29.05.2018

Welser Startup Nogis: Zu hohe Nachfrage für “Nicht-Fernseher”

Startup-Portrait. Das Welser Startup Nogis wurde von Andreas Hackl und Thomas Höffinger zu einem Zweck gegründet. Und der steckt bereits im Namen: Mit ihrem Nogis One-Monitor sagen die Gründer Nein zur Rundfunkgebühr. Oder kurz: No GIS.
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Nogis
(C) Nogis - Thomas Höffinger und Andreas Hackl ermöglichen mit Nogis One GIS-freies Fernsehen.

“Die Idee zum Nogis One entstand aufgrund unterschiedlicher Auffassungen zum Thema Rundfunkgebühren. Da wir selbst nur mehr über Amazon Prime, Netflix und andere Streaming-Diensten schauten, waren wir der Meinung nicht für etwas bezahlen zu müssen, das wir nicht nutzten. Die GIS sah das allerdings anders, da schon das Bereithalten eines Empfangsgerätes (Fernseher mit Tuner) ausreicht, um gebührenpflichtig zu sein”, erklärt Thomas Höffinger im Gespräch mit dem Brutkasten. Gemeinsam mit Andreas Hackl gründete er das Startup Nogis. Beim Produkt, Nogis One, handelt es sich um einen Monitor, der in den Größen 43, 55 und 65 Zoll (ab August verfügbar) zu erstehen ist. Die Preise variieren dabei zwischen 450 und 850 Euro.

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Nogis: “Hallo, ich bin’s. Kein Fernseher”

Das besondere an diesem Produkt ist, dass das Empfangsgerät mit zwei bis vier HDMI- und zwei USB-Anschlüssen ausgestattet ist, dafür aber über keinen Antenneneingang und Tuner verfügt. “Er schaut aus wie ein ganz normaler Fernseher, hat auch eine Fernbedienung und interne Lautsprecher, wie ein normales TV-Gerät. Aber es ist kein Fernseher. Da wir die Rundfunktechnologien weggelassen haben, ist unser Nogis One nach dem österreichischen Gesetz ein Monitor und somit nicht GIS-pflichtig”, erklärt Höffinger das Schlupfloch, dass sein Partner und er ausgemacht haben. Das Gerät ist fähig, Internet-Fernsehen über Computer, per TV-Stick, Spielkonsole oder Blu-Ray-Player abzuspielen.

Bezug auf Urteil des Verwaltungsgerichtshofs

Laut den Gründern haben sich die (TV-)Zeiten geändert. “Viele Menschen in Österreich gestalten sich ihr Fernsehprogramm selbst und schauen ausschließlich übers Internet. Obwohl diese Leute keinen Rundfunk mehr nutzen, müssen sie trotzdem weiterhin die Rundfunkgebühren von rund 300 Euro im Jahr bezahlen, da für die GIS jeder herkömmliche Fernseher ein Rundfunkempfangsgerät darstellt”, sagt Höffinger. Die Unternehmer beziehen sich bei ihrem Vorhaben auf ein Urteil des Verwaltungsgerichtshofs vom Juli 2015, wonach TV-Empfang über Internet-Streaming nicht gebührenpflichtig sei. So entstand Nogis.

Werbung drosseln, weil Nachfrage zu hoch

Andreas Hackl und Thomas Höffinger kennen einander seit 20 Jahren. Hackl betreibt gemeinsam mit seinem Vater einen Baustoffhandel. Höffinger und dessen Schwester leiten ein Logistikunternehmen. 2017 gründeten sie gemeinsam Nogis. Das eigenfinanzierte Unternehmen plagte sich am Anfang mit der Hürde einen “geeigneten, vertrauenswürdigen Produzenten” zu finden, der die Geräte in kleinen Stückzahlen produziert, wie Höffinger sagt. Im September des Vorjahres kamen dann die ersten Monitore aus China an und kaum drei Monate später waren rund 400 Exemplare verkauft. Aktuell fanden laut Höffinger insgesamt rund 1.000 Nogis One-Geräte Besitzer. “Wir müssen laufend nachbestellen. Und sogar die Werbung etwas drosseln, da wir die Monitore nicht auf Lager haben. Wir wachsen organisch und das dauert etwas”, lässt Höffinger wissen.

Nogis One wird hauptsächlich über Social Media-Kanäle beworben. “Genau dort findet sich unsere Zielgruppe”, sagt Höffinger, “aber unser langfristiges Ziel ist es, unsere Marke in Österreich zu etablieren und auch verstärkt im Fachhandel vertreten zu sein”.


⇒ Hier geht’s zur Homepage des GIS-freien Monitors

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Mit dem WhatAVenture-Framework führe man eine “360-Grad-Validierung” durch, um Machbarkeit und Wirtschaftlichkeit zu überprüfen und technologischen Fortschritt in marktfähige Geschäftsmodelle zu übersetzen. “Wir kennen und verstehen die Denkweise von Ingenieuren und ergänzen diese mit unserem Expertennetzwerk und Marktverständnis”, so Horn. Man habe in der Vergangenheit bereits erfolgreich mit akademischen Forschungs- und Startup-Programmen zusammengearbeitet.

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CERN habe WhatAVenture aufgrund dieser umfassenden Erfahrung als CVC-Partner ausgewählt, heißt es in einer Aussendung. “Wir erkennen das enorme Potenzial unserer Technologien in Deep-Tech-Bereichen wie Energie oder Robotik, und unsere Partnerschaft mit WhatAVenture wird uns dabei helfen, dieses Potenzial zu verwirklichen. Mit ihrer umfassenden Erfahrung in der Frühphasenvalidierung und im Bereich von Startups in der Frühphase haben wir in WhatAVenture den idealen Partner für diese Kooperation gefunden”, sagt dazu Linn Kretzschmar vom CERN.

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