04.07.2016

Wenn Gründer Urlaub machen

Im Juli bricht für viele Menschen die lang ersehnte Urlaubszeit an. Einfach die Sachen packen und wegfahren - das ist für Startup-Gründer aber oft nicht leicht. Philipp Weritz von Help don't talk erzählt im Brutkasten-Gespräch, wie es trotzdem funktionieren kann und warum die Firma dennoch immer im Hinterkopf bleibt.
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(c) aquar - fotolia.com: Gründer haben oft auch im Urlaub das Handy immer dabei.

Als Startup-Gründer fühlt man sich oft so wie ein frisch gebackener Elternteil. Die Vorstellung, sein Kind, also das Startup, alleine zu lassen, ist kaum aushaltbar. Schrecklich der Gedanke, was während der Abwesenheit alles passieren könnte. Und was, wenn bei der Rückkehr das vorher so mühsam Aufgebaute im Argen liegt?

Wie alle jungen Eltern manchmal eine Auszeit von ihren Kindern brauchen, muss auch ein Startup-Gründer einmal Urlaub machen – wenn es noch so schwer fällt. Niemand kann schließlich jahrelang durcharbeiten, ohne einen Leistungsabfall zu provozieren. Das musste auch Philipp Weritz feststellen. Die Gründungsphase seines Startups Help don’t talk verlangte dem Studenten einiges ab. Monatelang arbeitete er mindestens sechs Tage in der Woche. Für Geschäftspartner und Team wollte er rund um die Uhr erreichbar sein. „Aber dann habe ich gemerkt, wenn ich so weiter mache, werde ich verrückt“, sagt Weritz. „Irgendwann musst du mal weg. Sonst wirst du mit der Zeit auch betriebsblind.“
Er beschloss, seinem Startup eine knappe Woche lang den Rücken zu kehren. Weit weg fahren wollte er aber nicht, also ging es in die Steiermark. „Aber es ist sehr wichtig, dass man auch einmal räumliche Distanz bekommt. Etwas anderes zu sehen tut sehr gut und ist sehr wertvoll“, sagt der gebürtige Kärtner.

Die Firma immer im Hinterkopf

„Wir steckten damals mitten in der Gründungsphase, da war es besonders schwer, einmal weg zu sein“, erzählt der 25-Jährige. „Allerdings war es gerade so eine Phase, in der der Programmierer einmal programmieren musste, und ich sowieso nicht viel hätte tun können.“ Vollkommen entspannen konnte er dennoch auch auf Urlaub nicht. Die Gedanken an das Unternehmen blieben im Hinterkopf, immer wieder dachte er „Okay, was könnte jetzt passiert sein?“

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So wie Weritz geht es vielen Gründern. Im jungen Unternehmen steckt viel Arbeit und auch vergleichsweise viel Kapital, da fällt es schwer, einmal richtig abzuschalten. Hinzu kommt die Verantwortung gegenüber dem Team.

„Du kannst und willst dann nicht einfach sieben Tage lang dein Handy nicht anschauen“, sagt Weritz. Er selbst entschied sich, während seiner Urlaubswoche eine halbe Stunde pro Tag für die Arbeit einzuplanen. Eine Lösung, mit der auch seine Freundin, die ihn begleitete, leben konnte.

Vorbereitungen erleichtern das Entspannen

Anderen Gründern empfiehlt Weritz, einige Vorbereitungen zu treffen, um möglichst entspannt auf Urlaub fahren zu können: „Man sollte im Vorhinein kommunizieren, dass man in der Zeit weniger erreichbar sein wird“, rät er. „Und man muss das Team richtig instruieren, also einen Aktionsplan aufstellen.“

Alle Eventualitäten kann niemand voraussehen, damit müssen sich Gründer langfristig abfinden. Gänzlich auf den Urlaub zu verzichten, kann in jedem Fall noch negativere Auswirkungen haben, als ein junges Unternehmen ein paar Tage alleine zu lassen. Denn irgendwann muss auch einmal Kraft getankt werden, um neue Produktivität zu schaffen.

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Doris Lippert | (c) VÖSI/Luiza Puiu

Doris Lippert übernimmt das Ruder beim Verband Österreichischer Software Innovationen (VÖSI). Die 36-jährige Managerin von Microsoft Österreich tritt die Nachfolge von Klaus Veselko an, der freiwillig zurücktritt, dem Vorstand aber weiterhin erhalten bleibt.

Lippert, die bereits als Vizepräsidentin des VÖSI tätig war, bringt langjährige IT-Erfahrung mit. Ihr Fokus liegt auf Bildung und Frauenförderung in der Technologie-Branche – ein Thema, das sie auch als Botschafterin des Frauennetzwerks WOMENinICT vorantreibt.

Neue Vizepräsidenten und der Blick auf 2025

Unterstützt wird Lippert von den neuen Vizepräsidenten Peter Lieber (Sparx Systems) und Gerald Bader (Eviden). Weitere Vorstandsmitglieder sind Klaus Veselko (TÜV SÜD), Gerlinde Macho (MP2 IT Solutions), Heinz Tuma (InfraSoft) und Armin Skoff (ACP).

In Hinblick auf die Herausforderungen des Jahres 2025 – darunter geopolitische Veränderungen und der Druck auf produzierende Unternehmen – möchte Lippert auf Digitalisierung als Schlüssel zur Stärkung des Wirtschaftsstandorts Österreich setzen.

„Technologie wird entscheidend sein, um die Wirtschaftslage zu verbessern. Vor allem die fortschreitende Entwicklung von Künstlicher Intelligenz wird die Softwarebranche revolutionieren“, so Lippert. Der VÖSI soll dabei als Plattform für Vernetzung, Austausch und verantwortungsvolle Innovation dienen. Und sie merkt an: “Software beeinflusst Industrie, Bildung, Gesundheit und den öffentlichen Sektor zunehmend. Es liegt an uns, Lösungen zu schaffen, die nachhaltig wirken und das Leben der Menschen verbessern“, so Lippert.


Tipp der Redaktion: Doris Lippert bei No Hype KI

Doris Lippert ist auch in der ersten Folge der neuen brutkasten-Serie No Hype KI zu sehen. Unter anderem diskutiert sie mit Thomas Steirer von Nagarro, wo die österreichische Wirtschaft bei künstlicher Intelligenz steht.

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