27.03.2024
HR-STARTUP

WeJobbr: Wiener HR-Startup will die Studi-Jobplattform werden

WeJobbr bringt junge Menschen am Beginn ihres Arbeitslebens mit Unternehmen zusammen. Dabei setzt das Wiener Startup rund zwei Millionen Euro im Jahr um.
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Geschäftsführer Thomas Voraberger (c) WeJobbr
Geschäftsführer Thomas Voraberger (c) WeJobbr

Das Wiener Startup WeJobbr bringt Unternehmen und Menschen, die auf der Suche nach einem Nebenjob sind, zusammen. Besonderer Fokus liegt dabei auf Studierenden. Die Idee für eine Jobplattform für Student:innen hatte CEO und Co-Founder Thomas Voraberger aufgrund persönlicher Erlebnisse: „Die eigenen Erfahrungen in unzähligen Nebenjobs haben mir gezeigt, dass es eine smarte Lösung für Studierende und Unternehmen geben muss.“

Entstanden ist WeJobbr noch als Uniprojekt der beiden Brüder Thomas und Andreas Voraberger im Jahr 2018 in Graz. Mit der Pandemie wurde die Unternehmung erst einmal pausiert. Mit einem Umzug nach Wien wurde dann im Jahr 2022 die WeJobbr GmbH gegründet. Während Thomas Voraberger sich um die Geschäftsführung kümmert, ist sein Bruder Andreas Voraberger für die IT verantwortlich.

Bewertung von drei Millionen Euro

Gemeinsam haben die beiden größtenteils Eigenmittel in das Unternehmen gesteckt. Lediglich 7,5 Prozent der Firmenanteile wurden an Einzelinvestor:innen verkauft. Dabei erreichte WeJobbr nach Angaben von Thomas Voraberger eine Bewertung von drei Millionen Euro. Neue Investments sucht das Startup aber aktuell nicht. „Wir sind momentan Cashflow positiv und wollen uns auf ein gesundes und nachhaltiges Wachstum konzentrieren“, so Thomas Voraberger zum brutkasten.

WeJobbr hat zum aktuellen Zeitpunkt rund 10.000 Studierende für sich gewinnen können und arbeitet mit Unternehmen wie beispielsweise Deichmann zusammen. Geld verdient WeJobbr durch die Vermittlung von Arbeitskräften und Unternehmen. Momentan liegt der Jahresumsatz des Wiener Startups bei rund zwei Millionen Euro.

WeJobbr nutzt KI zur Vermittlung von Jobs

WeJobbr biete nach einem kurzen Anmeldeverfahren personalisierte Jobvorschläge basierend auf den angegebenen Fähigkeiten, Interessen und Zeitplänen. Die Plattform möchte Studierenden die Möglichkeit bieten, österreichweit Nebenjobs anzunehmen. Als Basis für die Vermittlung von Arbeitssuchenden und Unternehmen dient ein smarter Recruitingprozess und ein KI-gestütztes Infosystem. Damit übernimmt WeJobbr auch administrative Aufgaben wie beispielsweise die Anmeldung bei der ÖGK, Personalverrechnung oder ähnliches.

Für Unternehmen bietet WeJobbr die Möglichkeit, kurzfristig und einfach Personal anzufragen. Dies kann von spontanen Aufträgen bis hin zu Saisonspitzen von Vorteil sein. Für Jobsuchende liegt der Mehrwert darin, unverbindlich Geld zu verdienen und den Arbeitsaufwand an das Studium flexibel anzupassen.

Erste Anlaufstelle für junge Menschen am Jobmarkt

Mit dem zehnköpfigen Team möchte Voraberger allerdings noch mehr erreichen. „Mittelfristig wollen wir in Österreich die Jobplattform für junge Menschen werden. Angefangen mit Menschen, die mit 16 Jahren neben der Schule die ersten Erfahrungen sammeln wollen, bis hin zu Student:innen, die nach der Universität den ersten Vollzeitjob annehmen möchten“, sagt Voraberger zum brutkasten. Langfristig sieht er auch Potenzial in anderen Ländern, konkrete Gedanken über eine Expansion gibt es allerdings noch nicht.

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Benefits, Home-Office
(c) GrECo - Joachim Schuller, Competence Center Manager Health and Benefits GrECo.

Es herrscht eine Zeit im Arbeitswesen, in der sich sehr viele Personen mit der Zukunft und davon ausgehend mit Benefits von Unternehmen beschäftigen. Dabei steht vor allem die betriebliche Vorsorge hoch im Kurs. Neun von zehn Befragte finden eine Pensionsvorsorge (91 Prozent), eine private Krankenversicherung (90 Prozent) oder steuerfreie Zukunftsleistungen wie lohnsteuerfreie betriebliche Vorsorge (89 Prozent) bei der Jobsuche besonders attraktiv. Das zeigt die aktuelle “Health & Benefits Studie” des Versicherungsunternehmens GrECo, die sowohl die Arbeitnehmer:innen- als auch die Arbeitgeberseite befragt hat.

Benefits: Anforderungen an Jobs steigen

Die unternehmenseigene Befragung unter österreichischen Unternehmen wurde im Juli und August 2024 durchgeführt, um die Sichtweisen und Strategien der Arbeitgeber zu beleuchten. Diese Umfrage richtete sich an heimische Entscheidungsträger:innen aus den Bereichen “Human Resources” und “Benefits-Management”. Insgesamt nahmen 274 Unternehmensrepräsentant:innen an der Befragung teil. Dabei lag der Fokus auf den geplanten Benefits-Maßnahmen der nächsten zwei Jahre.

“Die Anforderungen an den Job steigen weiter. Viele Arbeitnehmer:innen wünschen sich, dass ihr Arbeitgeber sie bei den alltäglichen Herausforderungen unterstützt. Auch eine zusätzliche Pensions- und Krankenvorsorge, die deutlich über die staatliche Grundversorgung hinausgeht, wird zunehmend geschätzt. Lösungen, die Mitarbeiter:innen auch in Zukunft gut absichern, stehen insgesamt an oberster Stelle der Wunschliste”, erklärt Joachim Schuller, Competence Center Manager Health and Benefits bei GrECo.

Für Unternehmen gilt es, sich bewusst zu machen, dass Benefits, die zeitgemäß und besonders relevant für die Lebensqualität der Mitarbeitenden sind, den besten Pull-Faktor darstellen und einen direkten Einfluss auf die Loyalität haben.

Langfristig vs. kurzfristig

Vor allem langfristige Benefits wie Vorsorgelösungen hätten laut der Umfrage für acht von zehn Befragten (83 Prozent) eine höhere Priorität als kurzfristige Vorteile wie Fitnessangebote. Ein Unterschied zeigt sich jedoch bei der Gen Z, deren Fokus auf anderen Herausforderungen wie beispielsweise mentaler Gesundheit und der Vereinbarkeit von Familie und Karriere gerichtet ist.

“Das liegt nicht daran, dass die Gen Z Pensionsvorsorge oder Krankenversicherung nicht schätzt. Untersuchungen zeigen, dass die Gen Z anfälliger für Burnout und Stress ist. Der Mental Health-Aspekt wird somit immer wichtiger, um Fluktuation und geringer Produktivität entgegenzuwirken“, erklärt Schuller. “Es geht hier um ein abgestimmtes Paket, das sowohl Prävention als auch die entsprechende Absicherung im Bedarfsfall sicherstellen kann.”

Bemerkenswert ist, dass trotz aller Bemühungen aktuell 67 Prozent der Unternehmen die Vorteile betrieblicher Vorsorgeleistungen noch nicht ausschöpfen. Dabei bieten steuerfreie Zukunftssicherungen, Berufsunfähigkeitsversicherung und Pensionszusagen gerade die finanzielle Sicherheit, die sich die Mitarbeiter:innen wünschen würden, so die Studie.

Der Jahresbericht der Pensionsversicherung Österreich zeigt, dass ein Viertel der österreichischen Arbeitnehmer:innen (25 Prozent) noch vor dem Ruhestand berufsunfähig sind und nur vier Prozent der Erwerbstätigen in Österreich eine private Berufsunfähigkeitsversicherung abgeschlossen haben.

“Diese Lücke wird aber nach wie vor auch in der Praxis von nur rund 17 Prozent der Unternehmen abgedeckt. Auch eine “Pensionszusage” bieten nur 27 Prozent an und das, obwohl sie angesichts der steigenden Lebenserwartung ein wichtiges Angebot wäre, um die Erhaltung des Lebensstandards im Alter sicherzustellen”, liest man im Bericht.

Benefits kein Obstkorb

Im Kampf um die besten Talente steigt der Druck auf die Arbeitgeber, über das Gehalt hinaus ansprechende Sozialleistungen anzubieten. Über ein Drittel (35 Prozent) der heimischen Arbeitnehmer:innen ist sogar bereit, auf zehn Prozent des Gehalts zu verzichten, wenn sie dafür wichtige Benefits erhalten – in der Gen Z ist es sogar jede:r Zweite (46 Prozent).

Benefits wie Home-Office oder flexible Arbeitszeiten, zählen jedoch nicht dazu. Sie werden viel mehr als selbstverständliche Voraussetzung betrachtet und sind wie der Obstkorb, den nur mehr 24 Prozent als sehr ansprechend bewerten, seit langem kein Alleinstellungsmerkmal mehr.

“Eine ‚One-size-fits-all-Lösung‘ bei Benefits ist nicht mehr zeitgemäß. Unternehmen, die die Bedürfnisse ihrer Mitarbeiter:innen erkennen und entsprechend handeln, sind für die Herausforderungen der modernen Arbeitswelt besser gerüstet und langfristig erfolgreicher”, so Schuller weiter.

Kommunikation mangelhaft

Aufholbedarf gibt es auch in der Kommunikation: Nur 56 Prozent der Mitarbeiter:innen kennen auch alle angebotenen Benefits. Auf Seite der Arbeitgeber gilt es dringend, eine zugängliche Übersicht der angebotenen Benefits zu schaffen und diese laufend zu kommunizieren. Etwa ein Drittel (32 Prozent) der befragten Unternehmen gibt zudem an, keine genaue Kenntnis darüber zu haben, wie viel Prozent der Lohnsumme für Benefits aufgewendet werden.

“Das zeigt deutlich, dass Unternehmen ihre Kommunikationsstrategie für bestehende Mitarbeiter:innen dringend verbessern müssen, denn 88 Prozent wünschen sich einen Arbeitgeber, der sich um sie kümmert”, fasst Schuller abschließend zusammen. “Nur wer langfristige Absicherung und moderne Arbeitsmodelle kombiniert, wird im Wettbewerb um die besten Talente bestehen können – erst recht in Zeiten des Fachkräftemangels.”

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