30.04.2018

Werner Wutscher über Dos & Don’ts in der Corporate Startup Collaboration

Wie Startups und etablierte Unternehmen zusammen finden und was dabei für beide Seiten zu beachten ist. Darüber haben wir mit Werner Wutscher gesprochen.
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Business Angel Werner Wutscher über die Kooperation zwischen Startups und etablierten Unternehmen.
© Nataša Oberleiter

Auch wenn für Startups das Money Raising oft im Vordergrund steht, können Kooperationen mit einem etablierten Unternehmen wichtige Ressourcen für die Market Readiness sein. New Venture Scouting CEO Werner Wutscher sprach am Rande einer Veranstaltung des Gründer- und Unternehmerzentrums Werkstätte Wattens über die Dos and Dont’s bei der Zusammenarbeit zwischen Startups und etablierten Unternehmen.

+++ Fokus: Startups und Unternehmen – Pulldock von Venture Scouting +++


Wann macht es für ein Startup Sinn, ein Unternehmen als Investor an Bord zu holen?

B2C Startups benötigen oft bereits am Anfang ihrer Geschäftstätigkeit viel Geld um beispielsweise den Vertrieb aufzubauen. Wobei sich hier die Frage stellt: Kann ich auch durch eine reine Kooperation oder eine Partnerschaft mit einem Corporate oder einem KMU dasselbe Ziel erreichen? Da ist es so ähnlich wie mit Beziehungen: Will ich einen One Night Stand, kann ich Tinder verwenden, aber wenn ich jemanden heiraten möchte, wird es Sinn machen, diese Person besser zu kennen.

B2B Startups, die ihre Produkte an andere Unternehmen verkaufen wollen, können durchaus aus dem Cashflow heraus wachsen – selbständig und ohne Investor.

Welche Chancen und Risiken gibt es, wenn Startups und Unternehmen miteinander kooperieren?

Als wichtigsten Punkt sehe ich hier die Risikominimierung auf beiden Seiten. Deshalb stellt sich hier in erster Linie die Frage: Was bringt es den beiden Partnern, wenn sie miteinander kooperieren? Für die Corporates und die großen Unternehmen sehe ich eine Chance im Bereich Innovation und Geschäftsmodellentwicklung. Oft sind sie nicht mehr in der Lage, diese selbst zu finden und entwickeln. Deshalb ist es ganz wichtig den Blick nach außen zu richten. Für Startups kann es wiederum sehr spannend sein einen Partner zu haben, der Jahrzehnte lange Erfahrungen am Markt hat. Große Unternehmen bieten oft stabile Managementstrukturen und Ressourcen, wie beispielsweise Geld und Personal, und ermöglichen damit einen Zugang zum Markt.

Wie können beide Seiten die Risiken minimieren?

Risikominimierung heißt zu wissen, dass Startups aus einer ganz anderen Welt kommen als Unternehmen. Der wichtigste Risikominimierungsansatz ist, die zwei Welten zu verstehen. Dem Startup muss klar sein, dass Entscheidungsprozesse in großen Unternehmen, gerade in Konzernen, sehr lange dauern können. Ein halbes Jahr ist für einen Konzern gar nichts, für ein Startup entscheidet dies oft über Sein oder Nicht-Sein. Ganz wichtig ist, dass die Erwartungen auf beiden Seiten im Vorfeld gut abgeklärt werden und eine Partnerschaft auf Augenhöhe stattfindet. Das kleine, noch fragile Speedboot darf vom Supertanker nicht untergebuttert werden.

Werner Wutscher u.a. im Video-Interview:

Gibt es eine Faustregel für die Höhe einer Beteiligung?

Ein Unternehmen ist per Definition ein strategischer Partner. Das bedeutet, es hat nicht nur Interesse am Finanzerfolg, sondern will auch über das Geschäftsmodell, das Unternehmertum oder die Kultur direkt lernen. Hier muss sich das Startup dessen bewusst sein, dass ein strategischer Partner auch eine größere Herausforderung ist als ein Finanzinvestor, welcher am Startup verdienen möchte. Es ist ganz wichtig, alle Ziele vor der Beteiligung zu hinterfragen, ansonsten wacht man auf wie in einer schlechten Ehe, in der das Unternehmen unter Umständen das Startup übernehmen will. Das kann am Ende des Tages in Form eines Exits okay sein, aber nicht in einer frühen Phase.

Was muss ein Unternehmen mitbringen, damit es für ein Startup einen Nutzen hat?

Es braucht Offenheit und die Fähigkeit und Bereitschaft zu kooperieren und ein Mindestausmaß an Ressourcen. Sich auf ein Startup einzulassen bedeutet, sich auf etwas Neues einzulassen und ausgetretene Pfade zu verlassen. Dies ist als Chance zu betrachten und nicht als eine Belastung zu sehen.

Welche positiven Beispiele, wo Partnerschaften zwischen etablierten Unternehmen und Startups sehr gut funktioniert haben, gibt es?

Da fallen mir ganz schnell Philips & Holo Light sowie Bipa & Veloce ein.

→ Zur Website von New Venture Scouting

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(c) pollak

Die ViennaUP 2024 steht in ihren Startlöchern und damit auch der Connect Day 24, der auch dieses Jahr traditionsgemäß als größte Networking-Veranstaltung des Startup-Festivals am 4. Juni in Wien über die Bühne gehen wird. Zur Größenordnung: Letztes Jahr zählte der Connect Day über 1000 Teilnehmer:innen – darunter 200 Investor:innen. Zudem gab es unter den teilnehmenden Startups, Corporates und Investor:innen über 1500 Matchmaking-Meetings (brutkasten berichtete).

Und auch für dieses Jahr bietet die Austria Wirtschaftsservice GmbH (aws) als Veranstalterin wieder ein umfangreiches Rahmenprogramm, um Startups, Investor:innen und Corporates sowie KMU miteinander zu vernetzen. Im Zentrum stehen unterschiedlichste Formate, die ein qualitativ hochwertiges Matchmaking unter den Teilnehmer:innen ermöglichen.

Der Corporate Reverse Pitch

Traditionsgemäß ist der Corporate Reverse Pitch im Rahmen des Connect Day ein starker Anziehungspunkt für viele Teilnehmer:innen. Das Format wird bereits seit sechs Jahren umgesetzt und hat zahlreiche erfolgreiche Kooperationsprojekte zwischen Startups und Unternehmen initiiert.

Das Besondere: Startups und Corporates begegnen sich durch dieses einzigartige Format auf Augenhöhe. Moritz Weinhofer von aws connect Industry-Startup.Net erläutert den Ablauf: “Beim Corporate-Reverse Pitch tauschen wir die Rollen. Normalerweise präsentieren Startups ihre Company und Lösungen. Beim Corporate-Reverse Pitch hingegen müssen Corporates ihre Lösungen präsentieren, nach denen sie suchen. Im Idealfall entsteht daraus eine Kooperation mit einem Startup”.

So pitchten in den vergangenen Jahren bekannte Unternehmen wie KTM, Hutchison Drei Austria und auch internationale Unternehmen wie SAAB ihre gesuchten Innovationslösungen. Der Corporate Reverse Pitch wird in diesem Jahr von ABA, aws connect Industry-StartUp.Net and EIT Manufacturing ermöglicht.

Zudem tragen zahlreiche weitere Partner zum Connect Day bei. Einer von ihnen ist die Erste Bank. Emanuel Bröderbauer, Head of Marketing Gründer & SME bei der Erste Bank, hebt die Bedeutung der Vernetzung von Corporates, Startups und Investor:innen für den Wirtschaftsstandort Österreich hervor: “Damit Österreich nicht den Anschluss an die großen Wirtschaftsnationen bei der Bewältigung aktueller und zukünftiger Herausforderungen verliert, bedarf es der Stärken etablierter Unternehmen, Startups und Investor:innen. Der Connect Day hilft, diese Kräfte zu bündeln.” Und er merkt an: “Der Connect Day ist eine Veranstaltung mit Mehrwert und daher sind wir als Erste Bank auch heuer wieder gerne als Partner dabei.”

Internationale Startups am Connect Day und B2B-Matchmaking

Neben der Begegnung auf Augenhöhe zeichnet sich Connect Day auch durch seine internationale Ausrichtung aus. So werden am 4. Juni neben heimischen Startups auch zahlreiche internationale Startups ihre Lösungen pitchen. Darunter befinden sich beispielsweise auch Startups aus asiatischen Märkten, die über das GO AUSTRIA Programm des Global Incubator Network (GIN) nach Österreich gebracht werden. Somit erhalten Corporates, Investor:innen und KMU auch einen Überblick über verschiedene Lösungen, die über den “Tellerrand Österreich” hinausreichen.

(c) pollak

Damit Startups, Investor:innen sowie Corporates und KMU Kooperationsmöglichkeiten möglichst effektiv ausloten können, findet auch in diesem Jahr wieder B2B-Matchmaking statt. Neben dem 1:1 On-site-Matchmaking, das pro Session 15 Minuten dauert, bietet die Austria Wirtschaftsservice (aws) auch ein Long-Term-Matchmaking an. So können Teilnehmer:innen sogar nach der Veranstaltung weiter mit Personen in Kontakt treten, die sie eventuell verpasst haben. Das B2B-Matchmaking wird von Enterprise Europe Network und aws Connect ermöglicht.

Zudem findet am 4. Juni auch eine Afterparty statt, die ebenfalls zum Networking genutzt werden kann und von Green Tech Valley Cluster sowie aws Connect gehosted wird.


Tipp: Für das On-Site-Matchmaking bedarf es einer Vorbereitung, um am Event-Tag möglichst viele Kooperationsmöglichkeiten auszuloten. Die Veranstalter bieten hierfür einen übersichtlichen Leitfaden mit allen wichtigen Informationen. Zudem wird den Teilnehmer:innen empfohlen, vorab die b2match-App herunterzuladen, die für iOS und Android zur Verfügung steht.


Wer kann am Connect Day teilnehmen?

Die Zulassung zur Teilnahme am Connect Day 24 steht laut Veranstalter allen offen, die an einer Zusammenarbeit zwischen Startups und Unternehmen interessiert sind. Es gibt jedoch auch gewisse Kriterien zu erfüllen. Der Veranstalter stellt so sicher, dass ein hochwertiges Matchmaking unter den Teilnehmer:innen stattfindet. Hier ein kurzer Überblick, worauf insbesondere Startups und Corporates/KMU achten müssen:

  • Startups dürfen nicht älter als sechs Jahre sein und über maximal 250 Mitarbeiter:innen verfügen. Zudem sollen sie mindestens einen Prototypen oder ein MVP vorweisen, das skalierbar ist. Startups, die sich für ein Matchmaking mit Investoren bewerben, werden von einer Jury gescreent.
  • Corporates/KMU müssen auf der Suche nach innovativen Produkten und Dienstleistungen sein. Zudem müssen sie die Bereitschaft mitbringen, mit Startups zusammenzuarbeiten. Dazu zählen etwa Pilotprojekte, gemeinsame Forschung und Entwicklung, aber auch Vertriebspartnerschaften.

+++ Hier findet ihr alle Voraussetzung für die Anmeldung zum Connect Day – Jetzt anmelden und vom Matchmaking profitieren +++

Tipp der Redaktion: Von aws Connect ganzjährig profitieren

Der Connect Day zeigt die Kollaboration der Ökosystem-Player untereinander und auch die Networking-Expertisen, besonders von aws Connect. Die Austria Wirtschaftsservice GmbH bietet mit den aws Connect Programmen ganzjährig ihre Matching-Services für Kooperationen, Investments und Internationalisierung an.

Auf der Online-Plattform sind aktuell rund 3200 Startups, KMU, Corporates, Investor:innen und Forschungseinrichtungen gelistet. Seit dem Start wurden so über 470 Kooperationen und Investments vermittelt.

Zu den vielfältigen Vernetzungsmöglichkeiten zählt übrigens auch der aws KI-Marktplatz. Hier treffen sich Unternehmen und Forschungseinrichtungen, die KI anbieten, mit Unternehmen, die KI für die Umsetzung ihrer Zukunftsprojekte einsetzen wollen.

+++ Jetzt für aws Connect anmelden und vom Matchmaking profitieren +++

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