01.03.2024

Waterglass: Das neue Projekt von Startup-Veteran Bernhard Hauser

Der österreichische Serial Entrepreneur Bernhard Hauser hat sich eine neue Aufgabe gesucht: Waterglass - ein Private Equity Fund.
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Bernhard Hauser vor hellem Hintergrund
Bernhard Hauser, jetzt als Gründer des Micro-Private-Equity-Fond Waterglass (c) Bernhard Hauser

Ein alter Bekannter der österreichischen Startup Szene ist zurück auf der Bildfläche: Bernhard Hauser. Der umtriebige Steirer legte zu Jahresbeginn unter dem Namen Waterglass einen Private Equity Fund auf. Mit diesem möchte Hauser sich auf Nischenstartups im B2B- und SaaS-Bereich konzentrieren.

Im ersten Jahr liegt der Fokus des “Micro PE-Fonds”, wie ihn Hauser auf der Waterglass-Website nennt, darauf, eine Grundlage für die kommenden Jahre aufzubauen und erste Vermögenswerte zu akquirieren. Mithilfe von KI und Automatisierung sieht Hauser gute Möglichkeiten, um in dem von ihm angestrebten Bereich finanziell erfolgreich zu sein und Kosten bei etwaigen Unternehmen zu sparen.

“Es muss nicht immer das nächste Meta sein”

“Ich möchte mit dem Narrativ aufbrechen, dass Startups immer Moonshots sein müssen. Es gibt wirklich viele Unternehmen, die klein aber Cashflow-positiv sind. Es muss nicht immer das nächste Meta sein”, sagt Hauser gegenüber brutkasten. Langfristig möchte er mit Waterglass “ein Ökosystem von sich selbst tragenden Unternehmen schaffen, von denen jedes für sich floriert, aber von der Zugehörigkeit zu einem größeren, synergetischen Portfolio profitiert.” Außerdem möchte er durch hohe Transparenz punkten.

Im Blickfeld von Waterglass sind Nischensoftwareunternehmen, die jung, klein und günstig sind. So ist Waterglass von Hauser gebootstrapped. “Ich rechne mit Akquisitionen von unter 50.000 Dollar. Zum Zeitpunkt des Einstiegs sind das etwas ausgereiftere Minimum Viable Products und definitiv keine vollwertigen, großen Unternehmen.” Diese möchte Bernhard Hauser dann mit Waterglass fortführen und skalieren.

Umtriebiger Seriengründer

Waterglass ist nun das neue von zahlreichen Projekten von Bernhard Hauser. Schon in seiner Zeit als Student an der Universität Graz hatte Hauser die non-profit organization IdeenTriebwerk Graz mitbegründet. Zusammen mit seinem Co-Founder David Pichsenmeister kundschaftete er dann vor Jahren Geschäftsmodelle im Messaging Bereich aus. Das Jahr 2018 bedeutete allerdings das Aus für oratio, mit welchem die beiden sich in der österreichischen Startup-Szene einen Namen machten.

Daraufhin ging es für Hauser ein Jahr lang zu Meta, wo er das erste Startup-Programm von Facebook mit aufzog. Mit dem Messaging-Startup Heylog gelang es ihm bei der Gründung ein Investement von 3 Mio. Euro an Land zu ziehen. Außerdem organisierte er in den Jahren 2016 und 2017 eine Konferenz in Wien. Unter dem Namen ChatbotCon bot er damit eine Plattform zum Austausch über Chatbots.

Mit dem neuen PE-Fund Waterglass wagt sich Bernhard Hauser nun in neue Gewässer.

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Gründer Oskar Smrzka (vordere Reihe, links) (c) LISAvienna

Das Unternehmen rund um Gründer und Forscher Oskar Smrzka setzt auf eine Lösung für ein bekanntes Problem: Die wiederholte Anwendung von Biologika kann Immunreaktionen auslösen, bei denen Anti-Arzneimittel-Antikörper (ADAs) entstehen. Diese beeinträchtigen die Wirksamkeit der Medikamente erheblich.

Ablevia biotech GmbH, mit Sitz in Wien, entwickelte Therapeutika, um solche unerwünschten und krankheitsauslösenden Antikörper gezielt zu entfernen. Für ihren Beitrag zur Verbesserung des Gesundheitssystems erhielt das Startup am Samstag den Innovation Prize von Boehringer Ingelheim.

Unterstützung von Life-Science-Unternehmen

Der Boehringer Ingelheim Innovation Prize würdigt die Herausforderungen und das Engagement, die mit der Gründung eines neuen Unternehmens verbunden sind. Ziel der Auszeichnung ist es, den Innovationsprozess zu fördern und herausragende Life-Science-Unternehmer zu unterstützen.

Guido Boehmelt, Leiter von Research Beyond Borders bei Boehringer Ingelheim Wien, sagt zur Auszeichnung: „Ablevia ist ein hervorragendes Beispiel für die Art anwendungsorientierter Forschung, die wir damit gerne unterstützen. Sie haben einen verblüffend innovativen Ansatz ausgearbeitet, der ein sehr wichtiges Problem grundlegend lösen könnte, welches häufig bei der Entwicklung und klinischen Anwendung von therapeutischen Biologika auftritt. Die vielseitigen Einsatzmöglichkeiten dieses Ansatzes, die von Ablevia mit überzeugenden Daten untermauert wurden, hat die Jury beeindruckt“.

Im Rahmen der Auszeichnung stellt Boehringer Ingelheim dem Startup kostenfreie Büro- und Laborflächen sowie Mentoring-Programme zur Verfügung. Diese Unterstützung bietet Ablevia „wertvolle Ressourcen, um seine vielversprechenden Ansätze weiterzuentwickeln“, heißt es in der Aussendung.

Entwicklung von Medikamenten im Fokus

Der Boehringer Ingelheim Innovation Prize entstand im Jahr 2015 in Boston. Er verfolgt das Ziel, das Wachstum junger Unternehmen zu fördern und ihnen zu ermöglichen, sich auf die Entwicklung bahnbrechender Medikamente zu konzentrieren. Seit 2020 wird dieser renommierte Preis auch in Österreich verliehen. Weltweit wurden seither über 20 Unternehmen mit Preisen im Gesamtwert von mehr als 1 Million US-Dollar ausgezeichnet.

Oskar Smrzka, Gründer von Ablevia, zeigte sich dankbar für die Anerkennung: „Wir sind davon überzeugt, dass unser Ansatz der selektiven und schnellen Entfernung von schädlichen und unerwünschten Antikörpern den Patientinnen und der Wissenschaft in vielen therapeutischen Bereichen dienen kann: von der präklinischen Prüfung menschlicher Biotherapeutika im Tierversuch bis hin zur Behandlung seltener Krankheiten und Krebs. Das Unternehmen widmet sich der kontinuierlichen Verbesserung der Sicherheit und Wirksamkeit von Biotherapeutika für Patientinnen, die mit ADA-Problemen konfrontiert sind, sowie den Bemühungen, den Zugang zur Gentherapie zu verbessern“.

Ablevia entwickelt SADC-Technologie

Das 2018 gegründete Startup Ablevia spezialisiert sich auf präklinische Forschung und Entwicklung. Gemeinsam mit Co-Founder Christof Paparella entwickelte Oskar Smrzka peptidbasierte Verbindungen namens SADC (Selective Antibody Depletion Compounds). Diese ermöglichen es, schädliche Antikörper gezielt zu entfernen, ohne dabei das Immunsystem zu beeinträchtigen. Ziel des Unternehmens ist es, ein therapeutisches Verfahren zu etablieren, das krankheitsverursachende und medikamentenneutralisierende Antikörper schnell und präzise beseitigt.

Das Startup erhielt private Investitionen durch Bundesinstitutionen, die Ablevia dabei unterstützten, seine “SADC-Technologie und Unabhängigkeit in der frühen Seed-Phase aufzubauen”. Ablevia erhielt in der Vergangenheit Förderungen von der Österreichischen Forschungsförderungsgesellschaft (FFG) und der Wirtschaftsagentur Wien. Darüber hinaus wurde es durch eine Seed-Finanzierung der österreichischen Förderbank aws unterstützt.

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