14.05.2018

WeAreDevelopers: “Klares Zeichen für Frauen in der IT”

Die größte Developer-Konferenz Europas mit 230 internationalen Speakern, darunter Apples Steve Wozniak, Microsofts Joseph Sirosh und Twitters Angie Jones, startet diesen Mittwoch.
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Ms. AI - Ben Ruschin - WeAreDevelopers, die größte Developer-Konferenz Europas mit 230 internationalen Speakern, darunter Apples Steve Wozniak und Microsofts Joseph Sirosh, startet dieses Mittwoch.
(c) Tamas Künsztler: WeAreDevelopers Co-Founder Ben Ruschin
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150 Vorträge, 90 Workshops oder Hackatons und 50.000 Quadratmeter Ausstellungsfläche: Der Entwickler-Kongress von WeAreDevelopers ist in Europa einzigartig. Auch aufgrund der besonders fachlichen Ausrichtung. “Bei uns geht es sehr stark um Wissenstransfer – challenge mich und bring mir was Neues bei“, meint Co-Founder und Managing Director Benjamin Ruschin.

+++ WeAreDevelopers World Congress: Mehr als 8000 Teilnehmer erwartet +++

Und das wissen nicht nur die 8.000 erwarteten Besucher, sondern auch die Speaker. Denn wegen der Gage kommen Industrie-Größe wie Steve Wozniak oder Stack Overflow-CEO Joel Spolsky nicht nach Wien. Sie kommen zu fachlichem Austausch auf Welt-Niveau. Neben Spolsky und The Woz sind heuer unter anderem dabei: Microsoft AI-Experte Joseph Sirosh, Blockchain-Papst Andreas M. Antonopoulos, TRU LUV-CEO Brie Code, Ada Rose Edwards, Senior Developer bei Samsung oder Game Design-Pionier John Romero. 

WeAreDevelopers zeigen die Frauen der IT

“Besonders stolz sind wir darauf, dass wir aus Diversity-Sicht ein Vorbild für viele andere Konferenzen darstellen”, erklärt Ruschin und spricht dabei eine Thematik an, die in der von Männern dominierten IT-Branche eine immer wichtigere Rolle spielen werde: “Uns liegt es sehr am Herzen, zu zeigen, dass die Entwickler-Branche für Frauen genauso attraktiv und spannend sein kann wie für Männer”. Erklärtes Ziel von WeAreDevelopers sei es hier ein klares Zeichen zu setzen. Dem Thema “Women in Tech” wird dazu auch am World Congress ein Schwerpunkt gewidmet. Mehrere Dutzend Vertreterinnen der weltgrößten und aufsteigender Tech-Unternehmen sorgen für inhaltlichen Input.

Das WeAreDevelopers-Kernteam im Video-Interview:

Trotz Deutschland-Expansion: “Wien bleibt unser Headquarter!”

Der erste Kongress fand im April 2015 statt, im gleichen Monat des vergangenen Jahres wurde WeAreDevlopers als GmbH gegründet, mit Sead Ahmetović  und Benjamin Ruschin als Geschäftsführer. Seitdem wuchs das Startup einerseits auf 60 Mitarbeiter an und streckte andererseits seine Fühler besonders nach Deutschland aus. Grund dafür ist vor allem das zweite Standbein der Wiener: Die Hiring-Plattform DEVJOBS. 

Die größte Developer-Konferenz Europas mit 230 internationalen Speakern, darunter Apples Steve Wozniak und Microsofts Joseph Sirosh, startet dieses Mittwoch.
© WeAreDevelopers | Trotz Fokus auf Standort Berlin-Aufbau soll der WeAreDevelopers-Hauptsitz in Wien bleiben.

“Der Fokus in den nächsten Monaten und Jahren wird sein, den Standort Deutschland groß zu machen”, erklärt Ruschin und fügt hinzu: “Der Markt und die Kunden sind dort einfach viel größer als in Österreich”. Für den Aufbau des Standortes in Berlin zeichnet sich CCO Jaqueline Resch verantwortlich.  

Trotzdem möchte man den Hauptstandort Wien nicht aufgeben: “Wir leben alle in Wien. Es ist eine tolle, lebenswerte Stadt. Wir tun uns hier auch leicht, gute Mitarbeiter zu finden – was sehr wichtig ist”, meint Ruschin und fügt deutlich hinzu: “Wien soll das Headquarter bleiben, das ist ganz klar”.

→ Alles zum Kongress – inklusive Programm und Tickets auf der Website

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Lalamu, Konkurs
(c) Lalamu

Zuerst eine Tonspur, dann das Video eines Gesichts (etwa auch auf einem Foto oder nicht allzu abstrakten Gemälde oder sogar auf einer Statue) aufnehmen – fertig. Die Aufnahmen werden vom Server mittels KI-basiertem Tool verarbeitet. Das Lip Sync-Video kommt nach ein paar Sekunden zurück und kann auf TikTok und Co gepostet werden. Das konnte das Produkt des Wiener Startups Lalamu.

Lalamu: Neben Lip-Sync auch B2B-Angebot

Die B2C-App, die in der Basis-Version kostenlos war und für die es mehrere Packages mit längerer Video-Dauer und ohne Werbung zu kaufen gab, war jedoch nicht der einzige Geschäftszweig. Lalamu wollte auch mit einem B2B-Angebot durchstarten. Konkret wandte man sich an Filmindustrie, Museen und Agenturen, die das AI-Algorithmus-basierte Tool des Startups für ihre Zwecke einsetzen sollten.

Mit diesen Vorhaben konnte man ein Investment ergattern: Das Wiener Unternehmen holte sich insgesamt 245.000 Euro von Investor:innen. Es wurde auch ins Microsoft for Startups-Programm aufgenommen, schaffte es mit der Lalamu Studio App in den Canva App Store mit mehr als 400.000 Usern und entwickelte schlussendlich die unabhängige Web-Platform lipsyncer.ai. Nun aber berichtet der Alpenländische Kreditorenverband (AKV) vom Konkurs des KI-Startups.

Konkurs eröffnet

“Die LaLaMu EntertAInment GmbH kann ihren laufenden Zahlungsverpflichtungen nicht mehr nachkommen. Vom zuständigen Handelsgericht Wien wurde ein Konkursverfahren eröffnet”, heißt es dort.

Das sagt der Founder

Auf Anfrage erklärt Founder Matthias Spitzer, dass es in einer Zeit, in der das Startup Unterstützung gebraucht hätte, etwa für neue Developer, keine gegeben habe. Die Konkurrenz aus den USA (Runway und Sync Labs) hätten dagegen über die letzten Jahre mehrere Millionen US-Dollar an Investment erhalten.

“Das ist ein Genickbruch”, sagt Spitzer. “Da kommst du nicht mehr weiter.” Lalamu habe noch versucht mit Lipsyncer.ai “die Kurve zu kratzen”, habe die Videoqualität verbessert und optimiert, damit sie etwa bei Werbevideo-Vorproduktionen oder Erklärvideos zum Einsatz kommen kann. Doch leider hätten die vielen User:innen bloß den Free Modus-Bereich genutzt, wie der Founder erwähnt.

“Unser Umsatz hat es einfach nicht erlaubt, zu wachsen”, ergänzt Spitzer. “Wir wurden links und rechts überholt. Eigentlich waren wir ja eine Zeit lang im Sektor weltweit bekannt bzw. namhaft und spürten eine klare Bewegung nach vorne. Wir haben uns sehr erhofft mehr gesehen zu werden und eine großzügige Finanzspritze zu erhalten. Aber, was wirklich schade ist, keiner in Österreich hat sich getraut im großen Stil zu investieren.”

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