16.12.2015

Warum Werbeartikel wichtig für Startups sind

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Werbeartikel sind ein wichtiges Marketinginstrument für Startups. (c) djama - fotolia

Kugelschreiber, Feuerzeuge oder sonstige kleine Goodies, die mit dem Firmenlogo gebrandet sind, wer kennt sie nicht. Aus dem Marketinginstrument “Werbeartikel” kann jedoch mehr herausgeholt werden als man denkt.

Gemeinsam mit dem Präsident des “Verbands österreichischer Werbemittelhändler” (VÖW) Konrad Godec hat der Brutkasten 7 Tipps zusammengestellt.

1. Welche Werbeartikel sind für Startups wichtig

Die eingesetzten Werbeartikel müssen zur angebotenen Dienstleistung bzw. Ware passen und die Corporate Identity widerspiegeln. Bietet ein Startup IT-Dienstleistungen an, wäre ein gebrandeter USB-Stick anzudenken. Wichtig ist auch, dass das Produkt einer gewissen Qualität entspricht. Wer sich über ein kaputtes Give-away ärgert, behält das im Hinterkopf. Auch wenn es gratis war. Nur wenn Werbeartikel halten was sie versprechen wirken sie.

2. Wie wirken Werbeartikel

Im Gegensatz zur klassischen Werbung – egal ob Print, TV oder Radio – ist der Werbeartikel haptisch erlebbar. Kugelschreiber, Schlüsselanhänger und Co. sind im Marketing-Mix unverzichtbar aber auch unschlagbar. Vereinfacht gesagt: Alles, was Menschen angreifen und weiter verwenden können, begreifen sie schneller und behalten es länger im Kopf.

3. Worauf muss bei Werbeartikel geachtet werden

Das Wichtigste ist, dass sich ein Experte um den passenden Werbeartikel kümmert. Es gibt in dieser Branche genug schwarze Schafe, die nur auf den eigenen Profit aus sind. Unternehmensgründer sollten sich einen zertifizierten Werbemittelhändler ins Boot holen. Dort liegt vom ersten Beratungsgespräch über die Ideenfindung bis hin zur Veredelung alles in einer Hand. Umweltaspekte und “fair-trade” sind Punkte, die für seriöse Händler sprechen.

VÖW-Präsident Konrad Godec gibt Tipps zu Werbeartikeln
VÖW-Präsident Konrad Godec gibt Tipps zu Werbeartikeln. (c) Maria Usslar

4. In welcher Gründungsphase sollen Werbeartikel eingesetzt werden

Es gibt unzählige Werbeartikel, die sich mit einem guten Preis-Leistungsverhältnis dafür eignen an Bekanntheitsgrad zu gewinnen. Kugelschreiber, Feuerzeuge oder Sonnenbrillen können vergleichsweise günstig in großen Massen und unter fairen Bedingungen produziert und verteilt werden. Im zweiten Schwung sollten die Werbeartikel so gewählt sein, dass sie einen direkten Bezug zum eigenen Produkt herstellen oder so „anders“ sind  dass sie in den Köpfen bleiben.

5. Welche Eigenschaften sollte ein Werbeartikel haben

Der perfekte Werbeartikel sollte nützlich sein, wenn möglich im Alltag eingesetzt werden können und das Startup einzigartig machen. Fragen Sie bei Freunden oder Familie nach, welches Give-away sie sich von Ihnen wünschen würden. Der Blick von außen lenkt manchmal in ganz neue Bahnen. Ebenfalls wichtig: Was macht die direkte Konkurrenz? Hebe ich mich mit meinen Werbeartikeln ab oder schwimme ich im selben Fahrwasser?

6. Was gilt es zu vermeiden

Wer glaubt, ohne Beratung von einem zertifizierten Händler, im Internet dieselbe Qualität zu bekommen, der irrt. Egal, wie niedrig oder hoch das vorhandene Budget ist, es findet sich definitiv ein passendes und qualitativ-hochwertiges Produkt. Es ist ja auch nicht jedes Produkt für jede Firma geeignet. Wenn ein IT-Unternehmen Heizkörperschlüssel verteilt, werden sich wohl viele darüber wundern, da ein nötiger Zusammenhang zwischen Give-away und Firma fehlt.

7. Kostenpunkt

Ab einer gewissen Bestellmenge sind Werbeartikel ab 0,10 Euro pro Stück zu haben. Bei der Planung sollte immer das gesamte Budget, und nicht der Stückpreis im Mittelpunkt stehen. Es ist kontraproduktiv billig hergestellte Produkte zu verteilen, die das gewünschte Ziel nicht erreichen. In dem Fall ist es sinnvoller die Auflage zu verringern. Dann wird das Budget eingehalten und es werden Produkte verteilt, die der Beschenkte auch benutzt. Werbeartikel werden so auch zum Imageträger.

Preisbeispiele aus der Praxis (Stückzahl):
Kugelschreiber ab 0,25 Euro
Metallschlüsselanhänger ab 0,50 Euro

Wissenschaftlicher Beleg für Werbeartikel

Eine aktuelle Studie des Institute for Marketing & Consumer Research (m.core) der Wirtschaftsuniversität Wien besagt: In einem wissenschaftlichen Versuch wurden Werbeartikel gemeinsam mit Plakaten eingesetzt. Die Ergebnisse waren eindeutig: Jeder Teilnehmer konnte sich nach dem Experiment an die Marke erinnern bzw. stufte die Marke als positiv ein.

 

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Rechtsanwalt Christian Nordberg | (c) Nordberg

Mitten in der österreichischen Startup-Szene sorgte das Quantencomputing-Unternehmen ParityQC im April diesen Jahres für Aufsehen: Das Unternehmen rund um Wolfgang Lechner und Magdalena Hauser sicherte sich ein Investment der B&C Innovation Investments GmbH, die mit einem nicht genannten Betrag beim Spin-off einstieg. Laut einer Aussendung der Uni Innsbruck und der Österreichische Akademie der Wissenschaften erreichte ParityQC eine Bewertung vergleichbar mit US-börsennotierten Quantenunternehmen. Diese Bewertungen bewegten sich zum damaligen Zeitpunkt meist im niedrigen neunstelligen Bereich. (brutkasten berichtete).

Aber wie läuft ein solcher Deal ab, insbesondere wenn es um hochsensible Technologien wie Quantencomputing geht? brutkasten hatte die Gelegenheit, mit Christian Nordberg, dem Rechtsanwalt, der die Transaktion rechtlich begleitet hat, zu sprechen. Nordberg liefert Einblicke in die Dynamik einer solchen Finanzierung, die Rolle der IP-Rechte und die rechtlichen Rahmenbedingungen. Zudem liefert Nordberg auch Tipps für Startups, die sich in einer Finanzierungsrunde befinden.

Die Ausgangslage im Fall von ParityQC

Das 2019 gegründete Unternehmen ParityQC hat sich in kürzester Zeit einen Namen in der internationalen Quantencomputing-Szene gemacht. Die Gründer Wolfgang Lechner und Magdalena Hauser entwickelten ein einzigartiges Architekturmodell für Quantencomputer, das speziell auf Optimierungsprobleme ausgerichtet ist. Diese Technologie ist in der Lage, komplexe Probleme schneller und effizienter zu lösen als herkömmliche Systeme – ein entscheidender Vorteil in Bereichen wie Logistik, Energienetzwerken und Finanzmärkten.

Anders als viele Startups, die oft Jahre brauchen, um profitabel zu werden, hatte ParityQC in der Phase der Finanzierungsrunde bereits eine starke finanzielle Basis. Dank renommierten Kunden wie NEC ist das Unternehmen nach eigenen Angaben seit 2023 profitabel – eine Seltenheit in der Quantenbranche (brutkasten berichtete).

“Ein Unternehmen wie ParityQC, das bereits operativ erfolgreich ist, hat natürlich eine viel bessere Verhandlungsposition gegenüber Investoren als ein Startup in der Frühphase, das dringend Kapital benötigt,“ erklärt Nordberg. Die Profitabilität und die bereits bestehende Kundenbasis gaben dem Unternehmen eine gewisse Unabhängigkeit und Verhandlungsmacht.

Die Bedeutung von IP-Rechten

In der hochspezialisierten Welt des Quantencomputings kommen rechtliche Herausforderungen, wie die Bewertung und Absicherung geistigen Eigentums, besonders stark zum Tragen. Bei einer Due-Diligence-Prüfung wird das gesamte Unternehmen auf Herz und Nieren geprüft – von den finanziellen Aspekten über das Geschäftsmodell bis hin zu den IP-Rechten.

Nordberg erklärt: „Für den Investor steht die Frage im Vordergrund, wie gut die einzigartigen Technologien von ParityQC rechtlich geschützt und risikominimiert werden können.“ IP-Rechte, insbesondere bei einer technologischen Innovation, die wie bei ParityQC eine Zukunftsbranche vorantreibt, sind ein entscheidender Faktor, um das Investment langfristig abzusichern.

In diesem Fall wurde ein technischer Berater hinzugezogen, der die Patente und Technologien im Detail analysierte. Neben dem rechtlichen Schutz ist es hier wichtig, dass der Inhalt und die Funktionsweise der Technologie verstanden werden. “Bei Quantencomputing war das auch für uns als Kanzlei eine besondere Herausforderung, da es sich um hochkomplexe technologische Entwicklungen handelt”, so Nordberg.

Weit mehr als reine Paragraphen

Die Rechtsberatung spielte in der Verhandlungsphase von ParityQC eine zentrale Rolle. Neben der Prüfung der rechtlichen Aspekte war es für Nordberg und sein Team essenziell, das Unternehmen durch die Verhandlungen zu begleiten und strategisch zu beraten. Der Unterschied zu größeren Unternehmen besteht oft darin, dass Startups keine eigenen Rechtsabteilungen oder Corporate-Strukturen besitzen. “Bei ParityQC war das zwar nicht der Fall, Startups in der Frühphase benötigen allerdings oft nicht nur rechtliche, sondern auch strukturelle Unterstützung, um den Anforderungen von Investoren gerecht zu werden“, betont Nordberg.

Die Anforderung an den Rechtsberater ist nicht nur eine klassische Rechtsberatung zu liefern, sondern auch ein Verständnis für unternehmerische Abläufe mitzubringen. “Wenn Startups Unterstützung bei Verhandlungen benötigen, dann geht es häufig auch darum, die Verhandlungsposition zu stärken und sicherzustellen, dass das Startup langfristig von der Partnerschaft mit dem Investor profitiert,“ erklärt Nordberg.

Ein zusätzlicher, oft unterschätzter Aspekt sind dabei die vertraglichen Feinheiten, die sich aus der Investmentrunde ergeben. Hierzu zählt etwa der Gesellschaftsvertrag, der neu aufgesetzt wird, um Investoren Mitsprache- und Vetorechte einzuräumen, ohne dabei die Gründungsgesellschaften in ihrer zukünftigen Geschäftsentwicklung zu stark einzuschränken.

Tipps für Startups in Finanzierungsphasen

Nordberg gibt zudem auch Ratschläge für Startups, die sich in einer Finanzierungsphase befinden. „Investoren wollen sehen, dass ein Startup eine gewisse Struktur aufweist, da dies Vertrauen schafft“, betont er. Dabei gehe es keinesfalls darum, die Atmosphäre eines Konzerns zu simulieren, sondern vielmehr darum, grundlegende Prozesse und Abläufe klar zu definieren. “Wenn ein Startup strukturiert auftritt und den genauen Finanzierungsbedarf kennt, zeigt das den Investoren, dass sie es mit einer professionellen Organisation zu tun haben,“ so Nordberg.

Ein weiterer Tipp des erfahrenen Anwalts betrifft die Wahl des Investors. Hier sollten Gründer:innen darauf achten, dass der Investor zur Unternehmenskultur und den Zielen passt. Neben dem finanziellen Beitrag sind es oft die Netzwerke, Branchenkenntnisse und die Unterstützung bei der Weiterentwicklung des Produkts oder der Dienstleistung, die ein Investor bieten kann. “Ein Startup sollte sich gut überlegen, ob der Investor lediglich Kapital bereitstellt oder auch strategischen Mehrwert bringt,“ erklärt Nordberg.

Arbeit mit Startups erfordert Dynamik und Flexibität

Nordberg teilt zudem auch seine persönlichen Learnings. Für Rechtsanwälte, die sich mit Startup-Beratung beschäftigen, bringt diese Arbeit eine besondere Dynamik und Flexibilität mit sich. Die oft noch jungen Gründer:innen sind stark auf die Entwicklung ihrer Produkte und Ideen fokussiert, und Rechtsberatung muss daher effizient und verständlich sein. „Die Gründer haben selten die Zeit und Kapazität, sich in komplexe juristische Details einzuarbeiten. Da ist es unsere Aufgabe, sie praxisnah und lösungsorientiert zu unterstützen,“ sagt Nordberg.

Abschließend betont Nordberg, dass es für die österreichische Gründerszene ein positives Signal sei, dass ein so komplexes Thema wie Quantencomputing in Österreich erfolgreich im Zuge einer Eigenkapitalrunde finanziert werden konnte. Der Anwalt ist überzeugt, dass derartige Deals dazu beitragen, den Innovationsstandort Österreich zu stärken. Mit seiner Kanzlei sieht er sich gut aufgestellt, um weiteren Startups den Weg durch die komplexe Welt der Investorengespräche zu ebnen – eine Rolle, die in einer wachsenden Startup-Landschaft immer wichtiger wird.


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