit Participation eingebaut.

Wie funktioniert eine “Dividendenausschüttung” über die Blockchain?

Die Dividendenauszahlung (falls sie im klassischen Sinne so bezeichnet werden kann) funktioniert über Smart-Contracts. Diese legen nichts anderes fest als einen Ablauf: “Wenn Bedingung X erfüllt, dann führe Y aus”. In diesem Fall besagt der Smart-Contract: Wenn eine Gewinnausschüttung beschlossen und das Geld an den Smart-Contract gesendet wird, dann schütte dieses an alle Token-Besitzer anteilig aus.

Vor- und Nachteile von “Aktien auf der Blockchain”

Vorteile

Liquidität: Die Token sind weitaus liquider als Aktien. Sie können jederzeit und überall übertragen werden. Jeder, der eine Ethereum-Wallet z.B. auf dem Smartphone besitzt, kann damit in wenigen Minuten Token kaufen.

Effizienz: Alle Prozesse sind über Smart-Contracts entwickelt. Gewinnausschüttungen können in diesen implementiert werden und bieten durch die Unveränderbarkeit mehr Vertauen.

Nachteile

Unklare Regulierung: Noch ist in vielen Jurisdiktionen nicht klar, wie Security-Token rechtlich behandelt werden. Dadurch sind Investoren und Startups dem Risiko ausgeliefert, nachträglich von Regulierungen betroffen zu sein.

Keine Unternehmensanteile: In der Regel erhalten Investoren reine realen Unternehmensanteile. Damit bewegen sie sich auf dünnem Eis und haben weniger Rechtsicherheit als bspw. mit einer Aktie.

Sind Security-Token die Zukunft?

Denkt man im weiten Sinne an Finanzierungsmethoden, so bieten Initial Coin Offerings (ICOs) und Security Token Offerings zahlreiche Vorteile. Ähnlich wie Crowdfunding-Modelle ermöglichen sie einer Vielzahl von Investoren den einfachen Zugang zu Investments, sind diesen Strukturen durch ihre Effizienz jedoch weitaus überlegen: Der Prozess ist transparenter und ein Crowdfunding-Anbieter, auf den hohe Gebühren entfallen, ist nicht mehr im Spiel.

Gerade in Regulierungsaspekten sind bei Security-Token noch viele Fragen offen. In den vergangenen Monaten war zu sehen, dass immer mehr Regierungen sich dieses Themas annehmen und Regulierungen schaffen – ein Schritt, der die Investments seriöser und einfacher für den Mainstream nutzbar macht.


Max Kops beschäftigt sich seit 2013 mit Blockchain-Technologien und ist Security Token Experte. Als ICO- und STO-Advisor berät er Startups und Unternehmen bei der Durchführung von Blockchain-basierten Finanzierungen und dem Aufbau von P2P Blockchain-Plattformen. ⇒ maxkops.de

Deine ungelesenen Artikel:
vor 21 Stunden

Carmen Possnig: „Wir sollten nicht ins All fliegen, um Selfies zu machen”

Interview. Die Klagenfurterin Carmen Possnig ist Reserveastronautin für die Europäische Weltraumorganisation (ESA). Im brutkasten-Interview spricht die 35-jährige über das Zusammenspiel von Forschung und Wirtschaft. Und wie es um das Leben am Mars steht.
/artikel/carmen-possnig-wir-sollten-nicht-ins-all-fliegen-um-selfies-zu-machen
vor 21 Stunden

Carmen Possnig: „Wir sollten nicht ins All fliegen, um Selfies zu machen”

Interview. Die Klagenfurterin Carmen Possnig ist Reserveastronautin für die Europäische Weltraumorganisation (ESA). Im brutkasten-Interview spricht die 35-jährige über das Zusammenspiel von Forschung und Wirtschaft. Und wie es um das Leben am Mars steht.
/artikel/carmen-possnig-wir-sollten-nicht-ins-all-fliegen-um-selfies-zu-machen
Carmen Possnig bei der FTI-Konferenz „Starke Forschung, starker Standort“ der WKÖ (c) WKÖ/Marek Knopp
Carmen Possnig bei der FTI-Konferenz „Starke Forschung, starker Standort“ der WKÖ (c) WKÖ/Marek Knopp

Ob Antarktis bei minus 80 Grad oder ab ins All. Die Kärntnerin Carmen Possnig forscht in nicht alltäglichen Umgebungen. Von der ESA wurde die gebürtige Klagenfurterin als Reserveastronautin ausgewählt. Ihr Forschungsschwerpunkt liegt auf Weltraumphysiologie und der Veränderung von Hindurchblutung in der Schwerelosigkeit.


brutkasten: Sehr geehrte Frau Possnig, zu Beginn eine Grundsatzfrage: Was braucht es aus Ihrer Sicht, damit Wirtschaft und Forschung gut zusammenarbeiten? 

Carmen Possnig: Ich glaube, für eine gute Zusammenarbeit ist es sehr wichtig zu verstehen, was der Andere braucht, um gut arbeiten zu können. In der Wissenschaft sehe ich das Problem, dass Wissenschaftler:innen ihre eigene Forschung nicht wahnsinnig gut erklären können. Ich glaube es ist wirklich wichtig hier anzusetzen und mehr auf Wissenschaftskommunikation zu setzen. Forscher:innen müssen besser erklären, was sie machen und wofür sie Unterstützung benötigen. Das Ziel ist dabei immer, dass wir die Kooperationen verbessern und einander besser verstehen. 

Warum hapert es bei Forscher:innen an der Kommunikation? 

Meiner Meinung nach wird das nicht genug wertgeschätzt, wenn man Wissenschaftskommunikation betreibt und seine Forschung und Lehre auf einfache Termini herunterbricht. Es wird auch von der universitären Seite nicht genug gewichtet. Wissenschaftskommunikation von Forschenden passiert meist in ihrer Freizeit, das gehört geändert. Es sollte auch belohnt werden, wenn Wissenschaftler:innen das noch zusätzlich machen. Auch für Student:innen sollte ein Bewusstsein für Kommunikation geschaffen werden. Student:innen sollten Kurse belegen können, die ihnen beibringen, ihren Themen Menschen zu erklären, die damit nichts zu tun haben. Das ist in vielen Fällen nicht einfach, weil man sich in der Forschung spezialisiert auf ein kleines Fach und man dann sehr ins Detail geht. Den Überblick für das große Ganze sollte man dabei aber natürlich nicht verlieren. 

Wo sehen Sie forschungspolitische Prioritäten, die momentan noch fehlen? 

Mit Blick auf die Weltraumforschung ist es extrem wichtig, dass die verschiedenen Disziplinen zusammenarbeiten können. Es bringt nichts zu sagen, dass wir Menschen zurück zum Mond und irgendwann auf den Mars schicken wollen. Das ist nichts, was eine Wissenschaftsdisziplin oder eine Nation alleine schaffen kann. Gewissermaßen ist es die ultimative Herausforderung für Kollaborationen von Menschen. Einerseits ist das extrem herausfordernd, andererseits auch extrem bereichernd. Man bekommt von Menschen, die an etwas ganz anderem forschen neue Perspektiven auf das, was man selbst macht.

(c) WKÖ/Marek Knopp

Weltraumforschung ist historisch ja eher ein Wettstreit. Was muss passieren, damit es ein menschliches Voranschreiten ist und kein Wettkampf? 

Tatsächlich war das in der früheren Zeit der Weltraumforschung durchaus ein Wettstreit. Hauptsächlich natürlich zwischen den USA und der Sowjetunion. Inzwischen ist es aber so, das wir in der Weltraumforschung die größte internationale Kollaboration ist, die wir überhaupt haben. Auf der internationalen Raumstation sind wahnsinnig viele verschiedene Nationen beteiligt und das funktioniert. Die Raumstation ist extra so gebaut, dass es nicht funktionieren kann, wenn eine Nation dabei aussteigt. Es ist praktische eine forcierte Kollaboration zwischen verschiedensten Weltraumagenturen. Wenn wir jetzt wieder zurück zum Mond wollen ist es dort genau das Gleiche. Wir bauen an der Lunar Gateway, eine die Station die im Orbit um den Mond herumfliegen wird. Der Plan ist es, langfristig und nachhaltig eine Präsenz des Menschen auf dem Mond zu bauen. Da ist die NASA dabei, die ESA die JAXA (japanische Weltraumorganisation), die kanadische und vermutlich auch irgendwann Indien. Es ist einfach ein riesiger Bereich. wo man einerseits internationale Kollaboration aufbauen kann und andererseits natürlich nicht weiterkommt, wenn man es nicht tut. 

Braucht es Ihrer Meinung nach in Europa mehr Sandboxprojekte, um unabhängig von Regularien die Forschung besser voranzubringen? 

Das kommt ein bisschen drauf an. Bei Forschung, wo Menschen involviert sind, da haben Regularien schon einen Sinn. 

Sie haben von einem Weltraum für alle gesprochen. Wie kann man sich das vorstellen? Heißt das, jeder Mensch soll in Zukunft eine Möglichkeit haben, im All zu leben oder einmal dort zu sein? 

Nein, so meine ich das nicht. Ich glaube, es ist wichtig, dass wir erkennen, dass wir momentan in der Erforschungsphase des Weltraums sind. Diese Erforschung sollte im Vordergrund stehen und nicht, dass wir zum Spaß rauf fliegen, um ein paar Selfies zu machen. Astronaut:innen sollten mit einem klaren wissenschaftlichen Ziel vor Augen ins All fliegen, diese Wissenschaft betreiben, neue Technologien finden und es dann für alle öffentlich zugänglich machen. Es ist extrem wichtig, dass wir das Forschungsinteresse nicht aus den Augen verlieren, denn nur so werden wir es später zum Mond und zum Mars schaffen. Wir brauchen unterschiedlichste Menschen in den unterschiedlichsten Bereichen, um das zu ermöglichen. Daher sollte jeder, der eine Faszination in einem Bereich hat, sich einbringen und so an der Erforschung des Alls mitarbeiten. 

Sie reden viel vom Mars. Haben Sie die Erde schon aufgegeben? 

Nein, es ist keine Option, dass der Mars ein Planet B ist. Die Erde wird, egal wie schlimm der Klimawandel wird, immer lebenswerter sein, als der Mars es sein könnte. Sollten wir jetzt auf die Idee kommen, die Atmosphäre am Mars atembar zu machen, wird es immer noch nie so sein, wie wir es momentan auf der Erde haben. Zum Mars, ja, um unserer Neugier zu folgen, um Entdecker:innen zu bleiben. Es ist einfach faszinierend, auf einen fremden Planeten zu fliegen und dort vielleicht Leben zu finden. Das würde unser ganzes Weltbild, das universale Bild, wo wir als Menschen stehen durcheinander bringen.

Toll dass du so interessiert bist!
Hinterlasse uns bitte ein Feedback über den Button am linken Bildschirmrand.
Und klicke hier um die ganze Welt von der brutkasten zu entdecken.

brutkasten Newsletter

Aktuelle Nachrichten zu Startups, den neuesten Innovationen und politischen Entscheidungen zur Digitalisierung direkt in dein Postfach. Wähle aus unserer breiten Palette an Newslettern den passenden für dich.

Montag, Mittwoch und Freitag

AI Summaries

Wertpapiere auf der Blockchain – Was ist ein Security-Token?”

AI Kontextualisierung

Welche gesellschaftspolitischen Auswirkungen hat der Inhalt dieses Artikels?

Leider hat die AI für diese Frage in diesem Artikel keine Antwort …

Wertpapiere auf der Blockchain – Was ist ein Security-Token?”

AI Kontextualisierung

Welche wirtschaftlichen Auswirkungen hat der Inhalt dieses Artikels?

Leider hat die AI für diese Frage in diesem Artikel keine Antwort …

Wertpapiere auf der Blockchain – Was ist ein Security-Token?”

AI Kontextualisierung

Welche Relevanz hat der Inhalt dieses Artikels für mich als Innovationsmanager:in?

Leider hat die AI für diese Frage in diesem Artikel keine Antwort …

Wertpapiere auf der Blockchain – Was ist ein Security-Token?”

AI Kontextualisierung

Welche Relevanz hat der Inhalt dieses Artikels für mich als Investor:in?

Leider hat die AI für diese Frage in diesem Artikel keine Antwort …

Wertpapiere auf der Blockchain – Was ist ein Security-Token?”

AI Kontextualisierung

Welche Relevanz hat der Inhalt dieses Artikels für mich als Politiker:in?

Leider hat die AI für diese Frage in diesem Artikel keine Antwort …

Wertpapiere auf der Blockchain – Was ist ein Security-Token?”

AI Kontextualisierung

Was könnte das Bigger Picture von den Inhalten dieses Artikels sein?

Leider hat die AI für diese Frage in diesem Artikel keine Antwort …

Wertpapiere auf der Blockchain – Was ist ein Security-Token?”

AI Kontextualisierung

Wer sind die relevantesten Personen in diesem Artikel?

Leider hat die AI für diese Frage in diesem Artikel keine Antwort …

Wertpapiere auf der Blockchain – Was ist ein Security-Token?”

AI Kontextualisierung

Wer sind die relevantesten Organisationen in diesem Artikel?

Leider hat die AI für diese Frage in diesem Artikel keine Antwort …

Wertpapiere auf der Blockchain – Was ist ein Security-Token?”