07.07.2021

Web-App “cheers”: Wie man Freunden jetzt digital einen Drink spendiert

Rechtzeitig zum Neustart der Gastronomie und zum Sommerbeginn ruft die Ottakringer Gruppe mit ihrer neuen Web-App cheers dazu auf, Freunden einen Drink zu spendieren. Entwickelt vom eigenen Corporate Startup - der Freudewerk GmbH - soll so eine der charmantesten Gesten digitalisiert werden.
/artikel/web-app-cheers-wie-man-freunden-jetzt-digital-einen-drink-spendiert
cheers
© cheers

“Unser Innovationsteam hat sich im Frühjahr 2021 mit zwei Fragestellungen beschäftigt. Erstens: Wie können wir als Gruppe eine Initiative setzen, um die Gastronomie nach Wiedereröffnung zu unterstützen? Zweitens: Wie können wir unsere Mission ‘Wir machen Freude und Getränke’ in ein digitales Geschäftsmodell transferieren. Das Ergebnis war cheers, welches für beide Fragestellungen eine Antwort liefert”, so Martin Eicher, Leiter Business Development der Ottakringer Getränke AG auf Nachfrage vom brutkasten.

cheers: Freude schenken leicht gemacht

Die Mechanik hinter dem neuen digitalen Geschäftsmodell ist einfach. Nach der Anmeldung auf der Website www.cheers.at kann man einfach ein Getränk – zunächst werden Bier, Spritzer, Gin Tonic, Mineralwasser oder Kaffee angeboten – auswählen, dieses online bezahlen und dann via WhatsApp, SMS, E-Mail oder Social Media verschicken. Der Beschenkte erhält einen “cheers-Code”, der in den teilnehmenden Partnerlokalen eingelöst werden kann. Vorerst handelt es sich um ein Pilotprojekt, das sich auf den Raum Wien erstreckt, wie Eicher weiter sagt: “Wir starten heuer im Sommer in Wien und das Ziel ist es, cheers ab Herbst 2021 auch national auszubauen. Wir wollen hier bewusst iterativ vorgehen um alle Learnings speziell aus der Anfangszeit für eine optimale Weiterentwicklung und letztendlich eine perfekte Produktqualität zu nutzen. Wenn der Markt uns die Chance gibt, soll cheers dauerhaft verfügbar sein – denn jemanden auf ein Getränk einzuladen ist glücklicherweise kein kurzfristiger Mikro-Trend, sondern vielmehr eine der charmantesten Gesten der Welt unseres Zeitalters.” Die Web-App ist seit 1. Juli 2021 im Einsatz. Um sie noch bekannter zu machen, rührt Ottakringer auch kräftig die Werbetrommel und unterstützt den Launch mit einer breiten Einführungskampagne bestehend aus Online-Anzeigen, Social Media sowie City-Lights und Plakaten.

cheers
© cheers

Ottakringer mit eigenem Corporate Startup

Hinter cheers steht die Freudewerk Gmbh, die als 100 prozentiges Tochterunternehmen der Ottakringer Getränke AG im zweiten Quartal 2021 mit dem Ziel gegründet wurde, Innovationen für den Getränkemarkt zu treiben und die Innovationsprojekte der Holding zu bündeln. Auf die Frage, ob Freudewerk als Corporate Startup zu sehen ist, antwortet Eicher stolz: “Ja, durchaus. Auch wenn wir dieses Projekt weitestgehend mit interdisziplinären Teams aus der gesamten Firmengruppe entwickelt haben, möchten wir mit der Freudewerk GmbH agile, schnelle Innovationsentwicklung sicherstellen und lassen uns hier durchaus von einem Start-Up Geist inspirieren.”

Das ist auch der Grund, warum die Freudewerk GmbH losgelöst vom Tagesgeschäft agiert. Für die Konzeption und Umsetzung disruptiver Projekte wie cheers benötige es Freiheiten, Agilität und einen klaren Fokus, der vom daily business losgelöst ist. “Wir möchten weiterhin als Familiengruppe Impulse am Markt setzen und mit Innovationen Freude & Fortschritt treiben. Mit der Gesellschaft Freudewerk stellen wir dafür die Weichen. Neben cheers möchten wir künftig weitere Innovationsprojekte lancieren und am Markt erproben”, gibt Eicher die Marschrichtung für die Zukunft vor. Stolz ist er auch, dass es in der DACH-Region derzeit keine vergleichbaren Apps gibt, wie er sagt: “cheers ist in der Konzeption einzigartig”, so der Business Development-Manager.

Investments in Vermarktung und Vertrieb

Für cheers hat man jedenfalls keine Mühen und Kosten gescheut. Über die Höhe dieser hält sich Ottakringer bedeckt – neben der technischen Entwicklung der App, die eben keinen Download erfordert, sondern direkt über die Website nutzbar ist – investiere man jedenfalls stark in die Vermarktung und den Vertrieb. “Mit cheers bauen wir eine Plattform, welche User, Lokale und Getränke verbindet und online Getränke spendieren digitalisiert. Wir wollen damit ‘kleine Freude schenken’ ganz einfach machen”, so Eicher abschließend.


Die Ottakringer Brauerei wurde im Jahr 1837 gegründet und gilt als die letzte große Wiener Brauerei und gleichzeitig als eine der letzten großen unabhängigen Brauereien Österreichs. Markenzeichen sind der kompromisslos hohe Qualitätsanspruch, die reiche Bier-Vielfalt von mehr als 15 verschiedene Biersorten und das städtische Lebensgefühl verbunden mit der Frische, die die Qualität eines Bieres ausmacht. Die Ottakringer Brauerei beschäftigt rund 180 Mitarbeiter, erzielte im Jahr 2020 einen Umsatz von rund 58 Millionen Euro und braute 427.000 Hektoliter Bier. Seit Anfang 2021 ist der Produktionsprozess klimaneutral. 2017 wurde die Ottakringer Brauerei mit dem Wiener Qualitätssiegel TOP-Lehrbetrieb ausgezeichnet, das bis 2021 gültig ist. Dank der einmaligen  Eventlocations am Brauereigelände ist sie auch ein fester und nicht mehr wegzudenkender Teil des Wiener Stadtlebens.

Deine ungelesenen Artikel:
20.12.2024

Was Startups vom Mega-Investment-Deal für ParityQC lernen können

Das Tiroler Quantencomputing-Startup ParityQC sorgte 2024 im Zuge einer Finanzierungsrunde mit einer Bewertung im neunstelligen Bereich für Aufsehen. Wir haben mit Christian Nordberg, dem Rechtsanwalt, der den Deal begleitet hat, über Strategie, IP-Rechte und Verhandlungsmacht gesprochen.
/artikel/was-startups-vom-mega-investment-deal-fuer-parityqc-lernen-koennen
20.12.2024

Was Startups vom Mega-Investment-Deal für ParityQC lernen können

Das Tiroler Quantencomputing-Startup ParityQC sorgte 2024 im Zuge einer Finanzierungsrunde mit einer Bewertung im neunstelligen Bereich für Aufsehen. Wir haben mit Christian Nordberg, dem Rechtsanwalt, der den Deal begleitet hat, über Strategie, IP-Rechte und Verhandlungsmacht gesprochen.
/artikel/was-startups-vom-mega-investment-deal-fuer-parityqc-lernen-koennen
Rechtsanwalt Christian Nordberg | (c) Nordberg

Mitten in der österreichischen Startup-Szene sorgte das Quantencomputing-Unternehmen ParityQC im April diesen Jahres für Aufsehen: Das Unternehmen rund um Wolfgang Lechner und Magdalena Hauser sicherte sich ein Investment der B&C Innovation Investments GmbH, die mit einem nicht genannten Betrag beim Spin-off einstieg. Laut einer Aussendung der Uni Innsbruck und der Österreichische Akademie der Wissenschaften erreichte ParityQC eine Bewertung vergleichbar mit US-börsennotierten Quantenunternehmen. Diese Bewertungen bewegten sich zum damaligen Zeitpunkt meist im niedrigen neunstelligen Bereich. (brutkasten berichtete).

Aber wie läuft ein solcher Deal ab, insbesondere wenn es um hochsensible Technologien wie Quantencomputing geht? brutkasten hatte die Gelegenheit, mit Christian Nordberg, dem Rechtsanwalt, der die Transaktion rechtlich begleitet hat, zu sprechen. Nordberg liefert Einblicke in die Dynamik einer solchen Finanzierung, die Rolle der IP-Rechte und die rechtlichen Rahmenbedingungen. Zudem liefert Nordberg auch Tipps für Startups, die sich in einer Finanzierungsrunde befinden.

Die Ausgangslage im Fall von ParityQC

Das 2019 gegründete Unternehmen ParityQC hat sich in kürzester Zeit einen Namen in der internationalen Quantencomputing-Szene gemacht. Die Gründer Wolfgang Lechner und Magdalena Hauser entwickelten ein einzigartiges Architekturmodell für Quantencomputer, das speziell auf Optimierungsprobleme ausgerichtet ist. Diese Technologie ist in der Lage, komplexe Probleme schneller und effizienter zu lösen als herkömmliche Systeme – ein entscheidender Vorteil in Bereichen wie Logistik, Energienetzwerken und Finanzmärkten.

Anders als viele Startups, die oft Jahre brauchen, um profitabel zu werden, hatte ParityQC in der Phase der Finanzierungsrunde bereits eine starke finanzielle Basis. Dank renommierten Kunden wie NEC ist das Unternehmen nach eigenen Angaben seit 2023 profitabel – eine Seltenheit in der Quantenbranche (brutkasten berichtete).

“Ein Unternehmen wie ParityQC, das bereits operativ erfolgreich ist, hat natürlich eine viel bessere Verhandlungsposition gegenüber Investoren als ein Startup in der Frühphase, das dringend Kapital benötigt,“ erklärt Nordberg. Die Profitabilität und die bereits bestehende Kundenbasis gaben dem Unternehmen eine gewisse Unabhängigkeit und Verhandlungsmacht.

Die Bedeutung von IP-Rechten

In der hochspezialisierten Welt des Quantencomputings kommen rechtliche Herausforderungen, wie die Bewertung und Absicherung geistigen Eigentums, besonders stark zum Tragen. Bei einer Due-Diligence-Prüfung wird das gesamte Unternehmen auf Herz und Nieren geprüft – von den finanziellen Aspekten über das Geschäftsmodell bis hin zu den IP-Rechten.

Nordberg erklärt: „Für den Investor steht die Frage im Vordergrund, wie gut die einzigartigen Technologien von ParityQC rechtlich geschützt und risikominimiert werden können.“ IP-Rechte, insbesondere bei einer technologischen Innovation, die wie bei ParityQC eine Zukunftsbranche vorantreibt, sind ein entscheidender Faktor, um das Investment langfristig abzusichern.

In diesem Fall wurde ein technischer Berater hinzugezogen, der die Patente und Technologien im Detail analysierte. Neben dem rechtlichen Schutz ist es hier wichtig, dass der Inhalt und die Funktionsweise der Technologie verstanden werden. “Bei Quantencomputing war das auch für uns als Kanzlei eine besondere Herausforderung, da es sich um hochkomplexe technologische Entwicklungen handelt”, so Nordberg.

Weit mehr als reine Paragraphen

Die Rechtsberatung spielte in der Verhandlungsphase von ParityQC eine zentrale Rolle. Neben der Prüfung der rechtlichen Aspekte war es für Nordberg und sein Team essenziell, das Unternehmen durch die Verhandlungen zu begleiten und strategisch zu beraten. Der Unterschied zu größeren Unternehmen besteht oft darin, dass Startups keine eigenen Rechtsabteilungen oder Corporate-Strukturen besitzen. “Bei ParityQC war das zwar nicht der Fall, Startups in der Frühphase benötigen allerdings oft nicht nur rechtliche, sondern auch strukturelle Unterstützung, um den Anforderungen von Investoren gerecht zu werden“, betont Nordberg.

Die Anforderung an den Rechtsberater ist nicht nur eine klassische Rechtsberatung zu liefern, sondern auch ein Verständnis für unternehmerische Abläufe mitzubringen. “Wenn Startups Unterstützung bei Verhandlungen benötigen, dann geht es häufig auch darum, die Verhandlungsposition zu stärken und sicherzustellen, dass das Startup langfristig von der Partnerschaft mit dem Investor profitiert,“ erklärt Nordberg.

Ein zusätzlicher, oft unterschätzter Aspekt sind dabei die vertraglichen Feinheiten, die sich aus der Investmentrunde ergeben. Hierzu zählt etwa der Gesellschaftsvertrag, der neu aufgesetzt wird, um Investoren Mitsprache- und Vetorechte einzuräumen, ohne dabei die Gründungsgesellschaften in ihrer zukünftigen Geschäftsentwicklung zu stark einzuschränken.

Tipps für Startups in Finanzierungsphasen

Nordberg gibt zudem auch Ratschläge für Startups, die sich in einer Finanzierungsphase befinden. „Investoren wollen sehen, dass ein Startup eine gewisse Struktur aufweist, da dies Vertrauen schafft“, betont er. Dabei gehe es keinesfalls darum, die Atmosphäre eines Konzerns zu simulieren, sondern vielmehr darum, grundlegende Prozesse und Abläufe klar zu definieren. “Wenn ein Startup strukturiert auftritt und den genauen Finanzierungsbedarf kennt, zeigt das den Investoren, dass sie es mit einer professionellen Organisation zu tun haben,“ so Nordberg.

Ein weiterer Tipp des erfahrenen Anwalts betrifft die Wahl des Investors. Hier sollten Gründer:innen darauf achten, dass der Investor zur Unternehmenskultur und den Zielen passt. Neben dem finanziellen Beitrag sind es oft die Netzwerke, Branchenkenntnisse und die Unterstützung bei der Weiterentwicklung des Produkts oder der Dienstleistung, die ein Investor bieten kann. “Ein Startup sollte sich gut überlegen, ob der Investor lediglich Kapital bereitstellt oder auch strategischen Mehrwert bringt,“ erklärt Nordberg.

Arbeit mit Startups erfordert Dynamik und Flexibität

Nordberg teilt zudem auch seine persönlichen Learnings. Für Rechtsanwälte, die sich mit Startup-Beratung beschäftigen, bringt diese Arbeit eine besondere Dynamik und Flexibilität mit sich. Die oft noch jungen Gründer:innen sind stark auf die Entwicklung ihrer Produkte und Ideen fokussiert, und Rechtsberatung muss daher effizient und verständlich sein. „Die Gründer haben selten die Zeit und Kapazität, sich in komplexe juristische Details einzuarbeiten. Da ist es unsere Aufgabe, sie praxisnah und lösungsorientiert zu unterstützen,“ sagt Nordberg.

Abschließend betont Nordberg, dass es für die österreichische Gründerszene ein positives Signal sei, dass ein so komplexes Thema wie Quantencomputing in Österreich erfolgreich im Zuge einer Eigenkapitalrunde finanziert werden konnte. Der Anwalt ist überzeugt, dass derartige Deals dazu beitragen, den Innovationsstandort Österreich zu stärken. Mit seiner Kanzlei sieht er sich gut aufgestellt, um weiteren Startups den Weg durch die komplexe Welt der Investorengespräche zu ebnen – eine Rolle, die in einer wachsenden Startup-Landschaft immer wichtiger wird.


Toll dass du so interessiert bist!
Hinterlasse uns bitte ein Feedback über den Button am linken Bildschirmrand.
Und klicke hier um die ganze Welt von der brutkasten zu entdecken.

brutkasten Newsletter

Aktuelle Nachrichten zu Startups, den neuesten Innovationen und politischen Entscheidungen zur Digitalisierung direkt in dein Postfach. Wähle aus unserer breiten Palette an Newslettern den passenden für dich.

Montag, Mittwoch und Freitag

AI Summaries

Web-App “cheers”: Wie man Freunden jetzt digital einen Drink spendiert

AI Kontextualisierung

Welche gesellschaftspolitischen Auswirkungen hat der Inhalt dieses Artikels?

Leider hat die AI für diese Frage in diesem Artikel keine Antwort …

Web-App “cheers”: Wie man Freunden jetzt digital einen Drink spendiert

AI Kontextualisierung

Welche wirtschaftlichen Auswirkungen hat der Inhalt dieses Artikels?

Leider hat die AI für diese Frage in diesem Artikel keine Antwort …

Web-App “cheers”: Wie man Freunden jetzt digital einen Drink spendiert

AI Kontextualisierung

Welche Relevanz hat der Inhalt dieses Artikels für mich als Innovationsmanager:in?

Leider hat die AI für diese Frage in diesem Artikel keine Antwort …

Web-App “cheers”: Wie man Freunden jetzt digital einen Drink spendiert

AI Kontextualisierung

Welche Relevanz hat der Inhalt dieses Artikels für mich als Investor:in?

Leider hat die AI für diese Frage in diesem Artikel keine Antwort …

Web-App “cheers”: Wie man Freunden jetzt digital einen Drink spendiert

AI Kontextualisierung

Welche Relevanz hat der Inhalt dieses Artikels für mich als Politiker:in?

Leider hat die AI für diese Frage in diesem Artikel keine Antwort …

Web-App “cheers”: Wie man Freunden jetzt digital einen Drink spendiert

AI Kontextualisierung

Was könnte das Bigger Picture von den Inhalten dieses Artikels sein?

Leider hat die AI für diese Frage in diesem Artikel keine Antwort …

Web-App “cheers”: Wie man Freunden jetzt digital einen Drink spendiert

AI Kontextualisierung

Wer sind die relevantesten Personen in diesem Artikel?

Leider hat die AI für diese Frage in diesem Artikel keine Antwort …

Web-App “cheers”: Wie man Freunden jetzt digital einen Drink spendiert

AI Kontextualisierung

Wer sind die relevantesten Organisationen in diesem Artikel?

Leider hat die AI für diese Frage in diesem Artikel keine Antwort …

Web-App “cheers”: Wie man Freunden jetzt digital einen Drink spendiert